Genre: Action, Abenteuer, Fantasy
Laufzeit: 103 Minuten
Regie: Paul W.S. Anderson
Drehbuch: Paul W.S. Anderson, Kaname Fujioka
Mit: Milla Jovovich, Tony Jaa, T.I.
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2021
FSK: Ab 16 Jahren
Bevor ich damit beginne, zu schreiben, was ich von diesem Film halte, möchte ich kurz eine Sache von vornherein klarstellen:
Ich kenne mich mit dem ganzen Universum rund um "Monster Hunter" nicht aus. Ich habe also keinen Vergleich, ob das, was in dem Film gezeigt wird, auch für jemanden gut ist, der sich seit Jahren mit dem ganzen Universum rund um die Videospielreihe befasst.
Doch genau diese Unwissenheit könnte dazu beigetragen haben, dass ich diesen Film wirklich sehr gut finde.
Ich habe schon viele Videospieladaptionen auf der Leinwand gesehen. Darunter waren große Gurken - wie beispielsweise "Far Cry" - oder eben auch erfolgreiche Versuche wie "Sonic". Für mich persönlich kann ich sagen, dass "Monster Hunter" zu den Erfolgen zählt.
Zumindest, wenn man von der etwas wirren Story absieht. Alles beginnt damit, dass man ein Schiff verfolgt, welches anscheinend in einer Wüste in der "anderen Welt" unterwegs ist. Die Besatzung verbringt die Zeit ziemlich ausgelassen, die Personen entspannen sich, trinken zusammen und so weiter. Dann kommt der erste Angriff, und ich musste erstmal schauen, ob es sich um ein großes Monster oder um mehrere handelt, denn die Kamera war teilweise ziemlich schnell unterwegs. Erst dachte ich, das käme daher, weil man dann nicht so viel vom Monster zeigen müsste, was Produktionskosten spart, aber im Anbetracht dessen, was später noch passiert, war die Kamera einfach zu schnell.
Kurz darauf wechselt das Geschehen in unsere Welt. Artemis ist mit ihrer Truppe unterwegs, um verschwundene Soldaten zu finden. Stattdessen wird die Einheit in einen Sturm gezogen und in die andere Welt katapultiert.
Ab da beginnt es, spannend zu werden, denn die Einheit sieht sich plötzlich Monstern gegenüber, gegen die ihre normalen Waffen nichts ausrichten. Schließlich wird die Einheit dezimiert, bis nur noch Artemis übrig bleibt. Sie bekommt schließlich Hilfe von einem Krieger, der ihre Sprache nicht spricht, sich dort aber auszukennen scheint. Zusammen müssen sie versuchen, den "Diablo", ein gewaltiges Monster, welches sich unter der Erde fortbewegt, zu besiegen. Denn beide wollen zum Sky Tower, über den später erst erzählt wird, dass dieser Turm anscheinend die Fähigkeit besitzt, ein Portal zwischen den Welten zu öffnen. Auf dem Weg dahin trifft Artemis auf weitere Krieger, wird aber erstmal aufgrund eines Missverständnisses gefangen genommen. Danach schließt sie sich der Truppe an, um zum Turm und wieder in ihre Welt zu gelangen. Zumindest, wenn sie es schaffen, den bisher größten Feind in diesem Film zu besiegen, und zwar einen mächtigen Drachen.
Wie man sehen kann, ist die Story ziemlich verzwickt, wenn man sie nur in Worte fasst. Aber viele Übergänge passieren relativ plötzlich und auch ohne große Erklärungen. Wieso grenzt direkt an die Wüste ein regelrechtes, grün sprießendes Paradies? Wo kommen die ganzen Monster her? Wie genau funktioniert das mit dem Turm, und was hat es mit den geheimnisvollen Tafeln dafür auf sich? Woher kommen plötzlich die anderen Jäger, wie haben sie den Zusammenstoß zu Beginn des Films überlebt? Woher kommen die magischen Kräfte, die anscheinend in den Waffen stecken? Vor allem der Endkampf des Films ist sehr gut gelungen, am Ende kommt jedoch direkt eine Art Teaser für Teil 2, den man sich an der Stelle gerne hätte sparen können. Denn zum Schluss hin hat man das Gefühl, gar kein richtiges Ende gesehen zu haben.
Ich will damit nicht sagen, dass die Story schlecht ist, oder langweilig. Es geht eher darum, dass vor allem das Ende ein wenig umfangreicher hätte sein dürfen. Dafür macht es echt Spaß, Milla Jovovich als Artemis und Tony Jaa als den fremden Krieger dabei zuzusehen, wie sie sich kennenlernen und versuchen, miteinander zu kommunizieren. Dabei kommt es ab und zu sogar zu etwas trockenen Humoreinlagen, die trotzdem passend wirken, trotz der ernsthaften Lage, in der sie sich befinden.
Visuell hingegen ist der Film meiner Meinung nach wirklich gelungen. Die Landschaften und die Monster sehen wirklich beeindruckend aus, und dank der Kameraeinstellungen wird auch immer wieder der Größenunterschied zwischen Artemis und den Monstern, gegen die sie antreten muss, klar.
Besonders der Kampf gegen den Drachen, der später sogar noch in unsere Welt kommt und dort mehrere Panzer, Hubschrauber und Flugzeuge zerlegt, nachdem er in der anderen Welt während eines Gewittersturmes die Jäger zu vernichten versucht hat, sieht unglaublich beeindruckend aus. Man sieht ganz eindeutig, dass das 60 Millionen Dollar Budget hauptsächlich in die Szenen geflossen ist, in denen die Monster groß auftrumpfen.
Obwohl also die Story mich mit vielen offenen Fragen zurückgelassen hat, hat mir der Film wirklich Spaß gemacht. Natürlich erhoffe ich mir jetzt einen zweiten Teil, der mehr auf die fremde Welt eingeht und sie mir auch etwas näher bringt, ohne, dass ich dafür etliche Spiele der Videospielreihe gespielt haben muss. Trotz allem bekommt der Film von mir eine klare Empfehlung, vor allem für jene, die gerne große Action auf der Leinwand erleben möchten.
Zusammenfassung der Story:
Ein ungewöhnlicher Sandsturm transportiert die Soldatin Artemis (Milla Jovovich) und ihre Einheit (T.I., Meagan Good und Diego Boneta) plötzlich in eine andere Welt. Schnell muss die Truppe feststellen, dass die unbekannte Umgebung von gefährlichen Riesenmonstern beherrscht wird, denen ihre herkömmlichen Waffen nichts anhaben können. Für die Gestrandeten beginnt ein Kampf ums Überleben. Beim Versuch, in ihre Welt zurückzukommen, treffen die Soldaten auch auf den mysteriösen Hunter (Tony Jaa), der sich dank besonderer Ausrüstung und seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten bereits wiederholt gegen die Kreaturen behauptet hat. Doch werden Artemis und Co. bald mit einer Bedrohung konfrontiert, der sie selbst mit Hunters Unterstützung nicht gewachsen scheinen...