Oriignaltitel: Survive the Game
Genre: Action, Thriller
Laufzeit: 97 Munuten
Regie: James Cullen Bressack
Drehbuch: Ross Peacock
Mit: Bruce Willis, Chad Michael Murray, Swen Temmel
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2021
FSK: Ab 16 Jahren
Ich glaube, ich habe schon oft in meinen letzten Reviews, die die aktuellsten Filme mit Bruce Willis abhandelten, erwähnt, dass ich es doch besser finden würde, wenn er sich nicht für jeden Schrott, der produziert wird, zur Verfügung stellen würde. "Killing Field" ist genau wieder so ein Beispiel.
Bevor ich zum Film komme, möchte ich nur sagen, dass ich es gut finde, wenn bekannte und berühmte Schauspieler, die einfach durch Umstände oder das Alter nicht mehr selbst die große Action zeigen können, sich bereitstellen und zumindest mit ihrer Anwesenheit die Karriere von angehenden neuen "Stars" pushen. Problematisch wird es aber, wenn die Filme, in denen sie das tun wollen, einfach nur schlecht sind. Denn das hinterlässt für keinen der an der Produktion beteiligten Personen einen guten Eindruck.
Und der Film "Killing Field" zeigt eigentlich ganz deutlich, wie ein Film eben nicht sein sollte. Egal, ob da nun ein bekannter Schauspieler mitspielt oder die Linde rauscht. Denn erstmal ist der Film nicht nur durch die Bank durch langweilig, er ist von vorne bis hinten auch nur so voller Logiklöcher, sodass es einem sogar erschwert wird, der ansonsten völlig belanglosen und einfallslosen Story überhaupt noch zu folgen. Wenn man es überhaupt bis zum Ende schafft, da die Ausstrahlungskraft der Schauspieler gerade mal so stark ist wie die einer 2 Watt Lampe.
Dabei muss natürlich gar nicht groß erwähnt werden, dass Bruce Willis erneut nur als Aushängeschild für den Film fungiert. Er selbst hat zwar ein bisschen mehr Screentime als in anderen Produktionen, an denen er beteiligt war, doch alles, was er macht, ist entweder herumzustehen und verletzt zu tun oder herumzusitzen und verletzt zu tun. Dann gibt es gegen Ende hin noch eine kleine Szene, in der er sich mit einem Hampelmann der Bösen ein kleines Wortgefecht liefert, in denen er immer wieder betont: "Ich bin der, der dich umbringen wird." Ja, das sagt er so an die drei oder vier Mal, um es dann am Ende auch recht unspektakulär endlich umzusetzen.
Abgesehen davon ist der Cast anscheinend eine wilde Truppe aus Hobbyschauspielern. Alles, wirklich alles, was die Figuren in dem Film machen, wirkt entweder komplett steif oder einfach nur vollkommen sinnlos. Ob es nun allein an den Schauspielern lag, oder zum Teil auch an der Regie, die das ja irgendwie alles hat durchgehen lassen, weiß ich nun leider nicht.
Lasst mich da am besten eine Szene kurz beschreiben: Die zwei "Helden" der Geschichte schaffen es, drei der Bösen in eine Art Garage zu locken und dort zu überraschen. Nun wird die Kamera ganz wild, um zu überdecken, dass die Schauspieler nur wild rumhampeln, anstatt "richtig" zu kämpfen. Am Ende schaffen sie ein, einen der Bösen zu überwältigen. Und ja, der stirbt dabei. Schande. Jedenfalls Stehen da noch zwei andere Böse, die aber nur zuschauen. Und die Helden? Die rennen einfach an den beiden Bösen vorbei nach draußen, wo noch zwei andere Böse waren. Die werden aber von unseren tapferen Recken über den Haufen gerannt, sodass sie zu Boden fallen. Leider rappeln diese sich aber schnell genug wieder auf, um die Helden mit ihren Waffen, die sie die ganze Zeit über in der Hand hielten (ja, auch als die anderen in der Scheune oder Garage oder was das war gekämpft haben, während die beiden nur draußen standen), von hinten zu erschießen. Was aber machen sie? Sie schauen völlig überfordert zu, wie die beiden Helden in einen Wagen steigen und losfahren.
