Diesmal landete sie geschickt auf den Füßen und sah sich um. Sie waren in einem dunklen Wald. „Habe ich uns falsch teleportiert?“, fragte sie unsicher, als sie nichts außer Mammutbäume sah. „Nein, wir sind richtig. Den Rest werden wir laufen. Freyja und Flanna warten bereits auf uns.“ Schon lief er los. Die anderen folgten ihm im Gänsemarsch. Sie sah immer wieder zu Ayla. Diese holte immer wieder tief Luft. Kein Wunder auch, sie war seit fünf Jahren wieder draußen. Mila wurde aber immer mehr das Atmen schwer. Sie war so erschöpft, als wäre sie ein Kilometer gerannt. Ihre Beine fühlten sich an wie Pudding. Der Rucksack schien immer schwerer zu werden. Mila sah auf ihre Uhr, die sie eingepackt hatte. Sie liefen bereits seit einer Stunde. „Ich möchte ja nicht meckern, aber wie lange brauchen wir noch?“, fragte sie außer Atem. Coilin drehte sich um, bereit etwas zu erwidern aber als er Mila sah, schluckte er die Worte runter und trat zu Mila. „Wie lange bist du schon so erschöpft?“, fragte er sie und sah in ihr blasses Gesicht. „Nicht lange“, log sie. Um ehrlich zu sein, war sie schon seit einer Stunde erschöpft. Das Portal für fünf Leute zu öffnen, hatte ihr viel Kraft gekostet. Sie zwang sich zu einem Lächeln, was vermutlich mehr nach einer Grimasse aussah. „Wir machen hier eine Pause.“ Coilin reichte ihr eine Flasche. Mila bedankte sich bei ihm und setzte sich hin und lehnte sich an einen Baum. „Komm Jack, wir schauen uns um.“ Ayla zog Jack mit sich mit. Caitlin setzte sich ebenfalls hin. Coilin lehnte sich an den gleichen Baum wie Mila, nur sah er in eine andere Richtung. „Wieso hast du nicht früher etwas gesagt?“, fragte er sie leise. „Weil ich kein Ballast sein will“, gab sie ebenso leise zurück und schloss die Augen. Da erinnerte Coilin sich, dass er ihr das mal gesagt hatte. Er hatte sich noch nie so sehr in einer Person geirrt. Mila war eine sehr starke, junge Frau. „Du bist kein Ballast. Solange du nicht zusammenbrichst.“ Sollte das eine Anspielung auf gestern sein, fragte sich Mila. Stattdessen sagte sie bloß: „Dann ist es ja gut.“ Sie öffnete die Augen und sah zu ihm. „Wie lange brauchen wir noch?“ „Nicht mehr lange.“ „Okay.“ Mila sah zu den Sternen hoch. Es war eine sternenklare Nacht. „Schon komisch, das da oben alles so schön aussieht, während hier unten alles verkorkst ist“, murmelte sie. „Da hast du recht.“ Er sah ebenfalls hoch. „Was ist er für ein Mensch? Anton meine ich. Was für eine Armee besitzt er?“ Coilin versteifte sich neben ihr. „Der Mistkerl hat keinerlei Gefühle. Es interessiert ihn nur, was er will. Was seine Armee betrifft, sie besteht überwiegend aus Dämonen. Einige Hexen und Hexenmeister haben sich auch ihm angeschlossen. Verdunkelte Hunter sind auch dabei.“ „Alle mit enormen Kräften“. Seufzte Mila. „Leider.“ „Dir ist schon bewusst, dass wir sehr wenige sind?“ „Du musst vertrauen an uns alle haben.“ „Seit wann bist du ein Optimist?“, zog sie ihn auf. „Ich…“ Mila hielt ihm den Mund zu. „Da ist jemand“, flüsterte sie und richtete sich auf.