https://up.picr.de/47622493jw.jpg
In früheren Jahrhunderten, als die Stadt Fort William noch nicht existierte, waren die Ufer des Loch Linnhe von Bauern und Fischern bewohnt, deren Familien mit dem Boot übersetzten, um in der Kilmallie Church ihre Gottesdienste abzuhalten.
Kilmallie war damals die größte Gemeinde in Schottland. Obwohl sie von einem Pfarrer mit Hilfe von Missionaren betreut wurde, war die geistliche Versorgung der Menschen in einem derart großen Gebiet nie einfach. Im Jahr 1793 gab es zwar 9 Predigtstationen, doch die Gemeinde war seit 50 Jahren ohne festen Pfarrer.
Ein neues Problem ergab sich mit dem Wachstum der Stadt, die zunächst Maryburgh hieß. Sie wuchs um das Fort herum, das 1692 als Bollwerk von König William und Königin Mary errichtet worden war.
Die Stadt entwickelte sich durch den Handel mit der Garnison. Die Einwohnerzahl stieg stetig, vor allem durch den Zuzug von Menschen aus der Umgebung, die ihres Landes enteignet worden waren.
Zunächst wurde eine kleine Kirche innerhalb des Forts gebaut, die der Garnison diente. Zu dieser Kirche kamen auch die Stadtbewohner, obwohl einige, vor allem Gälisch sprechende, weiterhin nach Kilmallie übersetzten. Ab 1692 war ein Armeekaplan im Fort stationiert, der die Bürger der Stadt seelsorgerisch betreute. Während der hannoveranischen Zeit war es schwierig, einen akzeptablen Geistlichen zu finden, da dieser einen Loyalitätseid auf König George ablegen musste. Später wurde Fort William zu einer Missionskirche mit eigenem Pfarrer, gleichwohl ohne Gemeindestatus.
Als man in Maryburgh gestattete, anstelle der früheren Holzgebäude Steinbauten zu errichten, wurde dort, wo später das Argyll Hotel stehen sollte, eine Kirche mit einem Friedhof erbaut, der die heutige High Street kreuzte. Mit der Zeit erwies sich diese Kirche als zu klein. Eine neue musste her. Selbige ließ im Jahr 1792 der Duke of Gordon errichten. Sie wurde bis 1882 genutzt. Zu jener Zeit entspross aus der alten Kirche das Rathaus, welches heute allerdings nicht mehr vorhanden ist.
Im 19. Jahrhunderts versuchte Sir Duncan Cameron of Fassifern erfolglos, die Stadt nach sich selbst in Duncansburgh umzubenennen. Der Name überdauerte lediglich als Name der neuen Pfarrgemeinde, die 1861 aus der zu Kilmallie hervorging. Duncansburgh blieb als Bezeichnung der Kirche sowie der Pfarrei erhalten. Diese Tatsache spiegelt wider, dass Sir Duncan Cameron die notwendigen Mittel für die Errichtung der Pfarrei quoad sacra (zu religiösen Zwecken) aufbrachte. Eine quoad sacra-Gemeinde wurde von einer sog. Kirk Session geleitet, die sich um alle kirchlichen Angelegenheiten kümmerte. Ihr oblag jedoch nicht die zivile Rolle der alten Gemeinde Kilmallie.
Bis zum Jahr 1878 erwies sich die Kirche von 1792 aufgrund der wortgewaltigen Predigten von Reverend MacQuarrie sowie des Zustroms von Sommergästen als zu klein. Die Gemeinde, die weniger als 200 Mitglieder hatte, aber über einen starken Glauben und eine klare Vision verfügte, beschloss daher, 5.000 Pfund für den Bau einer neuen Kirche und eines Herrenhauses aufzubringen. Das neue Gotteshaus sollte 600 Personen Platz bieten, welche - durch die Errichtung einer Empore - auf 900 aufgestockt werden konnten.
Großzügige Hilfe kam vom Home Mission Committee der Church of Scotland und anderen Wohltätern, die einen zweitägigen Basar in Glasgow organisierten. Das heutige Kirchengebäude wurde im August 1882 eingeweiht. Verwendung fand der in Ballachulish geförderten Granit.
Im Kirchturm wurde eine 12 Zentner schwere Glocke aufgehängt, die Fenster bestanden aus Glas, zwei davon aus Buntglas. Die Glocke wird noch heute jeden Sonntagmorgen vor dem Gottesdienst geläutet.
Ursprünglich verfügte die Kirche über eine zentrale Kanzel. Sie wurde 1905 durch die heutige sowie das Rednerpult aus österreichischer Eiche ersetzt. Im Jahr 1906 installierte man eine neue Orgel.
Im Laufe der Jahre erfolgten weitere Spenden, um den Altarraum zu bereichern. Dazu gehörte auch eine Anzahl von Buntglasfenstern.
Im Jahr 1961 wurden die Kirchenbänke aus den Querschiffen entfernt, der Altarraum vergrößert sowie ein schmiedeeiserner Orgelschirm aufgestellt. Zu dieser Zeit wurden auch ein neuer Abendmahlstisch und Chorstühle gestiftet.
Eine weiteres Vorhaben der Gemeinde galt dem Bau des ursprünglichen Saals (fertiggestellt 1900).
Über der Haupteingangstür der Kirche sind der brennende Dornbusch und das Motto der Church of Scotland Nec tamen consumebatur (Und er wurde nicht verzehrt) eingemeißelt.
1936 wurde das neben der Kirche befindliche Haus durch das heutige Pfarrhaus ersetzt.
Im Jahr 1929 führte die Vereinigung der Church of Scotland und der United Free Church dazu, dass es in Fort William zwei Church of Scotland-Gemeinden gab, die sich die Verantwortung für die Stadt teilten. Die Duncansburgh Parish Church blieb unabhängig, bis durch die Vereinigung mit der MacIntosh Memorial im Jahr 2007 eine Pfarrkirche entstand, die für ganz Fort William zuständig ist und nur noch eine Kirche besitzt.
Nach der Zusammenlegung, aus der die Duncansburgh MacIntosh Church hervorging, wurde auf dem Gelände des ehemaligen Herrenhauses ein neuer Gebäudekomplex errichtet.
*.*.*.*.*