Genre: Fantasy, Abenteuer, Action
Laufzeit: 120 minuten
Regie: Oleg Stepchenko
Drehbuch: Oleg Stepchenko, Dmitry Palcev
Mit: Jason Flemyng, Jackie Chan, Arnold Schwarzenegger
Produktionsland: Russland, China
Erscheinungsjahr: 2021
FSK: Ab 12 Jahren
Lass mich euch direkt sagen, ich bin in meiner Meinung zu diesem Film furchtbar hin und her gerissen. Das liegt vor allem an der schwankenden Qualität, die immer dann deutlich sichtbar wird, wenn der Film ruhige Momente hat.
Direkt zu Beginn muss ich erstmal etwas klarstellen: Ja, der Film macht viel Werbung mit Jackie Chan und Arnold Schwarzenegger. Jedoch verhält es sich mit den beiden ähnlich wie bei den Filmen, die zuletzt mit Bruce Willis Werbung machten und ihn dann nur recht kurz und ohne viel Sinn in die Geschichte eingebaut hatten. Weder Arnie noch Jackie haben große Auftritte, und zur wirren Geschichte tragen sie auch nicht viel mit bei. Doch trotzdem haben sie ein paar nette Auftritte und treten sogar in einem meiner Meinung nach unterhaltsamen Kampf gegeneinander an.
Stichwort wirre Geschichte: Ich glaube, die Drehbuchschreiber waren sich wohl bis zum Ende nicht darüber einig, was genau sie nun eigentlich für eine Geschichte im Film erzählen wollen. Alles beginnt mit der Erzählung über deinen mächtigen Drachen, dessen Wimpern so lang und stark waren, dass sie in die Erde einbrachen und auf der anderen Seite der Welt als Pflanzen wieder auftauchten- Aus denen wurde ein Tee gewonnen, der für seine heilenden Kräfte bekannt war. Zur Verteidigung des Drachen gab es die weißen/hellen Magier, doch einige von ihnen wurden abtrünnig und nannten sich fortan - Überraschung - schwarze/dunkle Magier.
Plötzlich jedoch geht es um Jonathan Greene (gespielt von Jason Flemyng) einen berühmten Kartographen, der in Russland vor dem Zaren vorstellig werden wollte, um dort seine Karten, die er mithilfe seiner neusten Technologie erstellt hat, vorzustellen. Stattdessen wird er eingekerkert, als er herausfindet, dass der Zar gar nicht an seinem Hofe ist. Jedoch wird er wieder freigelassen, nachdem drei Sonderlinge im Tower of London - dem am besten gesicherten Gefängnis, aus dem noch nie jemand ausbrechen konnte - einen seiner Briefe abfingen, der an seine Frau gehen sollte. Einer der drei Sonderlinge ist der russische Zar, dem man eine eiserne Maske angelegt hat, und Jackie, dessen Rolle sich mir auch nach dem Anschauen des Films nicht erschlossen hat. Jedenfalls setzt die Frau, nachdem sie herausgefunden hat, dass ihr Mann in Russland im Gefängnis sitzt, alle Hebel in Bewegung, ihn zu befreien. Das geht auch recht schnell, doch Jonathan darf nicht zurück in den Westen, weil sonst jeder wissen würde, dass der Zar nie aus England zurückkehrt ist. Also soll er in den Osten, um dort die Grenzen Asiens zu kartographieren.
Hinzu kommen dann später noch plötzlich drei Chinesen, die anscheinend ihre Prinzessin suchten und mystische Wesen ... auf die überhaupt nicht weiter eingegangen wird. Ach ja, und dann gibt es noch die dunkle Prinzessin, die mithilfe ihrer Magie vorgibt, die helle Prinzessin zu sein, um so die Kontrolle über den eingangs erwähnten Drachen zu erlangen, um den es am Ende dann wohl wirklich geht.
Als ob das dann nicht reicht, besteht der Film zu 99% aus CGI. Ich gehe sogar soweit und behaupte, dass alles CGI ist, außer die Schauspieler und ihre Kostüme. Jedoch ist die Qualität der computergenerierten Bilder nicht die beste. Die Auswirkung: Der gesamte Film wirkt unecht. Jede Kulisse, jede Szene hat etwas Bedrückendes an sich, selbst Steine und Gras wirken, als ob sie nicht aus dieser Welt wären.
Gut wird das CGI lediglich am Ende, wenn der Film auf das Finale zusteuert. Der Angriff auf die Burg mit der Unterstützung von flugfähigen Maschinen, während die "Rebellen" gegen die Soldaten der falschen Prinzessin kämpfen.
Auch an den Kämpfen selbst habe ich nichts auszusetzen. Die Choreographien sind sehr gut, und während des Kampfes zwischen Arnie und Jackie kommt auch Jackies bekannter Humor aus seinen älteren Filmen wieder zum Vorschein.
