Wir wollten gerade nach unten zur Silvesterfeier ins Exile gehen, als mich Peter am Arm zurückhielt. »Isaac, ich ... Auf der Party sind fast nur Leute, die uns alle schon seit Jahren kennen und damit irgendwie auch zur Band gehören und Freunde geworden sind. Ich würde gerne nicht nur mit dir als Bandkollegen dort runter gehen. Ich meinte es ernst, dass ich mich nicht vor unseren Freunden verstecken will. Ich will dich dort auch als mein Freund haben. Wäre das ... ist das für dich in Ordnung?«
Etwas überrascht sah ich ihn an. »Äh ... Ja, okay. Aber was ist mit zum Beispiel Alison?«
»Sie wird damit leben müssen, dass du vergeben bist.« Er grinste mich frech an. »Ich hatte jetzt auch nicht vor, wild rumzuknutschen, immerhin sind auch Kinder da, aber ich würde dich um Mitternacht gerne richtig küssen, ohne es als Show tarnen zu müssen. Oder wenn mich einer von Chris’ alten Freunden fragt, ob es bei mir etwas Neues gibt, würde ich gerne sagen können: ›Der heiße Kerl da, mit dem fast durchsichtigen Oberteil, das ist meiner.‹ Mehr will ich gar nicht. Eventuell bekommt sie es auch gar nicht mit. Oder würde es dich stören, wenn sie es mitbekommt? Oder einer der Mitarbeiter?«
Ich musste lachen, denn die Beschreibung traf nicht nur auf mein Oberteil zu. Während ich ein engmaschiges, langärmeliges Netzshirt über der weiten Bondagehose trug, trug Peter eine verboten enge Jeans und darüber ein Muscleshirt, auf dessen Vorderseite ein blutiger Totenschädel prangte, während die Rückseite ebenfalls aus Netzstoff bestand. Wäre er nicht sowieso mein Freund gewesen, in der Aufmachung hätte ich ihn garantiert nicht von der Bettkante gestoßen.
Und auf Chris’ Freunde war ich schon sehr gespannt. Da er schon früher Silvesterfeiern im Exile veranstaltet hatte, luden Zombie und Peter noch immer jene Stammgäste dazu ein, die schon mit ihm gut befreundet gewesen waren. Außerdem hatte er vor einigen Tagen Todestag gehabt, sodass es wohl auch immer so etwas wie eine Gedenkfeier war.
Nach einer kurzen Bedenkpause schüttelte ich den Kopf. »Nein. Im Notfall kann ich sie dann wenigstens damit loswerden.«
Peter lachte, drückte mich an sich und küsste mich dann lange, bevor er mich wieder losließ und wir uns auf den Weg nach unten machten.
»Samsaaaaa!« Ich hatte mich mit Elena und Sonja in den Probenraum gesetzt, um mich in Ruhe mit ihnen unterhalten zu können, da flog plötzlich ein schwarzes Bündel auf mich zu. Ganz automatisch fing ich es auf. Bei dem Aufschrei musste ich nicht einmal raten, um wen es sich dabei handelte. »Danke für die Einladung, das ist voll cool von dir!«
»Ehm, ja, Hallo. Alles Gute nachträglich zum Geburtstag.«
Als sie mich mal wieder küssen wollte, drehte ich den Kopf weg, sodass sie nur meine Wange erwischte.
Ich schob sie auf den Platz neben mir und stand dann auf, um auch Lance und Janine zu begrüßen. Während ich Lance umarmte, fragte ich: »Hi, wie ich sehe, hast du alles gut überstanden? Ihr Vater hat dir nicht den Kopf abgerissen?«
»Nein, Lance war der perfekte Schwiegersohn«, himmelte ihn seine Freundin an.
Oh, so hatte ich sie auch noch nicht gesehen, na dann musste Weihnachten ja sehr gut verlaufen sein.
»Ja, sobald ich mich umgezogen hatte und der erste Schock überstanden war, war alles gut.« Er grinste mich breit an.
