KT: Der Druck könnte nicht größer sein, dennoch müssen Mike und sein Partner Ghunda Singh sich dem Willen ihrer Väter stellen, um das zu ergründen, was ihn ihnen steckt: Die Tiere, die sie zu echten Dämonen machen werden und die ein Erbe aus längst vergangenen Zeiten darstellen.
Sex And Demons
„Schließt eure Augen und konzentriert euch“, ertönte Amrit Singhs Stimme. Mike stieß ein innerliches Seufzen aus, bevor er der Anweisung nachkam und die Lider senkte. Er hatte aufgehört zu zählen, wie viele Abende sie sich nun schon bei ihm getroffen hatten und dennoch waren Ghunda und er keinen Schritt weiter. „Lasst eure Gedanken ziehen“, führte Amrit sie weiter durch die Meditation. „Leert euren Verstand und lasst euch auf den tiefsten Grund eurer Seele führen.“
„Verstand leeren. Verstand leeren“, zogen die Worte durch Mikes Kopf und ließen ihn genervt die Fäuste ballen. Wie zum Teufel sollte man es bewerkstelligen, nichts zu denken? Die Gedanken kamen erst recht, wenn er krampfhaft versuchte sie wegzuschieben. Außerdem juckte seine Nase, was bestimmt daran lag, dass Amrit diese seltsamen Kräuter verbrannt hatte. Angeblich, damit sie schneller zu „der Essenz fanden, die sie ausmachte“. Bei Mike bewirkte es allerdings das Gegenteil, sein Kopf war alles andere als aus.
„Hört genau hin“, wies Amrit sie an. „Es wird sich euch zeigen, wenn ihr euch von allem Weltlichen befreit habt.“
Mit einem Nicken beschloss Mike es doch noch einmal ernsthaft zu versuchen und tief in seinen Kopf hinabzusinken. Es war ja nicht so, dass ihn das hier nicht interessierte. Natürlich wollte er wissen, welches Tier in ihm wohnte und welche Kräfte er sich zunutze machen konnte. Ob es wohl etwas Großes war? Vielleicht ein starker Löwe? Nein, das war dann schon eher Ghunda Singhs Tier. Mike konnte sich ziemlich gut vorstellen, dass sein ehemaliger Leibwächter sich in einen Löwen verwandeln konnte. Aber er? Nein, ein Löwe war zu stark. Mike empfand sich nicht stark, eher als ungeschickt und ängstlich. Wahrscheinlich würde er sich in eine Maus transformieren oder in einen Elefanten.
Nun seufzte er laut.
„Mike, Konzentration!“, rügte Amrit ihn.
„'tschuldigung!“, nuschelte Mike und blinzelte Ghundas Vater unter seinen Wimpern an. Der Mann hatte gut reden, er beherrschte das Transformieren schon seit tausenden von Jahren und war außerdem ein gefürchteter und kraftvoller schwarzer Panther.
„Wenn du es nicht schaffst, deinen Geist von allem Ballast zu befreien, dann wirst du nie deine erste Transformation durchführen können!“
Und wieder ein Vorwurf, seufzte Mike in Gedanken und warf einen raschen Blick zu Ghunda, der vollkommen in seine Meditation vertieft da saß. Wahrscheinlich würde sein Partner gleich als stolzer Leopard neben ihm sitzen und Mike konnte von Glück reden, wenn er sich in eine Grille verwandeln würde.
„Du hast gut Reden, Bagheera!“, nuschelte er in Amrits Richtung.
„Was hast du gesagt?“
„Ach nichts!“, entfuhr es Mike, schnell die Augen schließend. Leere Gedanken! Leider wurden daraus bald wieder Gedanken. Bevor Amrit sauer werden würde, wollte er lieber dessen Anweisungen folgen, auch wenn er nicht sonderlich erfolgreich dabei war. Auf keinen Fall wollte er den Dämonen irgendwie verärgern – jedenfalls nicht bevor auch er sich verwandeln konnte.
Also, was hatte Amrit gesagt, was für eine erfolgreiche Meditation wichtig war? Die Atmung, ja, das war es. Er musste auf seine Atmung achten und die Luft tief einströmen und hinaus fließen lassen. Einatmen, Pause, ausatmen. Ohja, das fühlte sich gut an. Mike fühlte, wie die Gedanken endlich zum Stillstand kamen und die Dunkelheit vor seinen Augen einem runden Platz, einer Lichtung aus Licht gleichend, wich. Er konnte fühlen, dass er nahe dran war. Gleich würde er es hören – sein Tier – und vielleicht würde es sich ihm direkt zeigen.
„HATSCHI!“
Erschrocken fuhr Mike zusammen, die Augen aufgerissen und starrte neben sich.
„Entschuldigung!“, entfuhr es Ghunda. „Aber diese Kräuter kitzeln in meiner Nase. Ich konnte es nicht länger zurückhalten.“
Beinahe hätte Mike laut aufgelacht. Da hatte er gedacht, dass Singh schon mit seinem Tier auf und davon war, aber eigentlich hatte er die ganze Zeit ein Niesen unterdrückt. Amrit seufzte, faltete die Beine auseinander und stand auf.
„Hören wir auf für heute. Das führt zu nichts, wir machen morgen weiter.“
Die Achseln zuckend blickten Ghunda Singh und Mike sich an. Sie versuchten nun schon seit Wochen zu ergründen, was in ihnen verborgen lag und langsam befürchtete Mike, dass es da nichts zu finden gab.
„Was, wenn wir nicht so sind, wie du und Vater?“, fragte er schließlich vorsichtig. Amrit musterte ihn erschrocken, öffnete den Mund, aber sagte nichts.
„Er hat recht, Vater“, eröffnete nun auch Ghunda das Wort. „Immerhin sind wir zur Hälfte Menschen. Vielleicht überwiegt diese Seite ja und es kann unmöglich klappen.“
„Nein, ihr seid Nephilim“, ertönte eine Stimme hinter ihm. „Egal wie klein der Anteil in eurem Blut ist, ein Nephilim ist ein Nephilim. In euch fließt die Kraft in gleichem Maße, wie es in unseren Venen der Fall ist.“
„Astaroth!“, entfuhr es Mike. Er hielt die Luft an, als die Gestalt der Katze sich zu verzerren begann, sie die Muskeln streckte und die Glieder sich verlängerten. Egal wie oft er es sah, er konnte sich noch nicht daran gewöhnen und es erstaunte ihn immer wieder, wenn er schließlich den Mann vor sich stehen sah. „Vater“, hauchte er. Das war wohl das, was ihm am meisten die Spucke wegblieben ließ. Noch immer wollte er nicht begreifen, dass sein Vater die ganze Zeit bei ihm gewesen war. In der Form einer Katze!
Nemo, oder wie auch immer sein Name nun war, lächelte ihn an. Das Wort „Vater“ ging Mike noch recht schwer über die Lippen, aber er wusste absolut nicht, welchen Namen er alternativ nehmen sollte. Nemo? Dakkar? Naresh? Astaroth? Es überforderte ihn!
„Gib ihnen etwas Zeit, Amrit“, besänftigte Nemo seinen griesgrämigen Leibwächter, der recht mies gelaunt aus der Wäsche blickte.