Ebenfalls gefallen haben mir die Kostüme. Vor allem gegen Ende zeigen sich die chinesischen Soldaten in prächtigen Rüstungen, während die russischen Freibeuter in Trachten kämpfen, die man von Piraten gewöhnt ist. Beide Prinzessinnen haben wundervolle Kleider, am Ende tragen sie sogar dieselben, da die dunkle Prinzessin wieder ihren Zauber einsetzt und das Aussehen der hellen Prinzessin annimmt, um die anderen "Helden" des Films zu verunsichern.
Was mich wiederum gestört hat: Die "Dunkle Seite" soll angeblich starke Magier aufweisen. Einer kann sich scheinbar durch den Nebel teleportieren, der unter seiner Rüstung hervorströmt, ein anderer kann Blitze aus seinen Fingern schießen (der Imperator aus Star Wars lässt grüßen) und einer von ihnen kann einen Ton erzeugen, der unvorstellbare Schmerzen in den Köpfen der Gegner auslöst. Das alles soll sich auf die anfangs angesprochene Magie beziehen, und das würde auch Sinn ergeben, da es ja auch Drachen und andere mystische Wesen gibt.
Doch am Ende stellt sich heraus, dass die "Bösen" da mit einfachsten Tricks arbeiten, die jedoch einfach nicht richtig in die Welt zu passen scheinen.
Der mit den Blitzen und dem Magnetismus betreibt seine Kräfte durch eine Art Batterie, die in der Festung durch eine eigenartige Konstruktion aufgeladen werden. Die elektrische Energie wird dann in Behältern gespeichert, die an die Rüstung angebracht werden.
Doch wenn sie schon Elektrizität beherrschen, wieso gibt es sonst keine Maschinen, die damit betrieben werden? Sogar Fackeln und Kerzen beleuchten weiterhin die Räume und Höfe, anstatt richtige Lampen.
Der besonders starke Magier, dessen Rüstung nichts durchdringen kann, wird dadurch besiegt, dass man ihn ausrutschen lässt. Als er auf dem Boden aufkommt, zerfällt seine Rüstung plötzlich. als würde sie aus billigem Porzellan bestehen. Das macht keinen Sinn, wenn man bedenkt, mit welchen Waffen die Soldaten vorher gegen ihn vorgegangen sind.
Mir kommt es so vor, als ob man eher Angst gehabt hätte, die Gegner wirklich magisch zu machen, um damit wenigsten der Geschichte in dieser Welt treu zu bleiben. Da ist es zwar gut und schön, dass die Designs der Rüstungen dieser Krieger echt gelungen sind, aber das hilft nicht, wenn der Krieger selbst einfach nur langweilig ist.
Und während ich diese Review schreibe, muss ich berichtigen, was ich zu Beginn geschrieben habe. Denn wenn ich meine Gedanken so lese, muss ich sagen, dass der Film am Ende trotz ein paar schöner Bilder, echt gelungenen Kostümen, guten Kämpfen und ab und zu gutem Humor leider doch eher eine Enttäuschung ist. Während ich mir den Film anschaute, fühlte ich immer wieder ein Auf und Ab an vielen Stellen. Oftmals dachte ich "Was schaue ich mir hier an?", während ich an anderen Stellen dachte "Wow, das hat mir gefallen!". Leider sind diese Stellen rar gesät und werden von der doch recht komplizierten Story, die erst am Ende anscheinend einen roten Faden bekommt, überschattet. Ja, am Ende geht es darum, dass die helle Prinzessin, der Kartograph sowie seine Frau in China zusammenkommen, um gegen die dunkle Prinzessin anzutreten, doch der Weg dahin macht oftmals einfach keinen Sinn.
Kleiner Tipp: Der Trailer zeigt eigentlich schon die spannendsten Momente des Films und macht halt echt auffallen viel Werbung mit Arnie und Jackie. Rückblickend weiß ich nun, dass das über einen eher enttäuschenden Film hinwegtäuschen sollte.
Zusammenfassung der Story:
Jonathan Greene (Jason Flemyng) bekommt den Auftrag, den Osten des russischen Reichs auszumessen – und macht sich auf die Reise in eine unbekannte Welt, in der jede Menge Gefahren lauern. Und es erwartet ihn eine aufregende Odyssee voller Abenteuer und Entdeckungen: Er begegnet mystischen Kreaturen und einer chinesischen Prinzessin und bekommt es mit Schwarzer Magie und dem legendären Dragon King zu tun. Im Tower of London kämpft indes ein Kampfsportmeister (Jackie Chan) um seine Freiheit – und sagt dabei unter anderem dem geheimnisvollen Captain Hook (Arnold Schwarzenegger) den Kampf an...
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=u2qMU7WB2PE