Das in Mallaig befindliche Mallaig Marine Center ist zwar nicht besonders groß, dafür aber recht hübsch eingerichtet und die 2,50 Pfund, die hier als Eintritt verlangt werden, sind wirklich ein Witz.
Während ich im Inneren des Gemäuers damit beschäftigt bin, einige brauchbare Aufnahmen zustande zu bringen, versucht sich mein Mann als Kapitän eines imaginären Schiffes, von dem im Besucherzentraum allerdings nur noch der Führerstand mit den Steuerelementen vorzufinden ist. Hier und da spielt er an den Knöpfen herum und bedient das Ruder. Offensichtlich findet er das total abgefahren, und meine Vermutung, dass in jedem Mann irgendwo ein Kind steckt, wird durch diese Aktion einmal mehr bestätigt.
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Der Bahnhof von Mallaig
Nach diesem zufriedenstellenden Gaststpiel begeben wir uns wieder in Richtung des Bahnhofs. Die Uhr zeigt jetzt 13:45 Uhr, um 14:10 Uhr soll der Zug Mallaig verlassen. Auf dem Bahnsteig bemerken wir, dass der Rucksack nass ist, woraufhin mein Mann der Sache auf den Grund geht und feststellt, dass aus einem uns nicht ersichtlichen Grund die Thermoskanne explodiert ist. Demzufolge hat sich der Tee im gesamten Rucksack verteilt. Wir entledigen uns dieser, in dem wir sie in einen in der Nähe befindlichen Abfallcontainer werfen. Wo sollten wir auch sonst damit hin. Anschließend besteigen wir den Zug. Es geht gen Fort William. Kurzerhand werde ich von der uns gegenüber sitzenden Japanerin in ein Gespräch verwickelt. Irgendwie muss sie wohl mitbekommen haben, dass ich Englisch spreche. Sie fragt mich, wo wir her seien und wo wir Urlaub machen. Ich beantworte all ihre Fragen und erhalte im Gegenzug die Information, dass die Gruppe – es sind noch acht weitere Japaner im Waggon – aus Tokio kommt und eine Rundreise durch Schottland macht. Wenige Minuten später entschuldige ich mich bei der guten Frau, teile ihr mit, dass ich fotografieren gehen möchte. An meinem Stammplatz am Fenster beziehe ich zum wiederholten Male Stellung. Krampfhaft versuche ich ein paar Schnappschüsse von den Silver Sands of Morar zu erhaschen. Doch leider soll mir das nicht gelingen, sind diese doch viel zu weit entfernt. Darüber hinaus beginnt es in diesem Moment zu regnen. Ich verharre allerdings weiterhin an besagter Position, da ich auf dem Glenfinnan Viaduct unbedingt die Bahn bei der Überquerung desselben fotografieren will. Und ehe ich mich versehe, ist dieses bereits in Sichtweite. Durch das Zugpersonal erfolgt die Durchsage, dass wir uns dem Glenfinnan Viaduct nähern und der Zug dort für wenige Minuten anhalten wird. Daraufhin bringe ich die Kamera in Position und warte ab. Als die Bahn zum Stehen kommt, betätige ich umgehend den Auslöser, und ich muss sagen, das mir da wirklich einige gute Schnappschüsse gelingen. Auf ihnen ist gut zu erkennen, wie das Viadukt einen Bogen macht. Aus der Ferne sah es gar nicht danach aus. Nachdem sich die Bahn wieder in Bewegung setzt, kehre ich zum Sitzplatz zurück. Es sind nur noch ca. 20 Minuten bis Fort William. In der verbleibenden Zeit genießen wir beide einfach nur den Ausblick…
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der Jacobite Steam Train beim Überqueren des Glenfinnan Viaducts
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Das Mallaig Marine Center existiert schon lange nicht mehr. Es ist seit dem Jahr 2006 geschlossen.