Es braucht viel Überredungskunst, bis die verschreckten Elfen dich, einen Fremden, zu ihrem verletzten Kameraden durchlassen. Arto winselt leise, als er draußen auf dich warten muss, doch anders hätten die Wilderer dir überhaupt nicht vertraut.
Im Zelt liegt ein weiterer Elf. Seine Haut ist noch blasser als die seiner Gefährten. Eine Wunde an seiner Seite hat sich entzündet.
Du beugst dich vor, als einer der Elfen die Verbände entfernt, und ignorierst den Gestank der Verletzung.
„Wir haben hier draußen keine Kräuter“, erklärt der Heiler dir leise. „Ich kann nicht mehr für ihn tun.“
„Habt ihr versucht, die Wunde mit heißem Wasser auszuspülen?“
„Nein, wozu …?“
„Die Hitze hilft“, beharrst du. „Ihr müsst nur Schnee über dem Feuer erwärmen. Das hat zwar nicht die gleiche Wirkung wie eine Kräutersalbe, aber es hilft. Wenn sich seine Verfassung dann immer noch nicht bessert, müsst ihr die Wunde mit heißem Eisen ausbrennen.“
Die Elfen sehen dich entsetzt an.
„Natürlich nur, wenn er nach ein paar Tagen immer noch keine Veränderung vorweist.“
Die Elfen nicken und der Heiler setzt sofort einen Kessel an.
„Danke für deine Hilfe“, sagt einer der anderen. „Wo kommst du überhaupt her?“
„Ich möchte zum Berg der Kuuntimala“, erklärst du. „Und unterwegs traf ich auf ein Mammut in einer Falle.“ Langsam und ernst berichtest du den Wilderern von deinen Mühen und siehst sie dann an. „Ich hoffe, ihr wisst, welche Frevel ihr begeht.“
Sie weichen deinem Blick aus. Das ist vermutlich das beste Zeichen, das du von ihnen erhalten wirst, denn immerhin verteidigen sie sich nicht.
„Viel Glück auf deiner Reise“, sagt einer schließlich. „Der Berg ist nicht leicht zu erklettern. Wenn du es schaffen willst, halte dich an den Felsen, der wie ein graues Mammut aussieht. Und nimm dich vor den Lawinen dort in Acht! Halte dich immer bei einem hohen Stein, hinter dem du in Deckung gehen kannst.“
„Und viel Glück“, sagt der Verletzte mit matter Stimme.
Du dankst den Wilderern für ihren Rat. Hoffentlich war es kein Fehler, dem Verletzten zu helfen. Doch du hast das Gefühl, dass diese kleine Geste der Freundlichkeit etwas bewirkt hat.
Weiter geht es in Kapitel 20.