Am nächsten Morgen fuhr Sir Selwyn wie vereinbart zu Sally, um sie abzuholen und zu Genefa zu bringen. Er hatte mit ihr vereinbart, vor dem Haus auf sie zu warten, bis sie herauskommt, um ihre Stiefmutter nicht schon wieder gegen sich aufzubringen. Dass sich Lilith jedes Mal aufregte, wenn Sally mit dem besten Freund ihres Vaters mit unbekannten Ziel das Haus verließ, wusste er längst.
Selwyn wartete bereits eine halbe Stunde, doch Sally erschien nicht. Unruhig rutschte er auf seinem Sitz hin und her. „Das gibt es doch nicht“, murmelte er vor sich hin. „So kenne ich Adrians Tochter gar nicht. Sie ist doch sonst immer die Pünktlichkeit in Person.“ Er wollte eben seinen Kutscher losschicken, damit dieser nach der Erwarteten fragte, da kam Adelaide, Sallys Zofe aufgeregt aus dem Haus gerannt. Ganz und gar nicht damenhaft sprang sie die letzten Stufen herunter und riss den Verschlag der Kutsche auf.
„Gut, dass Ihr da seid. Miss Sally ist spurlos verschwunden“, rief sie ganz außer Atem. Ihr Haar stand wirr vom Kopf ab, als hätte sie es gerauft.
„Ruhig, ruhig, junge Dame“, versuchte Sir Selwyn die aufgeregte Adelaide zu beruhigen. „Steige erst einmal ein und erzähle, was geschehen ist.“
Ehe Selwyn ihr behilflich sein konnte, war das Mädchen bereits im Inneren der Kutsche und ließ sich auf das Polster fallen. Adelaide benötigte eine Weile, bis sie sich beruhigt hatte und Sir Selwyn berichten konnte.
Selwyn wartete geduldig, bis sie zu sprechen begann.
„Miss Sally ist spurlos verschwunden“, berichtete sie. „Gestern Abend, als ich auf ihren Befehl hin zu meinen Eltern fuhr, war sie noch da. Aber heute früh, als ich zurück kam, da ich etwas wichtiges vergessen hatte, war ihr Bett leer und ihr Zimmer ebenso. Nur ihre Koffer standen noch am selben Platz wie gestern Abend. Ich wusste, dass Ihr sie heute abholen wolltet. Dann aber sah ich, dass Ihr bereits längere Zeit vor dem Haus wartet. Da wurde mir bewusst, da stimmt etwas nicht.“
Sir Selwyn hörte dem Mädchen aufmerksam zu. „Gestern Abend war noch alles in Ordnung?“, hakte er nach. „Hat Miss Sally noch etwas gesagt, als du gestern Abend weggefahren bist?“
„Nein, sie hat sich nicht geäußert. Es war auch alles bestens als ich ging“, erwiderte Adelaide. „Miss Sally sagte mir, ich soll mich an Mistress Genefa wenden, wenn etwas sein sollte.“
„Das ist sehr eigenartig“, sagte Selwyn nachdenklich. „Gibt es irgend etwas, was dir komisch vorkommt in ihrem Zimmer? Denke in Ruhe nach, jeder Hinweis könnte wichtig sein.“
Adelaide überlegte angestrengt. „Mir ist nichts aufgefallen“, sagte sie nach einer Weile. „Aber Ihr könnt Euch gerne selbst überzeugen. Vielleicht seht Ihr etwas, was mir nicht aufgefallen ist“, bot sie dem ihr gegenübersitzenden Herrn an.
„Das können wir gerne tun. Gehen wir“, erwiderte Selwyn und half Adelaide galant aus dem Gefährt. Das Mädchen, das so viel Aufmerksamkeit um ihre Person nicht gewohnt war, errötete zart. Doch sie fing sich schnell wieder und führte Sir Selwyn ins Haus.
Was sie vermeiden wollten, traf natürlich ein. Gerade als sie die Treppe hinauf ins Obergeschoss gehen wollten, kam ihnen Lilith entgegen, die sich in den Salon begeben wollte, um dort Vorbereitungen für ein Treffen mit ihren Freundinnen überwachen wollte.
„Gut, dass ich dich sehe, sonst hätte ich nachher noch bei dir vorgesprochen“, sagte Selwyn anstatt einer Begrüßung zu ihr. „Miss Adelaide berichtete mir eben vollkommen aufgelöst, dass Sally spurlos verschwunden sei. Weißt du, wo sie sich aufhalten könnte?“
„Woher soll ich das wissen? Bin ich etwa ihr Kindermädchen?“, schnappte Lilith beleidigt zu, was Selwyn argwöhnisch bemerkte. Er krauste die Stirn und sah die Witwe seines besten Freundes ernst an.
