Genre: Fantasy, Action
Laufzeit: 104 Minuten
Von: M.J. Bassett
Mit: James Purefoy, Max von Sydow, Pete Postlethwaite
Produktionsland: Frankreich, Großbritannien, Tschechische Republik
Erscheinungsjahr: 2010
FSK: Ab 16 Jahren
"Solomon Kane" ist ein Fantasyfilm, wie man sich Fantasy gerne vorstellt. Die Handlung spielt in unserer normalen Welt, zu einer sowieso schon sehr düsteren Zeit (Hexenverbrennungen, Pest und Co.), und als ob das nicht schon reicht, mischen sich nun dunkle, magische Kräfte mit ein und beginnen, England zu terrorisieren. Und das alles aufhalten kann anscheinend nur einer: der titelgebende Held Solomon Kane.
Der kommt mit seiner eigenen Dunkelheit schon relativ früh in Berührung. Gerade noch ist er im Auftrag der Krone in Afrika unterwegs und bekämpft Heiden, stellt sich jedoch schnell der Stellvertreter von Gevatter Tod in seinen Weg. Der eröffnet ihm die Wahrheit, dass Solomons Seele durch einen Pakt geschützt wurde. Dieser Pakt wurde nun jedoch anscheinend aufgehoben, und so erheben sich die Diener Satans, um Jagd auf ihn zu machen.
Nur gerade so kann Solomon mit seinem Leben entkommen, und beschließt, sich in einem Kloster zurückzuziehen. Doch auch da kann er nicht lange bleiben, da er vom Leiter des Klosters persönlich rausgeworfen wird. Der verheimlicht Solomon jedoch, dass er eine besondere Rolle in dieser Welt spielt. Das heißt, die Mönche im Kloster wissen alles, entscheiden sich aber dafür, Solomon nichts zu sagen. Einfach mit der Aussage "Da muss er von selbst drauf kommen". Vielen Dank, liebe Mönche!
Der Film startet also mit einer furiosen Schlacht für die Krone und fährt mit der Szene im Kloster und einem "geläuterten" Solomon direkt erstmal wieder herunter. Der Sinn besteht darin, dem Zuschauer zu zeigen, dass Solomon nun auf dem Pfad des Lichts wandelt. Er tötet nicht mehr und wendet auch sonst keine Gewalt mehr an. Denn er weiß; wenn er von diesem Pfad abkommt, wird Satan sich seine Seele holen.
Doch da hat er natürlich die Rechnung ohne Satan gemacht, denn dieser schickt mit Hilfe eines mächtigen Dieners (Nicht der Vertreter vom Tod, für einen weiteren Auftritt hat das Budget wohl nicht mehr gereicht) einen Kämpfer aufs Feld, der seine eigene Armee zusammenstellt. Die starken Menschen nimmt er mit Hilfe von dunklen Kräften unter Kontrolle, die Schwachen werden versklavt oder direkt getötet.
Die Bedrohung durch diesen Krieger (der eine besondere Verbindung zu Solomon hat) wird auch durch die gelieferten Bilder gut beschrieben. Sobald der Krieger auftritt, wird das Bild dunkler, die Szene bedrohlicher. Überall sieht man hängende Leiche und abgeschlachtete Menschen, man sieht Bauern, die versuchen, vor dem Feind zu fliehen oder sich verzweifelt zur Wehr zu setzen.
Auch die Wandlung von Solomon Kane selbst hat mir sehr gefallen. Von einem gnadenlosen Kämpfer wandelt er sich zu einem zahmen Lamm, bis er erkennt, dass er ohne Gewalt nicht gegen den Feind ankommen kann. Dazu gesellen sich noch alte Verbindungen zur Familie, die er für zerbrochen gehalten hat. So wird aus Solomon ein sehr interessanter Charakter, der im Laufe des Films Höhen und Tiefen erlebt. Der Schauspieler James Purefoy schafft es dazu mit seiner Leistung, dieses Hin und Her sehr gut zu zeigen.
Natürlich gibt es auch in diesem Film ein paar Dinge, die nicht ganz rund laufen. Etwa, wenn plötzlich mitten im Film ein Charakter auftaucht, der vorher keine Rolle gespielt hat, jedoch sagt, dass er Solomon kennt, ihm sogar sagt, dass sie bereits zusammen gedient haben und dann versucht, den Helden zum Widerstand zu bewegen. Dieser Charakter wird so schnell in den Topf geworfen, dass man sofort merkt: so wichtig ist diese Person gar nicht. Das wird auch dadurch verdeutlicht, dass Solomon selbst nur ein paar Zeilen mit ihm spricht. Mehr Interaktion gibt es kaum. Auch der finale Angriff auf die Festung des Feindes ist nichts Besonderes. Da es sich um den Ort handelt, an dem Solomon aufwuchs, weiß er natürlich um einen geheimen Eingang, den der Widerstand nutzen kann. Im Hof kommt es dann zu einem kurzen Scharmützel, das jedoch schnell in den Hintergrund gerät. Auch die Stelle, an der Solomon auf seinen Vater trifft und ihn von seinem Leiden "befreit" (ihr wisst, was das bedeutet), ist nicht sonderlich ergreifend, da man seinen Vater nur in einer einzigen Vergangenheit-Sequenz gesehen hat. Dazu kommt das merkwürdige Golem-CGI-Ungeheuer am Ende, das keine große Rolle gespielt hat, obwohl es bedrohlich vorgestellt wurde. Allgemein fehlte dem ganzen Finale etwas Pepp.
Trotzdem ist "Solomon Kane" meiner Meinung nach ein sehr guter Film! Hauptsächlich dreht es sich eben um diese Figur, in das Schicksal von Solomon wird sehr schön präsentiert. Dieses Auf und Ab, durch das der Held gehen muss, schafft auch Verständnis für sein Handeln und macht ihn menschlich. Die dazu bedrohliche Stimmung, die die Bilder passend übermitteln, und schon hat man einen seht guten Film für einen Abend. Da kann man dann auch mal über die eher typischen "Schwächen" eines solchen Films hinwegsehen.
Zusammenfassung der Story:
Film über den Charakter Solomon Kane von "Conan"-Erfinder Robert E. Howard.
Zu Beginn ist Kane (James Purefoy) ein Söldner im Dienste von Queen Elizabeth I., der in Afrika kämpft. Doch nach einer Begegnung mit dem Tod persönlich erkennt er, dass er Vergebung finden muss, oder seine Seele in der Hölle landen wird. Er kehrt nach England zurück, um als Puritaner ein friedvolles Leben zu führen. Ein Jahr lang übt Kane sich in Demut - bis er aufgefordert wird, den sicheren Hafen zu verlassen und die lauernden Blicke des Leibhaftigen vom geistlichen Treiben seiner Brüder fort zu lenken. Er trifft William Crowthorne (Pete Postlethwaite), der ihn auf eine Reise in die Neue Welt einlädt. Aber der Teufel lässt sich nicht austricksen. Marodierende Schergen unter dem Befehl des Schwarzmagiers Malachi (Jason Flemyng) überfallen Crowthornes Familie und entführen Tochter Meredith (Rachel Hurd-Wood). Kane muss erneut kämpfen...