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[Inhalt: Singh will seinem Freund helfen eine unliebsame Wahrheit zu akzeptieren. Dafür machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen.]
„Geht weg! Ich will niemanden sehen!“, hörte ich Mikes Stimme bereits, als ich die letzten Treppenstufen der großen Wendeltreppe übersprungen und das Kabinendeck erreicht hatte. Ich war in einem solchen Aufruhr, wie schon lange nicht mehr und Trautman lief mir, mit vor Sorge geweiteten Augen, entgegen. Mit ausgreifenden Schritten lief ich an Mikes Kabine vorbei und steuerte das Ende des Gangs an, wo Serena unentwegt gegen die geschlossene Metalltür anredete.
„Mike, bitte … Mach die Tür auf“, flehte sie immer wieder, erntete aber nur wütendes Gebrüll und etwas klirrte. Ich zuckte zusammen und tauschte einen besorgten Blick mit Trautman. Was mich aber am meisten beunruhigte war, dass selbst Astaroth ruhelos vor der Metalltür, die zu Kapitän Nemos alten Kabine führte, auf und ab lief.
Der Kater konnte immerhin Gedanken lesen und in Mikes Kopf musste zur Zeit so einiges durcheinander sein. Ich hatte Angst, dass er etwas tat, was er später bereuen könnte. Meine Sorgen gingen sogar so weit, dass ich befürchtete, er könne sich etwas antun. Immerhin hatte er gerade die erschreckende Wahrheit erfahren, wer er war und was mit seiner Familie geschehen war.
Sie hatten Mike zusammengesunken am Strand gefunden, nachdem er überhastet aus dem Sternenschiff gerannt war und ihn zurück auf die Nautilus gebracht. All die Zeit hatte Mike keinen Ton gesagt und nur stumm vor sich hingestarrt. Es brach mir das Herz und er schien den Arm, den ich um seine Schulter gelegt hatte, gar nicht zu bemerken.
Die ganze Zeit war er wie in Trance, bis wir durch den Turm der Nautilus gingen und er plötzlich losstürmte. Seit dem hatte er sich in Nemos Kabine verschanzt, die nach dessen Tod niemand mehr betreten hatte. Selbst Mike hatte das nie getan, obwohl wir es ihm damals angeboten hatten, als er zum ersten Mal auf die Nautilus kam.
„Er macht einfach nicht auf, Singh!“, richtete Trautman das Wort an mich und in seinen Augen flackerte Panik. Serena war nun von der Tür weggetreten, schüttelte traurig den Kopf und lief auf uns zu.
„Gibt es keinen anderen Weg hinein? Irgendwie müssen wir doch diese Tür aufbekommen!“ Sie rieb sich nervös die Finger, sah erst hilflos zu mir und dann wieder zu Trautman. Ich seufzte und warf der Tür einen prüfenden Blick zu. Nie und nimmer würde man sie gewaltsam aufbekommen und das wäre auch nicht der richtige Weg gewesen.
„Ich versuche es noch einmal“, sagte ich und hob beschwichtigend die Hand, um klar zu machen, dass ich auch kein Wunder vollbringen konnte. „Wenn er dann nicht aufmacht, sollten wir ihn vielleicht wirklich erst einmal in Ruhe lassen.“
Serena sah man an, dass sie damit absolut unzufrieden war; Trautman jedoch nickte langsam. „Das kann nicht euer ernst sein!“, entfuhr es der jungen Atlanterin.
„Was willst du tun? Die Tür aufsprengen?“, warf Trautman ein, bevor ich es tun konnte. Er ergriff Serena bei den Schultern und führte sie sanft den Gang hinunter. „Komm, lassen wir Singh es versuchen.“
Ich wartete bis ihre Stimmen nicht mehr zu hören waren und ich mir sicher war, dass ich nun alleine in diesem Gang war. Beschwörend warf ich der Tür einen Blick zu, als würde sie sich allein davon öffnen und trat dicht davor. Jedoch verstrichen noch einige weitere Sekunden, bevor ich mich in der Lage fühlte den Arm zu heben und anzuklopfen.
„Lasst mich!“, schrie Mike wieder und diesmal war ich mir sicher, dass er etwas gegen die Tür geworfen hatte. Kurz schwieg ich und versuchte meine Stimme dann so ruhig klingen zu lassen wie es nur ging.
„Mike, ich bin allein hier.“
„Das ist mir egal! Ich will nicht reden!“ Seine Stimme überschlug sich regelrecht. Ich lehnte den Kopf gegen das kalte Metall, das zwischen mir und ihm war und mich daran hinderte den Mann, den ich liebte, in den Arm zu nehmen. Fieberhaft überlegte ich was das Richtige war – was ich sagen sollte. Aber eigentlich wollte ich ihn nur festhalten und nie mehr loslassen.