Es ist nicht so, dass ich den Sinn der sogenannten "Plotarmor" nicht verstehen würde. Kurzes Beispiel für jene, die eventuell nicht wissen, was das Wort bedeutet: Erinnert euch an die Sturmtruppen aus "Star Wars: Eine neue Hoffnung". Jeder kennt den Scherz, dass Sturmtruppen ja sowieso nie etwas treffen würden, was an sich nicht stimmt. Aber was wäre aus Star Wars geworden, wenn die Truppen in dem Film Luke auf seiner Flucht einfach erschossen hätten? Dann wäre das mit der Trilogie nix geworden.
Plotarmor schützt also (allgemein gesprochen) wichtige Charaktere vor dem Tod. Nicht vor Verletzungen oder sonst was, sondern einfach davor, zu früh aus der Geschichte auszuscheiden. Und allzu oft merkt man es den Szenen an, wenn sowas passiert. Leute, die vorher großartige Schützen waren, schießen plötzlich nur noch daneben. Gediegene Kämpfer schlagen gefühlt nur noch daneben, sodass selbst ein Grashalm sie auslachen würde und so weiter. Hauptsache, diese eine Person, die für den Verlauf der Geschichte wichtig ist, überlebt die Gefahr.
Aber "Killing Field" hat es mit damit wirklich übertrieben. Und die beschriebene Szene ist noch nicht einmal das schlimmste Beispiel, das möchte ich hier einfach niemandem zumuten. Mal ganz davon abgesehen, dass auch die böse Seite einfach nur ein billiger Abklatsch aus alten Gangsterfilmen ist. Eine der Antagonistinnen ist sogar ein offensichtlicher Versuch, Harley Quinn aus "Batman" oder dem "Suicide Squad" nachzuäffen. Und das wirkt einfach nur falsch. Mir haben sich die Haare aufgestellt, weil ich mich am Ende lieber im Boden hätte versinken lassen, als diesen Film zu schauen.
Was übrigens die Titeländerung von "Survive the Game" in "Killing Field" soll, weiß ich auch nicht. Aber hier tritt ein seltener Fall auf: "Killing Field" macht für diesen Film eindeutig mehr Sinn, denn der ganze Film findet auf einer Art Farm und auf Feldern statt. Mit einem Survival Game hat der ganze Film hingegen gar nichts zu tun. Also zumindest eine Sache, die irgendwie Sinn macht bei diesem Film.
Also bitte tut euch selbst den Gefallen und schaut euch "Killing Field" nicht an. Es ist nicht mal so, dass ich sagen könnte, wer Trash mag, könnte ihn mögen. Dieser Film ist eine absolute Vollkatastrophe und eine Bruchlandung, in allen Aspekten.
Zusammenfassung der Story:
Als der Polizist David (Bruce Willis) bei einer schief gelaufenen Drogenrazzia verletzt wird, jagt sein Partner Cal (Swen Temmel) die beiden Kriminellen, die ihn angeschossen haben, Violet (Kate Katzman) und Jean (Zack Ward). Sie landen alle auf einer abgelegenen Farm, die dem Tierarzt Eric (Chad Michael Murray) gehört, der um seine kürzlich gestorbene Familie trauert. Während Cal und Eric ihre Verteidigung planen, treffen weitere Mitglieder der Bande ein – zusammen mit dem verletzten David, den sie in ihrer Gewalt haben. Die drei Helden sind in der Unterzahl und müssen mit List, Cleverness und guten Schüssen die Drogenhändlerbande zur Strecke bringen, bevor deren Anführer Michael (Kristos Andrews) eintrifft...