11 Jahre später
Mit zitternden Fingern schenkte er sich ein Glas Whiskey ein. Moni kam zu ihm auf den Balkon und blieb hinter ihm stehen. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und schloss die vom Weinen geröteten Augen. Tief sog sie die frische Bergluft ein. Dann beobachteten sie gemeinsam, wie die untergehende Sonne die umliegenden Berggipfel in ein leuchtendes Rot tauchte. Liebevoll legte er seine Hand auf die ihre. Sie vernahmen das Gezanke der Kinder, die ausgelassen in der Wohnung spielten. Das Bellen eines noch jungen Hundes war zu hören.
„Linus, bitte ärger sie nicht. Müsst ihr euch immer streiten?“ Seine Stimme klang ernst, doch ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht.
Moni streichelte seine Wangen. Dann setzte sie sich auf den Stuhl, der neben ihm stand. „Danke!“ Mit einer unendlichen Traurigkeit ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Wieder wunderte sie sich darüber, wie viel ein Mensch weinen konnte.
Er nickte würdevoll, blickte weiterhin geradeaus und antwortete mit heiserer Stimme: „Ich liebe dich!“
Anschließend nahm er sein Glas in die Hand und trank es in einem Zug leer.