»Morgen. Schönen Valentinstag.« Ungeachtet der bösen Blicke, die uns die anderen Bandmitglieder zuwarfen, als wir den Frühstücksraum unseres Hotels in Detroit betraten, setzte sich Peter zu ihnen an den Tisch.
»Boah, steck dir deine Freundlichkeit in den Arsch! Oder hat der Analzwerg dir den komplett aufgerissen? Das wäre der einzige Grund, den ich gelten lasse, für den Lärm heute Nacht!«, motzte Zombie direkt los.
»Okay, okay, schon verstanden, wir waren dir zu laut. Tut uns leid«, lenkte mein Freund gelassen ein.
Ich zog nur verlegen den Kopf ein und setzte mich neben ihn. Wir hatten am Vorabend nicht nur unser dreimonatiges nachgefeiert, sondern auch Valentinstag vorverlegt, da wir am Abend arbeiten mussten. Offensichtlich hatten die anderen mehr von unserer Feier mitbekommen, als es mir lieb war.
»Nicht nur ihn hat es gestört.«
Bei dieser Aussage von Zulu wurde es dann auch Peter peinlich. Er sah auf den Tisch vor uns. »Sorry. Ich wusste nicht, dass wir so laut waren.«
»Man hätte meinen können, ihr stecht euch gegenseitig ab«, schob Zombie überflüssigerweise hinterher.
»Wir haben es verstanden!«, knurrte ich. Das wurde mir langsam zu peinlich, um weiter darüber zu sprechen. Immerhin hatten Zulu und Angel nicht nur das Zimmer von Mat und Timothy dazwischen gehabt, sondern auch noch ein weiteres, fremdes.
»Ach? Es gibt tatsächlich etwas, was dir peinlich ist? Hätte ich fast nicht mehr mit gerechnet«, mischte sich Angel ein.
Na danke, was sollte das denn heißen?
Böse stierte ich sie an und auch Peter wollte gerade etwas sagen, als Timothy dazwischen ging: »Ey, Kinners! Hört auf, euch wegen so’n Mist zu streit’n. Sie ham’s ja verstand’n. Außerdem müss’n wa gleich los.«
Man hätte meinen können, dass das Thema damit erledigt wäre, doch leider war es das nicht. Erneut hatte ich Probleme mit meiner Stimme, die von der eisigen Kälte im Norden sehr angegriffen war. Es störte mich selbst unwahrscheinlich, aber ich konnte es nicht ändern. Doch Angel legte noch einen drauf, indem sie Zulu zuraunte, dass ich in der Vornacht vielleicht nicht hätte so rumschreien sollen.
Mittlerweile war ich von meiner inkonsistenten Leistung so gefrustet, dass es mich wunderte, dass mich Peter nicht direkt anging, als er in der Nacht plötzlich in die Dunkelheit flüsterte: »Hey, Süßer. Du weißt, dass du dir selbst die Messlatte viel zu hoch legst, oder?«
»Du hast doch auch gesagt, dass meine Leistung wieder schlecht war.«
»Nur, weil ich denselben Maßstab anlege wie du. Ich will dir doch nur helfen, deinem Ziel näherzukommen.« Peter streichelte mir über den Kopf. »Hör mal: Das, was du da jedes Mal ablieferst, ist objektiv mehr als ausreichend. Ja, das meiste war nicht einmal halb so gut, wie du es hättest hingekommen können, dennoch war es gut! Du hast noch nicht einmal ein Dutzend Konzerte gespielt und bist dennoch besser als manch anderer. Dass du nicht alles so gut auf eine so große Bühne bringen kannst, wie du es eigentlich könntest, ist vollkommen in Ordnung. Du solltest dich weniger an deinen eigenen Vorstellungen, als an denen der Fans messen. Und die sind begeistert von dir!«
Leise grummelte ich etwas Undefiniertes. So wirklich tröstlich fand ich Peters Worte nicht.
Mit einem Lächeln beugte er sich zu mir und küsste meinen Rücken und die Schultern. »Ich weiß, dass ich in der Hinsicht nicht das beste Vorbild bin und eigentlich viel zu viel von dir verlange, genauso wie von den anderen. Aber die kennen das schon und wissen, dass das, was sie abliefern, gut ist.«
»Aber auch die meckern.« Auch wenn ich versuchte, mich auf das Gespräch zu konzentrieren, Peters Küsse und die deutlich fortgeschrittene Stunde, in Verbindung mit der fast schlaflosen Vornacht, sorgten dafür, dass ich langsam eindämmerte.
