Aber das war nur der Anfang. Viel schlimmer war der Blick, den er ihr zuwarf. Das war mein Blick! Dieser Blick war von Anfang an für mich reserviert gewesen!
Dem Eimer Wasser folgte ein Blitzschlag. Schlagartig wurde mir schlecht. Hastig sprang ich auf, hob meine Shorts auf und lief ins Bad. Ich schaffte es gerade noch, die Klobrille hochzuklappen, bevor ich mich übergab.
Das konnte doch nicht sein, verdammt, es wurde gerade richtig geil und dann das! Scheiße, was war das? Wie konnte ein Blick mich nur so aus der Fassung bringen? Ja, das Küssen war nicht schön gewesen, aber das war um so vieles schlimmer. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand das Herz herausgerissen.
Wie konnte er das tun? Liebte er sie? Warum war er dann nicht mit ihr zusammen? Oder bedeutete ihm unsere Beziehung doch nichts? War es vielleicht doch nichts ›Richtiges‹ für ihn?
Ich zitterte am ganzen Körper und dem Abendessen folgten Tränen. Ich fühlte mich betrogen.
Aber wovon? Ich hatte dem Ganzen zugestimmt und es war für mich in Ordnung gewesen, ich hatte sie dazu ermutigt, ohne mich weiterzumachen. Also war ich selbst schuld. Und wie konnte man jemanden mit einem Blick betrügen? Das war doch totaler Schwachsinn! Es war nur ein Blick. Immerhin hatte er sie gerade gefickt und war vermutlich kurz davor gewesen zu kommen, da durfte ich sicher nicht zu viel hineininterpretieren. Es war sicher nur, weil er geil war. Er hatte immerhin so lange auf andere verzichtet wegen mir, ohne zu wissen, ob ich ihn wollte. Und er hatte mir meinen ganzen Mist verziehen. Das hätte er wohl kaum getan, wenn er mich nicht lieben würde.
An diesen Gedanken festhaltend wusch ich mir das Gesicht und putzte mir die Zähne. Dann fiel mir auf, dass ich noch immer die Shorts nicht wieder angezogen hatte. Ich holte es nach und ging dann, nach einem letzten Blick in den Spiegel, mit dem ich mich versicherte, dass man nichts mehr von den Tränen sah, zurück ins Schlafzimmer.
Schon beim Näherkommen merkte ich, dass es darin ruhiger geworden war. Als ich es betrat, lagen beide auf der Seite in Richtung Tür blickend und Peter hielt Grace im Arm. Scheinbar waren sie fertig. Zumindest deutete das zweite Kondom auf dem Boden darauf hin. Er strich ihr über die Seite und hob seinen Blick. Besorgnis trübte das Grün seiner Augen. »Ist alles gut?«
»Ja, mir ist nur schlecht geworden. Ich hab wohl den Wein nicht gut vertragen«, versuchte ich, ihn und mich zu beruhigen. Das Lächeln misslang mir vermutlich kläglich.
»Brauchst du was für den Magen?«
»Nein, ich will einfach nur schlafen.« Ich legte mich zurück unter die Decke. Angewidert drehte ich sie einen Moment später um. Natürlich, ich war total eingesaut unter die Decke geschlüpft, entsprechend war sie dreckig. Dennoch war ich zu fertig, um sie neu zu beziehen. Dann musste das Drehen eben vorerst reichen. »Schlaft gut.«
»Du auch.« Peter drehte sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange, da ich ihm den Mund verweigerte.
Ich konnte hören, dass Grace aufstand. »Kann ich unten schlafen? Mir ist es etwas zu spät, um noch ins Hotel zu fahren.«
»Klar. Du weißt ja, wo alles ist, oder brauchst du Hilfe?« Ich spürte, dass Peter dabei war, sich zu erheben.
»Nein, ich finde schon alles. Und ich besetz noch eben das Bad. Isaac, wenn du noch mal dringend rein musst, geht das schon klar, klopf nur vorher kurz«, bot sie an, doch ich winkte ab. Ich hatte eh nichts mehr im Magen, was hätte rauskommen können. »Na gut, dann gute Nacht euch beiden.«
Auch Peter wünschte ihr noch eine gute Nacht, dann drehte er sich zu mir und kuschelte sich unter meine Decke. »Ist wirklich alles in Ordnung?«
»Ja, wie gesagt, ich hab wohl nur den Wein nicht vertragen.« Ich zog mir die Decke ein Stück weiter über den Kopf.