„Du musst nichts sagen“, murmelte ich gegen die Tür. „Ich will nur bei dir sein und meine Lippen wird kein Ton verlassen, wenn du das so willst. Bitte.“
Es wurde plötzlich still. Zu still und ich wurde nervös, dass ich vielleicht genau das Falsche gesagt hatte. Mein Herz schlug bis zum Hals, bis plötzlich die Tür geöffnet wurde und ich stolpernd geradeso mein Gleichgewicht wiederfand.
Mike öffnete die Tür gerade so weit, dass ich problemlos eintreten konnte. Dabei knirschte und klirrte es auffällig. Er sah mich dabei nicht an, sondern starrte auf einen festen Punkt am Boden, aber ich sah trotzdem, dass er geweint hatte. Wie ich es versprochen hatte, sagte ich nichts und blieb nur unschlüssig im Raum stehen, während er die Tür wieder hinter uns schloss.
Nun sah ich auch, was für das seltsame Knirschen verantwortlich war. Einige von Nemos Kristallgläsern, aus denen er liebend gerne Whisky getrunken hatte, lagen zersplittert auf dem Boden vor der Tür. Mike musste sie in seiner Raserei dagegen geworfen haben. Ich hatte mich also nicht geirrt, was das betraf.
Ironischerweise ließ mich das schmunzeln. Denn auch wenn es sehr selten vorgekommen war: Hatte Nemo etwas so richtig in Rage versetzt, waren es seine Gläser gewesen, die unter Umständen darunter gelitten hatten. Sie hatten eigens für diese Vorfälle einen kleinen Vorrat mit Kristallgläsern im Laderaum gehabt, an dem Nemo sich am nächsten Tag mit einem schiefen Lächeln bedient hatte. Aber er hatte nie – wirklich nie – seine Wut an einem von ihnen ausgelassen. Dabei hatte dieser Mann so viele Gründe gehabt, wütend und zornig zu sein und ich wusste auch, dass er es gewesen war und doch hatte er für jeden von ihnen stets ein Lächeln übriggehabt. Nemo hatte dieses Schiff, das so viel mehr war als kaltes, lebloses Metall, zu einem Zuhause für sie alle gemacht. Und dass, wo er so viel verloren hatte.
Es gab keine Worte auf der Welt, die meinen Respekt für diesen Mann auch nur im Ansatz hätten ausdrücken können und ich bedauerte, dass Mike nie die Gelegenheit bekommen hatte ihn kennenzulernen.
Das war wohl der Grund, warum ich mein Versprechen gegenüber Mike doch brach. „Du siehst ihm wirklich sehr ähnlich, weißt du.“
Mike starrte mich an. In seinen Augen blitze es und ich machte mich darauf gefasst, dass er sich auf mich stürzen würde. Wenn er jetzt zornig auf mich war, dann war ich gerne bereit das zu ertragen. Hauptsache, ich konnte bei ihm sein.
Aber nichts davon geschah. Stattdessen hob er die Schultern an und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Hast du … es gewusst?“, fragte er und ich erschrak wie rau und kratzig seine Stimme klang. Kaum dass er es gesagt hatte, biss sich auf die Unterlippe und konnte sie dennoch nicht davon abhalten unkontrolliert zu beben.
Ich ging auf ihn zu, um ihn in den Arm zu nehmen. Er konnte meinem Blick jedoch nicht standhalten, während seine Lippen sich kräuselten und er es nun nicht mehr aushielt. „Hat Trautman es gewusst?“, brachte er mit erstickter Stimme hervor, während die Tränen ungehindert über sein Gesicht liefen. „Habt ihr mich die ganze Zeit angelogen?“
Ich schloss ihn in die Arme und drückte ihn fest an mich, während er zitternd und schluchzend das Gesicht in meiner Halsbeuge verbarg. Mein Hals war wie zugeschnürt und ich brachte keinen Ton heraus, daher schüttelte ich energisch den Kopf.
Wir hatten es nicht gewusst! Zu sehen – und zu hören – was wirklich hinter Nemo steckte, war auch für uns ein Schock gewesen. Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass Mike nicht aus dieser Welt stammte, noch, dass so ein schreckliches Ereignis ihn hierhergebracht hatte. Ich brauchte eine Weile um zu begreifen, dass ich auch weinte und ich wusste nicht, wann mir das zuletzt passiert war.
„Wer bin ich jetzt?“, krächzte Mike, als die letzten Tränen versiegt waren. Schmerzhaft verzog ich das Gesicht. Für mich hatte sich nichts verändert, denn für mich war er immer noch die gleiche Person wie vorher. Der gleiche Mike, den ich liebte und dem ich überall hin folgen würde. Doch ich konnte mir auch nicht im Ansatz vorstellen, wie es war in den Himmel zu blicken und dort nach der Welt zu suchen aus der man kam.