„Wir tun das nun seit Wochen!“, fuhr der auf. „Und wir kommen kein Stück weiter. Zumindest von Ghunda hätte ich mehr erwartet.“ Der Sohn des Mannes fuhr zusammen und verzog die Lippen, was Mike veranlasste eine Hand auf Ghundas Unterarm zu legen. „Er ist älter als Mike und sollte diese Phase schon längst durchgemacht haben!“
„Ja und? Dann ist er eben ein Spätentwickler“, konterte Nemo. „Das kommt vor. Nicht jeder erreicht die Reife sofort und in der Blüte seiner Jugend.“
„Ähm“, machte Mike, das hochrote Gesicht Ghundas musternd. „Der Druck ist hier wirklich gerade nicht unerheblich“, meinte er dann und drückte Ghundas Hand. „Außerdem ist er gar nicht so viel älter als ich! Was sind schon zehn Jahren?“
„Was er sagt stimmt, Amrit.“ Damit ließ Nemo sich neben dem Mann nieder und schob ihn ein Stück zur Seite. „Mach mal kurz Platz. Ich schlage vor, wir machen noch eine halbe Stunde Theorie und dann ist es gut für heute.“ Damit räusperte er sich und begann zu erzählen. „Also, was sind die Nephilim?“ Aufmerksam blickte er in die Runde, aber als keiner antwortete, fuhr er fort. Wenn Mike eines über seinen Vater gelernt hatte, in den letzten Wochen, dann das, dass er diese Geschichte nur zu gerne erzählte. „Als Gott die Welt erschuf, erschuf er auch uns, die Nephilim. Wir sind die Kinder Gottes, denen er Leben einhauchte und eine Seele gab, sowie die Fähigkeit zwischen der Welt des Göttlichen und der der Tiere zu wandeln. Seiner Kreativität war kein Ende gesetzt und als er den letzten Nephilim erschuf, da wurde er erfüllt von Schwermut. Es war die Zeit, als er die große Göttin traf und seine ersten Kinder in Vergessenheit geraten ließ. Schon bald erblickten die ersten Engel das göttliche Licht der Welt und die Göttin geriet in Angst, dass ihre Kinder denen ihres Mannes unterlegen sein könnten. Ihr Zunge sprach süß, aber falsch, und schon bald waren wir unserem Vater ein Dorn im Auge.“ Nemos Blick ging andächtig zum Boden, aber der von Amrit Singh brannte. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, als er aufsprang und fortfuhr.
„Sie jagten uns, wie die Tiere, für die sie uns schließlich hielten!“, spie er erbost aus. „Unsere Fähigkeit der Transformation brachte uns einige Zeit der Ruhe und wir konnten ihnen immer wieder entkommen. Aber schon bald holten sie einen nach dem anderen von uns. Die Mutter der Engel wollte unseren tot, doch bevor die Klingen der Engel unser unsterbliches Leben beenden konnten, schritt Vater ein.“ Eine dramatische Pause folgte und Mike erinnerte sich an das erste Mal, als ihnen die Geschichte erzählt wurde. Dummerweise hatte er gefragt, ob Gott ihnen geholfen hätte und damit bewirkt, dass Amrit ihm halb an den Hals gesprungen war.
„Nicht etwa, um uns zu helfen!“, donnerte der nun. „Aber um uns wegzusperren, in den letzten Kreis der Hölle, wo wir nie wieder das göttliche Licht sehen sollten!“
„Ist schon gut, Amrit.“ Beruhigend klopfte Nemo seinem Leibwächter auf die Schulter. „Geht doch in den Salon einen Tee trinken. Ich werde die Unterrichtsstunde alleine weiterführen.“
Amrit blies die Wangen auf und kurz sah es so aus, als wollte er widersprechen, aber dann verbeugte er sich. „Jawohl, mein Herr“, kam es ehrerbietig von ihm.
Nemo wartete noch, bis die Schritte auf dem Gang verklungen waren und setzte sich dann wieder den beiden jungen Männern gegenüber.
„Wir kennen die Geschichte“, erklärte Ghunda mit einem schweren Schlucken. „Wenn sie solchen Schmerz hervorruft, dann müsst Ihr sie nicht erneut erzählen.“ Mike nickte heftig dazu, auch wenn er wusste, dass sein Vater diese weit ruhiger erzählen konnte als Amrit Singh.
„Nein, es ist wichtig, dass sie in euer Blut übergeht und so selbstverständlich wird, wie es die Transformation bald für euch sein wird.“
„Ja, was das betrifft“, begann Mike unsicher „ich habe nicht das Gefühl, dass wir das schaffen können. Du hast zwar gesagt, dass wir vollkommen so sind wie du, aber das kann nicht sein.“
„Warum glaubst du das?“ Nemo hob eine Augenbraue.
„Nun.“ Mike räusperte sich. „Wir bluten! Wir sind also nicht unsterblich, so wie Amrit und du.“
„Was vollkommen natürlich ist, mein Sohn. Sobald Ghunda und du eure erste Transformation hattet, werdet ihr auch unsterblich sein. Das ist übrigens der Grund, warum sie uns gejagt haben, wie die Hunde“, fuhr Nemo fort. „Wir Nephilim können sterben, aber nur in den verwundbarsten Zeiten unseres Lebens, danach sind wir unsterblich. Und egal mit wem wir uns paaren, unsere Nachkommen werden Nephilim sein.“ Der Stolz war ihm im Gesicht anzusehen. „Alles was ihr erreichen müsst, ist, eure Pubertät durchzumachen.“
„Schon wieder“, entfuhr es Ghunda. „Ich meine, die erste war schon schlimm.“ Ich konnte ihm da nur zustimmen und war froh, das mit meinen nun 20 Jahren durch zu haben. Kaum auszudenken, dass ich nun eine zweite Pubertät durchmachen sollte!
„Diese ist nicht so schlimm.“ Nemo lachte. „Sie ist sogar recht angenehm, aber dazu später mehr. Wo waren wir? Ah ja, der letzte Höllenkreis. Wir verbrachten Jahrtausende dort, aber mein Volk überlebte und ich erzog sie alle zu Kriegern, bereit für den Tag, an dem wir unsere Rache nehmen würden. Auch wenn die Hoffnungen mit jedem Jahrtausend schwanden, spürte ich, dass wir zu Großem bestimmt waren. Und ich hatte recht!“
Jetzt kam die Stelle, die Mike immer frösteln ließ, weswegen er die Arme um sich schloss und darüber rieb.
