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Auf dem Friedhof der Fortingall Church am östlichen Ende des kleinen Dorfes Fortingall steht The Fortingall Yew, von der man annimmt, dass sie 5.000 Jahre alt und damit möglicherweise das älteste Lebewesen der Erde ist.
Der Fußweg zur Eibe hin ist mit einer Reihe von Inschriften versehen, die dazu beitragen, 5.000 Jahre in die richtige Perspektive zu rücken, doch in Wahrheit ist es für uns Menschen eine beinahe unvorstellbare Zeitspanne.
Die Eibe von Fortingall war ein Schössling, als unsere steinzeitlichen Vorfahren westlich des heutigen Fortingall einen Grabhügel errichteten, und bereits 1.000 Jahre alt, als die ersten bronzezeitlichen Siedler ihre Spuren in der umliegenden Landschaft hinterließen.
Wenn man die Geschichte fortsetzt, war der Baum bereits 3.000 Jahre alt, als Christus geboren wurde und, so heißt es, als Pontius Pilatus (1) hier in Fortingall das Licht der Welt erblickte .
Eiben wurden von unseren heidnischen Vorfahren und von den frühen Christen als heilig angesehen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass eine religiöse Gemeinschaft, die hier in den 600er Jahren ihren Anfang nahm, in der Nähe eines riesigen, alten Baumes errichtet wurde.
Die jüngere Geschichte hat die Eibe von Fortingall weniger gut behandelt. Als der Reisende Thomas Pennant im Jahr 1769 Fortingall besuchte, berichtete er, dass der Stamm des Baumes einen Durchmesser von 17,50 Meter hatte, außerdem tat er kund, dass die Eibe durch Lagerfeuer, die zur Feier des Beltane-Festes entzündet wurden, beschädigt worden war.
Im Jahr 1833 stellte ein anderer Besucher fest, dass große Teile des Stammes abgeschnitten worden waren, um daraus Quaiches (2) oder Tassen als Andenken herzustellen. Was übrig blieb, glich einer halbrunden Mauer, obwohl es auch neue Triebe bis zu einer Höhe von 9 Metern gab. Im Jahr 1854 wurde berichtet, dass ein Teil des Stammes einen Bogen bildete, durch den die Begräbniszüge gingen.
Den ersten Versuch, den Baum zu schützen, unternahm man 1785 durch den Bau einer Mauer um ihn herum, was jedoch, wie bereits erwähnt, nur wenig zur Abwendung weiterer Schäden beigetragen zu haben scheint. Die Mauer wurde im Jahr 1842 ein weiteres Mal aufgebaut, wodurch die Lücken durch ein Geländer geschützt wurden. Besagte Mauer umgibt den Baum noch heute.
Eine Reihe von Pfählen im Boden zeigt den Umfang der Eibe aus dem Jahr 1769. Was heute zu sehen ist, hat wenig Ähnlichkeit damit. Zwar wächst der Baum auf wundersame Weise weiter, doch das, was übrig geblieben ist, gleicht eher einem Hain kleiner Einzelbäume als dem mächtigen Stamm, der hier einst stand. Wenngleich auch die Fortingall Yew nur noch ein Schatten ihres früheren Selbst ist, bleibt ein Besuch dennoch ein beeindruckendes Erlebnis.
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(1) Pontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Präfekt des römischen Kaisers Tiberius in Judäa. Bekanntheit erlangte er vor allem durch die Passionsgeschichten im Neuen Testament der Bibel. Dort wird berichtet, dass er Jesus von Nazareth zum Tod am Kreuz verurteilte.
(2) Der Quaich stammt aus Schottland und wurde von Angehörigen unterschiedlicher Bevölkerungsschichten für den Brauch der Begrüßung oder Verabschiedung eines Gastes gereicht.
Der Begriff leitet sich vom gälischen Wort cuach ab, was so viel wie Becher bedeutet. Er war zunächst in den Highlands verbreitet und fand erst Ende des 17. Jahrhunderts seinen Weg in die größeren Städte Schottlands.