Am nächsten Abend saß ich mit Roger in seinem und Tobys Wohnzimmer. Toby musste noch arbeiten und würde danach zu einer Freundin fahren, wir waren also allein. Wir hatten uns etwas zu essen gemacht – nein, richtig: Roger hatte uns etwas zu essen gemacht – und unterhielten uns.
»Wie war dein Date mit June?«, fragte er irgendwann.
Meine Antwort bestand lediglich aus einem genervten Stöhnen.
»Oh, doch so gut? Was ist passiert?«
»Das Date war wirklich gut. Wir haben uns gut verstanden und sie hat gefragt, ob ich noch mit zu ihr komme.«
Roger zog die Augenbrauen hoch. »Klingt doch gut, oder etwa nicht? Was ist dann passiert? Du dachtest, sie will Sex und sie wollte nur reden?«
»Nein, sie war ziemlich deutlich.« Ich seufzte. »Wir hatten einfach nur unterschiedliche Vorstellungen davon.«
»Das heißt?«
»Wir stehen auf unterschiedliche Sachen. Können wir es dabei belassen? Ich mag nicht weiter ins Detail gehen. Es war jedenfalls so schlimm, dass sie mich am Morgen fragte, ob ich mir sicher bin, dass ich nicht schwul bin.«
Roger verzog das Gesicht, als hätte man ihm in den Magen geboxt. »Aua, das tut wirklich weh. Was hast du angestellt?«
»Nichts, aber das war nicht das Schlimmste.« Ich schluckte, denn Roger hatte beschlossen, dass die Redezeit vorbei war, zog mein Shirt hoch und küsste meinen Bauch. »Sie hat mir vorgeschlagen, ich solle mich an Toby ranmachen.«
Roger hörte sofort auf, richtete sich auf und sah mich mit aufgerissenen Augen an. »Bitte, was?«
»Ja, das dachte ich mir auch. Sie hat gesagt, dass sie immer wieder Gerüchte hört, dass jemand von euch einen Kerl abgeschleppt hat.«
»Immer diese Tratschtanten!« Roger stöhnte genervt. »June weiß es also?«
»Mhm. Ich wollte sie nicht anlügen, also hab ich versucht abzulenken und nichts dazu gesagt. Irgendwie hat sie dann den Gedankensprung geschafft, dass ich auch mit Toby geschlafen habe. Ich bin dann gegangen. Sie hat mir noch versprochen, dass sie es keinem sagt. Tut mir leid.«
»Hmm. Keine Ahnung, wie ich darauf reagieren soll. Ich werde nachher mit Toby darüber reden. Noch ein Grund, endlich umzuziehen.« Roger seufzte und ließ sich leicht gegen mich fallen.
Ich legte den Arm um ihn. Während ich sprach, versuchte ich, den Schock über die letzte Information nicht zu sehr durchblicken zu lassen und nur neugierig zu klingen. »Ihr wollt umziehen? Warum? Und wohin?«
»Wissen wir noch nicht genau. Einfach weg aus Boston. Entweder in einen Vorort oder nach New York. Wir suchen schon eine ganze Weile nach einem kleinen Häuschen für uns, wir wollen einfach etwas Abstand zu dem ganzen Getratsche. Und ein wenig vergrößern wollen wir uns dann auch.« Er lächelte verträumt. Nach einer Weile, in der er einfach vor sich hingestarrt und ich ihn über den Arm gestreichelt hatte, fing er sich wieder. »Das muss für dich total schnulzig klingen. In deinem Alter hätte ich auch nie gedacht, dass ich irgendwann mal davon träumen würde.«
Einen Moment biss ich mir verschämt auf die Lippe. Jetzt wäre wohl ein guter Moment, ihm zu sagen, wie alt ich wirklich war. Aber noch immer hatte ich Angst vor der Reaktion. Und je länger ich wartete, desto größer wurde die Angst.
Stattdessen grinste ich hämisch zu ihm runter. »Ihr werdet eben beide langsam alt.«
»Wie war das mit den alten Männern?« Blitzschnell hatte er sich in meinem Arm herumgedreht und sich in meinem Hals verbissen. »Hatten wir nicht geklärt, dass ich kein alter Mann bin?«
Ich stöhnte und lachte gleichzeitig, als er sich zu meinem Bauch beugte und sich hoch küsste. Dabei schob er das T-Shirt nach oben. Er biss mir leicht in die Brustwarze, während er es mir auszog. »Nimmst du es zurück?«
»Nein. Ich darf nicht lügen.« Ich forderte ihn absichtlich heraus, mir gefiel dieses Spiel.