„Von allen, die ich mir vorstellen konnte, war es tatsächlich ein Engel, der unseren Kerker aufschloss! Er gab uns die Wahl: Bleiben, wo wir waren, oder in seiner Rebellion kämpfen und die Freiheit erlangen. Wir hatten Misstrauen, aber den Kampf scheuten wir nicht.“
„Moment, Moment“, unterbrach Mike seinen Vater nun doch. „Das ist der Teil, den ich nicht verstehe. Du sagtest, die Nephilim seien die Guten, aber ihr habt euch mit dem Teufel zusammengetan.“
Nun blitzte es schelmisch in den Augen seines Vaters. „Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen. Lucifer wurde zum Teufel gemacht, aber er ist vor allem eines: missverstanden. So wie wir. An die Nephilim erinnert man sich nur noch als Plage, die innerhalb weniger Jahre eine gewaltige Armee stemmen konnte, wenn sie gewillt waren sich zu vermehren. Das war es, was der Göttin einst Angst machte. Aber Lucifer verstand uns und er wusste uns zu nutzen. Wir taten es und wir hätten unser Reich neu errichtet. Dennoch wurden die seelenlosen Dämonen, sowie die beseelten – wir – ,von den Mächten des Himmels niedergemäht und Lucifer ebenfalls in die Hölle verbannt. Nur dieses Mal konnten Amrit und ich fliehen.“ Sein Blick lag traurig auf Ghunda und Mike. „Aber jedes unserer Kinder wurde getötet, bevor sie vollständige Nephilim werden konnten. Deswegen ist dein Vater so streng, Ghunda. Er erträgt es nicht, noch ein Kind zu verlieren.“ Er zuckte mit den Schultern. „Dennoch ist es keine Entschuldigung für den Druck, den er euch aussetzt. Lasst uns für heute Schluss machen.“
Gerade als Mike und Ghunda aufstanden, hielt er sie noch zurück.
„Ach, da war noch die Sache mit der Pubertät.“
„Ja, ich weiß schon“, versuchte Mike abzuwehren, er hatte wirklich genug Geschichten gehört für einen Tag. „Man bekommt Haare da, wo man sie zuvor nicht vermutet, und die Stimme wird tiefer.“
„Nein, nicht die.“ Nemo verzog das Gesicht. „Aber wenn ihr in nächster Zeit Gelüste verspürt, welcher Art auch immer, dann ist das ein gutes Zeichen!“
„Wie eine Schwangerschaft, verstehe schon“, seufzte Mike und zog Ghunda mit sich aus Nemos Kabine.
Nachdenklich stand Mike vor der Kabine seines Partners und überlegte, ob er anklopfen oder ihn lieber in Ruhe lassen sollte. Ghunda Singh hatte nach der erneut missglückten Meditationsstunde mehr als niedergeschlagen ausgesehen und sich ziemlich bald auf seine Kabine zurückgezogen. Mike konnte es gut verstehen, auch wenn sein Vater ihm nicht einen solchen Druck machte und man ihm allgemein mehr Zeit zu geben schien. Was Ghunda betraf, schienen aber sowohl dessen Vater, als auch Mikes, strenger zu sein. Auch wenn Nemo Amrits Drängelei heute einen Riegel vorgeschoben hatte.
Seufzend ließ Mike die Fingerknöchel gegen die Tür klopfen und wartete geduldig auf die Antwort des Mannes, den er mehr als alles andere auf dieser Welt liebte. Ob er nun in der Lage war sich zu transformieren oder nicht, egal als Mensch oder als der Halbdämon, der er war.
„Herein“, ertönte Ghundas Stimme dumpf durch das Metall der Tür. Wie es schien, hatte dieser nicht vor, selbst die Tür zu öffnen, weswegen Mike zögerlich die Klinke herabdrückte und eintrat.
„Hey“, begrüßte er ihn und lächelte. Er fand Ghunda an seinem Schreibtisch sitzen, ein Finger seiner linken Hand steckte zwischen den Seiten eines Buches und in der anderen balancierte er einen Stift. Das Lächeln schwach erwidernd legte er den Stift neben das Buch und schloss er schließlich ganz. Mike gab sich einen Moment Zeit, seinen Partner zu mustern und zu ergründen, wie es ihm ging. Er trug eine leichte Stoffhose, das Hemd war nicht ganz verschlossen und die frisch gewaschenen langen Haare hatte er zu einen unordentlichen Knoten gebunden. Etwas nervös rieb er sich durch den dichten Vollbart, während Mike zu ihm an den Schreibtisch trat. „Was machst du da?“, fragte Mike und deutete auf das Buch, nur um die leicht angespannte Stimmung zu übertönen.
Ghunda lächelte verlegen, schielte auf den ledernen Einband vor sich und dann wieder zu Mike. Schließlich zuckte er mit den Achseln. „Ich schreibe ein Buch.“
„Oh, spannend!“ Mike meinte es vollkommen ernst damit und lehnte sich neugierig nach vorne. „Worum geht es?“
Diesmal lachte Ghunda. „Man könnte sagen, es ist eine Autobiografie, aber wenn ich vor habe es zu verkaufen, dann wohl als fantastischer Roman. Wer weiß, vielleicht werde ich reich damit und ich kann über die Tatsache hinwegsehen, dass ich ein ziemlich nutzloser Dämon bin.“
„Hm, du bist zu streng zu dir“, murmelte Mike, trat dicht an Ghunda heran und legte die Arme um ihn. „Darf ich es lesen?“
Ghundas Arme schlangen sich nun um Mikes Hüfte, das Gesicht hatte er gegen den festen Bauch gedrückt. „Sobald ich fertig bin und dann nur, wenn ich nicht in der Nähe bin. Für zirka eine Woche. Es ist mir ziemlich peinlich, wenn du es liest.“
„Ach ja?“ Verspielt ließ Mike die Finger durch ein paar verirrte Strähnen von Ghundas Haar gleiten, dann fuhren seine Fingerspitzen weiter und glitten über den Rand seines Ohres. „Ich bin mir sicher, dass es dir nicht peinlich sein muss.“
„Das sagst du.“ Ghundas Hände glitten Mikes Rücken hinauf und dann wieder nach unten, wo sie besitzergreifend in die Hose seines Gegenübers glitten. Ein Seufzen entwich Mike, als seine Pobacken von den starken Fingern gehalten wurden.
„Ich hab mir Sorgen um dich gemacht“, brachte er hervor, Ghunda vom Nacken über dessen Arme streichelnd.
„Hm“, machte der. „Ich liebe deine Aufmerksamkeit.“ Damit stand er auf, nahm Mikes Kinn zwischen seine Finger und legte seine Lippen auf die des anderen. Mit einem Grinsen erwiderte Mike den Kuss und ließ seine Zuge gegen den Mund seines Partner stoßen. Der nahm diese dankbar entgegen und ließ den Kuss so noch eine Spur intensiver werden.
„Ja“, nuschelte Mike zwischen den Küssen, die sie teilten. „Sie sind zu streng mit uns. Was meinst du, wenn wir zwei dafür sorgen, dass wir uns entspannen können.“
„Gute Idee“, seufzte Ghunda, zog Mike enger in seine Arme und drehte sich mit ihm um. Bevor Mike realisierte was geschah, fühlte er das Holz des Tisches unter seinem Po und genoss die kribbelnde Nähe die Ghundas Körper gegen seinen hervorrief. Die Arme schlang er um dessen Nacken, damit er ihn noch näher bei ihm haben konnte. Mit geschlossenen Augen legte er den Kopf in den Nacken, als Ghunda sich seinen Hals herab küsste und dessen Hüfte sich in sanften Kreisen gegen seinen Unterkörper bewegte. Um mehr davon zu bekommen, schob Mike sein Becken nach vorne, bis er Ghundas beginnende Erektion durch die Hose deutlich fühlen konnte. Mit einem Lächeln glitten seine Hände nach unten und unterstützten auf den Pobacken liegend diese Bewegung noch.
