Seit dem Tag, als Josie von Max erfuhr, eine seiner Dienstreisen würde in ihre Nähe führen, fühlte sie sich wie ein wildes, gefangenes Tier. Das gab es nichts zu überlegen, diese Gelegenheit musste genutzt werden. Ja, sie wollte ihn unbedingt wiedersehen, mit ihm eine Nacht verbringen, so wie sie es sich schon einige Male ergeben hatte. Zu lange war es her, seit sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte.
In der Nacht vor ihrer Fahrt zu Max fand Josie vor Aufregung keinen Schlaf. Ewig warf sie sich in ihrem Bett hin und her. Ihre Gedanken waren bei ihrem Freund und sie fieberte ihrer Liebesnacht mit ihm entgegen. Dementsprechend müde und unausgeschlafen begann ihr Tag. Doch die Aufregung überwog und verdrängte die Müdigkeit. Die Vorfreude wirkte wie ein Aufputschmittel auf sie.
Nach langer Fahrt erreichte Josie endlich ihr Ziel, das Hotel, in dem ihr Geliebter bereits ungeduldig auf sie wartete. Ihr konnte es gar nicht schnell genug gehen, ihn wiederzusehen, seine Wärme zu spüren. Ihr war bewusst, zwischen ihr und Max würde es nie eine Beziehung geben, lediglich mal eine gemeinsam verbrachte Nacht. Aber diese kurze Zeit wollte sie mit allen Sinnen genießen. Die Freundschaft zwischen ihnen war so fest, dass nichts und niemand diese trennen konnte. Sie liebte seine leidenschaftlichen Zärtlichkeiten, wenn er sie voller Begierde an sich drückte, streichelte, küsste. Die wenigen heimlichen Treffen mit Max waren für sie ein Fest der Sinne und der Sinnlichkeit, der Hingabe, des Gebens und des Nehmens.
Schon auf dem Parkplatz fielen sie sich mit einem glücklichen Lächeln in die Arme, ein erstes zärtliches Küsschen folgte. Nach kurzer Begrüßung zogen sie sich Hand in Hand in die Intimität des Hotelzimmers zurück.
Ihr Herz klopfte heftig aus Vorfreude. Mit strahlenden Augen sah sie ihn an, ihn, dem sie rettungslos verfallen war. Seine spürbare Erregung trieb ihre Lust ins Unermessliche, sie konnten sich nicht mehr zurückhalten, sie mussten sich haben, mit Haut und Haaren. Tausend heiße Küsse wurden ausgetauscht, ihre Hände glitten zärtlich über ihre Körper, nestelten an den Knöpfen ihrer Kleidung und ließen diese Stück für Stück zu Boden gleiten.
Eng umschlungen ließen sie sich schließlich auf das breite Bett sinken. An das Endgültige, ihre Vereinigung, dachte noch niemand. Diese wurde hinausgezögert, sollte zum Höhepunkt des Abends werden. Erstmals wollten sie einfach ihr kurzes Glück genießen, sich spüren, sich küssen, streicheln, aneinander schmiegen, den Duft des anderen riechen.
Liebevoll sahen sie sich wieder und wieder tief in die Augen, lächelten sich an und verwöhnten sich gegenseitig mit ihren zärtlichen Fingerspitzen.
Doch das sollte nicht alles sein. Liebe machen geht bekanntlich auch durch den Magen, die heißen Spiele hatten ihren Appetit angeregt. Max kannte Josies Vorliebe für Sushi, deshalb verließen sie notgedrungen ihr Liebesnest und suchten ein chinesisches Lokal auf. Max mochte Sushi zwar nicht, dafür stellte er sich einen Teller mit Nudeln und Ente zusammen. Zufrieden beobachtete er, mit welchem Genuss Josie die kleinen Happen verspeiste. Mit frechem Grinsen registrierte er, wenn sie um Atem rang und ihr die Röte ins Gesicht schoss, weil sie mal etwas zu viel von dem scharfen Wasabi erwischt hatte.
