Wenn ihr noch nie etwas von Schottland gehört habt, werdet ihr euch wahrscheinlich fragen, warum Loch Ness eines der beliebtesten schottischen Reiseziele ist. Immerhin gibt es in Schottland mehr als 31.000 Seen, davon befinden über 7.500 auf den Westlichen Inseln. Was macht den Loch Ness also so besonders?
Das ist natürlich das Ungeheuer von Loch Ness. Seit Jahren treibt dieser Mythos zahllose Touristen in die Region um Drumnadrochit, die allesamt darauf hoffen, einen kurzen Blick auf das Monster erhaschen zu können.
Wenn ihr euch auf die Suche nach Nessie begeben wollt, solltet ihr möglichst mehr darüber wissen. Beispielsweise wie der Mythos um Nessie entstanden ist, welche Geschichten es über sie gibt und ob Nessie tatsächlich existiert.
Um diese Fragen beantwortet zu bekommen, solltet ihr meine Abhandlung lesen, die die Geschichte des Mythos Loch Ness erforscht.
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Während viele Menschen glauben, dass Nessie erstmalig 1934 auftauchte, als ein erstes Foto des langhalsigen Wesens aufgenommen wurde, begann die Geschichte in Wirklichkeit schon vor mehr als tausend Jahren.
Im Leben des heiligen Columba, welches von Adamnan verfasst wurde, ist von einer Wasserbestie die Rede, die einen Mann in der Nähe des River Ness tötete. Geschichten über Wasserungeheuer waren in dieser Zeit natürlich weit verbreitet, so dass viele Skeptiker die Zuverlässigkeit dieser Aufzeichnung in Frage stellen.
Viele Jahrhunderte später begannen die Sichtungen zuzunehmen. Im Oktober 1871 verschickte ein Dr. MacKenzie einen Brief, in dem er behauptete, einen Baumstamm oder ein umgedrehtes Boot gesehen zu haben, welches sich angeblich wild im Wasser hin- und her rollte und langsam vorwärts bewegte, bevor es verschwand. Ein Alexander MacDonald behauptete ebenfalls, ein großes, salamanderähnliches Tier gesehen zu haben, das aus dem See auftauchte und mit großer Geschwindigkeit den Loch Ness durchschwamm.
Erst 1933 wurde die Legende, die wir alle kennen - ein großes, plesiosaurierähnliches Ungeheuer mit langem Hals und Flossen - bekannt. Es begann mit einem Artikel von Aldie MacKay, der im Inverness Courier veröffentlicht wurde und in dem er zum ersten Mal das Wort Monster verwendete. Dies löste eine Welle von Sichtungen aus, darunter auch Fotos, die noch heute online zu sehen sind.
Das berühmteste Foto ist das Surgeon's Photograph, doch der erste fotografische Beweis stammt von Hugh Gray. Dies Foto zeigt eine Bewegung im See mit einem schlangenähnlichen Körper, der sich wild hin und her bewegt. Seitdem hat es etwas an Glaubwürdigkeit eingebüßt, vor allem nachdem Maurice Burton in den Besitz von Dias kam, die angeblich das Originalnegativ zeigten: Einen sich im Wasser wälzenden Otter.
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Ein als Chirurgenfoto bekannt gewordenes Bild ist womöglich das berühmteste Foto von Nessie, das jemals aufgenommen wurde. Nachdem das Bild von Hugh Gray eine Welle der Aufregung ausgelöst hatte - was zu der berüchtigten Sichtung durch George Spicer und seiner Frau führte, die behaupteten, eine Kreatur vor ihrem Auto vorbeilaufen und im See verschwinden zu sehen - begab sich ein Arzt namens Robert Kenneth Wilson zum Loch Ness und machte ein Foto von Kopf, Hals und Wirbelsäule des Monsters. Zumindest war das sechzig Jahre lang die Story. In den 1990er Jahren beteuerte ein Mann namens Christopher Spurling, er sei angeworben worden, um ein Modell des Ungeheuers zu erstellen und es auf ein Spielzeug-U-Boot zu setzen. Robert Kenneth Wilson sei nur angeheuert wurden, um zu behaupten, er sei der Fotograf, da er als Arzt bekannt war.
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Ein weiteres Foto, das AAS- und LNI-Foto entstand erst im Jahr 1972, als die Academy of Applied Science (AAS) und das Loch Ness Investigation Bureau (LNI) eine Studie mit Hightech-Sonargeräten und Stroboskoplicht durchführten. Dabei entstanden mehrere Bilder, von denen das berühmteste das Flipper-Bild ist. Es scheint ein Flosse zu zeigen, die ungefähr die gleiche Größe und Form hat wie die eines Plesiosauriers. Obwohl die Echtheit der Bilder mehrfach untersucht wurde, konnte bisher nicht bewiesen werden, dass es sich um eine Fälschung handelt.
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Seit der Jahrtausendwende gab es keinerlei überzeugenden Fotos mehr. Die meisten von ihnen sind auf mysteriöse Weise unscharf. Doch es gibt interessante Theorien. Eine davon stammt von dem Paläontologen Neil Clarke, der bekundete, dass Wanderzirkusse Anfang des 20. Jahrhunderts Elefanten zum Baden in den See gelassen haben könnten - daher die zunehmenden Berichte über Sichtungen ab dieser Zeit.
Wahrheit ist allerdings, dass niemand weiß, ob sich ein Monster, ein Elefant, ein Aal oder sogar ein Otter im See versteckt. Alles, was wir tun können, ist, den See zu besuchen und selbst einen Blick darauf zu werfen.
Ein Tag am Loch Ness ist ein angenehmer Zeitvertreib, den ich nur wärmstens empfehlen kann. Wenn ihr Kamera oder Handy dabei habt, könntet ihr es unter Umständen schaffen, Geschichte zu schreiben, nämlich dann, wenn es euch gelingt, einen Schnappschuss von Nessie zu erhaschen. Achtet nur darauf, dass das Bild nicht zu unscharf ist.😃
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