„Keine Angst. Ich will dir nichts tun.“ Du streckst eine Hand aus und gleichzeitig deinen Geist, um dich mit dem ängstlichen Mammut zu verbinden. Behutsam berührst du sein Bewusstsein. „Und Arto wird dir ebenfalls nichts tun.“
Der Wolf hat sich flach auf den Bauch gelegt und betrachtet die Beute missmutig, die er nicht haben darf.
„Wer … was bist du?“, fragst das Mammut. Aus dem weißen Pelz sieht dich ein blaues Auge ängstlich an.
„Ich bin ein Magier“, erklärst du freundlich. „Kannst du mir sagen, was passiert ist?“
„Ich bin gefallen“, erinnert sich das Mammutkind. „Mama war ganz außer sich. Sie haben gewartet, dass ich wieder rauskomme, aber ich habe es einfach nicht geschafft.“ Erneut stößt das Mammut sein trauriges Tröten aus. „Dann sind sie irgendwann gegangen.“
Die Herde hat das Jungtier aufgegeben. Eigentlich ungewöhnlich. Mammuts sind sehr soziale Tiere, die kein Mitglied ihrer Herde im Stich lassen. Vielleicht brauchten sie Futter und konnten deshalb nicht länger warten. Hoffentlich kehren sie zurück!
„Wirst du auch gehen?“, fragt das Mammut dich leise.
„Ich weiß es noch nicht“, sagst du ehrlich. „Ich glaube, ich kriege dich alleine nicht aus der Grube. In welche Richtung ist deine Herde gezogen? Und wie lange ist das her?“
Das Mammut dreht den Kopf zu einer Seite. „Dort, zum Wald. Da war es noch etwas heller.“
Etwas heller. Du siehst zum Himmel. Das bedeutet vermutlich, es war am Mittag. Die Herde ist also einige Stunden vor dir. Es wird eine Weile dauern, sie einzuholen. Ob das junge Mammut so lange durchhält? Aber was sollst du sonst tun? Warten, ob die Herde vielleicht zurückkehrt? Oder einen Ast holen und versuchen, das Mammut gemeinsam mit Arto aus der Grube zu ziehen?
„Bitte, geh nicht“, sagt das Jungtier leise. „Bitte …“
Du antwortest:
- „Ich gehe nirgendwo hin.“
https://belletristica.com/de/chapters/197230-18-b/edit
- „Ich gehe nur kurz dort zum Wald und hole einen Ast.“
https://belletristica.com/de/chapters/197233-18-c/edit
- „Es tut mir leid. Ich komme mit deiner Herde wieder, versprochen.“