„Was? Von wem?“ „Eine Hexe führt sie an. Sie hat eine Armee bei sich.“ „Das ist Donna“, zischte Caitlin. „Ihr habt sie hier her geführt! Das ist allein deine Schuld Emeraude!“, fuhr Königin Evangeline ihre Schwester an. „Nein, Eure Hoheit, sie wissen nicht, dass Königin Emeraude und ihre Freunde hier sind.“ „Hat das Amara gesagt?“ Evangeline hatte sich bereits auf den Weg nach oben gemacht. Die anderen folgten ihr dicht auf den Fersen. „Wie haben sie uns dann gefunden?“ „Das weiß ich nicht.“ „Wie lange kann Zarina das Tor geschlossen halten?“ „Ich weiß es nicht Mylady.“ „Evangeline, hat es hier noch einen anderen Ausgang?“ „Damit ihr abhauen könnt, nicht wahr?“ „Nein, damit wir sie von draußen aufhalten können!“, schrie Emeraude sie an. Evangeline sah ihre Schwester kurz an dann sagte sie: „Folgt mir. Almeda, du trommelst die Kriegerinnen zusammen. Die Engeln mögen uns beistehen.“ Im Thronsaal blieb die Feenkönigin vor einem Gemälde stehen und berührte es sanft. Kurz darauf wurde das Bild unscharf. „Geht durch. Es ist nur ein Ausgang, kein Eingang.“ Emeraude nickte und trat als Erste raus. Als alle draußen waren, standen sie auf einem breiten Felsvorsprung. „Scheiße!“, fluchte Caitlin, als sie Donna sah. „Diese verdammte Hexe.“ „Aurora, bleib zurück.“ Emeraude zog sie hinter sich. „Amon, sie darf nicht wissen, dass du bereits den Stein besitzt“, ermahnte Emeraude ihn. „Ist mir klar.“ „Wir müssen sie von dort wegschaffen“, sagte Lydia. „Bin ganz deiner Meinung“, sagte Caitlin und schrie dann aus vollem Halse: „Hey du wiederwertige Hexe!“ Donna fuhr herum und erblickte die kleine Truppe. Dann verschwand sie und kurz darauf stand sie Caitlin gegenüber. „Was für ein Zufall“, sagte sie neutral. „Ich werde euch auslöschen, und dann werde ich das Feenreich niederbrennen.“ Ihre Miene war ausdruckslos. „Den Teufel wirst du tun.“ Donna sah Emeraude an. „Du lebst also auch noch. Wie konntest du entkommen, als wir dein Volk ausgelöscht haben?“ Jeder Muskel spannte sich in Emeraude an. „Du verdammte Schlampe! Du warst also auch daran beteiligt!“ „Wir waren als Trio daran beteiligt. Kelly hat lediglich das Portal geöffnet. Dein Sohn hat nach Gnade gefleht bevor Senna ihn mit einem Blitz in das Jenseits befördert hat, wusstest du das?“ Donna provozierte sie. „Aber eins muss ich zugeben, er war sehr tapfer.“ Auf einmal flog ein Wurfstern auf Donna zu. Sie wich noch rechtzeitig aus und es streifte ihren Oberarm, sodass sie einen Kratzer bekam. Für einen kurzen Moment zuckte ihre Augenbraue. Sie sah sich ihren Oberarm an. „Das wirst du bereuen“, sagte sie an Lydia gewandt. „Das werden wir ja noch sehen.“ Weitere Wurfsterne erschienen in Lydias Händen. Doch Donna beschwor einen Höllenhund. „Ich kümmere mich um dieses Biest!“ Caitlin zog ihren Schwert. Amon zog seine dual dao Schwerter raus. Mit jeweils einem in einer Hand rannte er auf das Höllenhund zu. Mit Caitlin zusammen hielt er das Biest in Schach, während Lydia ein Stern nach dem anderen warf. Donna beschwor eine Wand aus Gummi vor sich, worin die Wurfsterne abprallten und vier auf einmal auf Lydia zu rasten. Sie machte einen Salto und die Wurfsterne bohrten sich in die Wand hinter ihr. „Nicht schlecht.