Mit jedem Bissen erhöhte sich ihre Lust auf Max. Sie stellte sich vor, wie er Erdbeeren auf ihren Körper drapieren und anschließend mit seinem Mund wegpflücken würde. Wie er dabei mit seiner Zunge über ihren Bauch kitzeln und dabei immer weiter nach unten gegen das Zentrum ihrer Lust gleiten würde.
„Gehen wir, bitte“, hauchte sie leise, vor Erregung fast zitternd.
Dieser Wunsch konnte Max nur recht sein, ungeduldig kehrten sie ins Hotel zurück. Im Zimmer heizte Josie seine Erregung noch weiter an, als sie sich in langsamen, aufreizenden Bewegungen vor seinen Augen entkleidete.
Mit erwartungsvoll geöffneten Beinen legte sie sich auf das Bett und erzählte ihm von ihrer Vorstellung, welche sie beim Essen derart heiß gemacht hatte.
Max lachte leise über ihre Gedanken. Er ahnte, was sie sich jetzt wünschte. Schon fuhr er mit seiner Zunge über ihren Bauch, dann weiter nach unten zu ihrem Allerheiligsten. Leicht strich er über ihre Knospe, die keck aus ihrem Versteck herauslugte.
Josie stöhnte auf, heftige Gefühle stürzten auf sie ein. Kribbeln verbreitete sich in ihrem Körper, wie kleine Ameisen, die mit ihren Füßchen über ihre Haut krabbelten. Erschöpft von ihren höchsten Lustgefühlen, zog sie Max wieder zu sich hoch, legte ihre Arme um seinen Körper.
Max stöhnte leise, als sie ihn streichelte, mit ihren langen Nägeln zärtlich über seinen Rücken kratzte.
Sie liebkosten sich erneut gegenseitig, Keuchen drang durch den Raum. Erregte, schweißfeuchte Körper rieben aneinander. Mühsam gedämpfte Lustschreie entfleuchten ihren Kehlen.
Mit ihrer zärtlichen Faust stimulierte Josie den harten Schaft ihres Freundes. Er wusste, dass sie sich nun ihre Nachspeise holen wollte. Er konnte es kaum erwarten, bis sie sich endlich über seinen Schoss beugte, ihre Lippen sein bestes Stück umschlossen. Sie liebte seinen Zauberstab und dessen Duft, liebte es, ihn mit ihrem Mund zu verwöhnen. Ja, es erregte sie ungemein, ihn mit ihrer Zunge zu reizen, bis er seine heiße Sahne zuckend in ihre Kehle schießen würde. War es doch für sie ein Zeichen ihres bedingungslosen gegenseitigen Vertrauens. Nachdem sich Max zitternd und stöhnend in ihrem Mund verströmt hatte, ließ sie von ihm ab. Bei einem innigen Kuss genossen sie daraufhin den salzigen Geschmack seines Liebessaftes.
So ging es noch bis spät in die Nacht hinein. Max war erstaunt über so viel Feuer, das seine Bettgefährtin versprühte, wie sie ihre Lust auslebte, sich fallen ließ, mehrfach den kleinen, süßen Tod erlebte und auf Wolke sieben schwebte.
Es war ein Wechselspiel der Gefühle, ein Fest der Sinne, das Josie und Max in dieser einen Nacht erlebten. Sie gaben und nahmen, bis sie erschöpft eng aneinander liegend in einen tiefen Schlaf fielen.
Doch auch die schönste Zeit geht einmal vorüber. Schon am nächsten Vormittag mussten sie sich wieder trennen. So wie es abgesprochen war, ging wieder jeder seinen eigenen Weg, bis zum nächsten Mal von der einen Nacht zehrend, die sie miteinander verbringen durften. Wann sich dazu wieder einmal eine Gelegenheit bieten würde, steht leider in den Sternen.
© Milly B. / 01.11.2011