„Es ist schon sehr eigenartig. Erst verunglückt Adrian tödlich und auf unerklärliche Weise. Jetzt verschwindet auch noch Sally, ohne eine Spur zu hinterlassen und völlig grundlos.“
„Ganz ohne Grund wird es wohl nicht gewesen sein“, keifte Lilith, wie es ihre Art war. „Wer weiß, was du gestern mit ihr getan hast, dass sie sich nun verkriecht wie ein scheues Reh.“
„Da ist doch wohl die Höhe Mistress Montgomery“, ereiferte sich Adelaide, die bisher still daneben gestanden hatte. Ihre Herrin wollte sie keinesfalls in schlechtes Licht gerückt sehen. „Gestern Abend war noch alles bestens mit Miss Sally. Sie hatte keinen Grund, einfach so zu verschwinden.“
„Lass es gut sein, Adelaide“, hielt Sir Selwyn das aufgebrachte Mädchen zurück. „Lilith war schon immer sehr eifersüchtig auf Sally. Das konnten wir eben wieder sehr gut beobachten. Lassen wir uns lieber nicht weiter aufhalten und suchen nach Hinweisen zu Miss Sallys Verbleib.“
„Ihr habt recht, Sir Selwyn. Wir sollten keine Zeit vergeuden. Jede Minute ist kostbar“ erwiderte Adelaide und lief flink Treppe ins Obergeschoss hinauf. Selwyn folgte ihr und ließ Lilith einfach stehen.
„Unerhört“, vernahm er nur noch, als er Sallys Zofe nach oben folgte. Als er am oberen Treppenabsatz ankam und von dort aus nach unten schaute, sah er nur noch wie Lilith sich mit wehenden Röcken in Richtung Salon entfernte. Kopfschüttelnd blickte er ihr nach, dann folgte er Adelaides Rufen, die bereits Sallys Zimmer erreicht hatte.
Interessiert schauend betrat Selwyn zum ersten Mal Sallys heilige Hallen. Er erkannte den guten Geschmack der Bewohnerin. Die Farben der Möbel und Accessoires waren genauestens aufeinander abgestimmt, alles stand penibel genau zurecht gerückt an seinem Platz. Neben der Tür waren einige große Koffer abgestellt. Sogar deren Farben passten zueinander.
„Das sind die Dinge, die Miss Sally heute mit sich nehmen wollte“, erklärte Adelaide, als sie Sir Selwyns Blick auf die Reiseutensilien bemerkte.
„Darf ich hineinschauen?“, fragte er.
„Bitte, tut Euch keinen Zwang an“, erwiderte die Zofe.
Selwyn war sich bewusst, dass er im Inneren der Koffer Sallys intime Wäsche vorfinden könnte und zögerte ein wenig. Das dann besann er sich. Immerhin könnte er dort Hinweise auf Sallys Verbleib vorfinden. Vorsichtig nahm er Stück für Stück heraus und schaute in jede noch so kleine Ritze.
Derweil sah sich Adelaide im Raum um. „Hier ist nichts verändert“, sagte sie nach einer Weile.
„In den Koffern sind auch keine Hinweise zu finden“, erwiderte Selwyn, der eben dabei war, die Kleidungsstücke zurück in die Koffer zu legen. Als er ein zartes Spitzenhemdchen in den Händen hielt, stellte er sich vor, wie reizend Sally aussah, wenn sie nur dieses kurze Hemdchen und sonst nichts tragen würde. Seine Fantasie ging mit ihm durch und in eine Richtung, die nicht erlaubt war. Noch nicht!
Als Adelaide den verzückt blickenden Sir Selwyn sah, musste sie lächeln. Doch dann machte sie sich räuspernd bemerkbar.
Selwyn erschrak. „Du hast recht, ich sollte das nicht tun“, versuchte er seinen Fauxpas zu entschuldigen.
Adelaide aber lächelte nur erneut. „Dann sollten wir nun noch im Schlafzimmer schauen“, sagte sie, um die peinliche Situation für den neugierigen und wohl über beide Ohren verliebten Selwyn zu beenden. Auch im Schlafzimmer war auf den ersten Blick nichts Verdächtiges zu entdecken. Doch als Adelaide den Bettvorhang zur Seite zog, bemerkte sie, wie zerwühlt und unordentlich das Bett war. „Miss Sallys Schlafstatt ist am Morgen nie so zerwühlt. Nicht einmal, wenn sie schlecht geschlafen hat“, sagte Adelaide nachdenklich.
„Du meinst, das könnte ein Hinweis sein?“, fragte Selwyn.
„Vielleicht“, erwiderte das Mädchen und begann, das Bettzeug beiseite zu räumen. Sie schaute unter jedes Kissen, in jeden Bezug, aber nichts war zu finden. Erst als sie die Decke aufschüttelte, fiel etwas Gläsernes zu Boden und rollte unter das Sofa, das vor dem Fenster stand.
