Die Fruchtfliege. Den Inkubus verletzte diese Erkenntnis, und das war nicht verwunderlich. Niemand wollte hören, dass er nichts weiter als ein winziges Insekt sei, weder stark noch bedeutsam.
An Tagen wie diesen wünschte sich Stella, diese Fähigkeiten nicht zu haben.
Doch die Taufliege war das richtige Bild für Najaxis. Unter anderen Umständen hätte etwas großes aus ihm werden können, doch er war, getreu seiner Natur als Taufliege, einem gefährlichen Nektar erlegen.
Ein Inkubus, der getötet hatte. Eine gefährliche Mischung aus der guten Kraft der Liebe und ihrem Tod.
Seine Seelenlandschaft bestand aus blühenden Wiesen mit vereinzelten Bäumen, und an jedem davon hingen Bienennester. Die Schönheit dieses Ortes trog, es war eine Lüge, denn Stella spürt einen giftigen Sumpf unter den Wiesen, Trittlöcher, in denen man versinken konnte. Nur die leichten Taufliegen konnten hier überleben, hoch über dem Erdboden und den Sumpfwassern.
Es war ein Sinnbild der Verdrängung. Najaxis hätte ein Held werden können, doch er konnte sich seiner Vergangenheit nicht stellen. Also war er ein leichtlebiges Insekt, lebte ein leichtlebiges Leben, war ebenso flatterhaft wie fragil.
Nach all dem Leid, dass sie bei seinen Freunden gesehen hatte, brach Najas Geschichte Stella beinahe das Herz. Er hatte Leid durch das Schattenland erfahren, und er war nicht stark wie der Rest. Er konnte sich dem nicht widersetzen, und nur Iljans Mission gab ihm etwas Hoffnung.