Wenn jemand erfuhr, dass er eigentlich aus Amerika stammte, dann gab es irgendwo jemanden, der ihm sagen konnte, wie es dort war. Aber wer würde Mike erzählen, wie seine Heimat aussah? Der letzte, der das gekonnt hätte, war tot.
„Meinst du, er hätte es mir gesagt, wenn er nicht ...“ Wenn er nicht gestorben wäre, beendete ich Mikes Satz in Gedanken. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Nemo seinen Sohn im Unwissenden gelassen hätte. Dunkel spürte ich eine neue Hoffnung in mir wachsen. Nemo hatte seinem Sohn alles hinterlassen, um die Nautilus, die er an ihn vererbt hatte, zu finden. Warum sollte er das Gleiche also dann nicht bei dem größten Geheimnis, das hinter ihnen beiden stand, auch getan haben? Ich konnte nicht glauben, dass Nemo dem Tod ins Auge sah, mit dem Wissen seinem Kind dessen wahre Herkunft zu verschweigen.
Entschieden nickte ich. Dennoch traute ich mich noch nicht meinen Verdacht auszusprechen. Mike hatte jedoch trotzdem gemerkt, dass da noch mehr war. „Was ist?“, hakte er nach.
„Ich … bin mir nicht sicher“, stammelte ich und sah ihn unsicher an. Ich hatte zu viel Angst ihm nun Hoffnung zu machen und ihn dann erst recht daran zerbrechen zu sehen, aber seine Augen bohrten sich erbarmungslos in meine. „Vielleicht … nur vielleicht … Ich weiß es nicht, aber vielleicht hat er dir ja etwas hinterlassen.“
Man konnte es hinter Mikes Stirn arbeiten sehen und ich erkannte auch, wie die abgrundtiefe Verzweiflung aus seinem Gesicht wich. Nun konnte ich nur hoffen, dass ich nicht alles viel schlimmer gemacht hatte. „Möglicherweise in den Papieren, die er die hinterlassen hat?“
„Du meinst die Briefe und die Karte, die Kapitän Winterfeld mir gestohlen hat?“, sagte er nachdenklich. Mein Herz zog sich zusammen, denn die waren unwiderruflich verloren. Wenn es darin einen Hinweis gegeben hatte, dann waren sie nicht viel weiter. Aber Mike wirkte nicht enttäuscht. „Die konnte ich mir alle ansehen, als ich in seiner Gefangenschaft war. Außerdem hat Winterfeld mich auch nicht behandelt, als hielte er mich für einen Außerirdischen.“
Mike lächelte schief und es blitze belustigt in seinen Augen. Für einen kurzen Moment war es sogar so, als hätte es die letzten Ereignisse nicht gegeben.
Dennoch standen wir noch vor dem gleichen Problem. Unschlüssig sah ich mich in Nemos Kabine um. Sie sah aus, als könnte er jeden Moment hereinkommen, da sich hier seit Jahren nichts verändert hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er Hinweise zu zwei Geheimnissen in einem Dokument gegeben hatte. Allein das Geheimnis um die Nautilus, war schon ungeheuerlich.
Nein, wenn er Mike wirklich etwas hinterlassen hatte, dann musste es hier sein! Zaghaft teilte ich Mike meinen Verdacht mit. Dieser begann plötzlich breit zu grinsen und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht.
„Du meinst also, wir sollten gemeinsam die Kabine meines Vaters auf den Kopf stellen?“
Bei dem Gedanken wurde mir zwar etwas flau, aber ich hätte mir auch nie ausmalen können in Nemos Kabine zu stehen und seinen Sohn zu küssen. Genau das tat ich jetzt jedoch.
Voller Energie trat Mike einen Schritt zurück und ich genoss es ihn lächeln zu sehen. „Also gut“, sagte er. „Ich durchsuche den Schreibtisch und du das Bett.“
Also, das ging mir dann doch entschieden zu weit. Wortlos lief ich zu dem halbrunden Schreibtisch am Fußende des Bettes und warf Mike einen entschuldigenden Blick zu. „Du durchsuchst das Bett.“
Gewissenhaft durchsuchte ich die Schubladen des Tisches, fand jedoch nur unbedeutende Papiere darin. Aber vielleicht gab es ja so etwas wie einen doppelten Boden, ging es mir durch den Kopf und tatsächlich wurde ich bei einer der Schubladen fündig. Mein Triumph wandelte sich jedoch schnell in Enttäuschung, denn darin fand ich absolut nichts.
Natürlich, es war auch zu offensichtlich. So einfach hätte Nemo es wohl keinem gemacht. Etwas unter den Tisch zu kleben war auch zu simpel, aber ich schaute trotzdem nach. Mit erwartetem Ergebnis.