Ich geleitete die beiden zu unserem Grüppchen und bot ihnen Plätze an. So voll war es zum Glück noch nicht. Es war ja auch gerade mal neun. »Das sind übrigens Elena und Sonja. Sie gehen mit mir zur Schule. Und das sind Lance, Janine und Alison.«
»Oh, du musst Isaacs bester Freund sein. Der, wegen dem er verprügelt wurde«, gab Elena ohne große Überlegung von sich. Lance war ja auch eindeutig zu erkennen, denn natürlich trug er wie immer einen Rock.
Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ich zuckte mit den Schultern. »Irgendwer hat uns wohl beim Spielen gesehen und das rumerzählt. Als uns deswegen wer als Tunten beschimpft hat, hab ich ihm nur gesagt, dass du trotz Rock und Schminke noch männlicher bist als er. Das hat ihm nicht gepasst.«
»Du hast sie ausgelacht!«, verbesserte Elena mich.
»Du bist manchmal echt irre«, lachte Lance.
So quatschten wir ein wenig und meine Schulfreunde lernten meinen besten Freund kennen und andersherum. Als Alison anfing, sich an mich zu klammern, stand ich auf und bot an, mit Lance’ Hilfe Getränke für alle zu holen.
»Alison nervt dich wirklich, oder?« Ich nickte nur. »Warum hast du sie dann überhaupt eingeladen? Willst du sie Punkt Mitternacht flachlegen?«
»Quatsch. Wir haben noch gar nicht deswegen geredet. Nein, Peter hat darauf bestanden. Ich konnte ja nicht zu ihrem Geburtstag und er besteht darauf, sie ein wenig in Reserve zu halten, falls wir mal ihr Talent brauchen.«
An der Bar angekommen, machte ich die Getränke für uns fertig. Peter kam dazu, begrüßte Lance, gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange und bereitete dann ebenfalls mehrere Getränke vor.
»Jaja, selbst im Privaten immer ganz Geschäftsmann.«
Peter sah Lance fragend an, da ihm offensichtlich klar war, dass er gemeint war.
»Isaac hat gerade erzählt, warum ihr Alison eingeladen habt.«
»Nervt sie schon wieder?«
Ich zuckte nur kurz mit den Schultern zum Zeichen, dass es schon ging.
Er gab sich damit zufrieden und wandte sich wieder Lance zu: »Wenn man erfolgreich werden will, muss man eben jede Gelegenheit nutzen, die sich einem bietet. Man gewöhnt sich irgendwann dran, dass es so etwas wie ein wirkliches Privatleben nicht mehr gibt. Da müssen dann eben Leute wie sie, die versuchen noch ins letzte Stück davon einzudringen, eben damit leben, wenn man sie entsprechend nutzt. Ich muss dann wieder. Denkst du dran, nachher nochmal eine Runde zu machen?«
Ich nickte und gab diesmal ihm einen kurzen Kuss. Ich wusste, dass ich ab und zu eine Runde drehen und mich mit allen bekannt machen sollte. Doch ich wollte damit noch warten, bis es etwas voller wurde. Solange wollte ich die Zeit mit meinen Freunden nutzen.
»Bei solchen Aussagen frag ich mich echt, ob ich für euch nicht auch nur eine Notreserve bin«, gestand Lance, während wir zurückgingen.
»Nein, du bist immer noch mein bester Freund. Nur Alison ist echt ein nerviges Fangirl, da kann ich ihn schon verstehen.«
»Hm. Ja, vielleicht. Soll ich mich mal eine Weile neben sie setzen?«
»Ja, bitte, gern.«
Wir betraten den Raum und verteilten die Getränke, bevor sich Lance neben Alison setzte und sie in ein Gespräch verwickelte und ich mich kurz mit Janine über ihr gemeinsames Weihnachten unterhielt.
Etwa eine Stunde später machte ich mich auf den Weg nach oben in den Club. Meine Freunde folgten mir und mischten sich unter die Feiernden.
Bei meiner Runde lernte ich dann auch Anatols und Timothys Familien kennen, wobei ich feststellte, dass ich Anatols älteste Tochter bereits mehrmals im Exile gesehen hatte. Sie war ein paar Mal dort gewesen, aber ich hatte mich nie mit ihr unterhalten. Da nur wenige andere Leute in unserem Alter da waren, stellte ich ihr kurzerhand meine Freunde vor.
Außerdem stellte Peter mir einige der älteren Stammgäste vor, die auch Freunde des ehemaligen Besitzers gewesen waren. Ich wurde von ihnen freundlich als Peters Freund aufgenommen.
