Genre: Sci-Fi
Laufzeit: 90 Minuten
Regie: Marc Price
Drehbuch: Marc Price
Mit: Phoebe Sparrow, Daisy Aitkens, Simon Dwyer-Thomas
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2020
FSK: Ab 16 Jahren
Ich bin ganz ehrlich, nach so vielen Reviews über richtige Gurken-Filme mit Bruce Willis, dachte ich bei "Dune Drifter", ich könnte euch heute von einem anständigen Sci-Fi Werk erzählen. Ein Werk, das zumindest annehmbares bis gutes CGI auf die Bildschirme zaubert. Ein Werk, das gut geschrieben ist und eine zufriedenstellende und logische Story zu bieten hat.
Aber nein, stattdessen habe ich erneut eine Gurke aus dem riesigen Fischbecken gezogen, obwohl ich mir doch lieber einen richtigen Fisch gewünscht hätte. Denn von dem, was ich mir gewünscht habe, wird in diesem Streifen einfach nichts zufriedengestellt.
Stattdessen bekommt man in den ersten Minuten klaustrophobische Nahaufnahmen der Gesichter von Charakteren gezeigt, die in ihren winzigen Raumschiffen durch einen Regenbogenhyperraum fliegen. Die Raumanzüge sehen aus, als ob man die LEDs von diesen Lichtstreifen um eine kleine Plastikfläche geklebt hat und diese dann eben Helm nennt. Die Technik im Raumschiff sieht älter aus als die der uralten Star Trek-Filme und wecken erst Nostalgie an alte Röhrenmonitore als den Gedanken an eine fortschrittliche Zeit. Die Leute, die eigentlich vollkommen uninteressant sind, weil nicht mal erklärt wird, wer die überhaupt sind, kabbeln sich dann über Themen wie "Sind ballistische Waffen besser als Plasma?" oder "Kämpfen wir eigentlich gleich oder eher doch nicht?" Denn eigentlich heißt es während eines absurd schlechten Missionsbriefings, dass diese Truppe anscheinend auf den Weg ist, einer Truppe von Kolonisten irgendwie zu helfen, was aber keinen Kampf mit einschließen soll, denn darum kümmern sich anscheinend andere. Dann sagt der Captain, oder was auch immer er sein sollte, dass es aber vielleicht doch zu einem Kampf kommen kann. So beiläufig und mit einem klaren Schulterzucken , dass man denkt, dem würde ich niemals mein Leben anvertrauen.
Schließlich gelangt die Truppe an ihr Ziel und gerät eben doch in einen Kampf- Für den sind sie aber Laut des Anführers gar nicht ausgerüstet. TROTZDEM stürzen sich die Charaktere mitten in die Schlacht, so planlos und einfach nur strohdumm, dass sich mir alle Haare aufgestellt haben. Niemand hält die Formation, dann kommen die ganze speziellen Helden zum Einsatz, die denken, sie können alles alleine, und am Ende gehen dann fast alle drauf. Ja, alle, die am Anfang diese seelenlosen Gespräche geführt haben, gehen drauf. Alle? Nein, denn ein Zweiergespann wird nur kritisch beschädigt (was eine immer wiederkehrende, nervtötende Computerstimme auch immer wieder betont, damit auch der letzte schlafende Zuschauer es noch mitbekommt) und stürzen auf einen Planeten ab.
Ab da geht die Story dann eigentlich erst richtig los, alles vorher war einfach nur ... ich weiß nicht, was es war. Andere Filme, die das geschickter machen, nutzen so einen Anfang, um Charaktere zu etablieren, um sie vorzustellen und wichtig, am besten sogar interessant zu machen. Hier stürzen zwei Charaktere auf einen Planeten, deren Namen man vielleicht aus Glück vorher aufgeschnappt hat. Davon ist eine so schwer verletzt, dass sie nur rumstöhnt, kaum ein deutliches Wort sagt und am Ende dann auch irgendwie stirbt. Aber so schlecht, dass ich es schon als Erlösung für die Schauspielerin betrachten würde.
