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[Inhalt: Ein besonderer Tag und ein besonderes Stück Stoff führen zu einer unvergesslichen Nacht. ]
Liebe ist rot
Es musste mitten in der Nacht sein, aber an Schlaf war nicht mehr zu denken. Denn jemand strich ihm immer wieder mit sanften, federleichten Berührungen über den Rücken. Mike lächelte in sein Kissen hinein, drehte sich ein Stück herum und holte sich die Hand, die es gewagt hatte seinen Schlaf zu stören, nach vorne.
„Kannst du nicht mehr schlafen?“, fragte er seinen Freund und streichelte dabei mit dem Daumen über Singhs Hand. Die Antwort war ein verwaschenes Brummen, weil er dicht an Mike herangerückt war und begonnen hatte sich seinen Nacken entlang zu küssen. Dann wanderten seine Lippen über den Hals nach vorne und bedachten kurz das empfindliche Ohr mit Zärtlichkeiten, was Mike mit einem quiekenden Lachen quittierte.
„Das kitzelt!“, beschwerte er sich halbherzig und biss sich auf die Unterlippe, weil Singh längst gewonnen hatte. Er wollte jetzt auch nicht mehr schlafen und lieber ganz andere Dinge tun. Zumal heute ein besonderer Tag war.
„Weißt du, was heute ist?“, raunte Singh in sein Ohr. Mike grinste und beschloss sich ein wenig dafür zu rächen, dass sein Freund ihn aus dem Schlaf gerissen hatte.
„Hm“, machte er langezogen und sah seinen Geliebten mit einem sehnsüchtigen Blick an. „Ich weiß nicht? Haben wir heute Küchendienst?“
Singh schüttelte den Kopf und ließ sich keine Gefühlsregung anmerken.
„Hat Ben heute nicht Küchendienst und uns allen bleibt die Lebensmittelvergiftung erspart?“
Diesmal grinste Singh.
„Tut mir leid, aber davor kann ich dich wohl nicht bewahren“, sagte er lachend. Empört funkelte Mike ihn an und kniff ihm neckend in die linke Brustwarze.
„Ich denke, du bist mein Leibwächter?“, polterte er heraus und zog ihn im gleichen Augenblick an sich, um ihn zu küssen. Dann beschloss er Singh nicht länger zappeln zu lassen. Wie hätte er auch vergessen können, was heute für ein Tag war? „Unser Jahrestag“, erklärte Mike. „Und wie es scheint, willst du jetzt schon anfangen zu feiern.“
Zu allen Schandtaten bereit rappelte Mike sich auf die Knie, beförderte seinen muskulösen Freund auf den Rücken und machte es sich dann auf seinem Schoss bequem. Nun war er es, der seine Finger munter über den Körper unter sich wandern ließ und er freute sich auf die folgenden Stunden.
Sein Grinsen erstarb jedoch, als Singh ihn packte, von sich runterschob und aus dem Bett verschwand.
„Was ist denn los?“, rief Mike aus und blinzelte, als im nächsten Moment das Licht angeschaltet wurde. „Wa…!“, quiekte er geblendet auf. „Was wird das? Ein Verhör?“
„‘tschuldigung“, nuschelte Singh, als er wieder zu Mike auf das Bett kam und ihn verlegen anblickte. Mike musste ein paar Mal blinzeln, bis er sich sicher war, wirklich seinen Freund vor sich zu haben. Nun, er sah zwar so aus, aber von dessen Selbstsicherheit und Kühnheit war irgendwie nichts mehr da. Er wirkte hochgradig nervös.
„Was ist denn los?“, fragte Mike besorgt und sofort stahl sich wieder ein Lächeln auf Singhs Gesicht.
„Nichts schlimmes“, winkte er ab und gestikulierte heftig mit den Händen. „Es ist nur so: Ich habe mich gefragt, ob du etwas Bestimmtes für mich tun würdest?“
„Etwas Bestimmtes? Was denn?“
Anstatt einer Antwort wurde Singh knallrot und druckste herum.