Bei diesen Worten packte er mich und trug mich unter seinem Arm ins Schlafzimmer. Dort ließ er mich aufs Bett fallen. Mit seinem kalten Blick begab er sich über mich und flüsterte in mein Ohr: »Sicher nicht? Du weißt, was das letzte Mal passiert ist, als du mich einen alten Mann genannt hast. Und diesmal ist Toby nicht da, um mich zurückzuhalten.«
Mir lief ein wohliger Schauer durch den Körper. Ich wusste, dass er das letzte Mal auch ohne Tobys Zeichen aufgehört hätte. Ich vertraute ihm, dass er nichts tat, was mir schadete. »Ich darf nicht lü...«
Roger hatte meine Arme gepackt und sie nach oben gebogen, wo er sie mit zwei Ledermanschetten festmachte.
Die waren sonst nicht da. Er hatte geplant, das zu tun! Der Gedanke entlockte mir ein Lächeln.
Als er fertig war, sah er mir zufrieden ins Gesicht. »Gut, dann wollen wir mal sehen. Dass ich kein alter Mann bin, haben wir das letzte Mal geklärt. Du findest also, Toby ist alt? Wollen wir sehen, ob du das länger aushältst als er?«
Ich schüttelte den Kopf, denn ich wusste, dass ich das nicht schaffte. Mir war noch nicht einmal klar, wie er es geschafft hatte, das so lange durchzuhalten. Immerhin musste er das Ding während des gesamten Essens in sich gehabt haben.
Roger machte sich daran, meine Hose und Shorts auszuziehen. Dabei strichen seine Fingerkuppen über meine Haut. Welch Ironie, wenn man bedachte, dass ich dasselbe vor ein paar Tagen auch getan hatte und dabei keinerlei Erregung gespürt hatte. Jetzt war es das genaue Gegenteil.
Nachdem er fertig war, kam er wieder zu mir hoch und flüsterte mir kalt ins Ohr: »Oh, ich glaub, ich hab mich falsch ausgedrückt. Du wirst nicht kommen, bevor ich es dir erlaube.«
Ich schluckte. Ich würde es nicht einmal ansatzweise schaffen, mich solange zurückzuhalten, wie Toby es getan hatte. Andererseits, was wollte Roger schon tun, wenn ich einfach kam?
Er küsste meinen ganzen Körper ab. Lediglich den Intimbereich ließ er aus. Wenn er eine empfindliche Stelle fand und ich kurz aufstöhnte, registrierte er das mit einem zufriedenen, anzüglichen Lächeln. Nachdem er auf der Vorderseite fertig war, drehte er mich herum und machte auf der Rückseite weiter.
Ich war seiner Erkundungstour ausgeliefert und das machte mich noch viel empfindlicher. Als er endlich jede Stelle meines Körpers ein Mal berührt hatte, war ich schon sehr angeturnt.
»Heb dein Becken«, kam es von Roger und ich hob mit seiner Unterstützung meinen Arsch so weit, dass ich meine Beine angewinkelt darunter positionieren konnte. Mein Gesicht war weiter auf die Matratze gedrückt.
Seine Hände verschwanden und ich hörte ihn hinter mir rascheln. Dann drückte sich seine Erektion gegen meinen Hintern, während er sich über mich beugte. Scheinbar hatte er sich aus- und ein Kondom übergezogen, denn seine nackte Haut schmiegte sich an meine. Mit Lippen und Zunge liebkoste er meinen Hals und Nacken, eine Hand kratzte und streichelte immer wieder über meine Wirbelsäule, die zweite beschäftigte sich mit meinen Brustwarzen. So reizte er meine empfindlichsten Stellen, während er seinen Schwanz an meinem Arsch rieb.
Mir wurde heiß und ich schwitzte. Ich wusste nicht mehr, worauf ich mich konzentrieren sollte, denn alles verlangte nach meiner vollen Aufmerksamkeit und doch verschwammen alle Berührungen zu einer einzigen Überreizung. Mein Körper wurde unglaublich empfindlich. Ich war so spitz, dass ich augenblicklich hätte kommen können, doch gleichzeitig hinderte mich die Fülle an Empfindungen daran.
Es machte in meinem Kopf klick und mein Gehirn schaltete sich einfach ab. Ich konnte keinen Gedanken mehr fassen, ich spürte nur noch und unartikulierte Laute verließen meinen Mund. Am Rande nahm ich noch wahr, dass Roger irgendwann in mich eindrang.
Plötzlich endete das Streicheln und Roger bewegte sich nur noch langsam in mir. Nun kam ich wieder zu mir und konnte seine Hände ausmachen, die meine Hüfte umklammert hielten. Und dennoch waren da noch überall imaginäre Hände und Lippen, die mich in den Wahnsinn trieben.
