Du versuchst, deinen Atem zu beruhigen. Panik hilft dir hier auch nicht weiter, obwohl sie begründet ist. Du hast keine Ahnung, wo du bist, hast die Külvja verloren – und auch Arto, wegen dem du dich erst in diese Gefahr begeben hast. Du bist nicht für eine längere Wanderung gerüstet!
Durchatmend konzentrierst du dich. Es ist vielleicht gar nicht so schlimm. Arto kann dich nicht besonders weit mitgerissen habe. Das Dorf ist also irgendwo in der Nähe. Von einem Gipfel oder so kannst du es bestimmt sehen. Der Sturm hat nachgelassen, also ist es auch nicht mehr so schrecklich kalt. Und so schnell wirst du auch gar nicht verhungern.
Zuerst musst du allerdings Arto finden. Der Säbelzahnwolf ist nicht an das Leben in der Wildnis angepasst. Du hast ihn vor einem Jahr als Welpen gefunden und aufgezogen, und der Halbstarke muss erst noch lernen, wie man der bitteren Kälte der langen Nächte trotzt.
Seufzend setzt du dich in Bewegung. Schnee knirscht unter deinen Stiefeln. Vereinzelte Tannen erheben sich schwarz vor dem hellen Weiß, das die Sonne blendend spiegelt. Immerhin ist der nächste Tag angebrochen. Du solltest die kurzen Stunden Sonnenlicht nutzen.
Nach ein paar Schritten wirst du langsamer. Wie sollst du Arto überhaupt finden? Du bist dir nicht sicher, ob du Spuren von ihm entdeckst, wenn du suchst. Aber der Sturm hat doch kurz, nachdem er ohne dich weitergerannt ist, aufgehört. Also sind Abdrücke vielleicht noch nicht verschüttet worden.
Als Alternative fällt dir nur ein, auf eine Anhöhe zu steigen. Von dort kannst du Arto vielleicht sehen. Vielleicht. Er ist mit seinem Fell relativ gut getarnt und liegt womöglich irgendwo geschützt in einer Höhle.
Du …
- … suchst nach Spuren.
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- … steigst höher.