Wir sind nächste Woche zu Festlichkeiten im südlichen China eingeladen. Da es leider keine Direktverbindung zu unserem Reiseziel gab und wir ansonsten unweigerlich zu spät gekommen wären, begeben wir uns heute schon in das Reich der Mitte. Da unser Bus erst in ein paar Stunden kommen wird, haben wir im Umkreis des Flughafens etwas Zeit zu vertreiben. Zum Glück ist hier nicht nur Beton, sondern auch ein malerischer Park. Wir entscheiden uns dorthin zu gehen und uns von dem langen Flug zu erholen. Wir verlassen den städtischen Trubel und dringen ein in eine grüne Welt, die so ungemein friedlich und idyllisch erscheint. Hinter einer Biegung finden wir mehrere Bänke, auf denen wir Platz nehmen. Von ihnen haben wir einen wundervollen Ausblick auf einen großen Teich. Auf diesem schwimmen eine Handvoll Enten. Zwei von ihnen sind besonders hübsch. Sie glänzen richtig!
Der prächtige metallisch grüne Schopf und der kastanienbraune Backenbart macht es uns sehr leicht sie als Mandarinenten (Aix galericulata) zu identifizieren. Etwas unscheinbarer sind dagegen die graubraunen Weibchen und ohne die Männchen hätten wir sie auch mit den Weibchen der Brautente (Aix sponsa) verwechseln können. Das bunte Gefieder der Männchen machte die Mandarinente schon früh begehrt bei Haltern und sie wurde bereits 1745 in Europa eingeführt, wo sie das erste Mal 1834 nachgezogen wurde. Auch hier in diesem Stadtpark ist die Mandarinente eingeführt. Ursprünglich kommt die Kälte unempfindliche Art aus dem Nordosten Chinas und dem Einzugsgebiet des Armurs. Dort leben leider nur noch 1000 Paare, in Japan wenigstens noch 5000 Paare. Weshalb man sie mindestens als gefährdet einstufen könnte. Könnte deshalb, weil die IUCN nicht nur diese Bestände betrachtet, sondern alle wildlebenden Bestände der Mandarinente, welche rund 65.000 Paare fassen. Es ist allerdings fraglich, ob das die richtige Entscheidung ist, wenn die Gefahr besteht, dass diese Art aus ihrer ursprünglichen Heimat verschwindet. Ein differenziertes Bild wäre da vermutlich hilfreicher.
Da uns die Mandarinenten gedanklich so vereinnahmt haben, merken wir kaum, dass es schon ziemlich spät wird. Fast verpassen wir unseren Bus in den Süden Chinas!
Eilig packen wir unsere Sachen und eilen zum Busstopp. Doch die Mandarinenten, sie bleiben in unseren Köpfen und so entscheiden wir uns während der Busfahrt über sie zu schreiben! :D
Mandarinente (Aix galericulata) [Ententeichgeschichten]
Viel Spaß euch mit dem Prompt und den Werken:
Mobu Cajatoshija (Marv)
Felix H.
https://belletristica.com/de/books/30793-taglich-tierisch/chapter/217948-tierfakt-372-25-01-2022