Dann bewegte er sich wieder stärker, trieb sich härter in mich, gerade als ich geglaubt hatte, mich wieder unter Kontrolle zu haben und nicht bei der nächsten Berührung zu kommen. Schnell hatte ich dieses Stadium wieder erreicht und Roger wurde langsamer. Ich konnte mich wieder entspannen, bis er erneut härter weiter machte.
Dieses Spiel wiederholte er ein paar Mal. Außerdem nutzte er auch immer eine andere meiner empfindlichen Stellen, um mich weiter zu reizen.
Ich konnte nicht sagen, wie häufig das so ging, aber irgendwann kam ich nicht mehr wirklich runter. Hätte ich die Hände frei gehabt, hätte ich mich einfach selbst berührt, doch das ging nicht. Ich war auf Rogers Gnade angewiesen.
Angestrengt biss ich die Zähne aufeinander und versuchte, verständliche Worte hervorzubringen: »Ro... Roger ... Bitte ...«
»Was möchtest du?« Auch er klang angestrengt und strich mir sanft die Haare aus dem Gesicht.
»Ich ... kommen ... Bitte ... Kann nicht ...« Es kostete mich wirklich Mühe, die Worte zu formen.
»So ist brav.« Er kratzte mir noch einmal kräftig über den Rücken und fasste dann meinen Schwanz, bewegte seine Hand daran. »Du darfst.«
Es brauchte nur ein paar weitere Stoße von Roger und ich ergoss mich in seine Hand. Ich konnte mich nicht mehr auf den Knien halten und sackte zusammen.
Er zog sich zurück und machte mich von den Fesseln los. Seine Hand strich sanft über meine Seite und er flüsterte: »Alles gut, Kleiner?«
Ich konnte nur nicken und selbst das war anstrengend.
Ohne ein weiteres Wort zog er mich in seine Arme.
»Kannst du dich wieder bewegen?«
Ich musste wohl in Rogers Armen eingedämmert sein, denn seine Stimme erschreckte mich. Meinen Kopf hebend nickte ich.
»Gut, dann bin ich jetzt auch mal dran. Immerhin durftest du schon zweimal und ich noch gar nicht.«
Ich drehte mich erstaunt zu ihm um. Wann war ich das zweite Mal gekommen?
Er grinste amüsiert. »Du warst wohl so weggetreten, dass du es gar nicht mitbekommen hast, hmm?« Während ich den Kopf schüttelte, drehte sich Roger auf den Rücken und lehnte den Oberkörper gegen die Wand. So wie er dalag, war eindeutig, was er von mir verlangte. Immerhin hatten wir ja im Vorfeld schon darüber geredet.
Ich begab mich zwischen seine Beine. Als ich aufstand, sah ich tatsächlich zwei größere Flecken an der Stelle, an der ich vorher gehockt hatte. Ich hatte wirklich nichts davon bemerkt, dass ich gekommen war und es erschreckte mich, wie sehr er mir im wahrsten Sinne des Wortes das Hirn rausgevögelt hatte.
Er hatte sich bereits des Kondoms entledigt und ich begann mit den Händen, massierte seine Eier und den Schaft. Dann fiel mein Blick wieder auf die Piercings. Ich strich mit einem Finger leicht über eines und drückte es dann sanft gegen seine Eichel. Dabei beobachtete ich sein Gesicht und sah, dass er jede meiner Bewegungen aufmerksam verfolgte. Die Arme hatte er hinter dem Kopf verschränkt. Es schien, als wäre er der Meinung, er hätte für heute genug getan. Als ich das Piercing gegen seine Eichel drückte, schloss er kurz genüsslich die Augen, öffnete sie aber direkt wieder. Ich sah mich in meinem Verdacht bestätigt, dass er dort besonders empfindlich war.
Nachdem sich Rogers Männlichkeit unter meinen Fingern wieder vollständig aufgerichtet hatte, nahm ich sie in den Mund. Das war durch den größeren Umfang gar nicht so einfach, doch ich schaffte es irgendwie.
Wenn ich mit der Zunge eines der Piercings berührte, gab er ein leises Seufzen von sich. Wieder einmal stellte ich fest, wie leise er eigentlich beim Sex war, wenn er nicht gerade sprach.
Ich hatte seinen Penis etwa zur Hälfte in den Mund genommen und saugte daran, als er mich am Hinterkopf packte und mir seine Hüfte entgegenstreckte. Mit lusterfüllter Stimme kommentierte er: »Da geht noch mehr.«
Ich musste das Würgen unterdrücken und mir traten Tränen in die Augen. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass er plötzlich den Rhythmus vorgeben wollte, und mir war kurz die Luft weggeblieben.
