Du beißt die Zähne aufeinander und stemmst dich gegen den Schild, während du immer weiter zurückgedrängt wirst. Dein Herz pocht wie wild und in deinen Ohren hörst du es rauschen.
Immer mehr Dämonen umrunden den Schild und stürzen sich auf dich, doch du bleibst stur stehen. Du darfst nicht aufgeben! Hier geht es um so viel mehr als dich.
Dann, endlich, versiegt der Strom der schwarzen Sonnenfresser. Du sackst nach vorne und das goldene Licht erlischt. Blut hat deine Kleidung durchtränkt. Du kannst kaum noch den Blick heben.
„Du hast ausgehalten!“, stellt die Nebelziege leise fest.
„War … es genug?“, fragst du mühsam.
„Das war es.“ Mit dem Kopf fängt die Nebelziege deinen Körper sanft ab, als du kippst, und bettet dich in den Schnee. „Schlafe nun, mein tapferes Kind. Du hast gesiegt.“
Deine Augen fallen zu.
Was dir zugestoßen ist, werden deine Freunde im Dorf niemals erfahren. Doch noch an diesem Abend wird sich ein dichter Nebel über Pakkülä legen. So dicht, dass die Häuser auf der anderen Straßenseite bereits nicht mehr zu erkennen sind. Wer aus den Scheiben der in warmes Licht getauchten Hütten nach draußen sieht, der wird vielleicht zwei schemenhafte Schatten bemerken und gleich darauf die Stirn runzeln. Ein Moschusochse und ein Ettyr, Seite an Seite? Nein, unmöglich.
Dich wird das Dorf niemals wiedersehen, doch auf der Ebene und in den Bergen der Nähe kann man manchmal einen einsamen Säbelzahnwolf hören, der traurig den Mond anruft …
⁂ ENDE ⁂
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Das ist natürlich kein Zwang und du solltest das nur tun, wenn du gerade etwas entbehren kannst.
So oder so bedanke ich mich vielmals für's Lesen!