»War der Abend für dich okay?«
»Peter! Ich will gerade einfach nur schlafen!«, fuhr ich ihn an. Ich wollte jetzt wirklich nicht über den Abend reden. Verstand er das denn nicht?
»Ist gut, dann reden wir morgen.« Er seufzte und dann war sein warmer Körper plötzlich weg.
Ich schaute über die Schulter. Er hatte sich mit dem Rücken zu mir gedreht und lag unter der anderen Decke. Verdammt, dabei hätte ich das Kuscheln gebraucht. Und anderseits wollte ich das auch nicht. Sein Blick ging mir nicht aus dem Kopf.
Meine Nacht war unruhig und als ich erwachte, war der Platz neben mir leer. Verwundert sah ich auf die Uhr. Hatte ich so lange geschlafen? Nein, es war gerade mal zehn. Da schlief Peter sonst noch. Vielleicht war er nur auf Klo.
Eine ganze Weile wartete ich, doch er kam nicht wieder und es war auch im Flur nichts zu hören. War er vielleicht wegen Grace aufgestanden?
Ich erhob mich, zog mir eine von Peters bequemen Hosen über und verließ das Schlafzimmer. Mein erster Weg führte mich ins Bad. Wie zu erwarten, traf ich ihn dort nicht an, konnte aber meine Morgentoilette erledigen. Danach ging ich nach unten.
Grace stand in der Küche und hantierte dort mit allem Möglichen. Sobald sie mich sah, lächelte sie. »Hey, schon wach? Wie geht es dir?«
»Schon besser, danke. Ja, ich bin meistens recht früh wach.« Ich sah mich um, doch konnte ich nirgends eine Spur von Peter entdecken. Die Couch war noch ausgezogen und bezogen. Das einzelne Kopfkissen sprach dafür, dass Grace hier allein geschlafen hatte.
Warum hätte es auch nicht so sein sollen? Ich schüttelte über meinen eigenen Gedanken den Kopf.
Sie riss mich aus den Gedanken. »Magst du mir beim Frühstück helfen?«
Ich ging zu ihr und half ihr beim Tischdecken. »Machst du eigentlich immer so viel, wenn du hier bist?«
»Klar. Irgendwer muss ja dafür sorgen, dass Peter auch mal richtig was isst. Nur ständig den Fraß vom Lieferdienst kann doch auch nicht gut sein. Und sicher isst er auch nicht genug, er hat schon wieder abgenommen. Und er hat wieder angefangen zu kiffen.« Sorgenvoll seufzte sie. Dann musterte sie mich. »Dir könnte aber ein wenig mehr auf den Rippen ganz guttun. Vielleicht hauen dich dann so ein paar Gläser Wein nicht mehr direkt um.«
An ihrem Lächeln konnte ich erkennen, dass sie die letzte Aussage eher neckend meinte. »Danke, aber ich bin eigentlich recht zufrieden. Sag mal, wo ist Peter eigentlich?«
Sie sah mich an, als hätte ich sie nach der Farbe des Meeres oder dem momentanen Präsidenten gefragt. »Ich nehme an im Bett.«
Vehement schüttelte ich den Kopf. »Nein, da komm ich gerade her. Und wenn er sich nicht gerade unsichtbar machen kann, dann ist er dort nicht. Deswegen bin ich ja verwundert.«
»Ich glaub kaum, dass Peter um die Zeit schon wach sein soll. Außer es gab irgendeinen Notfall bei Mat oder den Jungs. Bei einem Bandtermin wüsstest du ja Bescheid. Hast du mal geschaut, ob sein Mantel noch da ist?«
Ich schüttelte den Kopf und ging im Flur nachsehen. Nein, der Mantel und auch seine Schuhe waren noch da. Vorsichtshalber warf ich noch einen Blick ins Arbeitszimmer, doch auch dort war er nicht zu finden. Ich nahm meinen Schlüssel vom Brett und rief Grace zu: »Ich geh mal unten nachsehen.«
Doch Peter war weder im Exile noch im Probenraum anzutreffen. Dafür fand ich dort einen Zombie, oder besser gesagt: Eine Decke auf einer der Couchen, unter der eine Hand und ein Fuß hervorschauten. Auch wenn ich ja eigentlich Peter suchte, konnte ich mir einen kleinen Streich mit Zombie nicht entgehenlassen.