Er stieß nicht stärker als angenehm zu, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ich war mir sicher, so tief wie Toby würde ich ihn einfach nicht in meinen Mund nehmen können.
Obwohl Roger das Tempo vorgab, versuchte ich, ihn weiter mit der Zunge zu reizen. Er schien angetan, denn immer wieder hörte ich leises Stöhnen. Sein Gesicht konnte ich nicht mehr beobachten, dafür musste ich mich zu stark konzentrieren.
Ich wollte ihn weiter reizen und massierte zunächst seine Hoden. Dann glitt ich von dort langsam mit dem Finger zu seinem Hintern.
»Nein.« Roger klang ungewöhnlich ernst und seine Stimmlage machte klar, dass es eine definitive Ansage war. Im Gegensatz zu Toby vor einigen Monaten würde er sich ganz sicher nicht überreden lassen.
Daher zog ich meine Hand wieder zurück und widmete mich seinen Eiern. Ein leicht unangenehmes Gefühl aufgrund seiner harten Reaktion blieb dennoch bestehen.
Es dauerte eine Weile bis Roger kam und langsam wurde es für mich anstrengend. Doch ich machte tapfer weiter und irgendwann war es so weit. Er zog meinen Kopf zurück und ergoss sich auf seinen Bauch.
Ohne auf das Sperma zu achten, rutschte ich höher. Als ich mit dem Kopf auf Brusthöhe angekommen war, öffnete er die Augen und lächelte mich zufrieden an. Zärtlich legte er den Arm um mich. »Hmm. Toby hat nicht übertrieben, du bist wirklich gut.«
Ich schnaubte und schob die Unterlippe vor. »Wusstest du das vorher noch nicht?«
»Sei nicht beleidigt.« Er wuschelte mir über den Kopf. »Das war ein Kompliment.«
Ich brummelte nur. Ob ich das wirklich als Kompliment sehen konnte, war ich mir nicht sicher.
Einen Moment blieben wir liegen, dann wurde Roger unruhig. »Willst du noch duschen gehen oder direkt los? Ich werd eben das Bett neu beziehen.«
Als ich nur mit einem Handtuch bekleidet durch den Flur lief, um mich im Schlafzimmer anzuziehen, hörte ich einen Schlüssel im Schloss der Wohnungstür, die auch direkt aufging. Mir stand plötzlich Toby gegenüber, der mich einen Moment lang verwirrt musterte. »Hey, Kleiner, was machst du denn noch hier?«
»Ich bin gerade auf dem Weg.« Ich umarmte ihn kurz und wollte dann an ihm vorbei. Da fiel mir ein, dass Toby erst sehr spät zurückkommen wollte. »Fuck, wie spät ist es?«
»Kurz nach zwölf«, antwortete Roger, der aus der Küche trat.
»Scheiße!« Panisch lief ich ins Schlafzimmer.
Ich begann eilig meine Sachen zusammenzusammeln und wollte sie gerade anziehen, als ich Roger von der Tür hörte: »Wenn du nicht mehr heim kommst, kannst du auch hier schlafen. Ist immerhin meine Schuld. Ich hab nicht an die Uhrzeit gedacht, obwohl wir ja wissen, dass du los musst. Tut mir leid. Toby und ich müssen nur beide morgen zur Arbeit und dich dann rausschmeißen.«
»Sicher?«, fragte ich hoffnungsvoll. Hausarrest konnte ich gerade überhaupt nicht gebrauchen. Morgen war doch die Bandprobe! Ich drehte mich um und sah beide in der Tür stehen.
»Klar, warum nicht.« Toby zuckte mit den Schultern. Es schien nicht, als hätte Roger ihn gefragt.
Erleichtert ließ ich meine Shorts, die ich gerade hatte anziehen wollen, aufs Bett fallen und ging zu den beiden, um sie zu umarmen. »Danke.«
»Och, wenn wir dafür von dir nackt umarmt werden, dann immer wieder gern«, feixte Roger.
Ich wurde rot. Ich hatte nicht daran gedacht, dass ich das Handtuch schon fallen gelassen hatte.
»Du bist so süß.« Toby drückte mich an sich. »Ich hab übrigens von deinem Date mit June gehört. Schien ja nicht so gut gelaufen zu sein.«
Toby dirigierte mich in die Küche, Roger kam auch mit und holte für jeden von uns ein Bier aus dem Kühlschrank. Gemeinsam setzten wir uns an den Küchentisch.
