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Nunmehr ist Eile geboten. Der Jacobite Steam Train wird etwa gegen 15:45 Uhr auf dem Glenfinnan Viaduct erwartet. Wir verlassen daher das Areal auf dem das Monument gelegen ist, gehen am Parkplatz des Besucherzentrums vorbei und direkt auf den ausgeschilderten Weg zu - der allerdings mehr einem Kletterweg gleicht - und hinauf zum Bahnhof von Glenfinnan führt. Nach einem Drittel des Weges verlassen wir diesen, um einen Schwenk nach rechts zu machen und die bekannten Pfade zu verlassen. So ein Aufwand, und all dies nur, weil wir die Bahn fotografieren wollen. Wir kämpfen uns durch hohes Gras und schottische Disteln, klettern über kleinere Felsformationen und finden nach einigen körperlichen Ertüchtigungen einen Platz unter einer Birke, der für unser Vorhaben bestens geeignet zu sein scheint. Mein Mann breitet unsere mitgenommene Picknickdecke aus, ich bringe derweil das Stativ samt Kamera in Position. Zwischenzeitlich hat sich eine weitere Person dazu gesellt, dem Akzent nach zu urteilen ein Amerikaner - augenscheinlich ein waschechter Cowboy! Seine Kleidung bestätigt dies: Cowboyhut, Jeans und Holzfällerhemd, Stiefel mit metallenen Sporen, ebenso, wie man sich einen Cowboy zwangsläufig vorstellt. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, sind wir ziemlich erstaunt. Ein Cowboy in Schottland. Das ist irgendwie witzig.
Kurz nach 16:00 Uhr ist das Prusten und Schnauben der Bahn zu hören. Ich mache mehrere Fotos. Eines zeigt den Jacobite Steam Train beim Befahren des Viaduktes, ein weiteres seinen Halt auf diesem und auf einem dritten ist er beim Verlassen des Glenfinnan Viaducts zu sehen. Und was müssen wir heute feststellen? Wieder einmal hängen die Leute ihre Köpfe aus den Fenstern der Zuges und versuchen einen guten Schnappschuss vom Viadukt zu ergattern. Ging uns das am Vortag nicht ebenso? Genau. Es war erst gestern, als wir uns selbst im Zug befanden. Und auch wir hatten uns weit aus dem Fenster gelehnt. Nachdem der Zug unseren Blicken entschwunden ist, verweilen wir noch einen kurzen Moment und machen uns anschließend an den Abstieg ins Dorf.
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