Als ich am nächsten Tag wieder beim Exile ankam, war die Tür noch geschlossen, aber Zombie stand bereits davor. »Ah, gut, ich muss dich also nicht an den Haaren her schleifen.«
Ich schüttelte den Kopf. An die Panikattacke vom Vorabend wollte ich gar nicht mehr denken.
Zufrieden nickte er, bevor er noch meinte: »Lass nur Maniac nicht den Scheiß hören, den du gestern vom Stapel gelassen hast. Er könnte das noch glauben.«
Diesmal nickte ich. Konnte er das Thema nicht einfach fallenlassen? Es nervte mich. »Schon gut, es war einfach nur ein kleiner Aussetzer. Wird nicht wieder vorkommen.«
»Hoffe ich. Na, dein Selbstbewusstsein scheint ja immerhin gestern noch vorbeigekommen zu sein.«
Ich hatte nicht gedacht, dass Zombie süffisant klingen konnte, denn bisher war er immer eher genervt gewesen. Doch in diesem Moment tat er es und mir war klar, warum. Und die Erkenntnis trieb mir die Röte ins Gesicht.
Dann wurde er wieder ernst. »Trotzdem solltest du in deinem Alter noch nicht mit irgendwelchen Kerlen verschwinden.«
»Was geht dich das an?« Es war doch wohl meine Sache, wie ich mich amüsierte. Und mehr als ein wenig Knutschen und Fummeln in einer Seitengasse war sowieso nicht geschehen. Dennoch war es interessant gewesen, mal mit einem Mann rumzumachen, der Bart trug. Das Kitzeln hatte einen ganz eigenen Reiz.
»Wenn es in Maniacs Club passiert eine ganze Menge. Nur weil er der Meinung ist, es ist okay einen Minderjährigen reinzulassen und nicht mehr nach ihm zu schauen, muss das nicht meine Meinung sein. Wenn hier im Club irgendwas passiert, was Maniac Ärger einhandelt, fällt das auf uns alle zurück.«
Ich schnaubte. »Was bitte sollte denn passieren?«
»Du hast keine Ahnung, wozu Männer in der Lage sind, oder?« Seine Blicke taxierten mich.
Ich zuckte mit den Schultern. »Ich kann schon auf mich aufpassen und mich im Notfall wehren.«
»Seh ich, wie du dich wehren kannst.« Zombie hatte blitzschnell ein paar Schritte auf mich zu gemacht und drückte mich dann mit einem Arm an der Brust gegen die Wand.
Ich wandt mich in seinem Griff, versuchte, seinen Arm wegzudrücken, schaffte es aber nicht.
Nach ein paar Sekunden ließ er mich jedoch wieder los. »Pass einfach auf, dass du im Notfall immer nach Hilfe rufen könntest und jemand weiß, wo du bist. Nicht jeder Kerl ist so nett wie ich und lässt dich direkt wieder los.«
»Was ist denn hier los?«, kam es von Peter, der plötzlich hinter Zombie stand.
»Ich bring dem Kleinen nur ein wenig was übers Leben bei.« Ohne ein weiteres Wort verschwand dieser im Haus.
»Wirklich alles klar?« Peter sah ihm gar nicht erst hinterher, sondern widmete sich mir. Ich nickte. »Dann hoffe ich, dass es stimmt. Ihr solltet versuchen, miteinander auszukommen, sonst wird das nichts mit der Band.«
Toll, warum sollte ich jetzt derjenige sein, der schuld war? Zombie hatte mich doch ohne Vorwarnung gegen die Wand gedrückt und mir gegen meinen Willen nachspioniert.
Ich wollte mich aber nicht streiten und versuchte, nicht allzu trotzig zu klingen: »Ich werd’s versuchen.«
Das schien Peter zu reichen und er ging mit mir nach unten. Angel und Zulu folgten bald und wir konnten mit der Probe beginnen.
Zuerst wiederholten wir die Stücke vom letzten Mal. Beim Ersten machte ich nicht wirklich Fortschritte, dafür befanden wir das Zweite als nahezu perfekt. Ich konnte mich wirklich gut an Angel orientieren und die Melodie lag mir. Beim anderen begann ich immer wieder zu träumen, sobald Maniac sein Solo hatte. Als drittes Stück nahmen wir ein sehr bekanntes.