Erst dann antwortete ich und starrte dabei betreten den Tisch an: »Nope, nicht wirklich. Hat sie dir auch von unserem Gespräch erzählt?«
»Ja, sie hat sich gestern schon bei mir dafür entschuldigt und wollte es eigentlich auch ...«
»Du wusstest davon?«, unterbrach ihn Roger. Toby nickte. »Warum hast du es mir nicht erzählt?«
»Weil ich es nicht wichtig fand. Sie hat versprochen es für sich zu behalten und war nur froh, dass wir nicht fremdgehen. Sie hatte wohl wirklich Sorge, dass es unsere Beziehung zerstören könnte, wenn der Kleine uns von den Gerüchten erzählt.«
Roger schien immer noch nicht einverstanden, dass sein Freund das für sich behalten hatte. Zumindest zog er die Augenbrauen zusammen und es standen Falten auf seiner Stirn.
»Tut mir leid«, versuchte Toby, ihn zu beruhigen.
»Und wenn das weiter die Runde macht?«
Toby schüttelte abwehrend den Kopf. »Können wir das vielleicht wann anders besprechen? Wenn wir allein sind.«
»Ich kann auch rübergehen und euch allein lassen«, bot ich unsicher an und war schon halb aufgestanden. Es war mir unangenehm, dass sie sich vor mir stritten.
»Nein, bleib ruh...«, begann Toby.
»Danke, wir kommen gleich nach«, unterbrach ihn Roger und nickte mir mit dankbarem Gesichtsausdruck zu.
Toby sah weniger zufrieden aus. »Wirklich? Können wir das nicht wann anders besprechen?«
Ich sah noch wie Roger den Kopf schüttelte, während ich mich ins Schlafzimmer begab. Sollten die beiden das lieber unter sich klären.
Ich zog meine Unterhose an und legte dann meine Sachen ordentlich in eine Ecke. Meinem Vater schrieb ich, dass ich bei Lance war. Zwar etwas spät für die Nachricht, aber ich wusste, dass ich lieber später schrieb, dass ich woanders war, als so spät noch heimzukommen. Ersteres gab nur eine Rüge, Letzteres grundsätzlich Stubenarrest.
Ich legte mich ins frisch bezogene Bett und wartete. Leise hörte ich ihre Stimmen von drüben, konnte aber nichts verstehen. Zum Glück klangen sie ruhig und schrien sich nicht an. Dann hätte ich mir noch mehr Vorwürfe gemacht.
Mir fiel wieder ein, dass Roger davon gesprochen hatte, dass sie wegziehen wollten, vielleicht sogar nach New York. Würde ich dann noch mit den beiden zu tun haben? Es wäre wirklich schade, wenn das nicht der Fall wäre, ich mochte sie wirklich.
Die Tür ging auf und ich öffnete die Augen. Ich musste wohl schon eingeschlafen sein. Wie lange hatten sie geredet?
Roger kam rein, dicht gefolgt von Toby. Kaum waren sie im Zimmer, schlossen sie leise die Tür. Toby nahm Roger kurz in den Arm und drückte ihn an sich. Dabei gab er ihm einen innigen Kuss.
Es war schön, die beiden so zärtlich zueinander zu sehen. Das nahm mir auch die immer wieder aufkeimenden Befürchtungen, ich würde mich zwischen sie drängen.
Sie schienen zu denken, dass ich schlief, denn Roger flüsterte Toby etwas ins Ohr, dass ich nicht verstand, der darauf mit einem Nicken antwortete und seinen Freund noch einmal kurz küsste. Beide lösten sich voneinander und zogen sich bis auf die Shorts aus. Während Roger sich schon neben mich ins Bett legte, löschte Toby das Licht und legte sich dann auf meine andere Seite.
Ich schrie erschrocken auf, als mich Roger plötzlich von hinten kräftig, aber verspielt, an sich zog. Die beiden Männer lachten, während Toby den Arm um und seinen Freund legte und sich an uns kuschelte. »Schlaf gut, kleiner Spanner.« Er küsste mich auf die Stirn und gab dann Roger einen zärtlichen Kuss über meinen Kopf hinweg.
Auch Roger küsste mich auf die Wange und wünschte mir eine gute Nacht.
Hatte ich beim ersten Mal noch befürchtet, dass es zwischen den beiden zu eng und warm zum Schlafen sein würde, so freute ich mich diesmal, so nah bei den beiden zu liegen, ohne sie daran zu hindern, sich ebenfalls in den Arm zu nehmen.
»I trust in you
You lead me through
All of your intentions
Love my body like a temple
I’m lost in your passion«
Mechanical Moth – Passion