“ „Ich fange erst an“, gab Lydia zurück. Lydia war gut im Nahkampf aber Donna hatte auch einiges drauf. Sie beschwor einen Dämon und einen Dolch in ihre Hand. Ein Wurfstern bohrte sich in die Stirn des Dämons aber es starb nicht sondern raste auf Lydia zu. Lydia rannte auf die Wand zu, trat mit einem Fuß dagegen, machte an der Wand zwei Schritte, einen Salto, der Dämon knallte gegen die Wand und Lydia landete hinter ihm. Dann schlitzte sie ihm die Kehle durch. Als sie sich umdrehen wollte, hielt Donna sie von hinten fest und richtete einen Dolch an ihre Kehle. „Jetzt hab ich dich, du Flummi.“ „Lydia!“, hörte sie ihren Bruder rufen. „Das glaube ich nicht.“ „Was zum Teufel…“ Donna stieß Lydia von sich und sah an sich runter. Ihre Füße waren fest auf den Boden gefroren. Lydia hob eine Hand hoch und das Eis wanderte Donnas Beine hoch. „Wie machst du das?“ „Das ist eine Gabe von mir, ich halte sie Geheim, denn das ist meine eigentliche Waffe.“ Nun war nur noch der Kopf von Donna frei. „Du hast mich festgefroren aber dennoch haben meine Dämonen das Tor aufgebrochen.“ „Nicht wirklich.“ Donna sah in die Richtung, in die Lydia deutete. Die Dämonen lagen alle tot auf dem Boden, und mitten in ihnen stand Almeda. Um sie herum weitere Kriegerfeen. „Das werdet ihr bereuen!“ Lydia fror sie an die Wand an. „Krass!“ Caitlin kam auf Lydia zu gerannt. „Wie hast du das gemacht? Das mit dem Eis meine ich.“ „Lange Geschichte, wir sollten jetzt gehen.“ In dem Moment tauchten Königin Evangeline und Almeda auf. „Ich muss mich bei euch bedanken. Ihr habt mein Reich gerettet.“ „Das war das Mindeste“, sagte Caitlin bescheiden. „Nein, das hättet ihr nicht tun müssen.“ Dann flog Evangeline auf Emeraude auf. „Es tut mir Leid. Ich wusste das mit deinem Volk nicht. Und das mit Kian auch nicht.“ „Wieso solltest du auch, du hast dich nie um deine Familie geschert. Tust du immer noch nicht.“ Sie wandte sich ab und nahm Auroras Hand. „Los Leute, Mila und die anderen brauchen unsere Hilfe.“ Sie machte sich bereits auf den Weg. „Warte Emeraude. Es ist nicht so, dass ich nicht an dich denke aber…“ „Nichts aber. Du hast dich damals von Vater und mir abgewandt, weil er eine uneheliche Tochter gezeugt hat. Du bist damit nicht klar gekommen, weil du ja immer Vaters Prinzessin warst und das hast du ihn auch spüren lassen. Das er uns verlassen hat, war nicht Amaras Schuld.“ „Du hast vermutlich Recht. Mal wieder. Aber ich möchte euch wirklich helfen. Almeda ist meine beste Kriegerin. Sie war der Meinung, dass sie euch begleiten könnte.“ Die Blicke wanderten zu Almeda. „Wer solche Wesen auf seiner Seite hat, wird nicht bei seinem ersten Niederschlag aufhören.“ Emeraude lachte auf. „Also springt doch noch was für dich raus.“ „Wir haben jetzt den selben Feind, Emeraude.“ „Du kannst mich mal.“ „Hey, Emeraude, ich habe gesehen, wie sie kämpft. Es wäre nicht schlecht, wenn sie uns hilft.“ Caitlin sah Emeraude eindringlich an. Diese seufzte dann. „Von mir aus. Aber glaub ja nicht, dass ich das als einen Gefallen sehe“, sagte sie zu ihrer Schwester. Evangeline nickte. „Was ist denn das?“, fragte Lydia, als sich etwas Kutschenartiges auf sie näherte. „Das ist eine Feenkutsche. Sie wird euch dorthin bringen, wo ihr hin müsst. Schneller und sicherer“, erklärte die Feenkönigin. „Immerhin etwas.“ Emeraude half Aurora in die Kutsche und kletterte hinter her. „Vielen Dank.“ Caitlin lächelte die Königin an und kletterte ebenfalls in die Kutsche. Amon half seiner Schwester und kletterte dann hinterher. Zum Schluss flog Almeda in die Kutsche.