„Was war das?“, wollte Adelaide wissen.
Sir Selwyn hatte sich bereits gebückt und schaute unter das Polstermöbel. „Es sieht aus wie ein Reagenzglas oder Ähnliches“, sagte Selwyn darauf, der sich nun in Bauchlage befand, um besser unter das Sofa greifen zu können. Das gläserne Etwas war bis in die hinterste Ecke gerollt. Mit Mühe gelang es ihm, es zu erreichen und hervor zu holen.
„So etwas hatte Miss Sally noch nie“, sagte Adelaide, als sie näher kam und den Fund betrachtete. „Was ist das?“
„Es sieht aus wie eine Phiole. Vielleicht von einem Arzneimittel. Litt Miss Sally unter einer Krankheit?
„Nein, ganz bestimmt nicht“, antwortete die Zofe. Nach einiger Zeit sagte sie noch: „Irgendwie muss dieses Ding etwas mit Sallys Verschwinden zu tun haben.“ Sie zog den Stöpsel ab und roch daran. Angewidert verzog sie das Gesicht. „Igitt, das stinkt aber komisch.“
Selwyn nahm ihr die Phiole aus der Hand und roch selbst daran. Der Geruch kam ihm bekannt vor. „Ich habe es!“, fuhr er hoch. „Da war Äther drin. Der Geruch ist zwar fast verflogen, doch ich bin mir ganz sicher. Ich benutze diese Essenz, wenn ich bei einem meiner Patienten eine Operation durchführen muss. Es hat eine betäubende Wirkung und lässt den Leidenden den Eingriff im Schlaf überstehen.“
„Ihr meint, Miss Sally wurde betäubt und anschließend gegen ihren Willen verschleppt?“ Adelaides Mund öffnete sich zu einem Schrei. Aufschluchzend schlug sie die Hände vor ihr Gesicht. Sie konnte es nicht fassen, ihre geliebte Herrin sollte entführt worden sein.
Tröstend legte Selwyn seinen Arm um die weinende Zofe. „Ich bin mir recht sicher“, sagte er. „Ich werde alles tun, um Miss Sally zu finden und sie den Händen ihrer Entführer zu entreißen.“
„Wer könnte der Übeltäter sein?“, fragte Adelaide, als sie sich einigermaßen beruhigt hatte.
„Darauf kann ich keine Antwort geben“, antwortete Sir Selwyn aufrichtig. „Das werden wir herausfinden.“
Unter Tränen lächelte Adelaide, die die Hoffnung hatte, ihre Herrin bald wieder in die Arme schließen zu können.
„Du wirst keinesfalls hier bleiben“, sagte Sir Selwyn zu Adelaide, nachdem sie Sallys Zimmer aufgeräumt hatten.
„Wo soll ich denn hin?“, fragte Adelaide. „Meinen Eltern kann ich keinesfalls lange Zeit auf der Tasche liegen.“
„Du kommst mit zu Mistress Genefa“, erwiderte Selwyn. „Sie versicherte Miss Sally bereits, dich aufzunehmen, falls etwas sein sollte. Mistress Genefa gab ihr ihr Wort, sich um dich zu kümmern.“
„Aber ich kann doch nicht…“, versuchte Adelaide sich herauszureden.
„Nun sei nicht so. Bei Mistress Genefa gibt es genug für dich zu tun, jetzt, wo sie ein weiteres Kind erwartet“, erwiderte Selwyn lachend. „Untätig musst du dort nicht sein.“
„Oh, die Mistress ist schwanger? Das wusste ich noch gar nicht“, meinte die Zofe daraufhin erfreut. „Warum hat mir Miss Sally das nicht schon vorher gesagt?“
„Ganz einfach: weil sie es bis gestern auch nicht wusste. Mistress Genefas Gatte erzählte es mir gestern in Vertrauen, so wie es Miss Sally von ihrer Freundin erfuhr“, erwiderte Selwyn lachend. „Dir wird sie wohl noch nicht erzählt haben, damit du dich nicht abgeschoben fühlst. Du weißt doch, wie sentimental Sally manchmal ist, wenn es um dich und ihre liebsten Freunde geht. Und nun komm, wir haben hier genug gesehen. Länger als nötig möchte ich mich hier nicht aufhalten.“ Er führte Adelaide gentlemanlike hinaus, zur Treppe hinunter und half ihr dann in den Fiaker, mit dem er angekommen war. „Warte bitte noch einen Moment auf mich“, sagte er dann zu Adelaide, die es sich auf dem Polster bequem machte. „Ich möchte mich noch von Mistress Lilith verabschieden und ihr nochmals ins Gewissen reden, nach Sally suchen zu lassen.“ Damit verschwand Selwyn erneut im Herrenhaus, wo er nach der Hausherrin rufen ließ. Ein Diener kümmerte sich umgehend um die Erfüllung seines Wunsches.
