Nach dem Besuch des Doune Castle geht es nach Stirling. Hier haben wir zunächst erneut das Problem einen Parkplatz zu finden.
Nach einer ungeplanten Rundfahrt um die Burg werden wir in einer kleinen Seitenstraße letztlich doch fündig. Allerdings muss hier ein Parkschein gelöst werden. Nachdem wir diesen an der Scheibe des Autos befestigt haben, geht es zur Burg hinauf.
Stirling Castle, das auf einem Felsen thront, erinnert in seiner Bauweise an die Burg von Edinburgh, die ebenfalls auf einem Granitfelsen steht. Und ebenso wie auf dem Weg zum Edinburgh Castle muss auch in Stirling eine steile Straße, die auf beiden Seiten von alten Häuser sowie dem Stirling Jail gesäumt ist, erklettert werden.
Die Burg zu Stirling, die bereits seit dem 12. Jahrhundert der Sitz der schottischen Könige war, bekam allerdings erst unter dem Einfluss des Hauses Stuarts ihr heutiges Aussehen verpasst. In der oberen Anlage befinden sich der Palast, die Great Hall, die inzwischen wieder originalgetreu hergerichtet wurde, die Kapelle und einige andere kleine Gebäude. In der Queen’s Guard Chamber sind derzeit die 35 Stirling Heads untergebracht. Die gehören normalerweise in die königlichen Gemächer. Da dort zur Zeit umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt werden – sie sollen wieder so hergerichtet werden, wie sie zu Beginn des 16. Jahrhunderts ausgesehen haben – hat man sich dazu entschlossen, diese überdimensionalen Holzmedaillons, die an den Decke der Gemächer befestigt waren, auszustellen.
Der Innenbereich der Great Hall ist seit unserer letzten Stippvisite unverändert geblieben. Unglücklicherweise haben wir heute nicht die Möglichkeit auf den königlichen Stühlen, die zu fototechnischen Zwecken genutzt werden dürfen, Platz zu nehmen, da diese gerade nicht vor Ort zu sind.
Die Great Hall wurde in der Zeit von 1475 bis 1503 für die beiden Könige James III. und James IV. erbaut und galt damals als einer der prächtigsten Säle Europas. Stark zweckentfremdet wurde das Gebäude im 18. Jahrhundert, als es als Kaserne genutzt wurde. Das hatte natürlich Spuren hinterlassen, die nunmehr nach und nach durch Sanierungsmaßnahmen beseitigt werden. Auch die direkt neben der Great Hall befindliche Schlosskapelle muss derzeitig größere Restaurierungsarbeiten über sich ergehen lassen, weswegen wir darauf verzichten, sie eingehender in Augenschein zu nehmen.
In dem ebenfalls am oberen Schlosshof gelegenen King’s Old Building ist heute ein Museum der Argyll und Sutherland Highlanders eingerichtet. Diese Ausstellung muss sich mein Mann allerdings alleine ansehen, fällt sie doch in eine Sparte mit der ich überhaupt nichts anfangen kann.
Neuigkeiten gibt es aus den Großen Küchen, die sich außerhalb des Schlosshofes, gegenüber der Great Hall, befinden. Sie wurden in mühseliger Kleinarbeit wieder so hergerichtet, wie sie im 16. Jahrhundert ausgesehen hatten. Clou der ganzen Angelegenheit ist die große Wachsfigurenausstellung, die sich über drei Räume zieht, und den Eindruck vermittelt, als befinde man sich tatsächlich in den Küchenräumen einer Burganlage aus vergangener Zeit...