Spätestens bei diesem Stück, wäre mir aufgefallen, um welche Band es sich handelte und ich war froh, den Schock schon am Vorabend verarbeitet zu haben. Immerhin hatte ihn so nur Zombie am Rande erlebt und nicht die ganze Band.
Da ich das Stück gut kannte, lief es von Anfang an sehr gut, zumal ich dabei nicht so viel auf Einsätze warten musste. Vom Erfolg beflügelt wagten wir uns an ein weiteres neues Stück, das mir jedoch völlig unbekannt war. Viel konnten wir vor der Pause nicht daran feilen.
Ich stand mit einer Wasserflasche am Rand der Bühne, als Peter auf mich zu kam. »Fühlst du dich bereit für ein wenig Bühnenprobe?«
Zuerst verstand ich die Frage nicht, aber dann sah ich, dass Zulu und Angel dabei waren ihre Sachen hinter die Bühne zu packen, und mir fiel ein, dass sie es ja quasi angedroht hatten, dass samstags Freunde vorbeikamen.
Zombie sah mich prüfend an. Er musste das Gespräch gehört haben.
Eilig nahm ich noch einen Schluck Wasser und nickte dann langsam. »Ich hab aber keine Erfahrung.«
»Ach, erzähl nicht. Dir hören doch ständig Leute zu.« Peters Lächeln entwaffnete jeden Widerspruch. »Tu einfach, was du im Park auch machst. Du hast eine super Ausstrahlung und weißt, was du tust. Die Ansagen übernehm ich heute Abend noch, konzentrier dich einfach aufs Singen.«
Obwohl ich am ganzen Körper zitterte, half ich den anderen, den Raum herzurichten. Es lenkte mich zumindest etwas ab.
Dann stand Zombie plötzlich wieder neben mir. Was wollte er denn diesmal wieder? Das konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen, dass er mich wieder von der Seite anmachte.
»Hier. Das hilft.« Er reichte mir seine halbgerauchte Zigarette. »Ist ganz normal, nervös zu sein. Nur verfall nicht wieder in Panik, okay? Du bist schon wieder ganz bleich.«
»Danke.« Ich nahm den Glimmstängel entgegen und zog daran. Ein wenig musste ich husten, rauchte ihn aber auf, da Zombie sich wohl entschieden hatte, den Rest mir zu überlassen und sich einen neuen angezündete.
»Och nö, Zombie, muss das sein?«, empörte sich Angel, als sie sah, dass er mir seine Zigarette gegeben hatte.
»Was? Ich hab keine Lust, dass er gleich zusammenklappt.« Er zuckte nur mit den Schultern, während sie immer noch den Kopf schüttelte.
»Seid ihr so weit?« Peter war gerade wiedergekommen. Er war vor etwa zehn Minuten nach oben verschwunden, meinte, er müsste sich eben um den Club und die Gäste kümmern.
Wir nickten, Zombie und ich löschten die Zigaretten. Während Peter schon wieder nach vorne ging, warteten wir anderen hinter der Bühne.
Zulu beugte sich zu mir: »Viel Glück. Ach ja, warte noch einen Moment, wenn wir oben sind. Maniac gibt dir einen Wink.«
Während die anderen also nach und nach auf der Bühne verschwanden und mir alle noch einmal im Vorbeigehen aufmunternd auf die Schulter schlugen, wartete ich nervös. Ich hörte, wie das Schlagzeug einsetzte, dann gesellten sich Angel, Maniac und Zulu hinzu. Maniac begann zu singen.
Ich kannte das Lied nicht, vermutete also, dass ich wenigstens dieses würde abwarten müssen. Die Zigarette hatte mich wirklich etwas beruhigt, doch nun wurde ich durch das ungewisse Warten wieder nervöser.