Leise schlich ich zu ihm, hockte mich ans Kopfende, hob vorsichtig die Decke an und streichelte über seine Wange und den Nacken. Wie erwartet rekelte er sich wohlig unter den Berührungen und wurde leicht wach. Mit möglichst rauchiger Stimme flüsterte ich dicht an seinem Ohr: »Guten Morgen, Schätzchen. Aufwachen, das Frühstück ist fertig.«
Panisch schreckte er hoch, schlug meine Hand weg und fiel beim Versuch, sich schnell aufzusetzen, von der Couch.
Ich musste einfach lachen, denn es sah zu komisch aus, wie er dort nackt und verwirrt am Boden hockte und nur langsam zu begriff, dass ich mir einen Spaß mit ihm erlaubt hatte. Sicher einen recht fiesen, aber irgendwann musste ich ja anfangen, ihm seine kleinen Gemeinheiten heimzuzahlen.
Böse sah er mich an, während er sich auf die Couch setzte, um sich zu sammeln. »Du kleine Kakerlake! Was soll der Scheiß?! Und was machst du hier?«
»Eigentlich Peter suchen. Aber dann wollte ich mal ausprobieren, wie schnell man einen Untoten erwecken kann.« Ich grinste ihn an. Ihm schien noch gar nicht aufzufallen, dass er völlig nackt war. Woher hätte ich auch wissen sollen, dass er Nacktschläfer war? Wenn wir mit anderen im Probenraum geschlafen hatten, hatte er immer die Hose anbehalten.
»Na toll, danke. Du hast Glück, dass ich mir nicht den Arm gebrochen habe! Wie spät ist es denn?« Er sah sich nach der Uhr um und verzog dann anklagend das Gesicht. »Bist du eigentlich blöd?! Peter ist noch im Bett.«
»Nein, bin ich nicht. Stell dir vor, da hab ich meinen Lebensgefährten als erstes gesucht, als ich genau dort gerade aufgewacht bin. Und bis auf mir war es leer.« Natürlich wählte ich das Wort ›Lebensgefährte‹ absichtlich. Was glaubte Zombie denn, wo ich schlief? Immerhin wusste er, dass Peter und ich zusammen waren. »Ich hätte ihn ansonsten auch genau dort vermutet.«
»Vielleicht hast du ja geschnarcht oder dich fett gemacht, dass er lieber ins Wohnzimmer gegangen ist? Was weiß ich denn.« Er stand auf und bückte sich nach seinen Klamotten. Schnell schlüpfte er in seine Jeans.
Wollte er keine Unterhose anziehen? Sicher hatte er keine Wechselsachen mit, aber das musste doch unangenehm sein. Dann lieber die vom Vortag als gar keine.
»Da hat Grace geschlafen. Und ich hab mich auch nicht hier herunter beamen können.« Vielleicht war mein Streich doch etwas zu gemein gewesen, er schien ja noch überhaupt nicht auf der Höhe.
Rasch zog er sich sein T-Shirt an und nahm den Pullover in die Hand. Und damit war der Haufen leer.
Oh Gott ... er lief doch hoffentlich nicht immer ohne Unterhose herum ...
Ich versuchte den Gedanken, dass er bereits so mit mir unter einer Decke gelegen hatte, abzuschütteln. Dass er mich ansprach, half dabei. »Ich wüsste nicht, dass Peter sich zieren würde, mit ihr auf der Couch zu schlafen.«
»Sie hat ihn heute auch noch nicht gesehen«, gab ich gereizt zurück. Kurz huschte ein Schatten über mein Gesicht bei dem Gedanken, wie sie beide zusammen auf der Couch schliefen, und mein Magen verkrampfte sich. Doch ich schaffte es zum Glück schnell, ihn wieder zu vertreiben.
