Einem inneren Drang folgend fuhr er den nächsten Parkplatz an. Schnell schnallte er sich ab, um seiner Herzdame ganz nah zu sein. Sie küssten sich lange und leidenschaftlich, wild und dann wieder zärtlich. Immer und immer wieder. „Komm, Uwe Schatz, wir fahren schnell nach Innsbruck, ja?“ Moni kraulte seinen Nacken, zupfte an seinen Brusthaaren.
Uwe nickte, startete den Wagen und raste los. Es hatte aber keinen Sinn, denn schon beim nächsten Parkplatz bog er wieder ab. Zärtlich fuhr Uwe mit seiner Zunge Monis Hals entlang, vergrub seine Hand unter ihrem Pulli, streichelte und knetete ihre Brüste. Er stöhnte laut auf, „Mein Engel, ich will dich jetzt und sofort!“ Als er an ihrer Hose nestelte, bremste ihn Moni sachte ab, denn so ging das nicht hier im Auto.
„Wir brauchen ein Bett!“ Während Uwe nicht aufhörte, Moni zu liebkosen, kramte sie nach ihrem Handy und machte sich auf die Suche nach einem Motel hier in der Umgebung.
Liebestrunken, kichernd, mit nur wenig Handgepäck, drehte Uwe den Schlüssel in der Tür. An der Rezeption hatte er Champagner und Trüffel bestellt. Dazu hatte er drei Hundert Euro- Scheine gelegt, mit einem lächelnden „Bitte“ konnte er die Dame von der Dringlichkeit überzeugen.
Das letzte Kleidungsstück flog auf den Boden, da hatten sie das Bett noch gar nicht erreicht. Erst das diskrete Klopfen an der Tür ließ sie innehalten. Schnell holte Uwe kichernd die Bestellung ab und mit lautem Knall ließ er den Korken springen. Die Flüssigkeit schäumte, eine Fontäne schoss auf der Flasche. Uwe verteilte den Schaum auf Monis Körper, nur um ihn nach und nach wieder aufzulecken. Sie tranken aus der Flasche, gaben sie sich laut und hemmungslos ihrem heißen Liebesspiel hin.
„Ich habe zufälligerweise gehört, zu bleibst in Innsbruck?“ In einer Atempause schoben sie sich gegenseitig genüsslich die Trüffel in den Mund.
„Ja, aber sobald meine Wohnung fertig ist, ziehe ich zu den Kühen nach Montan.“
„Ah, gut zu wissen. Darf ich denn mitkommen?“, sie lachte laut und streichelte ihm frech seinen Po. „Mal sehen, vielleicht, wenn du immer ein ganz Braver bist“.
Er nahm sie in seine Arme, „Mein Engel, ich habe noch nie jemanden so geliebt wie dich. Vom ersten Moment an, da warst du noch mehr tot wie lebendig. Schon in der ersten Sekunde, als ich dich sah, hast du mein Herz berührt!“
Seine liebevolle sanfte Stimme ließ Moni erschaudern, ihr ganzer Körper kribbelte. Schmetterlinge flogen, der Raum glitzerte. Das leichte Pochen in den Schläfen, die heranziehenden Kopfschmerzen versuchte sie zu ignorieren.
„Diesen Anfang, den habe ich leider verpasst.“
„Ja, du hast ihn total verpennt“, er lachte laut.
Er streichelte ihre Haare, nahm ihr gesundes Bein in die Hand, küsste und liebkoste es bis hinunter zu den Zehen. Moni kicherte vergnügt, „Das war das verrückteste Wochenende, welches ich je erlebt habe!“
„Absolut!“
Engumschlungen schliefen sie erschöpft ein.
***
Käthe hatte sich wieder gefangen. Sie war an diesem Sonntag schon sehr fleißig gewesen. Zwei Kuchen und einen Hefezopf hatte sie gebacken. Rita freute sich sehr darüber, vor allem aber, wie schnell sich das Mädel wieder beruhigt hatte. Das war ja eine Aufregung am frühen Morgen.
Nun verbrachte Käthe den Abend mit Olga und Aaron im gemütlichen Handarbeitszimmer. Mit Georg würde sie morgen in die Klinik fahren, zu ihrem Termin bei Dr. Marowski und natürlich zu ihrer Kim. Noch dazu musste sie unbedingt ein ernstes Wörtchen mit ihrer Mutter reden. Was die sich geleistet hatte, also wirklich. Uta und Lina hatten schon auf dem Hof angerufen und ihr alles erzählt.
Olga saß freudestrahlend auf ihrem Stuhl, sie hatte einen tollen Tag gehabt. Sie dachte an Stefan. Käthe war endlich mit ihr zur Kirche gegangen. Nach dem Gottesdienst sind sie die Treppe zur Empore hoch, wo Käthe neugierig die Orgel betrachtete. Stefan war beim Aufräumen, als sie geschickt ein Gespräch begann. Olga stand zuerst ein wenig schüchtern daneben. Doch Käthe brachte sie mit in die Konversation ein, dann klingelte ihr Handy, deswegen ließ sie die beiden einfach alleine zurück.
***
Uwe weckte seine Moni früh morgens um 5.00 Uhr. „Mein Engel, komm, wir müssen uns beeilen.“ Sie küssten sich zärtlich, doch Moni war erledigt, sie döste im Auto weiter. Zum Frühstück gab es Kaffee und Äpfel. „Du und deine Äpfel“, maulte Moni. Sie hatte wie jeden Morgen diese dummen Kopfschmerzen.
„Also, mein Engel hör zu. Die nächsten Tage bleibst du noch auf Station. Gerne würde ich abschließend noch einige Untersuchungen und Röntgenaufnahmen machen. Victor wird sich die verheilten Frakturen ansehen. Er wird dir all deine Fragen beantworten, auch wann du wieder Autofahren kannst. Die Schrauben und Platten müssen vermutlich nächsten Herbst wieder raus. Wir werden eine Art Reha beantragen, die du ambulant von unserem Appartement aus machen kannst. Vorher benötigen wir noch die Bettwäsche und alles was du brauchst, um dich wohl zu fühlen.“
Moni nickte und lauschte seinen Worten.
„Du kannst natürlich jederzeit mit Georg oder Käthe nach Montan, wenn es dir dort so gut gefällt. Du bekommst entweder ein eigenes Konto oder behältst meine Kreditkarte. Es wird dir an nichts fehlen. Und wir fahren immer wieder mal an den Neckar...“ Moni hielt ihm den Mund zu.
„Ist schon gut, mein Uwe-Schatz. Ja, ich bleibe bei dir, denn du tust mir unheimlich gut. An deiner Seite will ich bleiben und wieder ganz gesund werden.“ Sie strahlte ihn an, streichelte seine Hand. „Aber ich möchte so schnell wie möglich in die Berge nach Montan ziehen, gell. Allerdings weiß ich nicht was uns die Zukunft bringen wird.“
Er lenkte den Wagen auf den Standstreifen, setzte den Warnblinker, dann nahm er seine Herzdame zärtlich in den Arm. Seine Küsse schmeckten salzig. Die Wolken leuchteten orange-rot, grell blinzelte die aufgehende Wintersonne in den Wagen.
„Mein Engel, gemeinsam schaffen wir alles! Ich liebe dich! Für immer“.
ENDE