»So, ich denke, wir haben euch lange genug auf die Folter gespannt, der ein oder andere wird sicher Gerüchte gehört haben, da seid ihr ja immer sehr schnell.« Peter lachte gemeinsam mit der Menge. Wie viele Leute es wohl waren? »Wollt ihr wissen, wer hinter der Bühne wartet?«
Ich hörte Rufe und es wurde am Vorhang gezogen. Zombie hatte wohl hinter sich gegriffen, um mir damit ein Zeichen zu geben. Ich atmete noch einmal tief durch und schritt dann die Treppe hoch. Es saßen etwa ein Dutzend Leute auf den Sofas und eine Person stand am Mischpult für Ton und Licht.
Ich nahm mir das Mikro, welches Peter mit mir einem Lächeln reichte. Meine Kehle war wie zugeschnürt, ich wollte aber wenigstens etwas sagen: »Hallo.«
Peter und Angel legten mir jeweils einen Arm um die Schulter und gaben mir so etwas Sicherheit. Dann ergriff wieder Maniac das Wort: »Seid nett zu ihm, er ist noch neu.« Kaum hatte er das gesagt, ließen mich beide los und er steckte das Mikro wieder in den Ständer. Sie spielten das erste Lied an.
Es war wie damals, als ich das erste Mal auf einer Bühne gestanden hatte: Obwohl ich geglaubt hatte, alles vergessen zu haben, war das vorbei, sobald ich den Mund öffnete, um den ersten Ton zu singen.
Die vier Lieder waren nicht perfekt, immerhin hatte ich ja auch vorher meine Schwierigkeiten gehabt, aber ich bekam sie genauso gut hin wie zuvor in der Probe. Lediglich die Zigarette direkt vorher war wohl keine gute Idee gewesen, denn sie machte meine Stimme rau, was mich anfangs etwas irritierte.
Nachdem wir die Lieder gespielt hatten, machten wir eine weitere kleine Pause. Diese wurde dazu genutzt, sich mit den Zuhörern auszutauschen. Ich fand die Idee wirklich gut. Natürlich kamen viele auch zu mir, wollten mit mir reden, doch Peter blieb in meiner Nähe und sorgte dafür, dass nicht zu viele Fragen gestellt wurden. Außerdem machte er klar, dass sie meinen Namen noch nicht nennen würden.
Wir bekamen viele Rückmeldungen, die vor allem mich betrafen. Ich konnte gut damit leben, saugte sie auf und versuchte so viel wie möglich zu behalten.
»Wollen wir nochmal? Etwas Zeit ist noch.« Peter schaute dabei vor allem mich an. Ich nickte. »Gut. Behalt das Singen so bei, das ist schon wirklich gut. Ich hab doch gesagt, es ist nichts anderes als im Park. Wenn du dir sicher bist, versuch, dich ein wenig zu bewegen, mit uns oder dem Publikum zu interagieren. Aber immer zuerst das Singen im Blick behalten.«
Ich versuchte, alle Tipps, dich ich erhalten hatte, umzusetzen, während wir nochmal alle Lieder durchgingen. Allerdings brauchte ich noch zu viel Konzentration auf die Stücke, um wirklich etwas anderes machen zu können. Immerhin konnte ich mir schonmal das ein oder andere überlegen, was ich beim nächsten Mal versuchen wollte. Das zählte auch schon.
Nach dem zweiten Durchgang erhielten wir noch einmal Rückmeldung, dann wurden die Zuschauer rausgeschickt. Lediglich der Licht- und Tonmann blieb und wurde mir als Timothy vorgestellt.
»Willkommen an Bord, Kleiner.« Peters Gesichtsausdruck wirkte mehr als zufrieden.
Ich sah ihn mit großen Augen an. »Meinst du das ernst?«
»Klar, Maniac würde mit sowas niemals scherzen«, kam es von Timothy. »Wie heißt du jetzt eigentlich?«
Ich setzte schon zu einer Antwort an, stockte dann aber. Was sollte ich ihm überhaupt antworten? Ich kannte auch von den anderen keine richtigen Namen, außer von Peter.
