Alle folgten ihrem Blick. Langsam trat eine wunderschöne Frau zwischen den Bäumen. Sie hatte schwarze, lange Locken die ihr bis zu ihrem Po reichten. In ihnen hingen Federn in verschiedenen Farben. Blau, Grün, weiß, lila und orange. Aber überwiegend lila. Außerdem trug sie einen lila Stirnband aus Tüll. Ihre Augen waren eisblau. So ein Blau hatte Mila noch nie in ihrem Leben gesehen. Lange, dichte Wimpern, dass jede Frau eifersüchtig machen würde. Sie hatte ein rundes Gesicht und volle Lippen. Eine kleine Nase und ein Grübchen an der rechten Backe. Und dann eine Figur. Was für eine Figur. Sie trug ein bauchfreies, weißes Oberteil, dessen Schultern ausgeschnitten waren aber die Fledermausärmel bis zu ihren Handgelenken reichten. Darunter trug sie ein blaues Rock, welches ihr bis zu den Knöcheln reichte aber an der linken Seite einen Riss bis zum Oberschenkel hatte. Das Blau wurde umrandet mit Gold. Um die Hüfte hatte sie statt einen Gürtel, einen lila Tüll gebunden. An ihrem Knöchel war ein goldenes Fußkettchen. Ansonsten war sie barfuß. Sie hatte ein flaches Bauch und man konnte sogar Bauchmuskeln erkennen. Lange Beine, volle Brüste. Sie war auch gebräunt. Ein verdammtes Topmodel, die bei Victoria’s Secret mitmachen könnte, stand vor ihnen. Und irgendwie erinnerte sie an Esmeralda aus Der Glöckner von Notre Dame. Auch ihr Outfit sah aus wie die eines Sinti und Roma. „Wenn du dein Mund nicht schließt, knall ich dir eine“, zischte Caitlin und Niall schloss schnell den Mund. „Ich habe nicht vor, euch etwas anzutun.“ Sie ließ ihre Hände sinken und blieb stehen. „Wer bist du?“, fragte Mila. Sie hatte Aurora hinter sich gezogen. Sie wollte Mila antworten aber dann entdeckte sie Aurora hinter Mila. Erleichterung spiegelte sich in ihrem Blick. „Den Engeln sei Dank, dir geht es gut Aurora!“ Sie wollte loslaufen aber Flanna hielt sie auf, in dem sie ihre Armbrust auf sie richtete. „Stehen geblieben.“ Aurora aber rannte auf die Frau zu und sie fing die Kleine auf und drückte sie an sich. Sofort ließ Flanna ihre Waffe sinken. Anscheinend vertraute Aurora ihr. Dann sah die Frau wieder die anderen an. „Mein Name ist Emeraude.“ „Moment mal, doch nicht etwa Königin Emeraude?“, fragte Amon. Er riss die Augen auf. „Seit Anton an der Macht ist, reise ich nur noch als Emeraude. Ich war auf den Weg zu den Druiden und als ich dort ankam… Wie auch immer, als ich dann gemerkt habe, dass Aurora nicht unter ihnen ist, habe ich mich auf die Suche nach ihr gemacht.“ „Woher kennst du Aurora?“ „Sie ist die Tochter von meiner besten Freundin. Und wer seid ihr?“ Sie ließ Aurora wieder auf den Boden und nahm ihre Hand. „Ich bin Jack.“ Jack trat sofort vor. Flanna und Mila sahen ihn entgeistert an. „Ich heiße Amon und das ist meine Schwester Lydia.“ Stellte auch Amon sich vor. „Mein Name ist Freyja.“ „Ich bin Mika, es freut mich Euch kennen zu lernen.“ „Mich auch.“ „Ich bin Caitlin und das ist meine Schwester Ayla und mein Verlobter Niall.“ „Ich bin Coilin.“ „Schön euch kennen zu lernen.“ Dann sah sie Mila an, die sich noch nicht vorgestellt hatte. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich. Aus Schock wurde Erleichterung und dann Freude. Sie trat zu Mila. „Ich wünschte, sie könnten dich jetzt sehen.“ „Wer denn?“ „Deine Eltern. Du bist so hübsch geworden Mila.“ „Woher kennst du mich?“ „Ich kannte deine Mutter.“ Mila hatte das Gefühl, dass sie nicht die ganze Wahrheit sagte aber sie sagte nichts sondern nickte bloß. „Ihr solltet nicht lange hier bleiben. Die Männer von Anton sind noch hier in der Nähe“, sagte Emeraude an die anderen gewandt. „Sie haben den Stein nicht gefunden“, fügte sie hinzu. „Warum sollten wir dir vertrauen?“, fragte Coilin misstrauisch. „Es liegt bei euch, ob ihr mir vertraut oder nicht. Aber ich muss jetzt wieder gehen und es wäre sicherer für euch, wenn ihr nicht länger hier bleibt. Irgendetwas in Mila, sagte, dass sie ihr vertrauen konnte. „Sie hat recht Leute. Hier draußen sind wir ungeschützt“, sagte Mila schließlich. „Außerdem mag Aurora sie“, fügte sie noch hinzu. „Von mir aus.“ Coilin steckte sein Schwert zurück in die Scheide, ließ sie aber nicht aus den Augen.