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William Wallace und Andrew de Moray kontrollierten im Sommer 1297 den größten Teil Nordschottlands. Edward I. beauftragte John de Warren, eine Armee nach Schottland zu führen und das an die Rebellen verlorene Gebiet zurückzuerobern.
Das mittelalterliche Stirling war das Tor zu den Highlands und bot den einzigen sicheren Übergang in den Norden Schottlands. Dies geschah über eine schmale Holzbrücke. Reiter konnten nur zu zweit über diese reiten. Die meisten Engländer würden daher viel Zeit brauchen, um die Brücke zu überqueren.
Wallace und Moray positionierten ihre Truppen am Nordufer des Flusses Forth. Die englische Armee versammelte sich im Süden und nutzte Stirling Castle als Stützpunkt.
Es ist schwer festzustellen, wieviele Männer auf beiden Seiten kämpften, doch es ist wahrscheinlich, dass das englische Heer den Schotten zahlenmäßig überlegen war. Das englische Heer war erfahrener - wahrscheinlich waren sie zuversichtlich, dass dies ein reiner Routinesieg werden würde.
Der Legende nach brauchten die Engländer drei Anläufe, um die Brücke zu überqueren. Beim ersten Mal wurden sie offenbar zurückgerufen, weil John de Warenne verschlafen hatte. Beim zweiten Mal hatte de Warenne die falsche Information erhalten, dass die Schotten über die Bedingungen verhandeln wollten. Beim dritten Versuch begannen die englischen Soldaten, die Brücke ordnungsgemäß zu betreten, was den Beginn der Schlacht signalisierte.
Die Vorhut rückte zuerst vor, angeführt von Hugh de Cressingham. Diese bestand aus berittener Kavallerie unter dem Kommando von Sir Marmaduke de Thweng. Hinter der Kavallerie befanden sich Gruppen von Speerkämpfern und Bogenschützen zu Fuß (Infanterie), gefolgt von weiteren Einheiten der Kavallerie sowie Infanterie. Nicht alle diese Einheiten schafften es über die Brücke.
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Die Männer von Wallace und Moray waren mit langen Speeren bewaffnet und bildeten einen Schiltron. Diese sind dicht gepackt und die Speere zeigen nach außen wie Stacheln bei einem Igel. Die Schiltrons bildeten ein undurchdringliches Objekt.
Sobald die englischen Soldaten die Brücke überquerten, wurden sie von drei Seiten durch die Flussschleife eingeschlossen. Der schottische Schiltron rückte vor und versperrte den Fluchtweg nach Norden.
Die englischen Soldaten, die nun in der Falle saßen, waren zahlenmäßig unterlegen. Einige versuchten, sich zu Fuß über den Forth zurückzuziehen. Der Fluss war breit, hatte tiefe schlammige Ufer und das Wasser stieg. Viele Männer und Pferde ertranken.
Irgendwann stürzte die Holzbrücke ein. Die Legende besagt, dass die Schotten die Brücke sabotiert hatten, um den Rückzug der Engländer zu verhindern. Es gibt jedoch keine Beweise für diese Annahme.
Einer Gruppe von Reitern unter der Führung von Marmaduke de Thweng gelang es, die schottischen Truppen zu umgehen und sich in Sicherheit zu bringen.
Die Truppen, die die Brücke nicht mehr überqueren konnten, mussten voller Entsetzen zusehen, wie ihre Kameraden abgeschlachtet wurden. Sie zogen sich letztlich nach Berwick zurück.
Andrew de Moray wurde während der Schlacht schwer verletzt und erlag später seinen Wunden. Sein Sterbedatum ist nicht bekannt, aber es wird angenommen, dass er im November 1297 verstarb.
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William Wallace wurde zum Ritter geschlagen und zum Wächter von Schottland ernannt. Er begann, Briefe an andere Länder zu versenden, in denen er die Unabhängigkeit Schottlands erklärte, um Freundschaft bat und Handel anbot. Einer dieser Briefe ist erhalten geblieben: Der Lübecker Brief. Dieser Brief ist sowohl auf den Namen von Andrew de Moray als auch von William Wallace ausgestellt, was darauf schließen lässt, dass Moray im Oktober 1297 noch am Leben war. Eine andere Interpretation lautet, dass Wallace den wertvollen Beitrag seines Mitstreiters anerkannte und ihn weiterhin ehren wollte.
Edward I., der englische König war bei der Schlacht an der Stirling Bridge nicht anwesend gewesen. Er war wütend über die Niederlage und plante Vergeltungsmaßnahmen. Die nächste Invasion in Schottland im Jahr 1298 wurde von ihm persönlich angeführt.
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