Als ich mir an der Bar einen Wodka mischte, kam Alison wieder zu mir. »Machst du mir auch einen?«
»Klar, gern doch.«
»Ich hab gehört, ihr habt ein neues Album aufgenommen?«
»Mhm. Kommt nächstes Jahr raus, aber ich darf dir noch nicht sagen, wann.« Peter würde das erst später am Abend verkünden und solange durften wir noch nichts darüber verraten. Wobei ich mich ernsthaft fragte, woher sie schon davon wusste.
»Schade. Das war dein erstes Mal im Studio, oder? Wie war es denn so?«, fragte sie aufgedreht.
Ich reichte ihr ihren Drink, bevor ich antwortete: »Etwas stressig, wegen der Feiertage und so. Wir sind gestern erst fertig geworden. Aber es war richtig cool, das mal mitzuerleben!«
»Glaub ich gern. Hast du Zeit? Magst du unten noch ein wenig erzählen?« Freundlich lächelte sie mich an.
»Klar, gern.«
Mit ihr zusammen ging ich zurück in den Probenraum. Hier war es deutlich leiser als oben, sodass man sich in Ruhe unterhalten konnte. Das nutzten nicht nur wir, sondern auch ein paar andere Leute aus, weshalb wir uns einen der verbleibenden Sessel teilten. Ich setzte mich neben sie auf die Lehne. Dann musste ich nicht schreien und ich war ihr nicht allzu nah.
Begeistert erzählte ich ihr von den Studioaufnahmen, wobei ich darauf bedacht war, nicht mehr über das Album zu verraten, als ich durfte.
»Könntest du das bitte lassen?«, bat ich sie, als mir irgendwann bewusst wurde, dass sie wohl schon seit einer Weile über meinen Oberschenkel streichelte. Ich war so mit Erzählen beschäftigt gewesen, dass es mir gar nicht aufgefallen war.
»Oh. Magst du das nicht? Sorry.« Sofort nahm sie ihre Hand weg und legte sie auf meinen Unterarm.
Auch diesen zog ich weg, was sie sehr verwundert dreinschauen ließ. »Doch, schon, aber ich will das gerade nicht.«
»Magst du dann ein wenig spazieren gehen?«
Diesmal war ich verwundert. »Äh, wieso?«
»Ich kann verstehen, dass dir hier zu viele Leute sind, ich find das auch nicht so toll, aber ich sehe dich ja so selten. Daher dachte ich, wir können ja auch einfach eine Runde spazieren gehen und uns dabei unterhalten. Dann ist es dir vielleicht nicht so unangenehm«, erklärte sie mit einem leicht verlegenen Lächeln und wollte schon aufstehen.
Doch ich hielt sie leicht am Oberarm zurück. Ernst sah ich sie an. »Nimm es mir bitte nicht übel, aber es liegt nicht an den Leuten.«
Etwas traurig sah sie mich an und verschränkte die Arme locker vor der Brust. »Was hab ich denn gemacht?«
Ich sah auf sie herunter und strich ihr leicht über die Schulter. »Gar nichts.«
»Warum willst du das dann plötzlich nicht mehr? Zu Lance’ Geburtstag sah es eher so aus, als würdest du sogar noch mehr wollen und im Park hattest du auch kein Problem damit. Ich kann ja auch verstehen, dass es dir nach dem Konzert zu viel war, noch zu mir zu kommen. Oder hab ich dich da zu sehr bedrängt? Dann tut es mir wirklich leid.« Betreten sah sie zu Boden.
»Ist schon gut, das hat gar nichts damit zu tun«, versuchte ich, sie zu beruhigen. Sie sah aus, als würde sie sich wirklich deshalb Vorwürfe machen.
»Warum bist dann auf einmal so abweisend?«
»Das ist wirklich nicht deine Schuld. Es ist nur, ich ...« Einen Moment zögerte ich noch und strich mir durch die Haare.