Ein leichtes Seufzen kam über seine Lippen, während er sich verlangend gegen seinen Partner drückte und wünschte, dass die störend Kleidung verschwinden würde. „Da ist ein guter Anfang, findest du nicht?“ Ghundas Stimme holte ihn ein Stück weit in die Realität zurück, abwesend nickte er und schüttelte dann den Kopf.
„Reicht mir nicht“, stieß er aus und fummelte verlangend an dem halb offenem Hemd herum. „Runter damit!“ Er hatte es kaum aufgeknöpft und Ghunda so weit herunter geschoben, dass es noch lose an einem Arm hing, als er schon an seiner Kleidung zerrte.
„Immer mit der Ruhe!“, kam es mit einem Lachen von Ghunda, der das Ausziehen lieber für Mike übernahm, bevor dieser jedes einzelne Kleidungsstück in Stücke gerissen hatte. „Wir haben Zeit und wollten uns entspannen.“ Die Augen schließend verwickelte er Mike wieder in einen Kuss, nahm ihm ein Stück Stoff nach dem anderen ab und entfernte seine Kleidung, bis sich ihre Haut nackt aneinander schmiegte. Diesmal stöhnte Mike laut auf.
„Ich weiß! Ich weiß!“, seufzte er, Ghunda sinnlich in die Augen sehend. „Aber ich bin so …“ Wieder stöhnte er, als Ghunda ihn am Hals küsste.
„Verdammt empfindlich heute.“
„Ja, ich … ich hab eine unglaubliche Lust darauf!“ Damit schob er Ghunda nahe an sich heran, damit sich ihre Erektionen berührten und begann sie beide zu streicheln, während sie sich küssten.
„Das fühle ich!“ Vielsagend blickte Ghunda zwischen sich, wurde aber direkt wieder in den Kuss gezogen. Allerdings war das Feuer, das von Mike ausging, schon längst auf ihn übergesprungen und er wollte keine Sekunde mehr von ihm ablassen. „Dreh dich um!“, seufzte er und kramte in der einzigen Schublade des Tisches herum und holte ein Öl hervor. Ihm vergingen beinahe die Sinne, als er sah, wie sinnlich Mike sich nach vorne beugte und ihm so sein Hinterteil präsentierte. „Verdammt!“, seufzte er und musste sich bemühen, die Beherrschung nicht zu verlieren. Einem Impuls folgend ließ er seine Hände zunächst an seinem Glied auf und ab gleiten, nachdem er das Öl in seine Handflächen gegeben hatte. Einen Moment gab er sich dem Gefühl hin und genoss die Aussicht, aber schon bald begann Mike unruhig zu werden und drehte sich halb zu ihm um.
„Machst du jetzt allein weiter?“, motzte der, was Ghunda grinsen und neues Öl auf seiner Hand verreiben ließ.
„Fühlt sich das etwa so an?“, fragte er als er die Finger zwischen Mikes Pobacken gleiten ließ. Er seufzte, als Mike direkt anfing die Hüfte kreisen zu lassen und Ghunda kaum Zeit ließ, selber nach dem Eingang des anderen zu tasten. Fast schon ungeduldig dirigierte Mike Ghundas Finger zu dem Punkt, wo er ihn haben wollte, nämlich tief in sich. „Soll ich jetzt schon?“, fragte Ghunda unsicher, obwohl ein Fingerglied schon in seinem Partner verschwunden war.
Mike grinste. „Es sei denn, du willst nicht?“
„Und ob ich will“, erwiderte der und ließ den ersten Finger und dann den zweiten vollständig hineingleiten. Dabei rieb er sich weiter selbst und genoss, wie selbstverständlich und entspannt Mike sich gegen ihn bewegte. Dessen Bewegungen wurden immer verlangender und wenn Ghunda an den einen Punkt stieß, an dem Mike es am meisten gefiel, gab dieser ein lautes Stöhnen von sich. Es war Musik in seinen Ohren und er versuchte diese Stelle immer wieder zu treffen, damit er seinem Partner noch mehr Wonne schenken konnte. Immer wieder blickte der zu ihm nach hinten, grinste ihn an und warf ihm Blicke zu, die Ghunda schlicht wahnsinnig machten. Daher ließ er die Finger bald aus ihm gleiten und positionierte sich so hinter Mike, dass sein Glied nach und nach in ihn glitt. Das Gefühl der Enge um seine Erektion war unbeschreiblich. Sinnlich knetete er die Pobacken und sah zu, wie sein Glied nach und nach in dem Po, der nur für ihn bestimmt war, verschwand.
„Der Anblick ist sexy!“, entfuhr es ihm mit einem Grinsen. Er wünschte sich fast, dass er Mike dieses Bild hätte zeigen können, aber der lächelte nur verschmitzt zurück.
„Ich kann es fühlen!“ Lasziv leckte Mike sich über die Lippen, die Augen vor Lust glasig. „Fickst du mich jetzt?“
Das konnte Ghunda sich nicht zwei Mal sagen lassen und er begann in Mike zu stoßen, als stünde der Teufel hinter ihm. Mal beschleunigte er das Tempo noch etwas, dann nahm er wieder etwas zurück oder machte gar eine Pause. Dabei genoss er das klatschende Geräusch, dass ihre aufeinander treffende Haut verursachte und Mikes Stöhnen, das immer animalischer wurde. Er konnte regelrecht fühlen, wie seinem Gegenüber immer mehr die Sinne vergingen und er selbst konnte das Blut durch seine Venen peitschen spüren.
Seinen Vordermann umarmend, ließ er seine Hüfte nun etwas langsamer kreisen. Wenn er ein derartiges Tempo weiter beibehielt, befürchtete er, dass sie beide bald schon kommen würden und er wollte es auf keinen Fall jetzt schon enden lassen. Kurz entschlossen entzog er Mike sein Glied schließlich ganz, was der mit einem missfallenden Geräusch quittierte. „Hey, was ...“
„Ins Bett!“, befahl Ghunda knapp und nahm den bereits verstehenden Mike mit. Lachend ließ der sich auf die Matratze sinken und spreizte die Beine, damit Ghunda es sich direkt dazwischen bequem machen konnte.
„Kein Vorspiel mehr!“, ging er dazwischen, als Ghunda mit seinem Mund tiefer gehen wollte und zog dessen Gesicht zu seinem. Der Kuss war wild und verlangend, dennoch schaffte Ghunda es noch zu Wort zu kommen.
„Keinen Blowjob? Wer bist du? Aber gut.“ Damit drang er wieder in ihn ein, aber diesmal langsamer und sich nur allmählich steigernd. Mike legte den Kopf in den Nacken, seine Hände verkrallten sich in das Laken und seine Beine umschlossen Ghundas Hüfte, mit dem Unterkörper dessen Bewegungen folgend.