Dann zieht die eine, verbleibende Figur los - ich bin ganz ehrlich, den Namen habe ich schon vergessen - und versucht, aus einem feindlichen Raumschiff, dass ebenfalls abgestürzt ist, eine Plasmakupplung oder dergleichen zu bergen. Sie stapft also über die Felder eines Planeten, der noch langweiliger wirkt aus Crait, der Salzplanet aus Star Wars Episode 8, und der sich nicht entscheiden kann, was für eine Landschaft er eigentlich bieten will.
Denn in der einen Aufnahme sieht man nur absolut komplett flaches Land, in anderen Aufnahmen sieht man an denselben Stellen plötzlich Hügel und sogar sowas wie Berge. Also weiß selbst der Planet nicht, was er sein will.
In den furchtbar umgesetzten Feuergefechten, die anscheinend mit Plasmawaffen geführt werden, hat man sich dann dazu entschlossen, die Logik und vor allem die schauspielerische Leistung komplett durch Unsinn und Langeweile auszutauschen.
Man muss sich das halt mal so vorstellen: Die eine Überlebende und ein Alien beschießen sich gegenseitig. Um sie herum "explodiert" der Boden, wenn ein Schuss daneben geht, aber wenn die sich direkt treffen, dann zucken die nicht einmal. An einer Stelle schießt sie dem Alien DREI MAL von unten durch den Schädel, und der taumelt nur kurz, um kurz danach auf sie zu schießen. Nur dass sie einfach wegläuft, nicht einmal richtig ins Straucheln gerät.
Wenn sie also schon schlecht aufgelöste und gedrehte "Raumschlachten" zeigen, dann hätten sie zumindest Schilde oder so etablieren können, die die Wirkung der Treffer absorbieren oder sonst etwas. Ich meine, es ist ja nicht diese Art von schlecht, dass man darüber lachen kann. Es ist diese Art von schlecht, bei der ich mich frage, weshalb man solche Filme auf dem Markt überhaupt erlaubt.
Ich muss wirklich Respekt an die Person aussprechen, die es geschafft hat, eine Art Inhaltsangabe zu schreiben, die ich für "Zusammenfassung der Story" genutzt habe. Denn ich hätte diesen Film nicht ansatzweise so zusammenfassen können. Und diese Person hat es auch noch geschafft, die Story spannend klingen zu lassen. Lasst euch davon bitte nicht täuschen, sonst werdet ihr wirklich ganz gewaltig enttäuscht. Diesen Film kann man sich wohlmöglich nicht mal als Liebhaber von Trash-Filmen zu Gemüte ziehen, ohne am Ende über die verschwendete Zeit zu weinen.
Und an diesem Punkt wundere ich mich, weshalb die Rechtschreibprüfung von Google mir "Regenbogenhyperraum" nicht doppelt und dreifach als falsch markiert. Oh well.
Zusammenfassung der Story:
Während eines andauernden Kampfes um die Menschheit wird eine Gruppe von Rookie-Raumjägerpiloten losgeschickt, um sich dem Kampf gegen eine Armada unschlagbarer feindlicher Schiffe anzuschließen. Als die angehende Pilotin Adler (Phoebe Sparrow) und ihr Schütze abgeschossen werden, gelingt es ihnen, auf einem nahe gelegenen Planeten zu landen. Da die Kanonierin tödlich verwundet ist und ihre eigene Lebenserhaltung nur zwei Tage dauern soll, besteht die einzige Möglichkeit unserer Pilotin darin, ihr Schiff zu reparieren. Das plötzliche Erscheinen eines feindlichen Fahrzeugs bietet die Antwort, aber als Adler nach Teilen sucht, die sie auf ihrem eigenen Schiff verwenden kann, ist sie entsetzt, einen anderen Überlebenden zu entdecken: Ein feindlicher außerirdischer Soldat, der nicht die Absicht hat, sie entkommen zu lassen.