Abfahrt:
Es war ein kühler Morgen. Luca verschlief beinahe die Abfahrtszeit, doch Fay klopfte an seine Zimmertür und riss ihn aus verwirrenden Träumen.
Er zog sich hastig an und packte seine Taschen unordentlich zusammen, um auf den Gang zu hetzen, wo Samstags Truppe und Samira und Dimitri bereits warteten.
Von Amy und den anderen war nichts zu sehen. Offenbar waren sie entkommen.
Luca schulterte seine Tasche und gesellte sich zu Fay, die ihn schüchtern anlächelte. Sein Herz schlug ein wenig schneller.
Die Tür zum Gang wurde aufgeschlossen und ein hochnäsiger Butler, der aussah, als hieße er James, führte sie auf den Innenhof.
Dort warteten erneut mehrere Autos. Diesmal waren fünf altmodische Automobile, ohne Dach und auch ohne Anschnallgurt. In jedem Auto saß ein junger Mann als Fahrer, und es gab drei Sitzplätze. Luca hob die Augenbrauen, als er Amy, Milo, Eve und Liam auf den Rücksitzen von Zweien der Autos entdeckte. Die vier hatten säuerliche Mienen, bis auf Milo, der offenbar neben der besorgten Eve eingeschlafen war.
Samstag warf einen kritischen Blick auf die vier, dann musterte er die Gefährte: "Drei Plätze pro Wagen. Tee-jo und Wild Child, ihr kommt mit mir. Mira, zu den Beiden", Samstag deutete auf Amy und Liam.
Die benannten befolgten Samstags Befehle ohne Zögern. Luca beobachtete sie und sah dann Fay an: "Ist er irgendwie euer großer Bruder oder sowas?"
"Sowas", sagte Fay mit einem entschuldigenden Lächeln und fasste dann seinen Arm: "Nehmen wir den Wagen, ja?" Sie zog ihn zu einem leeren Auto. Das fünfte wurde von Samira und Dimitri besetzt. Nachdem alle saßen und ihre Taschen auf Beifahrersitzen oder im Fußraum verstaut worden waren, starteten die Autos hustend und spuckend und rollten los.
Luca war ziemlich überrascht, neben Fay gelandet zu sein. Da störte es ihn auch nicht, dass es begann, zu regnen, und er bot seine Jacke dem Mädchen an.
Sie lächelte und lehnte ab: "Ich kann das bisschen Regen ertragen."
"Was ist eigentlich euer Geheimnis?", fragte Luca neugierig.
Fay verzog das Gesicht, als hätte sie Schmerzen: "Ich würde es dir wirklich gerne erzählen, Luca. Aber das ist etwas ... persönliches."
Dabei deutete sie mit den Augen jedoch für einen kurzen Moment auf den Fahrer, der jedes Wort hören konnte, so unauffällig, dass die Geste im Rückspiegel nicht zu sehen war, aber für Luca dennoch existierte.
"Samstag hat uns mehr oder weniger aufgezogen. Wir sind eine kaputte Familie, und ich kann nicht einfach so über die Probleme der anderen reden."
"Verstehe", sagte Luca und wusste, dass Fay ihm später die echte Wahrheit sagen würde.