„Langsamer!“, seufzte Mike als Ghunda das Tempo wieder beschleunigen wollte. „Ich will, dass das hier stundenlang weitergeht!“ Mit einem Grinsen tauchte Ghundas Gesicht über ihm auf. „Ich hatte auch nicht vor, es so schnell enden zu lassen“, erklärte er, Mike eine Haarsträhne aus dem verschwitzten Gesicht wischend. Wieder küssten sie sich und begnügten sich damit dem Höhepunkt mit kleinen Stößen nahe zu kommen und jedes Mal von der Welle abzuspringen, wenn sie über ihnen zusammenzubrechen drohte. Dabei grinsten sie sich an, die Nähe des anderen, und die Gefühle, die sie sich geben konnten, genießend. Die Finger ihrer Hände waren ineinander verschränkt und wenn sie es nicht waren, glitten sie ruhelos über den Körper des anderen. Noch wollte keiner der beiden kommen, vor allem weil sie wussten, dass das Warten sich lohnen würde.
„Und? Was meinst du?“, fragte Ghunda schließlich, als die Spannung am Rande des Schmerzvollem kratzte. „Finale?“
„Hart und heftig?“, fragte Mike hoffnungsvoll, das Kribbeln der Vorfreude in seinem Bauch fühlend.
„Ich mache es so, wie du es liebst.“ Das war in etwas so, dass Hände und Füße zu kribbeln begannen und das Denken erst Minuten nach dem Orgasmus wieder einsetzen konnte. Mit einem Lächeln hatte Ghunda sich aus Mike zurückgezogen und gab ihm die Möglichkeit sich in eine andere Position zu bringen. Auf den Knien und den Po weit nach oben gestreckt, damit Ghunda einfach in ihn dringen und seine Hüfte wie ein Gott gegen sein Hinterteil bewegen konnte. Wenn er dann noch ab und zu mit der flachen Hand auf die Backen schlug, war das für Mike als würde er in den Himmel eintreten.
Ghunda war kaum in ihn eingedrungen und hatte die ersten harten Stöße gegen das liebliche Hinterteil ausgeteilt, als Mike ihn aufhielt.
„Was ist los?“, fragte Ghunda alarmiert. Er nahm stets ernst, wenn sein Partner während des Verkehrs um eine Pause bat, so auch jetzt.
„Ich … weiß nicht“, entgegnete Mike und kroch ein Stück von Ghunda weg, sodass das Glied aus ihm glitt.
„War das zu hart?“ Die Sorge war deutlich in Ghundas Stimme zu hören. Sie hatten nicht gerade Kuschelsex gehabt, aber so heftig war es dann doch nicht gewesen. Wissen konnte Ghunda es aber nicht sicher, bevor Mike ihm sagte, was er hatte. „Hast du Schmerzen? Hab ich dir wehgetan?“
„Nein“, stieß Mike aus und schüttelte den Kopf. „Keine Schmerzen. Es ist nur …“ Er hielt inne und schüttelte den wieder den Kopf. „Es … es kitzelt so in meinem Bauch.“
„Kitzelt?“, echote Ghunda. „So wie beim Orgasmus?“
„Nein“, wehrte Mike ab. „Das Gefühl kenne ich, das hier ist … anders. Oh Gott, Ghunda. Das ist seltsam … ich ...“ Mit einem erschrockenen Seufzen rollte Mike sich zu einer Kugel zusammen und griff dann nach Ghundas Hand.
„Mike!“, rief der entsetzt aus. „Was ist? Wie kann ich ...“ Seine freie Hand hatte sich mitfühlend und ängstlich auf Mikes Rücken gelegt, der plötzlich nicht mehr da war, wo er sein sollte. „Mike?“
„Krah!“, antwortete Mike. Ghunda blinzelte und kam vollkommen perplex auf der Matratze zum Sitzen.
„Mike … du ...“
„Krah!“, kam es wieder zurück. Sich nicht ganz sicher, ob er wirklich sah, was er sah, rieb Ghunda sich über die Augen, schloss sie und öffnete sie wieder. Das Bild blieb: Vor ihm saß nicht mehr Mike, sondern ein nicht gerade kleiner Rabe.
„Mike … du bist ein … ein Rabe!“, entfuhr es ihm, wobei die Worte nur schwer aus seinem Mund wollten. Der große Vogel vor ihm breitete hektisch die pechschwarzen Flügel aus, flatterte kurz und dann zuckte sein Köpfchen von einer Seite zur anderen.
„Krah! Krah!“, stieß es aus, hüpfte aufgeregt und sprang, von einem Krallenfüßchen auf das andere tapsend, durch das Bett.
„Nein, nein! Beruhige dich! Wir … wir finden eine Lösung!“ Angestrengt suchte Ghunda nach den richtigen Worten. Aber was sollte man seinem Geliebten schon sagen, wenn der sich plötzlich mitten im Liebesspiel in ein Tier verwandelte? Und das nicht auf die Art, die man gerne hatte, wohlgemerkt. „In Ordnung. Das … das ist gut, Mike! Du hast es geschafft! Du bist transformiert!“
„Krah!“, machte Mike und pickte in das Kopfkissen, bis ein Loch darin war und weiße Feder daraus hervorkamen. Die fliegenden weißen Federn hoben sich deutlich von den schwarzen in Mikes Gefieder ab, aber sie konnten nicht das wütende Funkeln in dessen Augen überdecken. Mike war ziemlich angenervt.
„Ähm, versuch dich zurückzuverwandeln“, riet Ghunda. Mit einem mies gelaunten „Krah!“ hackte Mike nach Ghundas Finger.
„Aua!“, rief der und steckte ihn in den Mund. „Mike, dein Schnabel ist scharf!“
„Krah!“, kam es tief und laut aus der Kehle des Vogels, dann hüpfte Mike im Kreis. Man konnte sehen, wie sehr Ghundas Partner tobte und der konnte sich vorstellen, welche Worte dem nun über die Lippen gekommen wären, wenn er sie hätte artikulieren können. „Krah! Krah! Krah!“
„Es … geht nicht?“, mutmaßte Ghunda. „In Ordnung, keine Panik, Mike!“ Mit den Worten sprang Ghunda aus dem Bett, entgegen seiner eigenen Worte voller Panik, sodass er sich beim Anziehen seiner Hose darin verfing und der Länge nach hinfiel.
„Krah?“
„Nichts passiert“, beruhigte Ghunda seinen Partner, verschloss die Hose und zerrte sich ein Shirt über. Es war Mikes und die Unterhose hatte er vergessen, stellte er fest. „Ach egal“, murrte er, sich vor das Bett kniend. „Komm, wir gehen in den Salon, unsere Väter wissen sicher was zu tun ist.“ Damit nahm er Mike vorsichtig in beide Hände, wo der Vogel sich an seine Haut schmiegte und ein klägliches „Krah!“ vernehmen ließ.
„Du bist aber ein hübscher Rabe“, versuchte Ghunda Mike aufzumuntern. Der plusterte sich auf, schloss kurz die Augen und tat etwas, dass wie ein menschliches Schulterzucken aussah. „Ist es so gut?“, fragte Ghunda. Er hatte Angst, mit seinen Händen zu viel Druck auf den kleinen Körper auszuüben, aber Mike rieb das Köpfchen gegen Ghundas Hand. „Also gut“, murmelte der konzentriert, öffnete seine Kabinentür und trat auf den Gang. Schuhe hatte er auch vergessen, aber wen interessierten Schuhe, wenn der Geliebte ein Vogel war?