„Ich … ähm … habe schon öfter darüber nachgedacht … Aber vermutlich findest du es komisch. Dennoch würde es mir gefallen, wenn du …“ Er brach ab, schüttelte den Kopf und schien das Thema fallenlassen zu wollen. Allerdings war Mike nun mehr als neugierig.
„Etwas sexuelles?“, hakte er nach, wodurch Singh mit den Schultern zuckte.
„Es würde mich auf jeden Fall erregen“, gab der schließlich zu. Nur sagen, was es war, wollte er immer noch nicht. Langsam ging Mikes Geduld dem Ende entgegen, daher blickte er den Älteren streng an und verschränkte die Arme.
„Ich kann dir nicht sagen, ob ich es mag, wenn du mir nicht erzählst, was es ist. Los, raus damit!“
Bei den letzten Worten hatte er seinem Freund zugezwinkert und wie es schien, hatte er diesen Kampf gewonnen.
„Also gut“, murmelte Singh, ließ den Oberkörper aus dem Bett heraushängen und kramte nach etwas darunter. „Ich habe dir etwas besorgt und ich fände es heiß, wenn du es anziehst.“
Zum Vorschein kam eine Pappschachtel, die er Mike hinhielt, während er dabei über das ganze Gesicht strahlte. Mit gerunzelter Stirn nahm er seinem Geliebten die Schachtel ab und öffnete so langsam den Deckel, als erwarte ihn ein Springteufel. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was darin sein könnte und der Inhalt wurde durch eine weitere Lage helles Seidenpapier verschleiert. Als er dieses beiseiteschob, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen.
„Das ist ein Sari, Singh“, sagte er verblüfft. Und der rote, leicht durchscheinende Stoff mit den goldenen Verzierungen war mehr als „nur“ ein Sari. Mike wusste, dass indische Frauen so etwas als Hochzeitsgewand trugen. Nur das dieses vom Gewebe her recht durchscheinend erschien. Wenn er es trug, würde man ohne Probleme seine Haut darunter sehen können.
Vorsichtig hob er die zusammengefaltete Stoffbahn heraus und fuhr mit der Handfläche sanft darüber. Der Sari fühlte sich angenehm weich an und er konnte sich dieses Gefühl gut und gerne auf der gesamten Haut vorstellen. Da gab es nur ein Problem:
„Ich weiß gar nicht wie man einen Sari wickelt, Singh“, erklärte er etwas enttäuscht. Nur zu gerne wollte er seinem Freund diesen Wunsch erfüllen. Auch wenn es ein Kleidungsstück für Frauen war, konnte er sich gut mit Singhs Vorschlag anfreunden.
„Steh auf und zieh das aus“, wies Singh ihn an und deutete auf Mikes Unterhose. In den Augen des Inders glomm ein helles Funkeln der Vorfreude, während er seinen Freund beobachtete, der sich beinahe quälend langsam das Kleidungsstück von der Hüfte zog. Grinsend wickelte er sich seinen Gürtel um die Faust und konnte nicht umhin, ihn langsam zu umrunden, bis er sich sein Abbild von allen Seiten eingeprägt hatte. Dann trat er hinter ihn und ließ die flache Hand einmal auf Mikes Pobacke klatschen.
Der Jüngere zuckte zusammen und ließ einen zischenden Laut vernehmen, der nicht gerade abgeneigt klang. Genießend, dass er ihn so leicht erregen konnte, knetete Singh für einige Momente dessen Pobacken und drängte sich dann dicht an ihn. Die Vorfreude hatte ihn ebenfalls hart gemacht.
„Und jetzt ziehe ich dich an“, flüsterte er nahe an Mikes Ohr und legte ihm den Gürtel um den Bauch. Sorgfältig zog er die Schlaufe so eng es ging, damit die Stoffbahnen hielten und Mike trotzdem noch ungehindert atmen konnte.
