Am Anfang:
"Und?", empfing Samstag sie besorgt, als Milo, Eve und Amy zurückkehrten, die die Straße erkundet haben.
"Nichts", sagte Amy und strich sich die Haare zurück. Langsam schien sie ihre alte Kraft wiederzuerlangen, doch etwas an ihrem Verhalten erinnerte noch immer an einen Mann, der nach einem schlimmen Unfall wieder begann, zu laufen und seinen verletzten Körper noch schonen musste.
Samstag sah müde aus. Offenbar zehrten die Ereignisse auch an den Nerven des jungen Mannes. Er winkte ihnen, ihm zu folgen. "Sami und Dimitri haben etwas gefunden", erklärte er im Gehen und führte sie hinter den Wagen, wo der Russe und seine Begleitung ein schmutziges, ehemals weißes Laken auf dem Boden ausgebreitet hatten.
Mit schwarzer Farbe hatte jemand unordentliche Buchstaben darauf geschrieben:
"ich beGinnE, wO ich eNde, enDe ich, Wo BegiNne ich?"
Eve wurde blass, als sie auf die Schrift sah: "Was ist das?"
"Es lag im Wald", erklärte Samira, die eine Ecke des Stoffes auf dem Boden halten musste: "Da, wo die Spuren der Fahrer auf unerklärliche Weise endeten."
Milo fiel auf, dass sich die fünf Mädchen aus Samstags Gruppe wie schutzsuchend zusammengedrängt hatten. Er drückte Eve tröstend an sich.
"Es ist bestimmt nur ein widerlicher Trick dieser Tour", meinte er laut.
"Wie soll das ein Trick sein?", fragte Amy und vermied sorgsam jeden Kontakt mit dem Tuch, als sie sich darüber beugte: "Wie kann man sowas inszenieren?"
Milo zuckte mit den Schultern: "Ich - ich habe ganz oft `Wetten, dass ... ´ gesehen. Da konnten die alles mögliche machen. Leute, die in Pfützen verschwinden, ToiTois, die zu Zeitreisekapseln wurden, Taxis, die von Meteoriten getroffen werden. Warum sollten ein paar findige Horrorshow-Veranstalter etwas in der Art nicht auch können?"
"Weil wir unberechenbar sind!", sagte Luca: "Ich meine, wie sollten die wissen, in welchen Wagen wir klettern? Dass wir abhauen würden, und wann?"
"Vielleicht, indem sie Jemanden in unsere Gruppe schmuggeln, der uns immer in die richtige Richtung schubst", sagte Milo und warf einen misstrauischen Blick auf Samstag, dem das nicht entging: "Jemand, der uns in den richtigen Wagen bringt, oder jemand, der den Leuten erzählt, was wir machen."
Eve stieß ihm die Hand in die Seite: "Milo!"
Er fasste ihre Hand am Handgelenk und hielt sie fest, sah aber immer noch Samstag an: "Ich glaube nicht, dass das hier irgendetwas Übernatürliches ist!"
"Glaub, was du willst", sagte Samstag achselzuckend und hielt die fünf Mädchen mit einer Handbewegung zurück, die mit bösen Blicken einen Schritt auf Milo zu gemacht hatten: "Mir ist es egal, aber wenn du -"
Samstag brach ab und drehte den Kopf zur Seite. Die anderen folgten seinem Blick.
Sie hörten einen Motor. Über die Straße krochen zwei helle Scheinwerferaugen.
Diesmal versteckte sich Niemand im Gebüsch, als ein Kleinbus vorfuhr und wie selbstverständlich neben ihnen hielt. Die Türen glitten mit einem leisen Zischen auseinander. Entgeistert musterten die Versammelten den rostigen Bus, dem die Außenverkleidung zu fehlen schien. Es gab auch keine Fenster. Das hier war das Skelett eines Busses.
"Steigt ein, steigt ein", rief eine schnarrende Stimme aus dem Inneren: "12 Plätze für die Hell-Hopping-Tour, wie bestellt."
Sie zögerten.
"12 Plätze?", fragte Milo verwirrt.
Amy sah sich in der Gruppe um.
"Wo ist Liam?", fragte sie.