„Selwyn, welch eine Ehre in meinen edlen Hallen. Ich dachte, du bist schon längst wieder fort“, hörte er kurze Zeit später Liliths schrill klingende Stimme. Die Frau kam schnurstracks näher und lächelte den eigentlich unwillkommenen Gast an, den der Hausdiener ihr gemeldet hatte. „Also! Was willst du noch hier?“, fragte sie.
„Ach Lililth. Was ist nur aus der schönen jungen Frau geworden, die ich seit Kindheitsbeinen an kenne?“ Selwyn schüttelte den Kopf. „Du hast dich in den letzten Jahren so sehr verändert. Leider zu deinen Ungunsten. Gibt es denn gar nichts, womit man dein Herz erfreuen und erweichen könnte?“
Lilith lachte nur herzlos über Selwyns Worte.
„Ich möchte dich aber trotzdem bitten, auch nach Miss Sally suchen zu lassen“, sprach Selwyn einfach unbeeindruckt über Liliths Lachen weiter. „Ich mache mir wirklich ungemein viele Sorgen. Wo mag sie nur sein? Einfach so spurlos zu verschwinden, das ist nicht Sallys Art.“
„Wer weiß, was ihr in den Kopf gekommen ist. Seit Adrians Tod hat sie sich so sehr verändert“, sagte Lilith emotionslos. „Ich weiß auch nicht, wo sie hingegangen sein könnte“, log sie ohne rot zu werden.
„Ich weiß, ihr wart nie die dicksten Freundinnen. Doch appelliere ich an deine mütterlichen Instinkte. Lasse sie suchen.“ Bittend sah Selwyn die Hausherrin an.
Lilith erwiderte Selwyns Blick arglistig. Wollte er womöglich durch einen Bluff erfahren, inwieweit sie in Sallys Verschwinden involviert war? „Wie kommst du darauf, dass Sally meine Tochter ist?“, fragte sie dann. „Du wirst doch ganz bestimmt von Adrian wissen, dass Susan die Mutter ist und nicht ich.“
„Natürlich ist mir das bekannt“, erwiderte Sir Selwyn. „Aber trotzdem. Du hast sie aufgezogen. So ganz ohne Emotionen war dies bestimmt nicht. Auch wenn du sie nicht gerade abgöttisch liebst.“
„Ich schaue mal, was ich tun kann“, sagte Lilith, um die Diskussion zu beenden und Selwyn zu beruhigen. „Doch nun muss ich zurück zu meinen Damen. Der Tee wird kalt. Auf Wiedersehen Selwyn.“ Damit drehte sich die Hausherrin um und entschwand in Richtung Salon, wo ihre Damenrunde beim Tee saß und plauderte. Selwyn schaute ihr nachdenklich hinterher und wusste nicht, was er von Adrians Witwe halten sollte. Sein Bauchgefühl sagte ihm, sie wusste mehr als sie zugab.
„Ich werde aus ihr nicht schlau“, murmelte er. „Auf Wiedersehen“, sagte er dann zu dem an der Tür wartenden Diener, der ihn mit einer Verbeugung verabschiedete.
Sir Selwyn wurde bereits sehnsüchtig von seinem Freund Rynard und dessen Gattin erwartet. Als die beiden sahen, dass auch Adelaide zusammen mit Selwyn ankam, waren sie sehr erfreut.
„Oh, Mistress Longbird. Ich bin so glücklich, dass ich hier sein kann“, sagte Adelaide, nachdem sie vom Hausherrn und dessen Ehefrau begrüßt und willkommen geheißen worden war.
„Meine liebe Adelaide“, erwiderte Genefa. „Das ist doch Ehrensache, der Zofe meiner besten Freundin ein Dach über dem Kopf zu bieten. Schrecklich, was mit Sally passiert ist. Wo mag sie nur sein?“ Schniefend schnäuzte sie in ihr Spitzentaschentuch.
Adelaide hatte Mitleid mit Genefa, die sich aufrichtig um Contenance mühte. Obwohl sie noch nicht oft mit zu Miss Sallys bester Freundin durfte und sie kaum kannte, fühlte sie sich in deren Gegenwart sofort wohl. Die Wärme und die Liebe, die diese Frau ausströmte, ließ sie für einen Moment den Grund ihres Hierseins vergessen. „Mistress Longbird, trotzdem vielen Dank“, sagte Adelaide. „Ich werde Euch ewig zu Dank verpflichtet sein.“
„Nun aber still“, schimpfte Genefa tapfer lächelnd. „Gehen wir hinein. Wir haben viel zu besprechen.“ Sie nahm Adelaides Arm ganz selbstverständlich, als wäre sie schon lange Zeit eine gute Freundin. Den Mädchen blieb nichts weiter übrig, als ihr zu folgen.