Was auch immer Ohanzee hat, die Schiffe sind die einfachste Option. Dort müsst ihr das Lager nicht erst errichten, sondern könnt die bestehenden Räumlichkeiten nutzen.
Also weist du an, dass der Abstieg zu den Booten besser ausgebaut wird, und lässt dann ein Lager auf der Neugier errichten.
Doch schon bald trefft ihr auf ein Problem. Denn bis alle Expeditionsteilnehmer die Klippen hinaufgestiegen sind, dauert es eine gute Stunde. Als ihr am nächsten Tag versucht, zur Jagd aufzubrechen, stellst du fest, dass es einfach zu viel Zeit kostet.
Also musst du widerstrebend ansagen, dass ihr doch auf dem Eis lagern werdet. Ihr braucht ein leichter zugängliches Basislager, wenn ihr die Umgebung erforschen wollt. Du entscheidest dich für ein Lager auf dem Eis und lässt das Zelt heranbringen.
Die Besatzungen deiner drei Schiffe teilen die Arbeit mit minimalen Absprachen unter sich auf. Es ist klar, dass die elfischen Magier mit ihren sensiblen Sinnen den besten Ort auswählen, die menschlichen Krieger die schwere körperliche Arbeit übernehmen und die Gelehrten für den Aufbau des Lagers zuständig sind.
Es ist ein gutes Zeichen, dass dein Team so gut zusammenarbeitet. Immerhin habt ihr nichts hiervon geprobt und seid zu einem großen Teil noch Fremde füreinander. Auf den Schiffen haben sich die einzelnen Teams miteinander bekannt gemacht, klar, aber sie sind unter sich geblieben. Du bist erleichtert, dass sie auch in der großen Gruppe zurechtkommen.
Der Wind reißt euch mehrmals die Planen weg, die wie für eine Yurte über euren Rastplatz gespannt werden. Ein niedriges, rundes und ziemlich breites Zelt entsteht, dich ans Eis geduckt, um dem Sturm möglichst wenig Widerstand zu leisten - das hat Noé so ausgerechnet.
Drinnen können nicht einmal die Zwerge aufrecht stehen - alle anderen müssen kriechen. Am Rand stehen eure Kisten und Fässer, die die Plane beschweren und gleichzeitig aufspannen. In der Mitte gibt es einige Trichter, die den Schnee auf der Plane auffangen, um euch Trinkwasser zu liefern. Der Boden wird mit Fellen, Leder und Decken ausgekleidet und Ohanzee ruft drei Feuer unter den Rauchklappen, die das Innere erwärmen. Sie hängen in Metallkörben über dem Eis, damit sie den Boden nicht schmelzen. Ihr wisst noch nicht, was sich darunter befindet.
Alles in allem könnt ihr zufrieden sein, als ihr in dem niedrigen, breiten Raum sitzt, während der Wind das Land peitscht.
Du setzt dich mit Thaksin und Jawahar zusammen und fragst beide, was sie bisher über das Land sagen können.
"Ich nehme eigentlich nur diese ständige, langsame Bewegung wahr", wiederholt der Magier. "Ich brauche mehr Zeit, um in das Land hineinzuhorchen."
"Ich denke", kommt es von dem Naturforscher, "dass wir gar nicht so bald erfahren werde, worauf wir genau stehen. Wenn es nur Eis ist, ist dieses so dick, dass eine kleine Flamme es wohl kaum schmelzen könnte. Aber selbst wenn Land darunter ist - hier hat sich seit Jahrhunderten immer mehr Schnee gesammelt, das Eis ist sicherlich meterdick. Mit einem kräftigen Bohrer könnte man vielleicht ..."
"Den haben wir allerdings nicht", unterbrichst du ihn. Gelehrte muss man ab und zu auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Sie neigen dazu, zu sehr im Geist zu leben. Dafür sind sie aber auch Genies.
Du nickst und beendest die kurze Besprechung damit. Ihr wisst also, dass ihr nichts wisst. In diesem fremden Land könnte euch alles Mögliche erwarten. Unendlicher Ruhm. Tödliche Gefahren. Wunder und Geheimnisse ebenso wie eine endlose Eiswüste ohne Leben.
Du marschierst zur Besatzung der Ausdauer, den Kriegern. Mit ihnen zusammen wirst du nun, mit einem Tag Verspätung, herausfinden, was eure nähere Umgebung zu bieten hat ...