Auch Mike, der das Bett abgezogen und sogar die Matratze hochkant gestellt hatte, sah gleichermaßen frustriert aus. Aber es gab ja noch einen Schrank und die Minibar. Wir stürzten uns gleichzeitig erst auf das eine und dann auf das andere. Und gingen wieder mit leeren Händen daraus hervor.
„Es tut mir leid“, raunte ich ihm zu, doch er sah nicht mehr so verzweifelt aus wie vorher – lächelte mich sogar an.
„Schon gut“, sagte Mike. Er zuckte mit den Schultern und sah fast schüchtern zu mir auf. „Danke.“
„Wofür?“
Verwundert blickte ich ihn an. Was hatte ich schon getan? Außer ihm falsche Hoffnungen zu machen ...
„Es hat Spaß gemacht“, lächelte er mich verlegen an, stellte sich auf seine Zehenspitzen und fing meine Lippen mit seinen. Um mich war es geschehen und mir war egal, ob er vielleicht vom Mars stammte. Alles, was ich wollte, war ihn zu küssen und ihm nahe zu sein.
Hungrig trafen sich unsere Lippen immer wieder und wir taumelten haltlos durch die Kabine. Ich hatte keine Ahnung, wo wir eigentlich hinwollten, aber wir konnten einfach nicht still auf einer Stelle stehenbleiben. Es fühlte sich beinahe wie eine Befreiung an, auch wenn ich etwas Angst hatte die Kontrolle zu verlieren.
Das war aber eher dem Umstand geschuldet, in welcher Kabine wir uns befanden. In meiner Fantasie sah ich Nemo jeden Moment hereinkommen, während ich seinen Sohn in seinen privaten Räumen in Ekstase versetzte. Gewissermaßen war es sogar Nemo, der uns Einhalt gebot. Beziehungsweise die Orgel, die er nur zu gern bespielt hatte. Ich hatte gar nicht mehr mitbekommen, wo genau im Raum wir uns befanden, als das Instrument unseren Taumel stoppte. Mike lief rückwärts dagegen, verlor das Gleichgewicht und ich schaffte es auch nicht mehr rechtzeitig zu reagieren.
Mit einem lautem 'Waaam' kam Mike auf dem Tastenfeld zum Sitzen. „Oh“, machte er erschrocken und sprang wieder von den Tasten herunter. Stirnrunzelnd sah ich die Orgelpfeifen an, griff dann gedankenverloren nach Mike und drückte ihn wieder auf die Stelle hinab, auf der er eben gesessen hatte.
„Hey! Was soll das?“, entfuhr es ihm, während er errötete. „Du willst doch nicht darauf …?“ Mein Kopf beendete wieder seinen Satz und diesmal wurde ich rot. Nein, ich wollte nicht mit ihm auf der Orgel schlafen, dann konnte ich auch genauso gut die anderen fragen, ob sie zugucken wollten.
„Nein! Nein, es klingt nicht so, wie es sollte!“, stieß ich verlegen aus. Mike zog die Augenbrauen hoch.
„Meinst du, mein Arsch ist nicht musikalisch genug?“
Seufzend schob ich ihn beiseite, aber so war Mike mir lieber, als zu Tode betrübt. Nacheinander drückte ich einige der Tasten und war mir dann relativ sicher.
„Da ist was verstopft.“ Ich lächelte ihn an. „Oder etwas ist darin versteckt. Warte einen Moment.“
Ich lief ohne weitere Erklärungen los, holte Trautman und passendes Werkzeug.
Geschockt drehte Trautman sich um die eigene Achse und betrachtete das Chaos in Nemos Kabine, die für ihn schon fast so etwas wie ein Heiligtum war und sah dann ungläubig zu uns.
„Großer Gott, was ist hier passiert?“, entfuhr es ihm. Verlegen sah Mike erst ihn an und warf dann mir einen hilfesuchenden Blick zu.
„Dafür bin ich verantwortlich“, fuhr ich schnell dazwischen. Obwohl ich mir sicher war, dass Trautman nur verwundert, aber nicht sauer über den Zustand der Kabine war. „Wir haben etwas gesucht.“
„Etwas gesucht? Was?“
„Wir hatten die Idee, dass mein Vater mir etwas hinterlassen haben könnte, was … Nun ja, was mir etwas über meine … Herkunft sagen würde“, brachte sich nun auch Mike in das Gespräch ein. Was er sagte stimmte nicht so ganz, denn eigentlich hatte eher ich Mike dazu gebracht die Kabine seines Vaters zu verwüsten.
„Und ihr glaubt, es ist hier?“
Mike nickte hoffnungsvoll, während ich auf die Orgel deutete und dann wieder die Tasten drückte, sodass das verstimmte Instrument aufheulte. Trautman verzog das Gesicht, verschränkte die Arme vor der Brust und sah nachdenklich zu den Orgelpfeifen hoch.