„Singh!“, begrüßte Trautman den sichtlich verstörten Ghunda Singh und runzelte die Stirn, als er das blasse Gesicht musterte. „Ist alles in Ordnung?“
Ghunda seufzte und ließ seinen Blick durch den Salon der Nautilus gleiten, der sowohl eine Art Wohnzimmer als auch die Kommandozentrale des Schiffes war. Von Nemo oder seinem Vater fehlte jede Spur. Er stöhnte, vermutlich waren die beiden gerade in ihren Kabinen und hielten ein Mittagsschläfchen.
„Ich … bin mir nicht sicher“, beantwortete er die Frage des Steuermanns mit einigen Minuten Verspätung. „Wo sind Nemo und mein Vater?“
Trautman ließ die Seekarte, welche er gerade studiert hatte, sinken und maß Ghunda von oben bis unten. Er musste einen seltsamen Anblick abgeben, denn seine Hose war auf links gedreht, die Füße nackt und das Shirt viel zu klein und er somit um ein Haar bauchfrei. „Was … ist denn mit dir passiert?“, konterte Trautman, ohne die Frage zu beantworten.
„Mein Vater oder Nemo?“, wiederholte Ghunda. Er war verzweifelt und das war ein Gefühl, welches er nur ganz selten verspürte. Er hasste es. Leider hatte Trautman keine Antworten, aber vielmehr noch eine Frage.
„Wo kommt der Rabe her?“
„Krah!“, machte der nun noch übler gelaunte Mike und flatterte von Ghundas Hand auf den Esstisch, wo er es sich auf einem geschmierten Gurkensandwich gemütlich machte. Ghunda leckte sich nervös über die Lippen und schloss die Augen, weil er die folgenden Worte nur so über die Lippen brachte.
„Das … ist Mike. Irgendwie.“
Ben, der völlig perplex vor dem Teller und dem Sandwich, das er gerade essen wollte, saß, brach in schallendes Gelächter aus. Aber der junge Brite war auch der einzige, der lachen wollte. Langsam, ganz langsam, erhob Trautman sich aus seinem Sessel und kam an den Tisch heran. „Das … Mike?“, krächzte er, sich auf der Tischplatte abstützend und das Tier vor sich eingehend musternd. Nun schloss auch er die Augen. „Und ich dachte, es könnte nicht verrückter werden, nachdem Astaroth sich als sprechender Kater und schließlich als Nemo selbst herausgestellt hat.“ Kraftlos zog er sich einen Stuhl heran, auf den er sich setzte, stützte das Kinn auf die Hand und musterte Mike. „Ich bin zu alt für diesen Mist, Mike.“
„Krah! Krah!“, kam es beleidigt von dem, weswegen Trautman abwehrte.
„Ich weiß ja, für diese ganze Dämonensache könnt ihr beide nichts. Dennoch kann ich mich kaum damit anfreunden, dass die beiden wichtigsten Crewmitglieder der Nautilus dämonische Formwandler sind.“
Wer das wohl konnte und den das alles unglaublich amüsierte war Ben. Der lachte noch immer und auch wenn er sich den Mund zuhielt, konnte er das Prusten nicht unterdrücken. „Jetzt im ernst! Ich wusste immer, dass unser Mike 'nen Vogel hat, aber dass er gleich einer ist ...“
Mit einem wütenden „Krah!“ streckte Mike eines seiner Krallenfüßchen nach vorne und warf Bens Wasserglas um, sodass der Inhalt sich auf Bens Schoß ergoss. Den Blick den er dabei drauf hatte, war so süß, dass Ghunda um ein Haar ein „Aww!“ herausgerutscht wäre.
„Ben!“, ging Trautman zwischen die beiden Streitkrähen. „Das hier ist ernst und jetzt mach, dass du hoch kommst und hole Nemo her!“
„Eine Rabe also.“ In Nemos Stimme schwang deutlicher Stolz mit und auch Amrit Singhs Augen waren erfüllt davon, als er den jungen Dämonenprinzen musterte. „Ein wunderschönes Tier!“, pflichtete er seinem Herrn bei, vermied es dabei jedoch seinen eigenen Sohn anzusehen.
„Krah!“, machte Mike, dem das keinesfalls entgangen war und der sich nun neben der Angst, weil alles so neu war, noch schlecht fühlte, weil er die Transformation vor Ghunda geschafft hatte.
„Wie ist das passiert?“, fragte Amrit mit glänzenden Augen. „Wir meditieren seit Wochen und es tat sich nichts. Mike ist sogar unkonzentrierter, als du Ghunda, und dennoch konnte er sich verwandeln ohne dass einer von uns dabei war. Was habt ihr gemacht?“
Nun lief Ghunda glühend rot an, was absolut keinem im Raum entging. Vor allem nicht Nemo, der vielsagend zu seinem Freund und Leibwächter grinste und auf Ghundas Aufmachung deutete. „Ich vermute, der berühmte Coitus Interruptus.“ Als Ghunda erschrocken zusammenfuhr, wehrte Nemo ab. „Das ist kein Grund sich zu schämen. Ihr seid nicht die Ersten, denen das passiert ist. Tatsächlich können sich viele gut beim Geschlechtsverkehr zum ersten Mal wandeln. Einen besseren Weg die Gedanken auszuschalten gibt es nicht.“ Er zwinkerte. „Dein Vater war aber zu prüde, als dass ich das euch hätte vorschlagen dürfen.“
Ghundas Gesichtsfarbe hatte nun ein tiefes Purpur angenommen, zu seinem Glück lag alle Aufmerksamkeit jedoch direkt wieder auf Mike, als Trautman einwarf, wie dieser sich nun zurück in seine menschliche Gestalt wandeln könne. Nemo klatschte in die Hände, lockerte seine Muskeln und stellte sich vor dem Tisch auf. „Keine Sorgen, Mike“, gab er zu verstehen und zog den Blick des Raben, der sein Sohn war, auf sich. „Ich demonstriere dir nun einmal, wie man sich verwandelt und dieses wieder umkehrt.“
Mike legte den Rabenkopf schräg und auch Ghunda bezweifelte, ob das wirklich zielführend war. Jedoch hatte sich Nemo in Astaroths Katzengestalt gewandelt, bevor auch nur einer im Raum etwas hätte sagen können. Eine gespenstische Stille hing im Salon der Nautilus, als an Nemos Stelle plötzlich ein riesiger Angorakater stand. Der Rabe reckte zaghaft den Kopf und dann tat Nemo – oder Astaroth – etwas, dass er besser hätte sein lassen sollen. Er sprang mit einem Satz zu dem Raben auf den Tisch.
„Krah!“, stieß Mike in markerschütternden Panik aus, stieg in die Luft und flatterte aufgeregt durch den Salon, bis er abstürzte und zum Glück weich auf dem Sofa landete.
