Genre: Action
Laufzeit: 90 Minuten
Von: James Cullen Bressack
Mit: Johnny Messner, Steven Seagal, DMX
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2021
FSK: Ab 16 Jahren
Oh man, wie gerne würde ich schreiben, dass dieser Film gefallen hat, aber ich kann es leider einfach nicht. Ich bin ein großer, sehr großer Fan von den alten Filmen mit Steven Seagal. Ich mag diese kompromisslose Action und es hat mich nie im geringsten gestört, dass er anscheinend immer den unverwundbaren Helden gespielt hat, der die Bösewichte mit seinen Martial Arts Einlagen auf die Bretter schickt. Ich habe es sogar sehr gerne geschaut.
Doch in letzter Zeit nimmt Steven sich anscheinend auch in seinen eigenen Filmen immer mehr zurück. Das mag vielleicht auch am Alter liegen - immerhin ist er fast 70 Jahre alt - jedoch fehlt vor allem diesen Filmen eines: die Action. Steven kommt mir in letzter Zeit immer mehr wie eine Art Buchhalter vor, der Dinge im Hintergrund regelt und vielleicht damit eher unbekannteren Schauspielern eine Bühne bietet, aber gerade für diesen Film, der eine Art Fortsetzung zu dem 20 Jahre alten "Exit Wounds" darstellt, ist das meiner Meinung nach die falsche Entscheidung gewesen. Denn auch, wenn die Charaktere sich vielleicht in 20 Jahren weiterentwickelt haben, kommen mir vor allem Steven und DMX in ihren Rollen eher weich vor. Steven spielt den Großstadtpaten "Augustino 'Finn' Adair", wirkt aber eher wie ein Pate, der seine Familie nicht unter Kontrolle hat. DMX spielt den korrupten Detective Munce, wirkt aber eher motivationslos platziert und hat ein paar Textzeilen, die ich für mehr als fragwürdig halte.
Doch im Gegensatz zu "Exit Wounds" nehmen diese beiden auch nicht die Hauptrollen ein. Die Hauptcharaktere sind eindeutig Johnny Messner als "Frank", ein ehemaliger Polizist, der von sich selbst sagt, nicht der sauberste Cop seiner Zeit gewesen zu sein, und Zack Ward als "Desmond Packard", der Sohn von Augustino Adair.
Leider wirkt vor allem Frank, der Rache verlangt für den Mord an seinem Sohn, irgendwie müde. Oftmals keucht er einfach, hustete etwas Blut, was vielleicht auf eine Krankheit oder Verletzung hindeuten soll, oder trinkt irgendwo nen Schnaps. Wenn er dann mal zur Waffe greift, geht er auch ziemlich kopflos vor, wird mehrfach angeschossen (obwohl er sogar gesehen hat, dass da noch mehr Gegner waren, die er aber einfach innerhalb von 5 Sekunden vergessen hat) und liegt auch ne Zeit im Krankenhaus.
Desmond auf der anderen Seite hätte ein interessanter Charakter sein können. Er hält seinen Vater für zu weich, um das "Familienunternehmen" weiter zu leiten, dabei beweist er selbst immer wieder, dass er selbst einfachste Probleme nicht selbst regeln kann. Später wird aus ihm eine Figur, die einfach darauf steht, persönlich Menschen zu ermorden, anstatt Killer zu schicken, die die "Drecksarbeit" für ihn erledigen.
Auch die Geschichte selbst ist leider nicht überzeugend. Zuerst einmal merkt man gar nicht, dass dieser Film eine Fortsetzung zu "Exit Wounds" sein soll, wenn man den Vorgänger nicht gesehen hat. Das ist ein Problem, denn oftmals werden Andeutungen fallen gelassen, die darauf hinweisen, dass es irgendwo schon Verbindungen gab. Die sind aber so schwach eingearbeitet, dass man beim Anschauen das Gefühl bekommt, diese Andeutungen sollen auch einfach nur Andeutungen sein, um beispielsweise die Wichtigkeit von "Frank" hervorzuheben. Zusätzlich sorgen die flachen Charaktere und die geradlinige Handlung (die meistens in Actionfilmen absolut nicht verkehrt ist) dafür, dass selbst der Kniff, zwei Familien und zwei verschiedene Generationen gegeneinander antreten zu lassen, komplett unter den Teppich gekehrt wird.
Insgesamt tut es mir schon Leid, das über einen Film mit Steven Seagal sagen zu müssen, aber ich kann den Film beim besten Willen einfach nicht empfehlen.
Zusammenfassung der Story:
Als der ehemalige Polizist Frank (Johnny Messner) von dem Mord an seinem entfremdeten Sohn Chance (Chester Rushing) erfährt, wagt er sich zurück auf die dunklen Straßen, die er einst wie seine Westentasche kannte. Er ist bewaffnet, gefährlich und hat nichts zu verlieren und muss sich in seiner Mission der skrupellosen örtlichen Bande stellen, die von Augustino 'Finn' Adair (Steven Seagal) angeführt wird, dessen Sohn Desmond Packard (Zack Ward) der Mörder von Chance ist. Unterdessen versucht Detective Ray Munce (DMX), den Mord aufzuklären und Franks Rachegelüste auszubremsen...