Es war bereits dunkel, als Uwe Montan erreichte. Langsam fuhr er am Wagnerhof vorbei. Hier wohnte seine Schwester Tina mit ihrem Mann Max und den beiden Kindern. Zusammen mit einer kleinen Ziegenherde, den Pferden, ein paar Enten und Hühner, sowie der Marammen-Abruzzen-Schäferhund Zucht, lebten sie ihren Traum. Tina war Großtierärztin und betreute fast alle Höfe hier in der Gegend. Max kümmerte sich um Haus und Hof und natürlich um die Kinder. Für Uwe waren sie die perfekte Familie. Beneidenswert, doch er gönnte seiner Schwester alles Glück dieser Erde.
Uwe liebte seine Nichte Lara und den kleinen Linus abgöttisch. Ganz vernarrt war er in die zwei. Durch einen tragischen Vorfall konnte er selbst keine Kinder zeugen. Dadurch hatte er nicht nur diese tiefsitzende Traurigkeit, oftmals fühlte er sich unmännlich und unvollständig. Gerade bei ihm, der Kinder so sehr liebte, hatte das Schicksal zugeschlagen.
Direkt neben dem Hof hatten Tina und Max einen modernen, offenen Pferdestall gebaut, in dem auch sein Rondo untergebracht war. Karl, der Stallbursche kümmerte sich in seiner Abwesenheit um das schöne Pferd.
Da Uwe niemanden entdeckte, fuhr er die paar hundert Meter weiter zum Huberhof , auf dem er viele glückliche Jahre in seiner Kindheit verbracht hatte. Er spürte die berühmten Schmetterlinge im Bauch. Seine Hände fühlten sich feucht an, sein Puls raste. Nur noch wenige Minuten und er würde seine Liebste nach viel zu vielen Tagen wieder in den Armen halten.
Mit einem liebevollen Lächeln beobachtete Moni, wie Uwe aus dem Luxuswagen ausstieg. Es freute sie sehr, dass er selbst den Wagen fuhr und sich nicht von seinem Chauffeur bringen ließ. War es doch ein gutes Zeichen dafür, dass er nüchtern war. Sie sah, wie er Franz zuwinkte, der rauchend vor der Stalltüre stand. Mit schnellen Schritten stürmte Uwe die Außentreppe hinauf zum großen Balkon. Moni öffnete ihm die Tür, dann lagen sie sich auch schon in den Armen. Uwe drückte sie fest, aber zärtlich an sich. Unfähig etwas zu sagen, küsste er ihren Mund, ihre Stirn und schließlich ihren Hals. Dabei sog ihren weiblichen Duft auf.
Es war Moni, die zuerst sprach: „Mein Schatz, ich hab dich so vermisst!“
Uwes Antwort bestand aus einem grunzenden Stöhnen. Mit seinen Händen griff er gierig an ihren Po.
„Mhm, mein Engel“, war alles, was er noch sagen konnte, bevor sich beide wild und leidenschaftlich küssend auf der Couch wiederfanden. Brunos Kläffen sorgte aber schon wenige Minuten später für eine unerwünschte Ablenkung. Seufzend gab Uwe dem Hund die benötigte Aufmerksamkeit und streichelte ihn ausgiebig. Lachend sprach er mit ihm. „So ein lieber Bruno, ja! So ein Braver! Hast mich auch vermisst, oder?“
„Soll ich uns einen leckeren Kaffee zubereiten?“, fragte Moni unbekümmert. In der Hand hielt sie ein silbernes Tablett, auf dem sie kleine Käse-Knusperstangen, Blinis, Lachshäppchen und Uwes geliebte Trüffel angerichtet hatte. Sie hielt es ihm direkt unter die Nase. Dankend griff er zu und schob sich sich eine Kugel in den Mund.
„Zur Feier des Tages darf es gerne auch Champagner sein.“ Uwe zwinkerte ihr vorsichtig zu.
Moni war auf so eine Antwort vorbereitet, daher hatte sie schon eine Flasche in den Kühlschrank gestellt. Sie würde ihn heute ganz sicher nicht auf dieses leidige Thema ansprechen. Heute gab es nur die Zweisamkeit und sonst nichts. Sie würde jetzt erstmal eine Weile hier in Österreich bleiben, also hatten sie genug Zeit, um Probleme und Sorgen zu bequatschen.
Moni warf Bruno einen extra großen Knochen zu. Damit wäre er eine Weile beschäftigt.