„Herzlichen Glückwunsch, Astaroth!“, stieß Amrit aus, den Dämonennamen seines Herrn nutzend. „Du hast ihn glauben lassen, dass du ihn fressen willst!“ Damit ging er langsam auf das Sofa zu, die Hände erhoben. „Keine Sorge, die Katze wird dich nicht fressen. Er hat noch immer den Geist eines menschlichen Wesens, genau wie du. Siehst du, der Schlüssel zur Rückverwandlung ist der, dass du dich erinnerst, wie es sich anfühlt ein menschliches Wesen zu sein. Es ist weitaus einfacher als die Transformation in das Tier.“
„Er hat recht“, pflichtete Nemo seinem Leibwächter bei. „Versuche dich zu erinnern, wie sich Arme, Beine, Finger, Zehen anfühlen oder wie es ist, wenn jemand einem über das Gesicht streicht. Atme tief ein und dann aus, dann erinnerst du dich.“
Die Atmung des Rabens wurde ruhiger und dann saß nicht mehr der Vogel, sondern Mike – der Mensch – auf dem Sofa. Vollkommen nackt.
„Kya!“, kreischte der und schnappte nach einem Kissen, das er sich auf die Körpermitte presste.
„Hättest du bei der Verwandlung Kleidung angehabt, wäre die jetzt auch wieder da“, erklärte Nemo und warf einen kurzen, grinsenden Blick zu Ghunda. Dann griff er nach vorn und riss eine Feder aus, die noch an Mikes Oberarm hing. – „Aua!“ – „Hier, als Andenken an deine erste Transformation.“
Mike schluckte, drehte die tiefschwarze Feder in alle Richtungen und konnte absolut nicht verstehen, dass diese wirklich von ihm stammen sollte. Aber genau so war es und dann kam ihm noch etwas anderes in den Sinn. „Heißt das, ich bin jetzt ...“
„Unsterblich, ja“, ergriff Amrit das Wort und musste das gesagte direkt mit seinem indischen Dolch unterstreichen. Er pikte ihm damit in den Finger und es blutete nicht einmal. „Aber nimm dich in Acht vor Dämonenklingen, die töten Engel und uns auch. Das sind die fiesen Dinger hier.“ Natürlich hatte er so eine Waffe auch dabei, nicht auszudenken, wenn er ohne eine einem Engel über den Weg laufen würde.
„Ähm, gemerkt“, erklärte Mike, abwesend nickend. Er war ziemlich froh, als Ghunda an ihn herantrat und eine Decke über seinen Körper legte und ihm somit einen Teil der Blöße nahm. Obwohl dessen eigene Transformation bisher ausgeblieben war und Mike sich vorstellen konnte, wie sehr er darunter litt, stand er ihm bei und wusste direkt, was nun das beste für ihn war.
„Ich schlage vor, wir gehen uns beide an- bzw. umziehen.“ Damit stand Mike gestützt von Ghunda und in die Decke gehüllt auf und beide wankten aus dem Salon.
„Ist mir das wirklich gerade passiert?“, fragte Mike etwas abwesend.
„Ich fürchte schon“, gestand Ghunda und legte den Arm um seinen Partner als dieser voller Scham den Kopf an dessen Schulter legte. „Könnte schlimmer sein“, gab er zu bedenken. „Immerhin kannst du es jetzt. Hast du gesehen, wie mein Vater mich angesehen hat?“
„Ja“, seufzte Mike. Erschöpft ließ er sich auf das Bett sinken, sobald sie Ghundas Kabine betreten hatten. „Lass dich von ihm nicht stressen. Ich meine, ich habe mich verwandelt ohne dass ich dachte, dass es passieren könnte.“ Er grinste. „Ich wette es passiert dir auch in einem total unpassenden Moment.“ Ghunda verzog den Mund zu einem kurzen Grinsen, aber es erlosch ziemlich schnell wieder. „Kommst du zu mir ins Bett?“, fragte Mike daher, und auch, weil er plötzlich furchtbar müde war. Der Schock um das Geschehene musste seine gesamten Kräfte aufgezehrt haben.
Ghunda lächelte schwach und schüttelte dann den Kopf. „Nein, aber schlaf du ruhig. Ich gehe noch etwas trainieren.“
„Ghunda ...“, begann Mike, aber bevor er mehr sagen konnte, war sein Partner schon zur Tür heraus und er kurz darauf eingeschlafen.
Es war vollkommen still als er erwachte. Mike bemerkte sofort, dass etwas – oder genauer jemand – fehlte. Ein Blick auf die Uhr teilte ihm mit, dass er den ganzen restlichen Tag verschlafen hatte und dass der neue bereits seit gut zwölf Stunden angefangen hatte. Dennoch deutete nichts darauf hin, dass Ghunda neben ihm geschlafen hatte. Seufzend schwang Mike die Beine aus dem Bett. Er fühlte sich ungewöhnlich ausgeruht und Energiegeladen. Es musste wohl damit zusammenhängen, dass er sich grundlegend verändert hatte. Plötzlich unsterblich zu sein, war schon etwas, was das Leben mit einem Mal umkrempeln konnte.
Neugierig maß er seine Füße, Beine, Arme und Hände mit Blicken, schloss dann die Augen und versuchte sich zu erinnern, wie sich die Krallen, die Beine des Vogels und seine Flügel angefühlt hatten. Das Kribbeln in seinem Bauch war diesmal sanfter, vielleicht weil er es instinktiv erwartet hatte, und dann fühlte er die Transformation.
Kräftig mit seinen Flügeln schlagend, gewann er an Höhe und kam schließlich auf der Waschbeckenablage zum Sitzen. Neugierig sah er sein Spiegelbild an. Der Rabe musterte ihn mit einem intensiven Blick, der Schnabel war tiefschwarz wie alles an ihm, dick und leicht gebogen. Zum Testen breitete er die Flügel aus und stellte fest, dass seine Spannweite ziemlich beachtlich war. Mit einem fast schon zufriedenen „Krah!“ sprang er auf den Boden hinab und wurde wieder zum Menschen. Sein Blick ging zurück zum Spiegel, wo er nun mit seinen Fingerspitzen über sein Gesicht fuhr. Es war ohne Frage menschlich und so, wie er es kannte. Außerdem hatte er diesmal keine Feder als Überbleibsel an sich.
Sich kurz zunickend, wandte er sich schließlich vom Spiegel ab und zog sich an. Er musste Ghunda finden. Nur zu gut konnte er sich vorstellen, dass der tatsächlich die ganze Nacht kein Auge zugemacht hatte. Wie sich herausstellte, war der aber gar nicht so leicht zu finden. Die erste Anlaufstelle war der Frachtraum gewesen, wo genug Platz für Kampfsporttraining war. Ghunda verbrachte dort viel Zeit, auch oft mit einem der anderen, wenn er den Umgang mit Waffen und Fäusten unterrichtete. Nun aber Fehlanzeige.
„Dann der Salon“, seufzte Mike und durchquerte den Gang, bis er zur Wendeltreppe kam, die ihn zum Salon der Nautilus bringen würde. Dieser war um diese Zeit recht belebt, weil das Mittagessen bald auf den Tisch kam und wer nicht gerade damit beschäftigt war, den Tisch herzurichten, der lümmelte hungrig in den Sitzgelegenheiten.
