Die Werwölfin Jackie war gar nicht so anders als Caryellê. In ihrem Herzen fand Stella ein friedliches Tal vor, einen von hohen Bergen geschützten Ort, von Sonnenschein erfüllt.
Auch hier gab es Leid. Einen schmerzhaften Verlust und die erdrückende Reue eines langen Wolfslebens, die manchmal wie eine Lawine herunterdonnern konnte.
Trotz allem entsprach Jackies Seele einem Schild. Sie war treu und tapfer, und sie war erfüllt von einer wilden Liebe. Für ihre Freunde würde sie sterben. Auf diese Weise war sie vielleicht mehr Sonnenwesen als Cary, für die alle Liebe mit der Trauerweide gestorben war.
Stella fand, dass sich auf dem Schild der Mond spiegelte. Jackies Leben war eng mit dem Himmelskörper verknüpft, nicht nur, weil sie ein Werwolf war. Sie hatte auch den Vollmond des Sonnenlands und den Neumond des Schattenlands gesehen, Licht und Dunkel, ein beständiger Wandel, dem sie sich hatte ergeben müssen. Durch all die Jahre der Nacht hatte sie sich dennoch einen Widerschein der Sonne bewahrt.
Wer von beiden war der gefährlichere Gegner? Jackie war stark und wild, besonders, wenn ihre Freunde bedroht waren. Sie war heißblütig, Cary dagegen kühl und berechnend. Gemeinsam könnten diese beiden Gegensätze Unglaubliches erreichen, und Stella wusste, dass sie die beiden lieber auf ihrer Seite hätte.
Und Jackie war auf ihrer Seite, solange sie ihren Freunden nicht schadeten. Der Tag, als Stella begriff, dass sich der Schild auch vor sie oder Cary oder Terziel stellen würde, war ein besonderer Tag. Sie waren zu Jackies Freunden geworden. Und das Einhorn wusste, dass sie damit einen mächtigen Schild erhalten hatten, der sie fast unverwundbar machte.