6 Monate später.
Die vier Königreiche wurden erneut aufgebaut. Heute war der große Tag, an dem die vier Reiche sich vereinen würden. Mila stand in ihrem Zimmer im Schloss Arthane und sah sich im Standspiegel an. Sie trug ein weißes, langes Kleid mit silbernen Mustern. Das Kleid besaß auch ein Cape, was Mila atemberaubend fand. Es war aus Tüll und reichte bis zum Boden. Sie war geschminkt und ihre Locken hatte sie locker hochgesteckt. Sie setzte sich auf ihr Himmelbett um die Riemen ihrer Pumps zu schließen. Als sie fertig wurde, klopfte es an der Tür. „Herein.“ Emeraude kam rein und schloss die Tür hinter sich. In den letzten sechs Monaten, hatte Mila und Emeraude sich besser kennen gelernt. Immerhin war sie die Einzige, die von ihrer Familie übrig geblieben war. Zumindest von denen, die mit ihr Blutsverwandt waren. Emeraude trug ein knallrotes Kleid mit einem Rückendekolleté. In ihren Haaren waren immer noch Federn aber diese waren weiß und bildeten einen Kontrast zu ihren schwarzen Haaren. „Du siehst aus wie deine Mutter.“ „Wirklich?“ Sie nickte und betrachtete Mila. „Und jetzt wirst du eine Beschützerin.“ „Meinst du nicht, dass ein rotes Kleid für mich passender gewesen wäre? Ich meine ich besitze den Ignis Lapis. Den Stein des Feuers.“ „Weiß ist die Farbe von Arthane. Auch wenn wir die vier Reiche auflösen und eins machen, darf die Farbe von Arthane, nicht in Vergessenheit geraten.“ Mila nickte und betrachtete sich noch einmal im Spiegel. „Bist du soweit?“ „Nein. Was ich wenn ich das nicht packe? Immerhin habe ich keine Ahnung was hier wie läuft.“ „Deswegen bist du ja auch nicht alleine. Du hast deine Freunde und Familie an deiner Seite.“ Mila nickte. „Okay, dann mal los.“ Sie verließen gemeinsam das Zimmer und liefen die Treppen runter. Dann traten sie ins Freie. Sie sah ihre Freunde. Jack stand neben Flanna, die ein Kleid trug, welches ihr bis zu den Knien reichte und der Rock mit Tüll besetzt war. Das Kleid war ärmellos und ihre Haare trug sie offen. Auf ihrem Kopf war ein kleines, goldenes Diadem. Freyja trug ein langes, hellgrünes Seidenkleid, welches Ärmel bis zu ihren Handgelenken hatte. Diesmal trug sie keine Handschuhe. Auch sie trug ein Diadem. Freyja stand nicht bei ihrer Schwester, sondern an den Stufen, die runter führten, wo nun die Bewohner von den vier Reichen standen und warteten. Neben ihr standen Amon und Coilin. Coilin trug ein schwarzes Smoking mit schwarzem Hemd darunter und Amon ein hellblaues mit weißem Hemd. Die Farben von Ephesos und Lavandia. Lydia trug ein Spitzenkleid in der Farbe vom Himmel. Ayla trug ein schwarzes Minikleid mit einem gewagten Dekolleté. Mila stellte sich neben Coilin. Auch die Feen waren gekommen. Emeraude trat vor um mit der Rede anzufangen. Sie trug ein silberglänzendes Diadem auf dem Kopf. „Vor nicht allzu langer Zeit musstet ihr alle unter der Tyrannei von Anton leben. Aber nun ist dieser Alptraum vorbei. Jetzt ist es an der Zeit euch mitzuteilen, dass Chandrick Beschützer hat. Diese Beschützer tragen die vier Steine, für die sie bestimmt waren. König Amon von Lavandia ist nun der Beschützer des Caeli.“ Amon trat vor. „Königin Freyja von Thalia ist nun die Beschützerin des Terras.“ Auch Freyja trat vor. „König Coilin von Ephesos ist nun der Beschützer des Aquariel.“ Coilin trat zu Emeraude. „Und zu guter Letzt, Königin Mila von Arthane ist die Beschützerin des Ignis Lapis.“ Als Mila vortrat, ging ein Gemurmel los. „Jetzt bist du an der Reihe“, flüsterte Emeraude ihr zu. Mila holte tief Luft und nahm Emeraudes Platz ein. „Niemand von euch kennt mich. Vor ein paar Monaten kannte nicht einmal ich mich. Ich bin auf der Erde aufgewachsen, bei sehr netten und großzügigen Menschen, die aber auch Antons Tyrannei zu spüren bekommen haben. Aber nun weiß ich, dass ich die Tochter einer sehr großzügigen und mutigen Königin bin und natürlich auch eines sehr großen und mächtigen Königs. Leider konnte ich meine leibliche Mutter Königin Amara nie kennen lernen und um meinen Vater, König Mathis, kennenzulernen hatte ich nicht viel Zeit. Aber ich werde alles tun um ihnen gerecht zu werden.“ „Ihr seid die Tochter von Königin Amara und König Mathis?“, fragte eine ältere Frau. Mila nickte. „Dem Himmel sei Dank.“ „Wir haben die Reiche wieder aufgebaut aber es ist nun an der Zeit eine neue Ära einzuleiten.“ Nun sprach Coilin. „Wir als Beschützer der vier Steine, werden die vier Reiche vereinen“, fuhr Amon fort. „Sodass wir nicht mehr in vier Reiche geteilt sind“, sprach Freyja weiter. „Sondern als ein Reich, als eine Familie, als Chandrick zusammenleben“, beendete Mila die Rede. Daraufhin brachen Jubelrufe aus. „Nun seid ihr alle eingeladen im Schloss mit uns zu feiern“, sagte Emeraude und lief voraus. Mila wollte ihr folgen aber Coilin hielt sie am Handgelenk fest und zog sie hinter eine Säule. „Du hast das fantastisch gemacht.“ „Meinst du?“ „Ja. Und noch was.“ Sie sah ihn an. Dank ihren Schuhen kam sie ihm bis zum Kinn. „Du siehst atemberaubend aus.“ „Danke.“ „Ich liebe dich Mila.“ Schock. „Du liebst mich?“ „Ist das so schwer zu glauben?“ Wie benommen schüttelte sie den Kopf und legte die Arme um ihn. „Das ist gut. Weißt du auch warum?“ „Nein.“ „Weil ich dich auch liebe.“ Mit einem Kuss besiegelten sie ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.