„Hm, ganz normal hört sich das nicht an“, murmelte er und rieb sich nachdenklich über den weißen Vollbart. „Aber sie wurde lange nicht benutzt und vielleicht hat sich nur Dreck abgelagert. Ich kenne mich damit einfach zu wenig aus.“
„Oder Nemo hat etwas darin versteckt“, warf ich enthusiastisch ein, aber Trautman sah nicht sonderlich begeistert aus. Nemo hatte dieses Instrument geliebt. Aber gerade das machte es so wahrscheinlich, dass er darin sein größtes Geheimnis versteckt hatte.
„Und du willst sie jetzt auseinandernehmen? Ich weiß nicht, Singh.“
„Trautman, wenn es eine Chance gibt, dass Mike etwas über sich erfahren kann, dann will ich sie nutzen.“
Langsam glitt Trautmans Blick zu Mike, den er nachdenklich musterte, bis er schließlich nickte. „Also gut.“ Entschlossen nahm er sich das Werkzeug und machte er sich eifrig daran die Orgel auseinanderzubauen. Dafür, dass er bis eben noch dagegen war, bewunderte ich ihn für diesen Feuereifer. Dennoch schmerzte der Anblick der zerlegten Orgel ein wenig und auch Mikes Mimik wirkte sehr verkniffen, sodass ich ihm aufmunternd zulächelte.
„Da ist was!“, rief Trautman plötzlich aufgeregt. „Singh, du hattest Recht! Da steckt was in einer der Pfeifen.“ Aufgeregt umringten wir Trautman, um zu sehen was dieser entdeckt hatte und trauten uns kaum zu atmen, als dieser ein kleines Objekt hervorholte. Er hielt es flach auf der Hand und betrachtete es von allen Seiten. „Was ist das?“, fragte er und reichte es an Mike weiter, der es stirnrunzelnd ansah.
Vorsichtig strich Mike über den kleinen, weißen Kasten, der in etwa so groß war wie seine Hand und wenige Fingerbreit hoch. An der schmalen Seite befand sich eine kleine Klappe und mittig auf der Oberseite etwas, das wie eine kleine Linse aussah. Es schien ein Gerät zu sein, an dem es keine sichtbaren Schalter gab und dessen Zweck ihnen völlig fremd war.
„Ich habe keine Ahnung“, antwortete Mike etwas verspätet und tastete den Rand des Gerätes ab. Vielleicht gab es doch irgendwo einen Knopf, der es anschaltete, auch wenn sie absolut keine Ahnung hatten, was dann geschehen würde. Gerade als ich glaubten, dass gar nichts passieren würde, leuchtet der Rand matt auf und Mike hätte es fast fallen gelassen. Ich beugte mich weiter vor, damit ich über Mikes Schultern sehen und mehr erkennen konnte.
„Sieh mal da“, sagte ich und deute auf die lange Seite am Rand des Geräts. „Das sieht aus wie kleine Schaltflächen.“ Mike drehte das Kästchen ein Stück und tatsächlich wurde kleine leuchtende Symbole sichtbar.
„Was bedeutet das?“, fragte Trautman und sah Mike erwartungsvoll an. Dieser schüttelte den Kopf und sah genauso ratlos aus, wie der Rest von uns. Kurz entschlossen drückte er auf eines der Symbole und prallte erschrocken zurück, als ein helles Licht aus der Linse an der Oberfläche aufflammte. Auch Trautman und ich zuckten zusammen. Unser Schock wandelte sich aber schnell in Erstaunen, als ein Bild über dem Gerät erschien. Nachdem wir diesen überwunden hatten, erkannten wir Nemo, der zu uns sprach.
„Es … es ist eine Art Projektor“, murmelte Mike, der als erster seine Fassung zurückgewann. „Ich denke, es ist eine Aufzeichnung wie auf dem Schiff.“
Ich nickte und sah gebannt auf das durchscheinende, fast dreidimensional wirkendes Bild. Wieder einmal war ich verblüfft, wie ähnlich Mike seinem Vater sah. Sie hatten das gleiche dichte, schwarze Haar, welches sich in leichten Locken kringelte, wenn es zu lang wurde und ihre Augen waren vom gleiche warme Braun, das von Innern heraus zu leuchten schien. Lediglich in ihrer Hautfarbe unterschieden sie sich leicht.
