Du steigst die schwankende Leiter herab, an das Geländer geklammert. Schon bald rauscht eisiges Wasser über deine Stiefel. Die Kälte ist unbeschreiblich, selbst mit den schützenden Pelzschichten, die du trägst. Du wankst von einer Seite des schmalen Ganges zur anderen, hin und her geworfen von den tobenden Gezeiten.
Im Bauch steht das Wasser schon fast kniehoch und es ist zu gefährlich, weiter als ein paar Schritte zu gehen. Während du dich an jeden verfügbaren Halt klammerst, versuchst du, in der Dunkelheit mehr zu erkennen. Einige eurer Kisten treiben im Wasser. Dankbar sammelst du die Vorräte ein, die dir so freundlich entgegenkommen, und kämpfst dich wieder herauf.
Mit deiner Ausbeute ist das kleine Boot schwer beladen, sodass ihr erst einmal zum Land zurückkehrt, um euch zu trocknen und aufzuwärmen. Dann besprecht ihr euer Vorgehen.
"Das Schiff kann uns nicht mehr alle tragen", stellt Andre fest. "Es ist zu schwer beschädigt. Ich vermute, dass wir mit einer minimalen Besatzung segeln könnten, jedenfalls bis zu einem nahen Hafen. Aber ..."
Aber der Rest müsste zurückbleiben.
"Wir machen es so", sagst du zur Überraschung aller.
"Wir können doch niemanden zurücklassen!", protestiert Eneaz sofort.
"Es gibt keine andere Wahl." Beschwichtigend hebst du die Hände. "Ich bleibe mit einigen Leuten zurück. Ein Team wird das Schiff nehmen und zum nächsten Hafen segeln. Dort bezahlt ihr einen anderen Kapitän dafür, dass er herkommt und uns rettet. Oder ihr lasst das Schiff reparieren."
Du hast die Aufmerksamkeit der Expeditionsteilnehmer. Zuversichtlich siehst du in die Runde. "Wir haben Vorräte, das Zelt und Waffen. Wir können jagen und uns im Notfall verteidigen. Wir könnten mehrere Wochen hier ausharren, wenn es sein muss, aber so lange wird das alles nicht dauern." Natürlich hast du deinen Optimismus übertrieben, doch du darfst ihnen nicht sagen, wie gefährlich dieser Weg wirklich ist.
Zögerlich nickt dein Team. Es ist klar, dass das die einzige Wahl ist. Wenn niemand losfährt, wird auch keiner erfahren, dass ihr noch hier seid und keine Rettung kommen.
"Diejenigen, die segeln, nehmen außerdem die Abbildungen mit, bis auf eine", legst du fest. Ihr legt den Erfolg der Expedition in die Hände jener, die fahren werden.
Ein beängstigendes Gefühl, doch es ist das beste, was ihr tun könnt.
Wähle ein Team, das zum Festland segelt und Hilfe holt. Dieses Team muss noch einsatzbereit sein, allerdings ist es in Ordnung, wenn du mit zwei verletzten und folglich nicht einsatzbereiten Teams zurückbleibst.