Allein das sah schon unglaublich sexy aus fand er, hakte seinen Zeigefinger zwischen Gürtel und Haut und zog Mike an sich. Stürmisch küsste er ihn, bis sein Freund sein Glied seufzend an seines presste und er ihn fast gewaltsam von sich wegschieben musste.
„Nicht so gierig. Du bist noch nicht fertig“, mahnte Singh grinsend, nahm andächtig den Sari aus dem Karton und ließ die gesamte Stoffbahn sich entfalten. Er war noch viel schöner, als es in der Verpackung den Anschein gemacht hatte. Das Rot strahlte in einem satten Ton, wie frisch erblühte Mohnblumen und die goldenen Verzierungen funkelten wie Sterne. Es würde sich wunderbar um die nur leicht gebräunte Haut schmiegen.
Fast schon zärtlich wickelte Singh die Stoffbahnen um Mike, wo sie wie ein Wasserfall um seine Beine fielen. Dabei sah er ihm fest in die Augen, dessen kräftiges Braun ihn wie zwei leuchtende Sonnen gefangen hielten. Lächelnd zog er den Stoff ein weiteres Mal hinter Mikes Rücken entlang, legte ihn dann bedächtig quer über dessen Brust und ließ ihn schließlich über die linke Schulter hinabfließen.
Mike sah darin wunderschön aus, befand er, und seine leicht geröteten Wangen machten das Bild perfekt. Langsam drehte er ihn um. Bewunderte dessen Hinterteil, das von dem roten Stoff bedeckt wurde, aber dennoch bestens präsentiert war. Sich über die Lippen leckend fuhr er kräftig über den Stoff und den Po darunter. Knete ihn ausgiebig und betrachtete wie die Falten des Gewebes sich veränderten. Sein Freund ließ dabei ein leises Seufzen vernehmen. Davon angespornt strich er an den Seiten entlang, bis hoch zur Brust, wo er kurz unter den Sari fuhr und dann seine Hände wieder hinabwandern ließ.
Sein Ziel war wieder der Po, den er einige Zeit verwöhnte und sich dann den Oberschenkeln widmete. Dabei genoss er das Spiel, den Rock bis zur Hüfte hochzuschieben und wieder fallenzulassen, wenn Mike ihm klarmachte wie sehr ihn das hier erregte. Besitzergreifend strich er an den Oberschenkeln nach vorne, küsste den Nacken vor sich und ließ auch die Ohren nicht unberührt.
„Du bist eine wunderschöne Braut“, hauchte er ihm zu. Mike schmiegte sich gegen seine Brust, lehnte den Kopf zurück und suchte Singhs Lippen.
„Meinst du das Ernst?“, fragte er ihn nach einem atemlose Kuss.
„Warum nicht“, war die Antwort, die ihn geradezu um den Verstand brachte. „Oder willst du nicht?“
„Doch! Und wie!“ Mit einer fließenden Bewegung drehte Mike sich um, wodurch die goldenen Stickereien im Licht zu glitzern begannen. Singhs schwarze Augen wurden noch eine Nuance dunkler vor Verlangen und Freude, dass sein Gegenüber nur ihm gehören würde. Wieder zog er ihn an sich.
„Weißt du was mir auch gefallen würde?“, meinte er schließlich. „Wenn du für mich tanzen würdest. Ich habe nur vergessen die Glöckchen für deine Fußgelenke zu besorgen.“
„Ohne Glöckchen macht das absolut keinen Sinn!“, erklärte Mike, froh, dass er nicht tanzen musste und gab Singh einen Schubs, der ihn mit dem Rücken voran auf das Bett beförderte. „Aber ich kann etwas anderes tun.“
Den Rock raffend, damit er nicht direkt Singhs Werk zerstörte, machte er sich daran seinem Freund auf das Bett zu folgen und setzte sich auf dessen Schoß. Direkt begannen dessen Hände wieder an den Oberschenkeln entlang zu streichen und den Rock hochzuschieben.
