Der Sturm ist ebenso heftig wie plötzlich hereingebrochen. Riesige Hagelkörner trommeln auf die Erde. Der Wind tobt so stark, dass du dich zusammenkauern musst, um ihm weniger Angriffsfläche zu bieten.
Blitze zucken um dich herum, Donner grollt. Arto hat sich an deine Seite gekauert und Hagel prügelt auf euch beide ein. Kleine Kristalle von zersplitterten Hagelkörnern bohren sich in deine Haut.
Suchend tastest du in deinem Beutel nach etwas Nützlichem. Schließlich ziehst du das Seil hervor, das du auf der Spur der Wollnashörner gefunden hast. Damit könntest du hinaufklettern, doch du benötigst noch ein Gewicht, um es oben verankern zu können.
Der scharfkantige Stein, den du neben dem Rentierkadaver gefunden hast, fällt dir in die Hände. Ja, der könnte funktionieren …
Eilig und halb blind in der Dunkelheit des Sturms knüpfst du das Seil um den Stein. Dann erhebst du dich auf die Knie, schwingst das Seil wie ein Lasso und wirfst den Stein nach oben.
Er kommt nicht direkt wieder herunter. Probeweise ziehst du am Seil und stellst fest, dass es sich unter deinem Gewicht spannt. Offenbar hattest du Glück und hast direkt einen guten Platz getroffen!
Stück für Stück ziehst du dich an dem Seil nach oben. Arto kämpft sich neben dir voran. Du zieht dich fast blind vorwärts, als der Sturm mit einem Mal nachlässt.
Schwer atmend siehst du dich um. Du bist über die Wolken gekommen! Diese erstrecken sich weiß wie Schneefelder um dich herum. Blauer Himmel spannt sich über dir, gesprenkelt mit einzelnen, weißen Wolken. Nur die Spitze des Berges befindet sich in diesem blauen, unendlich friedlichen Reich.
Die Luft ist dünn. Du kommst gar nicht richtig zu Atem. Nur langsam kannst du aufstehen und den Hagel aus deiner Kleidung schütteln. Der Sturm ist zwar noch zu hören, allerdings gedämpft.
Als du den Blick hebst, schwebt gerade eine Nebelschwade auf die Spitze des Berges zu. Du atmest tief durch und steigst ihr entgegen.
Weiter geht es in Kapitel 24.