Nach einer ruhigen Überfahrt werde ich gegen 7:00 Uhr wach. Ich schaue zu meinem Mann hinüber und stelle fest, dass er ebenfalls nicht mehr im Land der Träume weilt. Dennoch beschließen wir, bis zum allgemeinen Weckdienst liegen zu bleiben, unterhalten uns ein wenig und riskieren einen Blick in den britischen Autoatlas, um den schnellstmöglichen Weg gen Fort William in Erfahrung zu bringen. Zwar hatten wir uns im Internet diverse Routen beschafft, die auch diejenige nach Fort William beinhaltete, doch sind diese Pläne dermaßen unübersichtlich und verworren, und somit wenig dazu geeignet, dem Autofahrer die Navigation zu erleichtern.
Um 7:30 Uhr ertönt das uns bekannte Ding Dong. Eine nette Dame begrüßt die Passagiere in drei verschieden Sprachen (Deutsch, Englisch und Niederländisch). Ferner macht sie darauf aufmerksam, dass die voraussichtliche Ankunftszeit in Tynemouth Harbour etwa zehn Uhr sein wird, und dass in den verschiedenen Restaurants das Frühstück angerichtet ist.
Da wir nicht die Absicht haben, Geld in ein solches zu investieren - immerhin liegen die Kosten bei 12 Pfund pro Person - vertilgen wird die Reste aus unserem Fresskorb. Im Anschluss daran machen wir uns salonfähig.
Eine halbe Stunde später begeben wir uns an Deck, wo wir uns den Wind so richtig um die Ohren pfeifen lassen. In der Ferne sind bereits die englischen Gestade zu erkennen.
Unwillkürlich muss ich in diesem Augenblick an die Mini-Serie In 80 Tagen um die Welt mit Pierce Brosnan denken, als der in der Rolle des Phileas Fogg ausruft: „England, meine Freunde, England!“
Wir bummeln ein wenig herum, verziehen uns, da es anfängt zu regnen, jedoch wieder in die Kabine.
Gegen 9:45 Uhr erhalten alle Passagiere, die mit einem Fahrzeug unterwegs sind, die Aufforderung, sich auf den entsprechenden Parkdecks einzufinden.
Zu unserer Freude hat auch das Auto die Überfahrt heil überstanden.
Das Handgepäck wird im Kofferraum verstaut, der Autoatlas verschwindet unter dem Sitz. Er wird ja aller Wahrscheinlichkeit nach bald wieder zum Einsatz kommen. Kurz darauf öffnen sich die Schotts. Und welch ein Glück: Wir gehören zu den ersten Fahrzeugen, die die Fähre verlassen dürfen.
Am Fähr-Terminal dauert es dieses Mal länger als drei Jahre zuvor, haben sich doch die Sicherheitsvorkehrungen nach dem Terroranschlag auf das World Wide Trade Center im Jahr 2001 ungemein verschärft.
Gegen 10.20 Uhr verlassen wir den Terminalbereich und fahren Newcastle an, um an einem Bankautomaten Geld abzuheben. Nachdem das erledigt ist, geht es los in Richtung Highlands…
Tynemouth Lighthouse
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Tynemouth Priory & Castle
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