Dieser half mir bei der Antwort: »Wir haben uns noch nicht über ein Pseudonym unterhalten. Ist grade mal die zweite Probe.«
»Wow. Hätte ich nicht gedacht, du bist echt gut.« Timothy klang ehrlich begeistert. »Wollt ihr noch was quatschen oder wollen wir nach oben und das feiern?«
»Musst du nicht gleich los?«, fragte Peter mich.
Mein Blick glitt zur Uhr. Es war Viertel vor zwölf.
»Oh, fuck«, rief Zombie, dessen Blick meinem gefolgt war. »Sorry. Ich hab total vergessen, dir zu sagen, dass ich heute nicht nach Hause fahre. Jetzt schaffst du das niemals mehr mit der T. Werden deine Eltern sehr böse?«
Ich konnte das ehrliche Bedauern in seiner Stimme hören. Dennoch war ich wütend. Hätte er das nicht vorher sagen können? Anderseits war es vielleicht auch vermessen, anzunehmen, er würde mich jetzt immer mitnehmen.
Ich zuckte mit den Schultern. »Vermutlich schon. Ich kann versuchen sie noch anzurufen, dass es später wird, aber ich soll so spät nicht mehr mit der T fahren. Zu viele böse, gemeine Leute.«
Er schien die Anspielung zu verstehen und wirkte etwas bedröppelt.
Nun mischte sich Peter wieder ein: »Wenn es nur das Bahnfahren ist, haben deine Eltern nichts dagegen, wenn du woanders schläfst, nehme ich an?«
Ich nickte. Nur wo sollte ich einen Schlafplatz herbekommen?
»Gut, dann schläfst du heute bei mir und Mat braucht kein schlechtes Gewissen zu haben«.
Ich schaute ihn erschrocken an. War das sein Ernst? Er beschloss einfach so, dass ich bei ihm schlief?
»Außerdem kann ich euch dann noch alle zu einem Drink einladen zur Feier, dass wir so schnell ein neues Mitglied gefunden haben.«
Wir räumten auf und gingen dann gemeinsam nach oben in den Club, der tatsächlich recht voll war. Peter holte für uns alle Getränke und wir feierten ausgelassen.
Die anderen verrieten mir sogar ihre richtigen Namen: Zulu stellte sich als Anthony vor, Angel hieß eigentlich Carla und das Zombie Mat hieß, hatte ich mir schon aus Peters Aussage ableiten können.
Gegen zwei wurde ich langsam müde. Wann Peter wohl heimwollte?
Eine Weile später verabschiedeten sich zum Glück Anthony und Carla, nicht lange danach gingen erst Mat und dann Timothy ebenfalls.
»Müde?«, fragte mich Peter, als ich gähnte. Ich nickte nur. »Na komm, dann gehen wir auch. Ist auch schon spät.«
Wir verließen den Club und standen im Hausflur. Peter drückte mir einen Schlüssel in die Hand. »Kannst du schauen, ob unten wirklich alles dicht ist? Ich sag eben Bescheid, dass ich weg bin, falls mich wer sucht.«
Ich nickte und machte mich auf den Weg nach unten, während Peter zum Türsteher ging, der auch schon gestern da gewesen war. Unten war tatsächlich abgeschlossen und ich ging wieder hoch.
Peter wartete schon. Ohne ein weiteres Wort öffnete er die Absperrung nach oben und wartete, dass ich ebenfalls daran vorbei war, bevor er sie wieder schloss. Gemeinsam gingen wir nach oben, wo wir vor einer Wohnungstür standen, die Peter aufschloss. Er wohnte wirklich hier? Wie praktisch. »Komm rein. Ich hoffe, dich stört der Lärm nicht. Ich hab mich schon daran gewöhnt.«
Ich schüttelte den Kopf.
Wir standen in einem Flur, der rechts offen in eine Wohnküche überging. Auf der linken Seite befanden sich zwei Türen. Die eine stand offen und führte, so weit ich das sehen konnte, in ein Arbeitszimmer. Die Zweite war geschlossen, allerdings stand ›WC‹ darauf.
Peter führte mich in die Wohnküche. Von dort konnte man über eine Holztreppe in ein zweites Stockwerk gelangen. »Bett oder Couch?«, fragte er unvermittelt.
