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Wer die Gegend um Fort William besucht, sollte unbedingt das Old Inverlochy Castle am River Lochy besichtigen. Obgleich heute eine Ruine, spielte die Burg eine nicht unwesentliche Rolle in der schottischen Geschichte, wurden hier doch zwei große Schlachten ausgetragen. So geschehen in den Jahren 1431 und 1645.
Der Wassergraben, der die Burg umgab, ist längst verschwunden, doch die Lage am westlichen Ende des Great Glen sowie die natürliche Verteidigungsposition verschafften der Anlage einen entscheidenden Vorteil. So führte u. a. , die im 18. Jahrhundert von General Wade errichtete Militärstraße direkt an der Burg vorbei und kann noch immer bis nach Fort William zurückverfolgt werden.
Old Inverlochy Castle ist etwa zwei Kilometer nordöstlich von Fort William, südlich von Caol, zu finden. Die unmittelbare Umgebung ist heute weitgehend industrialisiert. So sind hier neben dem Abwasserkanal einer Aluminiumschmelze, auch Gleisanschlüsse, ein Viadukt und eine Brennerei beheimatet.
Die Burg wurde wahrscheinlich um 1280 von der Familie Comyn, Lords of Badenoch und Lochaber, auf Befehl des englischen Königs Edward I. errichtet, der die strategisch günstige Lage an der Spitze des Loch Linnhe neben dem River Lochy zu schätzen wusste. Sie ging später in königliche Hand über. Ab dem frühen 16. Jahrhundert galt sie als verwaist, da sie vom Earl of Huntly, in seiner Eigenschaft als Sheriff von Inverness, nur noch selten genutzt wurde.
Nach dem Bau des Cromwell'schen Forts (1654, umgebaut 1690) in Fort William wurde Inverlochy nie wieder als militärisches Gebäude genutzt und diente ab 1730 als Lager für Roheisen der Invergarry Ironworks.
Bereits in vorchristlicher Zeit existierte an der Stelle eine Siedlung. Diese war im Jahr 790 Schauplatz der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen den Botschaftern des französischen Königs Karl des Großen und des Piktenkönigs Achaius. Möglicherweise wurde diese ursprüngliche piktische Festung von den Wikingern zerstört.
1894 veranlasste Lord Abinger, der damalige Eigentümer Inverlochys, einige Sanierungsmaßnahmen. Überdies war er es, der auf der der West Highland Railway zugewandten Seite der Mauer Zinnen hochziehen ließ. Alleinig aus dem Grund, Königin Victoria zu beeindrucken, als die auf einer Fahrt nach Banavie mit dem Zug hier vorbeikam. Sie zeigte sich davon allerdings nicht besonders beeindruckt.
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