„Wenn du das jetzt sehen kannst, dann heißt das meine Orgel wurde in ihre Einzelteile zerlegt“, sagte Nemo und er lächelte, während das Bild kurz flackerte und dann wieder klar wurde. „Leider heißt das auch, dass ich tot bin und dir das folgende nicht mehr persönlich sagen kann. Aber ich bin froh, dass du die Botschaft in meinen Briefen verstanden hast und dies nun in den Händen hältst.“
Nemo sagte nicht Mikes Namen, aber es war klar, dass er nur ihn meinen konnte. Vorsichtig tastete ich nach Mikes Hand, auch wenn Trautman mit in der Kabine war und uns so sah. Er sollte fühlen, dass ich da war und – egal was auch passieren sollte – ich würde nicht von seiner Seite weichen. Gebannt sah Mike auf das Bild vor sich. Es war das erste Mal, dass er seinen Vater sah, so wie wir ihn auch gekannt hatten. Und man sah Mike an, dass er sich nicht entscheiden konnte, was er fühlen sollte.
„Ich weiß, du wirst mich wahrscheinlich für verrückt erklären, aber allein die Existenz des Geräts in deiner Hand sollte beweisen, dass es die Wahrheit ist“, fuhr Nemo fort. „Ich hoffe, dass du es bist, Dakkar. Wenn dem nicht der Fall ist, würde das bedeuten, dass das Geheimnis der Nautilus und deines nicht mehr sicher ist. Allein das erstere wäre schon bedenklich, daher habe ich den Schlüssel zu dem Wissen, das ich dir vermacht habe, in deine Hände gelegt.“
„Den Schlüssel?“, fragte Mike perplex. „Ich weiß nichts von einem Schlüssel.“ Fragend sah er erst mich und dann Trautman an, aber auch uns hatte Nemo nie etwas in der Richtung erzählt.
„Es war ein Risiko, aber ich konnte nicht zulassen, dass du nie die Wahrheit erfährst und so wachen nun allein die Götter über unser Geheimnis. Es tut mir leid, dass es nun so passieren muss und du sollst wissen, dass du immer das Wichtigste in meinem Leben warst. Lebe wohl, Dakkar.“
Die Aufnahme endete, aber das Licht blieb und brach sich seltsam an den Wänden, während ein betretenes Schweigen die Kabine erfüllte. Verstohlen wischte Mike sich mit dem Ärmel seines Hemdes über das Gesicht und nahm dann den kleinen weißen Kasten so vorsichtig wieder auf, als würde er bei jeder kleinen Berührung zu Staub zerfallen.
„Das … War das … alles?“
„Nein, das glaube ich nicht“, warf nun Trautman ein und sagte damit, was ich dachte. Nemo hatte davon gesprochen Mike die Wahrheit zu offenbaren und in dieser Nachricht tat er das nicht. Und ich war mir ziemlich sicher, dass er es nicht einfach vergessen hatte während er die Botschaft aufnahm. Nein, sie brauchten diesen Schlüssel von dem Nemo gesprochen hatte.
„Er hat dir einiges an Briefen hinterlassen, daher glaube ich nicht, dass es nur diese eine Aufzeichnung gibt. Wo könnte dieser Schlüssel sein, von dem er gesprochen hat?“, fragte ich und sah Mike eindringlich an.
Fast schon verzweifelt blickte er mir entgegen. Seine Augen füllten sich erneut mit Tränen und mein Herz fühlte sich an, als würde es zerquetscht werden. Aber ich war mir sicher, dass wir der Lösung nahe waren.
„Ich habe keine Ahnung!“, stieß Mike aus und nun liefen die Tränen ungehindert über seine Wangen. „Vielleicht gab es einen Hinweis in den Briefen, der mir nicht aufgefallen ist, aber die habe ich an Winterfeld verloren. Es war aber nie von einem Schlüssel die Rede! Ich weiß nicht ...“ Mike brach erstickt ab und begann sich die Kette, die er immer um den Hals trug, um den Finger zu wickeln. Eine Geste, die ich oft an ihm sah, wenn er emotional aufgewühlt oder nachdenklich war. Ich glaube, er bekam nicht wirklich mit, dass er das tat, aber es war eine Eigenart an ihm, die ich mochte.
„Nemo sagte, er hat dir den Schlüssel in die Hände gelegt. Vielleicht hat es nichts mit den Briefen zu tun? Denk nach; was hat er dir vermacht?“
Aus großen Augen sah Mike Trautman entgegen und schüttelte den Kopf. „Die … Brief, die Seekarte zur Geheimnisvollen Insel und … die Nautilus“, zählte Mike stockend auf und in mir wuchs die Angst, dass wir, ohne den geringsten Hinweis, das gesamte Schiff nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen absuchen mussten. Aber … Es war nur so ein Gedanke …
„Er sagte, er hat dir den Schlüssel in die Hände gelegt. Was, wenn das wortwörtlich so gemeint war?“, sagte ich und klammerte mich an den letzten Strohhalm der Hoffnung. Mike schüttelte erneut den Kopf, ließ die Kette los und begann von neuem sie aufzuwickeln.
