"In Deckung!", rufst du und ihr springt hinter die großen Vorratskisten, während dich drei weitere Pfeile nur knapp verfehlen.
"Sie orientieren sich an Geräuschen!", warnt Koga, und wie zum Beweis bohrt sich ein Pfeil in die Kiste, hinter der er sich versteckt.
Ihr schweigt erschrocken. Du siehst, dass viele deiner Leute verletzt sind, aber zum Glück seid ihr noch vollzählig. Wie lange das noch so bleibt, ist eine andere Frage. Du hörst von draußen das Knirschen von Schritten im Schnee, als die Gegner das Zelt umkreisen.
"Was sollen wir tun?", flüstert Aphiwe besorgt.
Es folgt nicht direkt ein Pfeil, was euch etwas ermutigt.
"Wir könnten sie verbrennen", schlägt Ohanzee vor.
Du schüttelst den Kopf. "Wir wissen nicht, wie viele es sind. Wir müssen fliehen, aber mit den Verletzten kommen wir nicht weit."
"Fliehen? Wir müssen uns wehren!" Thyrfing ballt wütend die Fäuste. "Wir wissen nicht wie viele es sind - vielleicht nur ein paar!"
Du schüttelst entschieden den Kopf. "Wir fliehen!" Du warst etwas zu laut, denn mehrere Pfeile zischen in das Zelt, bohren sich in die Kisten oder jagen über euch hinweg.
"Fliehen also", murmelt Raphael. "Und wie?"
Darauf weißt du auch keine gute Antwort. Ihr seid umzingelt, verletzt und befindet euch sowieso mitten auf dem Eis an einem der unwirtlichsten Orte der Welt. Ihr müsst euer Zelt zurücklassen, wird dir klar, und die meisten Vorräte, da ihr nichts davon mehr tragen könnt.
"Packt das Wichtigste zusammen", befiehlst du deinen Leuten, deren Augen sich weiten, als sie zu der gleichen Erkenntnis kommen wie du. Ohne Ausrüstung seid ihr dort draußen so gut wie verloren. Doch es ist die einzige Möglichkeit. Dein Plan nimmt Gestalt an, während deine Leute alles packen: Nahrung, Waffen, wärmende Pelze und Werkzeuge. Und natürlich die Fotografien, euren wichtigsten Besitz.
"Ohanzee", sagst du, als ihr wieder zusammensitzt, "du musst das Zelt anzünden. Jetzt."
"Solange wir noch drin sind?"
Du nickst.
"Der Qualm würde uns umbringen! Das Zelt ist nicht gerade aus Brennmaterial gemacht." Ohanzee sieht dich an, als würde er dich für verrückt halten.
"Jawahar, du kannst uns schützen."
"Ein bisschen, ja, aber ..."
"Ein bisschen reicht - zusammen mit feuchten Tüchern. Wir werden uns im Qualm verstecken, solange wir können."
Allmählich scheinen sie zu begreifen. Eure Gegner werden der riesigen Qualmwolke sicher ausweichen. Ihr könnt sie als Deckung nehmen, um zu fliehen. Wenn ihr Glück habt, merken sie es erst, wenn es zu spät ist. Auf jeden Fall müsst ihr bald handeln, denn die Nacht wird nicht lange andauern.
Ihr bindet euch Tücher vor die Gesichter und Jawahar wirkt einige Luftzauber. Aphiwe unterstützt ihn mit einem schwachen, dafür langanhaltenden Heilzauber, dann setzt ihr euren riskanten Plan in die Tat um.
Koga und Raphael rappeln an einer Seite des Zelts mit ein paar alten Kochtöpfen, um von euch abzulenken, als Flammen rings um euch aus dem Boden schießen. Während Pfeile die armen Töpfe erlegen, drängt ihr euch zusammen. Die Qualmwolke wird rasch dichter. Selbst durch das Tuch und den doppelten Schutzzauber riechst du den beißenden Gestank. Es kratzt in deinem Hals, doch du hältst so lange wie möglich aus, während das Zelt um euch herum langsam zusammenfällt. Die Rufe von draußen werden nämlich leiser, als kämen sie von weiter weg.
Im Schutz des Rauchs verlasst ihr die glimmenden Ruinen schließlich und begebt euch auf die Eisfläche. Ihr wandert ein ganzes Stück, bevor der Rauch sich hebt, und flüchtet dann im Schutz der Nacht weiter. Als es Tag wird, ist nur noch eine dünne Rauchsäule am Horizont zu sehen, jedoch keine Verfolger.
Ihr habt es geschafft - mit viel Glück.
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