Aber was sollte ich ihr anderes sagen? Dass sie nicht mein Typ war? Sie hätte gewusst, dass das eine Lüge war. Dass sie nervig war? Das hätte mich nicht weitergebracht und das allein wäre wohl sonst auch kein Grund gewesen, sie abzulehnen. Dass ich das nicht mit einem One-Night-Stand kaputt machen wollte? Mittlerweile war ich mir sicher, dass sie auch danach noch den Kontakt gesucht hätte und auch bei einer Ablehnung späterer Dates immer noch musikalisch ausgeholfen hätte. Daher nahm ich auch die Sicherheit, dass sie meine Aussage ebenfalls nicht davon abhalten würde. Ich hoffte es zumindest.
Ich legte die Hand zurück auf ihre Schulter, was sie aufblicken ließ. Sanft lächelte ich sie an. »Ich bin vergeben. Das ist nicht weiter bekannt und soll es auch nicht werden. Kannst du das bitte für dich behalten?«
Leicht nickte sie. Dabei sah sie etwas traurig aus. Hatte sie wirklich gehofft, dass aus uns mehr wurde? »Ist gut. Schade.«
Ich strich ihr weiter leicht über die Schulter. Ich wollte sie nicht so traurig allein sitzen lassen.
Irgendwann hellte sich ihre Miene etwas auf. »Ist sie auch hier? Ich würde sie gern kennenlernen.«
»Wer?«, fragte ich verwirrt. Ich musste etwas eingedöst sein, während wir geschwiegen hatten. Wen wollte sie kennenlernen?
»Na deine Freundin.« Alison lachte leicht. »Wenn sie deine Freundin ist, ist sie bestimmt super nett. Oder ist es eines der Mädchen, die du uns vorgestellt hast? Oh, Moment, es ist bestimmt Elena, oder? Du hast dich ziemlich viel mit ihr unterhalten.«
Verdattert sah ich die Frau vor mir an und lachte dann lauthals bei ihrer Vermutung. »Nein, Elena ist Sonjas Freundin.«
»Dann die andere, die du uns oben vorgestellt hast? Wie hieß sie noch gleich? Tut mir leid, ich hab ihren Namen vergessen.« Vor Scham wurde sie leicht rot.
Ich zuckte nur mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich hab sie selbst vorhin erst kennengelernt. Das ist die Tochter vom Türsteher.«
»Stellst du sie mir dann noch vor?« Noch immer klang Alison völlig begeistert und aufgedreht.
»Hä? Hab ich doch schon.« Sie verwirrte mich gerade.
»Du hast uns nur Sonja und Elena vorgestellt, die es nicht sein können, und das andere Mädchen«, erklärte sie skeptisch.
»Ich weiß. Wen soll ich euch denn noch vorstellen?« Was wollte sie gerade von mir?
Sie verdrehte genervt die Augen und funkelte mich an. »Wenn du mir deine Freundin nicht vorstellen möchtest, dann sag es doch einfach, das ist okay! Aber hör auf, so doof zu tun.«
Endlich verstand ich. Es hatte mich verwirrt, dass sie die ganze Zeit von einer Frau sprach und so ganz hatte ich dem Gespräch auch nicht mehr folgen können. Alkohol sei Dank. »Ich hab gar keine Freundin ...«
»Was?! Du hast doch grade ... Warum lü...«
Wütend wollte sie aufspringen, doch ich drückte sie leicht zurück auf dem Sessel und unterbrach sie in ruhigem Ton: »Schrei bitte nicht so und lass mich ausreden. Ich habe keine Freundin, sondern einen Freund.«
»Oh.« Scheinbar verblüfft über meine Aussage ließ sie sich zurückfallen. »Ich wusste nicht, dass du nicht auf Frauen stehst ... Warum hast du nicht eher was gesagt? Dann hätte ich dich doch nicht so bedrängt.«
Etwas genervt stöhnte ich. Warum gingen immer alle davon aus, dass es nur das eine oder das andere gab? »Ich steh schon auf Frauen. Aber auch auf Männer. Und in einen davon hab ich mich nun mal verliebt.«
»Mhm. Dann bin ich ja beruhigt, dass ich mich nicht ganz so lächerlich gemacht habe, indem ich dich komplett falsch gedeutet habe. Du hattest also schon Interesse?«
Ich nickte. Warum sollte ich lügen?
