Der Name Dunkeld stammt aus dem Gälischen und bedeutet das Fort im Wald. Die Geschichte des kleinen Dorfes geht auf die Gründung einer Siedlung durch die Mönche von Culdee um 730 zurück. Diese wurde im Jahr 848 von Kenneth MacAlpin wieder aufgebaut und zwei Jahre später zum religiösen Zentrum Schottlands, als die Reliquien des Heiligen Columba von Iona hierher gebracht wurden, um sie vor den zunehmenden Wikingerangriffen zu schützen.
Die Geschicke Dunkelds waren bis zum Jahr 1560 eng mit denen der Kathedrale verbunden. Die Zerstörung durch die Reformation in jenem Jahr war auch für den Ort ein herber Rückschlag, denn sie beraubte Dunkeld einer Brücke über den River Tay, die damals nach jahrelangen Versprechungen der Bischöfe geplant gewesen war.
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Dunkeld Cathedral
Nach der Reformation weicht die Geschichte des Dorfes von jener der Kathedrale, von der ein Teil als Pfarrkirche genutzt wurde, indes ab. Das erste Backsteinhaus Schottlands, Dunkeld House, wurde 1680 errichtet, 1689 folgte die Eröffnung eines Postamts.
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Dunkeld House
Allerdings ist nur wenig von dem, was heute in Dunkeld zu sehen ist, älter als 1689. Auf die Thronbesteigung von William und Mary im März 1689 folgte im Juli der erste einer Reihe von Jakobitenaufständen.
Die Jakobiten (1) besiegten im Juli die Regierungstruppen bei Killiecrankie, einige Kilometer nördlich von Dunkeld, wobei sie allerdings ihren Anführer, Viscount Dundee, verloren.
Die Reste der Regierungstruppen, etwa 1.000 Mann, zogen sich nach der Schlacht in Richtung Dunkeld zurück. Dort erhielten sie Verstärkung durch eine Regiment, das aus Doune bei Stirling gekommen war.
Bei Tagesanbruch am 21. August 1689 wurden sie von 4.000 Jakobiten angegriffen. Sechzehn Stunden lang tobte die Schlacht in Dunkels Straßen. Um 23:00 Uhr waren die verbliebenen Männer der Regierungsarmee, die sich nun auf die Verteidigungsstellungen rund um die Kathedrale beschränkten, am Rande der Niederlage, als sich die Jakobiten zurückzogen. Dies war nicht das Ende des ersten Jakobitenaufstands, aber es war der Anfang vom Ende. Nur drei Häuser des Dorfes waren bei den Kämpfen unversehrt geblieben.
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Erinnerungstafel an die Schlacht von Dunkeld
Erst 120 Jahre später erhielt Dunkeld eine Brücke, die es mit Birnam auf der anderen Seite des River Tay verband. Das war im Jahr 1809, als Thomas Telford das solide Bauwerk mit sieben Bögen schuf, welches noch heute genutzt wird.
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Dunkeld Bridge
Das heutige Dunkeld ist ein hübsches Dorf mit überwiegend weiß getünchten Geschäften, Cottages und Hotels.
In den 1950er und 1960er Jahren haben der National Trust for Scotland und die örtlichen Behörden viel getan, um unzählige der älteren Gebäude in der Cathedral Street und rund um das Kreuz zu restaurieren. Die Ergebnisse machen den Aufwand mehr als wett. Ein Highlight an der Kreuzung zur Cathedral Street ist das Ell House. Es hat seinen Namen von dem an der Außenwand angebrachten Maß für die Länge eines Ell, etwa 99 Zentimeter, die als Referenz für den Markthandel verwendet wurde. Das Ell House ist heute das Geschäft des National Trust in Dunkeld. An der nahe gelegenen Verbreiterung der Straße, die als The Cross bekannt ist, befindet sich der Atholl Memorial Fountain.
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Ell House
Die Hauptstraße, Bridge Street, erstreckt sich von der Brücke an einem Ende durch den bebauten Teil des Dorfes und führt vom sehr komfortablen Atholl Arms Hotel mit Blick auf die Brücke zum Royal Dunkeld Hotel.
Diese Straße wird von einer faszinierenden Ansammlung von Geschäften gesäumt. Etwa auf halber Strecke kreuzt sie die High Street, die zum Kreuz und zur Kathedrale dahinter führt.
Unmittelbar westlich des Dorfes befindet sich das weitläufige Gelände des Hilton Dunkeld House Hotel.
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Atholl Arms Hotel
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(1) Jakobiten waren Anhänger des vertriebenen König James VII./II. James leitet sich von dem lateinischen Wort Jacobus ab. Von diesem stammt die Bezeichnung der Jakobiten. James VII./II. war der ehemalige König von Schottland und England. Beide Reiche waren damals noch unabhängig voneinander, wurden aber bereits seit einiger Zeit in Personalunion regiert – also von einem einzigen Monarchen.