Montrose ließ seine Männer Aufstellung nehmen. Manus O'Cahan und seine Truppe wurden auf der linken Seite platziert, um als erste in die Schlacht zu ziehen, Ronald Og mit einem Kontingent von Pikenieren und Musketieren auf der rechten Seite. Die Highlander formierten sich in zwei Schlachtreihen unter dem Kommando ihrer jeweiligen Oberhäupter. Montrose bezog Position in der Nähe der königlichen Standarte, die von Thomas Ogilvies Pferdetruppe bewacht wurde. Das Zentrum wurde vom irischen Musketenregiment unter Colonel James O'Neill MacDonald gesichert, die über keinerlei Artillerie verfügten.
Noch ehe sie sich formieren konnten, hatte Ian Lom MacDonald die Armee verlassen. Als er ging, sagte Alistair MacDonald, der Sohn von Coll Kietache (auch bekannt als der Zerstörer): „Ian Lom, willst du uns verlassen?“, woraufhin Ian Lom erwiderte: „Wenn ich heute mit dir gehe und in der Schlacht falle, wer wird dann morgen das Loblied auf deine Heldentaten singen?“
Mit diesen Worten wandte er sich ab und setzte sich auf den Hügel, um den Kampf zu dokumentieren.
Für die Highlander bedeutete diese Schlacht eine komplett neue Dimension, denn sie standen nicht nur ihren erbittertsten Feinden, den Campbells, gegenüber, sondern der Barde von Keppoch war ebenfalls vor Ort, um die Geschehnisse festzuhalten. Das hieß, dass ihre Aktionen zusammen mit denen der großen Chiefs und Highland-Krieger in einem Munde genannt werden würden.
Obgleich die Campbells ihren Anführer verloren hatten, waren sie nicht bereit aufzugeben. Sie waren keine Feiglinge, und sie waren den Royalisten immer noch zahlenmäßig 2 zu 1 überlegen. Sie warteten darauf, eine Schlacht nach alter Highland-Art zu schlagen. Doch es gab ein weiteres Problem: Die Armee war aufgeteilt worden. Nur der Hauptteil konnte sich gegen Montrose behaupten.
Das Heer wurde von Sir Duncan Campbell of Auchinbreck befehligt, der seine Männer sorgfältig aufstellte. Er positionierte sie in vier Abteilungen entlang eines festen Bergrückens, der von Norden nach Süden verlief. Die Kompanien aus den Lowlands wurden an der Flanke angeordnet - jeweils etwa 500 Mann mit zwei Kanonen. Es handelte sich um die Veteranen von Marston Moor und Newcastle, die nicht beim ersten Schuss davonlaufen würden. In der Mitte befanden sich die besten Kämpfer der Campbells, darunter einige der bekanntesten Schwertkämpfer Schottlands. Sie wurden von den Lairds of Lochnell und Rarra sowie dem Provost of Kilmun befehligt. Davor befand sich eine riesige Masse von Campbell-Clansmännern, die mit einer Reihe von Gewehren, Schwertern und Äxten bewaffnet waren, angeführt von Gillespie, dem Sohn von Gillespie Og, Laird of Bingingeadhs.
Nur einen Steinwurf von der linken Flanke der Armee entfernt, lag die alte Burg von Inverlochy. Dies war einst der Sitz der alten Könige von Kaledonien gewesen, und hier hatte Auchinbreck etwa 50 Musketiere sich aufreihen lassen. Dadurch entstand ein Problem, das Auchinbreck in seiner Eile wahrscheinlich übersehen hatte. Wenn die Highlander von Montrose einen Angriff starteten - wie sie es zu tun pflegten - dann würde das bedeuten, dass sie ihm begegnen müssten. Dies würde bei den Clans der Campbells Unbehagen hervorrufen, da sie wussten, welche Aufregung ein Angriff auslösen konnte und was geschah, wenn er zurückgeschlagen wurde. Indem er seine Männer auf festem Boden platzierte, schränkte Auchinbreck zudem die Aktionen der Campbell-Männer an der Front ein, die nur wenig Platz hatten, um zu kämpfen oder sich effektiv zu bewegen.
Noch während die Campbell-Truppe in aller Eile in Stellung gebracht wurde, stürmten Montroses Highlander den Hang hinunter und auf die darunter liegende Armee zu.