Ich spürte, dass sich Peters Mund zu einem Schmunzeln verzog. »Das ist der Lagerkoller. Es nervt sie, dass wir unzufrieden sind. Das ist völlig normal, dass man sich irgendwann auf die Nerven geht, wenn man über Wochen auf so engen Raum gepfercht ist. Deswegen machen wir ja im Sommer auch fast eine Woche Pause in Seattle, damit alle mal ein wenig runterkommen. Und heute war es nur so schlimm, weil sie wegen gestern angepisst sind. Bei Carla und Anthony sicher auch, weil sie heute arbeiten mussten, statt feiern zu können. Nimm es einfach nicht so schwer, hörst du?«
Irgendwie brachte ich es fertig, zustimmend zu brummen und gleichzeitig wohlig zu seufzen. Morgen würde ich es mir zu Herzen nehmen, aber im Moment wollte ich nur noch mit diesem angenehmen Küssen und Streicheln einschlafen.
Am nächsten Morgen war ich vollkommen erledigt. Ich begab mich erst aus dem Bett, als es unbedingt sein musste, ließ das Frühstück ausfallen und ließ mich, kaum im Tourbus angekommen, in Zombies Koje fallen. Da wir die dünnsten waren, hatten Peter und ich das jeweils oberste Bett in den beiden dreistöckigen Stockbetten. Da Zombie jedoch nicht schlafen wollte, sah ich keinen Grund, mich nach oben zu zwängen, wo ich auf der Seite liegend gerade so Platz hatte.
Als ich aufwachte und aus dem Fenster sah, dachte ich zuerst an einen Albtraum. Überall in den Straßen hingen kanadische Flaggen! Dann registrierte ich, dass es real war, und war noch schockierter. Ich hatte mir Kanada anders vorgestellt. Schon bei uns gab es ja viele Flaggen, aber hier hingen aus jedem zweiten Fenster welche!
Ich stand auf und schob den Vorhang, der den Schlafbereich vom Rest des Busses trennte, beiseite und blieb augenblicklich stehen. Selbst hier lag auf einmal eine auf dem Tisch! Das musste ein Albtraum sein, ganz eindeutig.
Ich rieb mir die Augen.
»Oh, Dornröschen ist aufgewacht. Kann ich dann mein Bett wiederhaben?«
Leise murmelte ich zustimmend.
»Na, gut geschlafen?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Was ist los?«
»Ich hatte einen Albtraum. Ich hab überall Flaggen gesehen.« Damit öffnete ich die Augen wieder und stellte fest: Sie waren immer noch da!
Die ganze Band, selbst Zulu, der am Steuer saß, lachte lauthals.
Erst nachdem ich mich bockig neben Peter gesetzt und ihm gegen den Arm geboxt hatte, erbarmte er sich, mir zu erklären, was los war: »Ja, das ist normal. Die haben heute Tag der Nationalflagge. Deswegen hängen wir die hier auch nachher auf die Bühne.«
Ich sah ihn skeptisch an. »Ernsthaft? Ein Feiertag für die Flagge? Die spinnen, die Kanadier!«
»Ach, aber Kinder jeden Tag einen Eid auf die Flagge schwören lassen ist normaler?«, fragte Zombie.
Darauf konnte ich dann auch nichts mehr erwidern.
Nach dem Konzert war meine Stimmung schon deutlich besser. Ich hatte endlich mal wieder eine vernünftige Leistung hingelegt! Peter hatte lediglich gemeckert, dass ich meine Stimme teilweise überanstrengt hatte. Davon und von den technischen Problemen mit dem Monitoring hatten die Fans zu Glück nichts mitbekommen.
Die Laune nutzte ich, um am Abend auf der Party mal wieder ausgelassen zu flirten. Zum Glück fand ich einen sehr lustigen Kanadier. Zumindest war er lustig, bis er nicht mehr locker ließ, dass er unbedingt mein Ahornblatt anfassen wollte.
Nein, das war nichts Anzügliches. Peter hatte darauf bestanden, dass Angel uns beiden eines auf den nackten Oberkörper malte, während die anderen es irgendwo auf ihrer Kleidung trugen. Mir war das zu viel, aber es kam gut an.
Eilig wünschte ich dem Typen einen schönen Abend und rettete mich zu Zombie, da ich Peter nicht fand.
»Hi, na, du Ahornbock? Rückt dir der Kerl zu sehr auf die Rinde? Ach ja, Maniac sucht dich.«
Ich überging seine neusten Kreationen und konzentrierte mich auf das Wesentliche: »Nein, bin ihn schon losgeworden. Wo ist Maniac?«
Zombie zuckte mit den Schultern. Na danke, hilfreich. »Der ist vorhin noch mit zwei Mädels unterwegs gewesen. Vielleicht wollte er dir Tschüss sagen und ist schon weg?«
»Hmm. Kann sein. Kannst du mir auch was besorgen?« Ich deutete auf das Getränk vor ihm. Sah mir nach Jacky-Cola aus. Ich bekam leider selbst nichts.