Bewaffnet mit dem Tablett und den gefüllten Sektkelchen lockte sie ihren Liebsten ins Schlafzimmer. Hier brannten einige Kerzen und es roch betörend nach frischen Rosen. Uwes Lieblingsmusik, die Kuschelrock classics, lief leise im Hintergrund. Aufgeregt setzte er sich auf das gemütliche Bett. „Das ist ja ein himmlischer Empfang,“ freute sich der Chefarzt.
„Schatz. Ich möchte dir was zeigen,“ flüsterte Moni. Ihr Blick wirkte vielversprechend. Uwe hob interessiert seine Augenbrauen, nahm sein Glas entgegen und prostete ihr zu. „Auf uns, mein Engel.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand im Badezimmer.
Genussvoll schloss Uwe seine Augen, nippte an dem sprudelnden Getränk. Er lehnte sich gemütlich zurück. Der erste Schluck heute. Ach, wie wunderbar entspannend. Viel zu schnell trank er sein Glas leer. Er füllte es wieder auf, stellte es auf den Beistelltisch, zog Schuhe und Pulli aus, und wartete gespannt.
Moni kam zurück in einem Traum aus smaragdgrüner Seide. Unter dem dünnen, enganliegenden Negligé zeichneten sich ihre wohlgeformten Brüste ab. Das Hemdchen hatte einen Saum aus feiner Spitze und umspielte frech ihre Schenkel. Auf den ersten Blick konnte er nicht erkennen, ob sie darunter einen Slip trug. Ihre Füße steckten in farblich passenden, geschnürten Wildleder-Stiefel. Monis lange, dunkle Lockenpracht fiel wie ein Wasserfall über ihren Oberkörper. Zur Feier des Tages hatte Moni den sündhaft teuren Diamant-Schmuck, der aus Ohrringen, Halskette und einem Armband bestand, angelegt. Zusätzlich duftete sie nach seinem Lieblingsparfüm.
Dieser betörende Anblick trieb dem Chefarzt viele kleine Schweißperlen auf die Stirn. Gleichzeitig fühlte sich sein Mund ausgetrocknet an. Er suchte nach seinem Glas, starrte dabei fassungslos auf seine Herzdame.
„Mein Gott...du bist so... mhm...schön! Nein, atemberaubend... erotisch!,“ Uwes Stimme klang heiser. Er stand auf und reichte ihr seine Hand. Moni nahm sie lächelnd entgegen, fragte leise: „Gefällt es dir, ja?“ Dann drehte sie sich langsam einmal um ihre eigene Achse. Uwe biss sich auf die Lippen, „Oh ja, mein Engel, und wie! Ich bekomm ja keine Luft mehr.“
Sanft zog er sie zu sich, nahm sie in seine Arme und küsste ihren Hals. Mit kreisenden Bewegungen fand seine Zunge ihr aufreizendes Dekolleté. Langsam zog er mit den Fingerspitzen den dünnen Träger von der Schulter und entblößte ihre üppigen Busen. Vorsichtig nahm er die erregten Brustwarzen zwischen seine Lippen und spielte mit den Zähnen an dieser empfindlichen Stelle. Moni stöhnte auf. Sie hob sein Shirt hoch und half ihm, es auszuziehen. Mit geschickten Griffen öffnete sie den Knopf seiner Jeans, spürte dabei seine Erregung.
„Na sowas, da ist ja gar kein Platz in der engen Hose. Möchtest du sie nicht ausziehen?“ Moni lächelte frech und verheißungsvoll. Nickend befreite er sich aus seiner Jeans, dann zog er seine Liebste aufs Bett. Wild und hemmungslos reisten die beiden zu den Sternen.
„Ich liebe dich unendlich!“ Nur wenige Minuten später flüsterte Uwe diese Worte in Monis Ohr. Eng ineinander verschlungen lagen sie selig lächelnd auf der Bettdecke. „Und ich liebe dich, mein Loverboy," Moni kicherte und zupfte an seinen Härchen am Po. Uwe brummte zufrieden. Lange Zeit sagten beide nichts, genossen die Nähe des anderen sowie das wohlige Gefühl der Wärme und das Wissen, in dieser Nacht nicht alleine zu sein.
Uwe schenkte nach. Moni fragte lächelnd: „Schatz, wann klingelt dein Wecker?“ Uwe schürzte die Lippen, hob seine rechte Augenbraue. „Gar nicht! Stell dir vor, ich habe morgen frei!“ Lachend fielen sie sich in die Arme.
„Das sind ja wunderbare Nachrichten!“ Moni stand auf, um das Essen und eine weitere Flasche zu holen. „Na dann, Party!“