Doch scheinbar nicht schnell genug, damit Zombie ihn nicht mitbekam. »Ist irgendwas vorgefallen?«
Ich schüttelte den Kopf und ging zur Tür.
Der Drummer folgte mir und meinte dann: »Wenn ihr euch nochmal gestritten habt, dann weiß ich, wo er ist. Wenn ich ihn finde, darf ich bei euch kurz duschen!«
Ich zuckte mit den Schultern. »Das darfst du auch so, immerhin hast du gestern für ihn den Laden übernommen. Und du muffelst ziemlich. So will dich sicher keiner am Frühstückstisch haben.«
»Pfft, du siehst auch aus, als wärst du gerade aus dem Bett gefallen.«
Ich schloss die Tür ab und wir gingen gemeinsam nach oben. »Aber ich war im Gegensatz zu dir schon im Bad.«
»Na so dringend kannst du deinen Lebensgefährten dann ja gar nicht vermissen, wenn du noch Zeit für eine Beautykur hattest. Oder siehst du ohne so schrecklich aus, dass er direkt davonlaufen würde? Vielleicht ist er ja deswegen geflüchtet.«
»Du bist ein scheiß Wichser, weißt du das?«, gab ich zurück, als wir gerade die Wohnung betraten und ich hinter ihm die Tür schloss. »Ich mach mir wirklich Sorgen, wo er ist.«
»Keine Sorge, in einer halben Stunde hast du deinen Schatz wieder. Aber erstmal muss ich dringend duschen. Ich hatte nicht vor, ihn auszuräuchern.« Zügig ging er an mir vorbei in Richtung Wohnzimmer. »Hi, Grace!«
»Oh, hallo, Mat. Wo kommst du denn her?« Zu meinem Erstaunen klang sie sehr reserviert.
Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und deckte den Tisch noch für ihn ein. Ich hatte beschlossen, dass er bleiben sollte. Dann musste ich nicht mit den anderen beiden allein frühstücken.
»Die Kellerassel hat sich als Totenbetörer versucht. Leider ist das Ritual etwas daneben gegangen und muss jetzt mit einer Dusche vollendet werden. Ihr entschuldigt mich?« Damit verschwand er nach oben.
Ich konnte nicht anders als über seine Wortwahl zu grinsen. Ernsthaft, Totenbetörer? Das konnte auch nur von ihm kommen.
Grace dagegen schien mit der Aussage nichts anfangen zu können. Mit genervter Miene setzte sie sich zu mir an den Tisch. »Du hast Peter also nicht gefunden?«
»Nein, aber Zombie meinte, er wüsste ziemlich sicher, wo er ihn findet. Er kümmert sich nach dem Duschen darum.« Ich goss mir schon mal eine Tasse Kaffee ein und stand dann auf, um eine zweite Kanne aufzusetzen. Zu viert würde eine sicher nicht reichen. Häufig brauchten Peter und ich schon eine für uns, wenn wir mal gemeinsam frühstückten, gemeinsam mit Zombie waren zwei schon grenzwertig.
»Na gut.« Sie schien jetzt schon genervt von ihm, dabei hatte er sie nur gegrüßt. Dann musterte sie mich eingehend, während ich mich wieder zu ihr an den Tisch setzte und meinen Kaffee schlürfte. »Sag mal, wie alt bist du eigentlich?«
Verwundert stellte ich die Tasse ab. Die Frage kam plötzlich. Vorsichtig geworden, fragte ich nach: »Wie kommst du da jetzt drauf?«
»Na ja, ich kann einfach nicht einschätzen, wie alt du bist. Auf der Bühne und damals im Park hast du ziemlich erwachsen gewirkt, als du mich gestern zur Begrüßung fast umgerannt hast, hielt ich dich für einen Moment für einen von Peters Straßenjungs. Dann hatte ich wieder das Gefühl einen erwachsenen, jungen Mann vor mir stehen zu haben, wie du mir direkt die Sachen abgenommen hast. Das hat sich gehalten bis Peter gegangen ist. Danach wirktest du wie ein geschlagenes Kind. Hilflos und klein. Im Bett war es schon wieder anders. Ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll. Und jetzt seh ich gerade irgendwie beides vor mir. Körperlich wirkst du jugendlich, so komplett ohne Schminke und mit verwuschelten Haaren, aber deine ganze Körperhaltung, die Selbstverständlichkeit, mit der du halb nackt vor einer älteren Frau sitzt, mit der du am Abend denselben Mann geteilt hast, spricht völlig dagegen.«
Verwundert sah ich sie an. Mir hatte noch nie jemand so genau gesagt, wie ich wirkte. War das vielleicht der Grund, dass Toby und Roger erst so spät hinter mein Alter gekommen waren? Jetzt wollte ich es erst recht wissen.