Erleichtert lachte sie auf. »Gut, dann stell ich meine Frage anders: Stellst du mir deinen Freund vor?«
Eine Weile überlegte ich, ob ich ihr die Wahrheit sagte. Sie schien ja mit der Abfuhr ganz gut klarzukommen. Aber so sehr vertraute ich dem Frieden dann doch noch nicht. Dafür saß mir Grace noch zu sehr in den Knochen. »Ich überleg es mir, okay? Wie gesagt, das soll nicht so groß bekannt werden.« Anderseits mochte ich sie auch und sie würde es wohl später eh erfahren. Daher schob ich herausfordernd hinterher: »Oder du findest selbst heraus, wer es ist.«
»Wie soll ich das denn anstellen? Außerdem kannst du es mir dann auch gleich sagen.«
»Schon, aber das wäre doch langweilig. Machen wir ein Spiel draus: Du findest heraus, wer mein Freund ist, und bekommst dafür nachher von mir einen Kuss und für das nächste Konzert hier in Boston zwei Karten.« Ich wusste ja eh nicht, wem ich die geben sollte, da ich immerhin einige zu verschenken hatte. Außerdem wollte ich sie anstacheln in der Hoffnung, sie für den Rest des Abends zu beschäftigen. »Aber du darfst gegenüber niemandem etwas von meinem Freund erwähnen! Und du hast nur einen Versuch.«
»Na toll, wie soll ich das denn schaffen? Ich weiß ja nicht mal, ob er hier ist.« Sie schmollte leicht.
»Er ist hier«, gab ich bereitwillig Auskunft. Alles andere wäre auch sehr unfair gewesen.
»Trotzdem. Du umarmst ständig Leute und flirtest mit ihnen. Woher soll ich da wissen, wer der Richtige ist? Küssen wirst du ihn ja wohl nicht. Das kann ich nicht gewinnen!« Ihr Gesicht wirkte dennoch, als würde sie überlegen.
»Na gut, du darfst mir im Laufe des Abends eine Frage stellen, die dir helfen könnte«, versuchte ich, sie zu locken. Auch wenn ich wusste, dass es nicht schwer werden würde, konnte sie das ja nicht wissen.
»Drei Fragen!«
»Das wäre zu leicht, glaub mir. Zwei reichen. Außerdem hab ich dir gerade schon eine beantwortet, das sind dann ja drei.« Frech zwinkerte ich ihr zu.
Bockig sah sie mich an, dann klärte sich ihre Miene auf. »Aber ich bekomm einen Kuss auf den Mund!«
»Meinetwegen. Aber nichts Ausgefallenes. Einfach nur ein freundschaftlicher Kuss«, stellte ich klar.
Sie nickte und sprang dann mit einem breiten Lächeln auf. »Dann mal an die Arbeit!«
Kopfschüttelnd und grinsend erhob ich mich ebenfalls und folgte ihr nach oben. Als ich dort ankam, sah ich auch direkt Aiden, der in der Zeit, die ich unten gewesen war, angekommen sein musste. Dann wollte ich mal Alison gleich etwas zu tun geben.
Ich ging zu ihm und umarmte ihn zur Begrüßung. Sonderlich begeistert war er davon nicht, ließ es aber über sich ergehen. Ich konnte es irgendwo verstehen, als Heteromann wäre ich wohl auch nicht so begeistert gewesen von einem halbnackten Kerl so überfallen zu werden.
Eine Weile redete ich mit ihm, bis sich unsere gemeinsamen Freundinnen zu ihm gesellten und ich die drei allein ließ.
Ich war auf dem Weg zum nächsten Trüppchen, um ein wenig Smalltalk zu halten, da kam Alison erneut auf mich zu. »Erste Frage: Wie heißt er?«
Kurz lachte ich auf. »Dann kann ich dir ja gleich sagen, wer es ist.«
»Stimmt nicht! Ich kenn hier kaum wen. Komm schon, sag mir den Namen. Du hast keine Einschränkungen bei den Fragen gemacht.«
»Schon gut. Er heißt Peter.« Ich wusste zwar, dass die meisten Maniacs richtigen Namen kannten, da vieles, wie beispielsweise der Club, zwangsweise darüber lief, aber ich glaubte nicht, dass sie dadurch direkt auf die Lösung kam.
»Danke!« Und schon war sie wieder verschwunden. Sie steuerte direkt auf Aiden und die Mädels zu und grinste in mich hinein.