„Aber er hat mir sonst nichts ...“ Bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, nahm ich seine nervösen Finger in meine Hand und deutete mit einem Nicken auf das Schmuckstück. Mit einem fast schon schuldbewussten Gesichtsausdruck folgte er meinem Blick, dann trat ein sanftes Lächeln auf seine Lippen. „Stimmt. Wie konnte ich das vergessen? Das ist das Einzige was er mir mitgegeben hat, als er mich weggebracht hat.“
Sein Lächeln verschwand mit den letzten Worten und ich kannte ihn nun gut genug, um die Gedanken, die in ihm vorgingen, zu erkennen. Ja, ich kannte ihn bereits sein ganzes Leben, denn es war immerhin meine Aufgabe über ihn zu wachen. Er hätte es nie zugegeben, aber seit er wusste, dass er Nemos Sohn war und wie dieser ihn unter falschem Namen nach Indien zu seinem Vormund gebracht hatte als er kaum zwei Jahre alt war, dachte er oft, dass sein Vater seiner überdrüssig gewesen war. Aber das entsprach nicht der Wahrheit und das wusste Mike auch. Nemo war bewusst gewesen, dass er sterben würde und er wollte Mike ein normales Leben ermöglichen. Also tat er, was nötig war.
„Das Medaillon hat uns schon einmal geholfen. Es würde mich nicht wundern, wenn das die Lösung ist. Gibst du es mir?“ Wortlos streifte Mike sich die Kette ab und reichte sie mir. Dabei berührten sich unsere Fingerspitzen, als ich den Anhänger an mich nahm. Sanft strich ich mit dem Daumen über das Abbild der Göttin Kali, welches uns vor fünf Jahren den Weg zur Nautilus gewiesen hatte.
„Aber wir haben es doch damals schon eingehend untersucht“, warf Mike zweifelnd ein. Das stimmte zwar, aber damals hatten wir auch nicht dieses seltsame Gerät. Unschlüssig wog ich das Medaillon in der Hand und legte es dann kurzer Hand auf das weiße Kästchen drauf.
Als nichts geschah, seufzte ich.
„Das wäre wohl zu einfach gewesen“, kommentierte Mike mit einem schiefen Grinsen und ich pflichtete ihm bei.
Trautman nahm das Schmuckstück auf und betrachtete es von allen Seiten, aber er wirkte nicht, als würde er es zum ersten Mal sehen. „Dein Vater hat es extra für dich anfertigen lassen, als wir in Indien waren um alles für dein Leben außerhalb der Nautilus vorzubereiten. Ich verstand nie, warum er sich dabei so viel Mühe gab und dachte es sei vielleicht, weil er sich Vorwürfe machte. Immerhin würde er dich dort zurücklassen.“ Er brach ab und kämpfte sichtlich mit seinen Gefühlen. „Glaube nicht, dass das einem von uns leichtgefallen ist.“ Trautman schwieg eine Weile, drehte dann unter unseren gespannten Blicken den Anhänger um und fuhr mit dem Fingernagel am Rand entlang.
„Hm.“
„Was heißt 'Hm'?“, fragte Mike aufgeregt und auch ich spürte den Wandel, der in Trautman vorgegangen war deutlich.
„Ich brauche etwas Schmales oder Dünnes, das unter den Rand passt!“, rief er aus. Dann sprang für sein hohes Alter erstaunlich schnell auf die Füße und sah sich suchend in der Kabine um. „Das sollte gehen.“ Mit einem flachen und am Griff unglaublich verschnörkeltem Brieföffner kam er zu uns zurück und setzte ihn am Rand des Medaillons an.
„Wissen Sie was Sie da tun?“ Ich verstand durchaus Mikes Zweifel, denn immerhin hielt Trautman gerade das einzige persönliche Andenken von Nemo in der Hand. Wenn er zerstört war konnte nichts den Anhänger ersetzten.
„Ich denke Nemo hat dir das aus gutem Grund gegeben und wenn ich Recht habe, dann ...“, sagte Trautman, stemmte den Brieföffner mit leichtem Druck gegen das Medaillon und die Rückseite fiel mit einem metallenem Scheppern zu Boden. Nun hielt er nur noch Kali, mit dem Gesicht nach unten, in der Hand und auf seinen Lippen erschien ein breites Lächeln, als er uns das Medaillon zeigte. Darin befand sich ein Hohlraum, der nicht größer als ein Daumennagel und nur wenige Millimeter tief war. Die Vertiefung war nicht etwa leer, sondern enthielt eine kleine schwarze und runde Scheibe.
Vorsichtig nahm Mikes es entgegen und ließ die Scheibe auf seine flache Hand fallen. „Das ist der Schlüssel? Es sieht aus wie eine winzige Schallplatte.“ Mit einem Schulterzucken nahm Mike den weißen Kasten und drückte auf die schmale Seite. Tatsächlich öffnete sich die Klappe und eine metallene Zunge mit einer runden Vertiefung in Größe der Scheibe erschien. Das war die Lösung, aber Mike zögerte noch die Scheibe hineinzulegen.