Herausfordernd sah ich sie an. »Was schätzt du, wie alt ich bin?«
»Ich weiß nicht. Ich würde sagen alles zusammengenommen, vermutlich Anfang zwanzig. Wohl gerade erst einundzwanzig geworden«, mutmaßte sie.
Ich grinste sie bei der Einschätzung breit an.
»Lass dich nicht von dem Grünschnabel an der Nase herum führen.« Zombie kam nur in Hose und mit Handtuch um die Schultern die Treppe herunter. Er hatte wohl Grace’ Raterei gehört. »Er darf ja noch nicht mal ohne Babysitter den Staat verlassen.«
»Spielverderber!«, warf ich ihm an den Kopf, während er sich neben mich an den Tisch setzte und direkt nach dem Kaffee griff. Er schien auch nicht neben Grace sitzen zu wollen. Was sie wohl gegeneinander hatten?
»Könntest du auch mal richtig mit mir reden? Also, wie alt ist Isaac jetzt?« Sie sah den Drummer böse an.
Genervt stöhnte dieser auf. »Was kann ich dafür, dass du nie etwas verstehst? Isaac ist zarte siebzehn.«
Fast schon geschockt sah sie mich an. Ich zuckte nur grinsend mit den Schultern und nickte bestätigend. Sie schien etwas dazu sagen zu wollen, doch jetzt, wo Zombie wieder da war, gab es für mich Wichtigeres als mein Alter. »Wo ist Peter?«
»Duschen.«
»Bitte was?« Diesmal begriff ich seine Antwort nicht.
»Er hat die Nacht im Kinderzimmer geschlafen. Jetzt steht er unter der Dusche und kommt danach gleich runter. Aber wenn du es nicht glaubst, kannst du gerne nachsehen. Aber lasst euch diesmal nicht so lange Zeit wie das letzte Mal.« Er grinste mich an, während ich schon aufstand und zur Treppe rannte.
Ich blieb kurz stehen, zeigte ihm den Mittelfinger und flitzte dann nach oben. Dort hörte ich tatsächlich die Dusche und als ich ins Bad trat, stand Peter darunter. Schnell zog ich mir in einem Zug Hose und Shorts aus und stieg zu ihm. Ich schlang beide Arme um ihn.
Mit überraschtem Gesichtsausdruck drehte er sich zu mir um. »Hey, mein Süßer. Was ist denn los?«
»Ich hab mir Sorgen gemacht!« Ich versuchte, vorwurfsvoll zu klingen, doch vermutlich klang es eher erleichtert. »Warum hast du nicht bei mir geschlafen?«
Er strich mir über die Haare und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. »Dir ging es gestern so schlecht und dann hast du so unruhig geschlafen. Ich konnte deswegen nicht schlafen und hatte Angst, dich aufzuwecken oder noch unruhiger zu machen. Nach unten konnte ich ja nicht, daher bin ich ins Kinderzimmer gegangen. Ich wollte nur, dass du dich auskurieren kannst. Wie geht es dir denn?«
»Jetzt, wo ich dich wieder habe, wieder gut.« Ich kuschelte mich eng in seine Arme.
»Schleimer.« Dennoch drückte er mich zärtlich an sich. Lange standen wir so da und hielten uns gegenseitig. Irgendwann seufzte Peter und ließ mich los. »Du hast Grace und Mat unten allein gelassen, oder? Wir sollten uns beeilen, bevor sie sich zerfleischen.«
Enttäuscht ließ ich ihn los und beeilte mich. Er tat es ebenso.