»Was?«, brachte ich nur verwirrt heraus? War das eine ernst gemeinte Frage? Ich war fest davon ausgegangen, dass ich auf der Couch schlief.
»Ob du hier unten auf der Couch schlafen willst oder mit im Bett.« Peter lächelte mich an. »Doch schon so spät für dich oder der Alkohol?«
»Beides«, murmelte ich. »Stört dich das denn nicht?«
»Was? Nö. Wenn wir auf Tour sind, schlafen wir auch immer zu zweit im Doppelzimmer. Kannst dich also schonmal dran gewöhnen.« Er lächelte mich ehrlich an.
Sein Lächeln war wirklich schön. Hastig riss ich mich von dem Anblick los.
»Außerdem ist das Bett bequemer als die Couch.«
Was wollte ich jetzt eigentlich? Ich musterte Peter. Hatte er irgendwelche Intentionen, dass er fragte, ob ich bei ihm schlief? Oder wollte er nur nett sein? Ich erkannte nichts Zweideutiges. Weder in seinem Gesicht noch in seiner Stimme oder den grünen Augen, die mich abwartend musterten. Konnte ich mir selbst vertrauen? Ich beschloss: ja. So viel hatte ich ja nicht getrunken.
Dennoch sprachen wohl auch Alkohol und Übermut aus mir, als ich antwortete: »Bett, wenn du dich nicht zu breit machst.«
Er lächelte und ging dann die Treppe voran nach oben. Er deutete auf eine der drei Türen. »Das Bad. Ich lass dir gern den Vortritt. Irgendwo im Schrank müsste noch eine unbenutzte Zahnbürste sein, Handtücher findest du schon. Brauchst du noch was zum Schlafen?«
»Nope, Boxershorts hab ich an.« Okay, das war wohl auch der Alkohol.
Peter reagierte aber nicht weiter und ging durch eine der anderen Türen.
Ich machte mich im Bad fertig, putzte die Zähne, schminkte mich ab und wusch den Schweiß am Waschbecken ab. Zum Duschen war es mir zu spät. Dann verließ ich mit meinen Klamotten in der Hand das Bad und ging zur anderen Tür, die offen stand.
Peter saß ebenfalls nur mit Boxershorts auf dem Bett und las in einem Buch. Das Zimmer war nur von einer kleinen Lampe erhellt.
Er war wirklich sehr schlank. Im Gegensatz zu mir, der sich tatsächlich zumindest ein paar Muskeln antrainiert hatte, waren seine nur zu sehen, weil kein bisschen Fett darüber lag.
Als ich das Schlafzimmer betrat, drehte er sich um und ich sah, dass seine linke Brustwarze gepierct war. Wow, was es wohl sonst noch an ihm zu entdecken gab?
Sofort verbot ich mir solche Gedanken. Er war ein Kollege! »Bad ist frei.«
»Danke dir.« Ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, legte er das Buch auf einen der Nachttische und ging ins Bad.
Ich nahm an, dass das seine Seite war, legte mich auf die andere und deckte mich mit der Decke zu. Leise hörte man die Musik des Clubs zwei Stockwerke unter uns.
Nach ein paar Minuten kam Peter zurück. Er war abgeschminkt und legte sich auf die andere Bettseite. »Schlaf gut.«
»Du auch.«
Er löschte das Licht und ich lag im Dunkeln. Ich rollte mich auf die Seite mit dem Rücken zu ihm. Wie sollte ich mich verhalten? Immerhin lag ich hier mit einem unglaublich attraktiven Mann im Bett. Das war eine wirklich blöde Idee, mit meinem Kollegen in einem Bett schlafen zu wollen. Verdammter Alkohol! Und jetzt gab er mir auch noch ein, ich sollte mich zu Peter rollen. Nichts da!
Ich unterdrückte das Verlangen, mich an ihn zu kuscheln und schlief auch tatsächlich schnell ein.
»I want to know how to survive in the nightlife
The truth and dare of the drug for the first time
I click my heels and dance with the heat rise
I want to know how to survive in the nightlife«
IAMX – Nightlife