»Nö, hab keine Lust mir Ärger einzuhandeln.«
Genervt verdrehte ich die Augen, schnappte mir sein Glas und trank einen Schluck daraus.
»Hey, du Vorratsschädling! Reicht es nicht, dass du mir ständig die Zigaretten wegrauchst?«
»Ich hab während der ganzen Tour noch nicht eine geraucht, also hab dich nicht so.«
»Dafür aber ohne Ende Joints. Ich hoffe, du hast das noch unter Kontrolle.«
»Jaja, keine Sorge. Ist doch eh nur vorm Auftritt und außerdem teil ich doch immer. Ah, da ist Maniac ja.« Ich hatte Peter und die beiden Mädels entdeckt und ließ Zombie sitzen. »Du hast mich gesucht?«
»Ah, Samsa, da bist du. Ja, ich wollte dich eben was fragen. Entschuldigt ihr mich kurz? Ich komm gleich wieder.« Peter fasste mich an der Schulter und führte mich ein Stück von den beiden Damen weg. »Kannst du mir bitte die Kleine abnehmen? Die klebt die ganze Zeit an ihrer Freundin dran.«
Ich sah hinüber und war mir sicher, welche der beiden er meinte. Sie war zwar nicht wirklich kleiner, wirkte aber durchaus ein paar Jahre jünger als die andere. Aber viel wichtiger: Sie war wirklich süß! »Bist du sicher, dass du nicht die alte Schachtel loswerden willst?«
»Nee. Ich steh nicht so auf Girlies. Wenn sie dein Typ ist, dann bitte, umso besser.«
Ich nickte kurz und folgte Peter dann zu den Mädchen hinüber.
Leider schafften wir es dennoch nicht, die beiden voneinander zu trennen. Irgendwann fanden wir dann auch heraus, dass die Jüngere ohne die andere nicht nach Hause kam. Selbstlos boten wir ihnen an, dass sie auch bei uns schlafen könnten. Darüber, dass wir auch jeder ein eigenes Zimmer nehmen könnten, dachten wir gar nicht nach.
Uns wurde erst bewusst, dass es etwas merkwürdig war, als wir beide, jeder auf seine Art, versuchten sie von mehr zu überzeugen. Zuerst waren sie noch etwas schüchtern, was ich ihnen nicht übelnehmen konnte, ich hätte es auch komisch gefunden mit jemandem rumzumachen, wenn mein bester Freund direkt daneben saß. Komischerweise störte mich Peter in der Hinsicht überhaupt nicht.
Ganz im Gegenteil, denn sobald die beiden etwas aufgetaut waren, bot sich mir ein wunderschöner Anblick. Es war ihm vermutlich nicht einmal bewusst, aber er hatte sich genau so positioniert, dass ich einen guten Blick darauf hatte, wie sein Penis immer wieder in der Älteren verschwand, die ihn ritt, während ich die andere hart im Doggy nahm.
Peters Partnerin dachte vermutlich, sie hätte es mir angetan, denn als sich dabei einmal unsere Blicke kreuzten, lächelte sie mich süffisant an und spielte an ihren viel zu großen Brüsten.
Ich quittierte es mit zwei hochgezogenen Augenbrauen und widmete mich dann noch einmal eingehender ihrer Freundin, indem ich ihr in den Nacken biss und dann an den Nippeln ihrer schönen, straffen Brüste zog. Was fanden die meisten Männer nur an so Riesendingern, in denen Mann fast verlorengehen konnte?
Dann wanderte mein Blick wieder ganz automatisch zu der Stelle, von der die anturnenden, klatschenden Geräusche kamen. Ich fand es ja schon geil, zu sehen, wie mein eigener Schwanz sich in jemandem versenkte, aber das war noch viel geiler!
Peter bekam von alldem nichts mit. Er war voll und ganz mit seiner Gespielin beschäftigt. Mich störte es nicht, ich gönnte es ihm. So konnte ich den Anblick ungestört genießen und es fiel im schlimmsten Fall nur auf mich zurück.
Diesmal war es Peter, der zu früh schlapp machte. Da ich noch selbst beschäftigt war und die andere Frau so gar nicht meinem Typ entsprach, konnte ich ihr auch nicht helfen. Musste sie sehen, ob sie ihn noch zu einem Cunnilingus überreden konnte. Ich widmete mich erstmal voll und ganz der Frau vor mir.