Genre: Sci-Fi, Abenteuer, Fantasy
Laufzeit: 133 Minuten
Von: George Lucas
Mit: Liam Neeson, Ewan McGregor, Natalie Portman
Produktionsjahr: 1999
Produktionsland: USA
FSK: Ab 6 Jahren
Bevor eine Reise ein Ende hat, muss sie erstmal ihren Anfang finden. Episode 1 bildet nach dem Kanon von Disney den Start der "Skywalker"-Saga mit dem gerade mal 9 Jahre alten Anakin Skywalker.
Doch bevor es soweit ist, begleitet man zwei Jedi, den Jedi Meister Qui-Gon Jinn und seinen Padawan (Schüler) Obi-Wan Kenobi. Der Zuschauer wird in erste politische Spielchen zwischen dem Senat und der Handelsföderation gezogen, in einem tiefen Sumpf aus Betrug und Korruption, sowie die Belagerung von Naboo durch jene Handelsföderation. Man wird Zeuge einer Wiedervereinigung zweier Völker, die sich im finalen Konflikt Seite an Seite beistehen, sowie dem Auftritt der Sith, den Erzfeinden der Jedi.
Das alles kommt ins Rollen, als Qui-Gon und Obi-Wan au Tatooine landen und dort auf den jungen Sklaven Anakin Skywalker treffen. Qui-Gon erkennt in dem Jungen den Auserwählten einer alten Prophezeiung, laut welcher der Auserwählte das Gleichgewicht der Macht zwischen Licht und Dunkelheit wiederherstellen wird. Außerdem lernt man einen neuen Aspekt der Macht, und zwar die Midichlorianer. Diese kleinen Wesen umgeben alles und jeden, fließen durch jedes lebende Wesen und verbinden jeden auf eine ganz besondere Art miteinander. Je höher der Wert der Midichlorianer im Blut, desto stärker ist das Individuum mit der Macht verbunden.
Dieser Film bietet für den ersten Teil einer langen Saga eine ganze Menge, die man erstmal verarbeiten muss, sollte man den Film zum ersten Mal sehen. Doch für diese Erklärungen nimmt sich der Film Zeit, sodass man nie mit einem Fragezeichen im Gesicht zurückgelassen wird.
Laut vieler Meinungen ist Episode 1 der schwächste Teil der gesamten Reihe, doch selbst, wenn ich Episode 7-9 außen vor lasse, kann ich dem nicht zustimmen. George Lucas hatte die Vision, mit jedem neuen Star Wars Film etwas Neues über die Galaxis und die Macht zu enthüllen. Dass man dabei die Macht greifbar macht durch die Midichlorianer ist kein Fehler in meinen Augen. Es hilft, einen Wert zu haben, damit man ermessen kann, wie mächtig ein Individuum wohl sein mag.
Auch in Verruf geraten ist der Film durch den Charakter Jar Jar Binks, einen tollpatschigen Gungang, der für den Humor im Film sorgt. Doch das ist reine Auslegungssache. Als ich den Film 1999 im Kino sah, hatte ich Jar Jar auf eine ganz besondere Art und Weise in mein Herz geschlossen, und dort ist er bis heute noch. Dass er durch seine Tollpatschigkeit einiges vermasselt oder sogar den Tag rettet, kreide ich ihm nicht als schlecht an, da er ein herzensgutes Wesen ist. Dass vielleicht jene, die mit der OT (Original Trilogie) aufgewachsen sind, also Episode 4-6, Jar jar und den Humor des Films nicht mögen, kann ich sogar nachvollziehen, da dieser einen starken Kontrast zu den Episoden 4-6 bildet. Doch George Lucas sagte selbst, dass Star Wars (auch) für Kinder sein soll, und durch die neue Technik in den 90er Jahren ergab sich die Möglichkeit, neue Versuche zu wagen.
Dabei ist der Film technisch wie auch musikalisch natürlich ein Kunstwerk. Heute mögen einige CGI-Effekte und Sets vielleicht veraltet sein, doch als der Film herauskam, war er Spitzenreiter, was die Effekte und Szenen betraf. Dazu noch die herausragende musikalische Untermalung von John Williams, der auch schon in der vorherigen Trilogie die Musik beisteuerte.
Die Charaktere sind gut und detailliert beschrieben. Man bekommst selbst im Hintergrund viel über Charaktere zu wissen, die vielleicht nicht gerade aktiv auf dem Bildschirm zu sehen sind, und die Schauspieler sind für ihre Rollen wirklich gut gewählt.
Besonders beeindruckend finde ich den Sprung, den die Lichtschwerkämpfe gemacht haben. In den Episoden 4-6 gab es relativ wenige Duelle zwischen Lichtschwernutzern. Das hat sich in Episode 1 nicht viel geändert, doch wo früher noch viel improvisiert wurde und die Kämpfe insgesamt langsamer abliefen, steckt nun eine actionreiche Choreographie dahinter, welche auch die Macht als Werkzeug im Kampf benutzt. Die Kämpfe sind schneller und dynamischer und geben ein Bild davon ab, zu was Machtnutzer wirklich imstande sind.
Was man diesem Film, wie auch anderen Filmen aus der Reihe, negativ ankreiden kann, sind die Dialoge. Denn diese zählen nicht ganz zu den Stärken von George Lucas, da sie oftmals etwas flach und einsilbig wirken.
Wie bereits erwähnt sind auch einige visuellen Effekte heute nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit und nur schlecht gealtert.
Wenn ich eine Rolle negativ hervorheben sollte, dann wäre es die des jungen Anakin. Denn ich verstehe, dass die gesamte Galaxis natürlich etwas Neues für einen Jungen ist, der sein Leben lang nur Tatooine und das Leben eines Sklaven kennt. Doch die Naivität des Jungen sticht dann doch manchmal etwas unangenehm hervor. Natürlich gehört das mit zur Rolle dazu, und Anakin handelt auch später noch wie ein Kindskopf, aber in diesem Film stach es für mich besonders hervor.
Wenn man aber über diese kleinen negativen Punkte hinwegschauen kann, erwartet einen eine schöne Abendunterhaltung und der Auftakt einer langen Reise.
Zusammenfassung der Story:
Der Hohe Rat der Jedi schickt den Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) und seinen Padawan Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) zwecks Friedensverhandlungen nach Naboo, denn der eigentlich friedliche, von der schönen Königin Amidala (Natalie Portman) regierte Planet, wird von der geldgierigen Handelsförderation besetzt. Doch noch bevor die Jedis auf Naboo ankommen, werden sie von Kampfdroiden der Handelsföderation angegriffen. Qui-Gon und Obi-Wan kämpfen sich durch und schaffen es in die Hauptstadt von Naboo, befreien dort die Königin und fliehen gemeinsam mit ihr. Die Flucht führt sie nach Tatooine, einem Wüstenplanet. Dort treffen sie auf den Sklavenjungen Anakin Skywalker (Jake Lloyd), in dem Qui-Gon eine ungewöhnlich starke Begabung für die Macht erkennt. Obi-Wan ist skeptisch, doch sein Meister will sich dem Jungen trotzdem annehmen…