Du gehst zu den anderen Magiern herüber, die dich mit respektvollem Nicken grüßen. Die Aura der Heilung in diesem Teil des Waldes zieht dich sofort in ihren Bann. Die Luft ist warm und prickelt vor Magie. Der Schnee um die Wurzeln der jungen Tannen ist niedrig, teilweise geschmolzen, und das nur von der Kraft eurer vereinten Bemühungen.
„Gut, dass du endlich da bist“, begrüßt dich Virva, eine der Magierinnen. „Da hinten sind noch einige Bäumchen, die dringend versorgt werden müssen, bevor der Sturm heranrollt.“
Du kannst die Energien in der Luft fühlen, die besagten Sturm ankündigen. Noch ist der Himmel klar, doch das Wetter hier kann schnell umschlagen. Dank eurer Verbindung zur Natur des Landes wisst ihr Magier rechtzeitig Bescheid.
Du begibst dich zur angegebenen Stelle und beugst dich über die jungen Setzlinge. Indem du die Hände auf beide Seiten des ersten Baums hältst und deine Kraft fließen lässt, hüllst du die junge Tanne rasch in eine Blase aus Wärme. Wie ein äußerst feines Netz sinkt diese langsam in sich zusammen und schmiegt sich an die Nadeln wie eine zweite Haut – allerdings sieht man nichts davon, es braucht schon den sechsten Sinn eines Zauberers, um das zu wissen.
Diese Arbeit ist kräftezehrend, denn du leitest vor allem deine eigene Wärme als Kraft an den Baum weiter. Zwar kannst du neue Energie aus dem Boden unter dir schöpfen, doch dieser Prozess ist langsam. Einige kostbare Stunden bist du nur damit beschäftigt, junge Bäume magisch einzuhüllen, damit sie den Sturm überstehen können.
Schließlich tauchen die düsteren Wolken am Himmel auf und der Wind wird stärker – doch ihr seid fertig und habt den Setzlingen alle Chancen gegeben, den Sturm zu überstehen.
Alles strömt zurück ins Dorf. Die Stürme hier draußen können ausgesprochen unbarmherzig sein, und momentan ist die kälteste Zeit des Jahres angebrochen. Zeit der Nebelziege sagt man dazu, die 24 Tage vor der dunkelsten Nacht, bevor die Sonne nach und nach zurückkehrt.
Du willst deinen Freunden folgen, als dir etwas auffällt – eher die Abwesenheit von etwas. Arto ist nicht bei dir!
Du siehst zurück zum Wald. „Arto? Arto!“ Ganz schwach spürst du die Aura deines treuen Ettyrs. Er ist noch auf dem Schneefeld. Nun siehst du ihn auch, einen dunkleren Schatten im Weiß der Ferne.
„Arto!“ Du musst ihn unbedingt heimholen. Der Säbelzahnwolf hat zwar ein dickes Fell, aber einem ausgewachsenen Blizzard ist auch er nicht gewachsen.
Weiter geht es in Kapitel 3.