„Sei nicht albern, was willst du schon groß tun?“ Doch da hatte sie bereits die Sehne angespannt und ihr Pfeil flog geradewegs auf den aschblonden Mann zu und bohrte sich in seinen rechten Arm, sodass er sein Schwert fallen ließ. Ihr nächster Pfeil flog erneut auf den aschblonden Mann zu und bohrte sich diesmal in seinen Oberschenkel. Daraufhin stolperte er und fiel der Länge nach hin. Kaum lag er auf dem Boden, schrie der Mann mit dem Tuch auf. Aus seiner Schulter ragte eins ihrer Pfeile. „Alleine pack ich das nicht“, rief sie Coilin außer Atem zu. Coilin schloss seinen Mund und zückte sein Schwert. Er parierte die Schläge von dem dritten Mann geschickt ab. Mila sah angeekelt zu, wie der Mann ihren Pfeil aus seiner Schulter zog, mit einer Hand zerbrach und auf sie zu rannte. Er holte zum Schlag aus aber Mila duckte sich rechtzeitig, stieß mit ihrem Bogen an seine Schienbeine, sodass er sein Gleichgewicht verlor und auf sie zu stolperte. Sie warf sich auf die Seite, rollte sich geschickt ab und blieb in der Hocke, damit der Mann nicht auf ihr landete. Doch er war sofort auf den Beinen. Während sie ihm auswich, entwaffnete Coilin den Mann. Sie sah, wie er ihn mit seinem Schwert durchbohrte. Das lenkte sie kurz ab und daraufhin bekam sie einen Schlag mitten ins Gesicht. Sie sah Sterne und schmeckte etwas metallenes. Als sie an ihrem Hals in die Luft gehoben wurde, bemerkte sie, dass sie Blut schmeckte. Sie schnappte nach Luft aber der Griff von dem Mann war einfach zu stark. Sie ließ ihren Bogen fallen und zappelte mit den Beinen. Mit beiden Händen versuchte sie, seine Hände von ihrem Hals weg zubekommen. Es hatte keinen Zeck. Sie hörte Coilin schreien und der Griff um ihren Hals löste sich und sie fiel auf alle Viere. „Tief durchatmen.“ Zwei Hände packten sie an den Schultern. Mila wollte schreien aber sie bekam keinen Ton raus, deshalb schlug sie wild um sich. Sie sah alles verschwommen. „Mila, ich bin es. Alles ist gut“, sagte Coilin mit sanfter Stimme. Als sie seine Stimme erkannte, hörte sie auf, um sich zu schlagen. Das war das erste Mal gewesen, dass Coilin sie mit ihrem Namen ansprach. „Komm wir müssen hier weg.“ Er zog sie auf die Beine, hob ihren Bogen auf und stützte sie. „Schließ die Augen“, murmelte er. Sie wusste warum. Sie sollte die Leichen nicht sehen und da sie auch nicht scharf drauf war, ließ sie sich von ihm führen. „Okay, vorerst sind wir sicher.“