Stöhnend beugte Mike sich nach vorne, genoss das Gefühl der warmen Hände und des kalten Stoffes auf seiner Haut und küsste Singh. Dessen Finger umfuhren währenddessen die Rundungen der Pobacken und schoben sie auseinander. Immer wieder ließ er seine Hand in die Spalte gleiten und drückte die Finger gegen Mikes Eingang, bis dieser sich ihm ungeduldig entgegenschob. Eine Weile reizte er ihn so, auch wenn es ihn fast selbst um den Verstand brachte und seine Erektion um Erlösung schrie. Es dauert aber nicht lange und Mike schlug grummelnd die Hand weg, griff nach hinten und streichelte den Penis, auf den er sich schließlich langsam hinabließ.
Genießend schloss er die Augen, legte den Kopf in den Nacken und begann dann sanft seine Hüfte zu bewegen. Dabei rutschte ihm die Stoffbahn von der Schulter und glitt über seinen Oberarm, dass es fast einem federleichten Streicheln gleichkam. Ein raues Stöhnen verließ seine Lippen.
Angeregt davon zog Singh Mike zu sich herab und stieß in mit kurzen Stößen in ihn, sodass sich sein Keuchen steigerte. Als sich dessen Stimme beinahe überschlug, ließ er wieder von ihm ab und gab ihm kurz Zeit zum Durchatmen, bis das Spiel wieder von Vorn begann.
Sich gegenseitig angrinsend, schob Singh ihn schließlich von sich herunter. „Du hast Recht. Das ist besser als Tanzen“, gab er zu und beförderte Mike auf den Bauch. Quälend langsam strich er an den Innenseiten der Beine entlang, beförderte damit den Stoff des Saris über Mikes Po und drang langsam wieder in ihn ein. Das durch das Kissen gedämpfte Stöhnen erregte ihn dabei zusehends. Er wollte nichts anders außer diese Lippen schmecken und den Mann unter ihm zu reiten, bis sie beide kommen würden. Energisch griff er nach der Stoffbahn, die über Mikes Brust zu dessen Schulter verlief und zog daran. Dem plötzlichen Zug folgend, bog sich Mike Rücken durch und er drehte den Kopf, sodass sich ihre Lippen trafen. Die Stöße wurden immer fordernder, während ihre Atmung einem alten, animalischen Takt folgte.
„Soll ich in dir kommen?“, hörte Mike, nachdem die Geräusche im Raum ihnen klargemacht hatten, dass sie dem gemeinsamen Höhepunkt entgegentaumelten. Wieder verdrehte Mike sich so, dass er seinen Geliebten, und jetzt irgendwie Ehemann, küssen konnte.
„Ja“, stieß er atemlos aus. „Wenn du den Sari einsaust, werde ich sauer.“
Singh hielt kurz inne und brachte die restlichen Stoffbahnen auch vor Mike in Sicherheit, nur um sie kurz darauf beide halb um den Verstand zu treiben. Das dumpfe Gefühl der Befriedigung genießend, ließ er sich neben Mike in die Matratze sinken und zog ihn an sich. Lächelnd strichen sie sich gegenseitig die verschwitzten Haarsträhnen aus den Gesichtern und bedachten sich mit zärtlichen Streicheleinheiten.
„Das passiert also, wenn du mich anziehst“, murmelte Mike irgendwann grinsend und zupfte an dem Sari. „Zeigst du mir auch, was mich erwartet, wenn du ihn mir ausziehst?“
„Nichts lieber als das. In ein paar Minuten.“
„Ich freue mich drauf“, seufzte Mike und ließ ein leises Gähnen vernehmen. „Und vielleicht kaufst du mir noch einen?“
„Einen ganzen Schrank voll, wenn du willst.“
ENDE