„Was ist los? Worauf wartest du?“, fragte ich und blickte ihn sorgenvoll an. Mike nickte mir zu und erst dann schien er den Mut gefunden zu haben, das kleine Plättchen in das Gerät zu legen. Mit angehaltenem Atem warteten wir was passieren würde, bis ein neues Bild aus dem weißen Kästchen ausgestrahlt wurde.
Wieder erschien Nemo, der die Aufzeichnung hier in diesem Raum aufgenommen haben musste. Vermutlich sogar wenige Tage vor seinem Tod. „Hallo Dakkar. Wenn du das nun siehst, wirst du festgestellt haben, dass du nicht bist wie andere Menschen. Die Wahrheit, die ich dir nun mitteilen werde, wird dir fantastisch – wenn nicht sogar unmöglich – erscheinen, aber es ist alles wahr. Wir stammen nicht von der Erde und hätte der Zufall es so nicht gewollt, dann wären wir auch nie hierhergekommen. Unsere Heimat ist ein Planet in einem Sternensystem nicht weit von hier, aber nach dem Verständnis der Menschen ist er unerreichbar und das somit auch für uns. Auch wenn ich hier viele Freunde gefunden habe, die ich nicht mehr missen will und für dich das bestmögliche Leben, das ich dir auf dieser Welt bieten kann, in die Wege geleitet habe, sind wir nicht freiwillig hier. Nachdem unser Schiff schwer beschädigt wurde, hatten wir keine andere Wahl, außer notzulanden. Dabei kamen deine Mutter und dein Bruder ums Leben.“
Er brach ab und man erkannte, dass er mit den Tränen kämpfte. Bevor er weiter sprechen konnte atmete er ein paar Mal tief ein und aus. „Heute habe ich dich zu deinem Vormund nach Indien gebracht. Ich bin mir sicher, dass er sich gut um dich kümmern wird und du ein gutes Leben haben wirst. Dennoch fehlst du mir so unendlich und wenn es nicht nötig wäre, dann würde ich dich sofort wieder zu mir holen. Aber meine Zeit geht zu Ende, das fühle ich.“
Mike lehnte sich schwer gegen mich und genau wie bei mir, schimmerten seine Augen feucht. Fest schloss ich ihn in die Arme, während Trautman die Aufnahme pausiert hatte.
„Soll ich euch zwei alleine lassen?“, fragte er mit einem verständnisvollem Blick. Ich sah ihn an und erkannte erst jetzt, wie vertraut ich Mike in den Armen hielt. Es war nicht mehr die Art, wie sich zwei Freunde tröstend in den Arm nahmen, sondern zeigte schon viel mehr über uns. Doch in Trautmans Augen sah ich keinerlei Vorwürfe, auch wenn die Art unserer Liebe ihn verwirren oder gar schockieren musste. Langsam schüttelte Mike den Kopf, während er sich mit dem Ärmel über das Gesicht wischte.
„Nein, bleibe Sie. Immerhin haben Sie ihn gekannt.“ Bevor Trautman oder ich noch etwas dazu sagen konnten, setzte er die Aufnahme fort.
„Zwar ist es das Beste für dich als Mensch unter ihnen zu leben, dennoch möchte ich, dass du weißt wo du her kommst …“
Wir lauschten Nemos Stimme ein Weile, bis Trautman sich schließlich verabschiedete und wir auch beschlossen uns in unsere Kabine zurückzuziehen. Angekuschelt unter unserer warmen Decke sahen wir uns Bilder – und sogar bewegte Bilder – einer uns vollkommen fantastischen Welt an. Das Material auf der kleinen Scheiben war unglaublich umfassend. Es waren nicht nur persönliche Aufzeichnungen, sondern eine ganze Enzyklopädie über Flora, Fauna und Geografie eines anderen Planeten – Mikes Heimat. Wir würden Tage, wenn nicht gar Wochen brauchen, um uns alles anzusehen.
Ein herzhaftes Gähnen von Mike riss mich aus meinen Gedanken und ich schaltete die Aufzeichnung, die ein fledermausartiges Tier zeigte, aus. „Lass uns schlafen“, meinte ich und legte den Kasten auf den Nachttisch neben uns. Mike nickte nur und rückte dann noch näher an mich. In dieser Nacht schliefen wir so engumschlungen wie noch nie, während ich ein leises Glück in mir fühlte, dass die Sterne ihn mir gebracht hatten. Und wo auch immer Mikes Weg ihn hinführen würde, ich war da um ihm zu folgen.
- Ende Teil 2 -