„Habt ihr Ghunda gesehen?“, rief Mike in den Raum hinein. Er steckte nur kurz den Kopf herein, wirklich Lust den Raum zu betreten hatte er nicht. Nicht nachdem er gestern splitterfasernackt vor allen dort gesessen hatte.
„An Deck“, gab Trautman zurück, was Mike kurz zum Aussichtsfenster der Nautilus blicken ließ. Tatsächlich war das Schiff aufgetaucht.
„Danke!“, gab Mike schon im Umdrehen begriffen zu verstehen und hastete, immer zwei Stufen auf einmal nehmen, nach ganz oben. Die frische Luft, die ihm schon auf dem Kabinendeck entgegenschlug, war eine Wohltat und er fragte sich, warum ihm das nicht direkt aufgefallen war. Wahrscheinlich war er zu sehr in Sorge gewesen.
Diesmal fand er Ghunda sofort. Er stand an der Reling und blickte missmutig auf das Meer. „Hey, großer Krieger“, begrüßte Mike ihn und legte ihm eine Hand auf den Rücken. „Ich hab dich vermisst im Bett.“
Ghunda stieß ein kurzes, humorloses Lachen aus. „Du machst dich über mich lustig, außerdem bin ich nutzlos für dich!“
„Mhm“, machte Mike und stützte sich neben Ghunda auf das Geländer. „Meinst du nicht, dass ich entscheiden sollte, was du für mich bist?“
Das war anscheinend nicht das, was Ghunda hören wollte, denn er fuhr erbost herum. „Dann erklär mir, was du von mir willst! Ich kann mich nicht wandeln und du jetzt schon! Wozu brauchst du mich, ich kann dich nicht beschützen und so wie es gerade ist, brauchst du das auch nicht. Ich bin ein Klotz an deinen Krähenfüßen!“
„Als ich heute morgen in den Spiegel gesehen habe, da hatte ich keine Falten um meine Augen.“ Etwas säuerlich blickte Mike seinen Partner an, aber dem entlockte der Scherz nicht mal ein kleines Lächeln, nur ein geseufztes „Ach Mike!“.
„Glaubst du wirklich, es ging mir bei uns darum, dass du auf mich aufpasst oder dass du der starke Mann in unsere Beziehung bist?“, fuhr er schließlich auf, weil er dieses Häufchen Elend kaum noch ertragen konnte. „Ghunda, ich liebe dich, so wie du bist, ohne dass du die Muskeln spielen lassen musst.“
„Ich verstehe einfach nicht, warum ich es nicht kann!“, fuhr Ghunda herum. „Mein Vater erwartet, dass ich es tue! Ich will es deinetwegen und weil ich nicht zurückbleiben will, wenn du … ewig lebst.“ Seufzend vergrub er das Gesicht in den Händen.
„Ghunda ...“
Mit einem Ruck nahm dieser die Hände herunter. „Ich habe alles versucht, Mike. Ich habe trainiert, ich habe meditiert, ich habe mich ans Äußere getrieben und es geht nicht!“
„Ghunda, Schluss! Hör auf damit!“, fuhr Mike ihn an, die Hände seines Partners in seine nehmend. „Du schadest dir, merkst du das nicht?“
„Aber was soll ich denn tun?“, fragte Ghunda verzweifelt, verwirrt aus der Wäsche blickend, weil Mike breit lächelte.
„Nichts.“
„Nichts?“
Damit lehnte Mike sich wieder entspannt nach vorne und sah auf das Meer hinaus. Die Sonnenstrahlen brachen sich auf dem Wasser und brachten es zum Glitzern, sodass es aussah, als würde es aus Diamantenstaub bestehen. „Sieh dir das an“, sagte er, sich deutlich bewusst, dass Ghunda nun ebenfalls den Blick schweifen ließ. „Ist das nicht wunderschön?“
„Ja“, meinte Ghunda mit einem tiefen Seufzer. Die Schultern sackten nach unten und den Körper lehnte er gegen den seines Geliebten, der schließlich die Arme um ihn legte.
„Ich bin glücklich, wenn ich das mit dir genießen kann, egal wer oder was wir sind. Einfach nur du und ich. Ich will nichts anderes. Nie.“ Einen Kuss auf Ghundas Kopf hauchend, suchten seine Finger nach dessen Nacken und kraulten ihn, bis dieser wohlig begann zu seufzen. Ghundas Atmung hatte sich deutlich beruhigt, die Augen waren entspannt geschlossen und alles was er fühlte, waren die leichten Berührungen, die Mike auf seinem Körper verteilte.
„Das kitzelt!“, entfuhr es ihm schließlich lachend, als Mike mit den Lippen über sein Ohr fuhr. „Hey, hör auf damit!“ Er lachte noch mehr. „Wirklich, das kitzelt!“
„Ich mache gar nichts“, gab Mike zurück, die Stirn in Falten gezogen.
„Es kitzelt aber“, erklärte Ghunda leicht trotzig. „Bis in meinen Bauch.“
„Ach ja?“, kam es wissend von Mike. Unterstützend legte er Ghunda eine Hand auf den Rücken als der ein klägliches Wimmern ausstieß. „Ganz ruhig, du gewöhnst dich dran.“ Es war seltsam, dass er dem Älteren nun so beistehen konnte, wo er doch gestern dabei halb durchgedreht war. Er hatte keine Zeit mehr, sich darüber Gedanken zu machen, denn Ghundas Rücken begann zu schrumpfen und fühlte sich schon gar nicht mehr an, wie der eines Menschen. Das war es auch nicht mehr, was sich vor ihm befand und Mike blieb regelrecht die Spucke weg.
„Ghunda!“, stieß er aus. „Du musst es immer übertreiben, was?“ Das Tier vor ihm war riesig, aber Mike hatte sich gerade zum zweiten Mal verliebt. „Das ist das schönste, was ich je gesehen habe.“ Ghunda war ein schwarzer Adler mit einer Spannweite von mehr als zwei Metern.
Enthusiastisch kniete Mike sich vor ihn, was der Adler nur mit einem lauten „Kyah!“ kommentierte. „Der Wahnsinn!“ Mikes Augen leuchtete. „Und nun erinnere dich an deinen menschlichen Körper.“
„Verdammt!“, stieß Ghunda aus, sobald er wieder als vollwertiger Mensch vor Mike saß. Zu viel mehr kam er nicht, denn sein Geliebter fiel ihm direkt in die Arme.
„Du hast es geschafft!“, jubelte der und verwickelte Ghunda in einen Kuss. Ihm war egal, was die anderen dachten, wenn sie sie hier auf dem Deck der Nautilus liegend und küssend vorfanden. Sein Partner war ein verdammt sinnlicher Adler! Verschmitzt ging sein Blick anschließend zum Himmel hoch, Ghunda folgte ihm und dann grinsten sie sich an.
„Wollen wir eine Runde drehen?“
Auf die Füße springend, wandelten sie ihre Form, dass die Federn flogen, hoben ab und breiteten ihre Schwingen aus. Dabei genossen sie es, sich von den Winden treiben zu lassen, im Sturzflug nieder zu stoßen und kraftvoll die Krallen durch das glitzernde Wasser gleiten zu lassen.
Die Welt hatte nach tausenden von Jahren zwei neue Nephilim.
Ende.