Die Kämpfe begannen, als sich Gillespies Vorhut in Bewegung setzte. Die Royalisten drangen in ihrer Ungeduld, anzugreifen, immer weiter vor. Hiernach ging es richtig los.
O'Cahans Regiment rückte bis zu Gillespies Division vor, hielt das Feuer so lange zurück, bis ihre Geschütze den Feind im Visier hatten, und gab dann eine gewaltige Salve ab, die es ihnen ermöglichte, sich durch das entstehende Durcheinander zu kämpfen und sich in einem massiven Keil auf die Truppen des Covenant dahinter zu stürzen. Gleichzeitig setzten sich Alistair und seine Männer zur Linken Auchinbrecks durch. Hinter ihm stürmte die gesamte Armee in einem wilden Angriff den Hang hinunter, der die Überlebenden von Gillespies Männern in das Zentrum der Campbells brachte. An den Flanken versuchten die regulären Truppen ihr Möglichstes, um die Linie zu halten und wie üblich zu feuern, doch sie waren den Iren, die unter ihren Salven hindurchliefen und den Highlandern, die ihnen keine Zeit zum Nachladen ließen, nicht gewachsen. Im Nu mischten sich seblige unter sie, schwangen die Schwerter und gaben Musketenstöße von sich.
Niemals zuvor hatten Levens Männer ein derartiges Gemetzel erlebt - den wilden, unkontrollierten Angriff, für den die Highlander zu Recht gefürchtet waren.
Die Zurückgebliebenen mussten mit ansehen, wie ihre Kameraden von den Schotten und Iren vernichtet wurden. Da die Covenanter diese Art von Kompromisslosigkeit nicht gewohnt waren, begann sich die gesamte Flanke aufzulösen. Als die Formationen zu bröckeln begannen, wandten sich die Iren gegen das Zentrum der Campbells.
Auf der linken Seite der Campbells versuchten etwa 200 Infanteristen, die Sicherheit des Inverlochy Castle zu erreichen.
Sir Thomas Ogilvie, der diese Absicht erahnte, führte seine Truppe zu Pferd an und drängte die gegnerische Streitmacht an die Küste zurück, wo sie kaum Deckung fanden. Tragischerweise wurde Ogilvie bei dieser Aktion schwer verwundet. Er starb einige Tag später an den Folgen der Verletzungen.
In der Mitte befanden sich die verbliebenen Campbells - zu dicht gedrängt, um die zerschlagenen Reste ihrer Armee passieren zu lassen. Diejenigen, die zu fliehen versuchten, gerieten in einen Strudel des Todes. Den zurückgebliebenen Campbells blieb lediglich die Option dabei zuschauen, wie ihre Clanmitglieder abgeschlachtet wurden.
Als der Angriff erfolgte, gelang es ihnen, diese für wenige Augenblicke aufzuhalten. Kurz darauf brachen Montroses Männer durch. Nachdem die Standarte gefallen war, brachen die Streitkräfte der Campbells zusammen und flohen. Lediglich hier und da gab es noch vereinzelte Widerstandsnester, die jedoch bald überwältigt wurden.
Hinter ihnen in der Bucht breitete die Dubhlinnseach ihre dunklen Segel aus und fuhr auf das Meer hinaus. Doch die Schlacht war noch nicht vorbei. Einige der Lowlander befanden sich in der Burg, wo sie sich später Montrose ergaben. Andere versuchten, Lochaber zu erreichen.
Es kam zu einem Gemetzel, das sich über mehr als zwanzig Kilometer erstreckte. Hierbei rächten sich die Clans für das ihnen durch die Campbells zugefügte Unrecht. Letztlich war es nur die Erschöpfung, die sie daran hinderte, ihre Feinde vollständig zu massakrieren.
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Stelle, an der die MacDonalds nach der Schlacht aufhörten, die Campbells zu verfolgen und zu töten
Insgesamt, so wurde später geschätzt, wurden an diesem Tag etwa 1.500 von Montroses Feinden getötet oder verwundet. Montrose hingen verlor nur acht Männer, darunter Sir Thomas Ogilvie.
Die Bedeutung dieser Schlacht war den Highlandern natürlich nicht entgangen. Sie hatten gezeigt, dass Argyll und seine Männer nicht unbesiegbar waren.
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Battle of Inverlochy Memorial
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